Mal ein kurzer Garten- und Flur-Zwischenstand aus dem Rheinischen Schiefergebirge:
In den knapp zehn Jahren, die ich nun im größeren Umfang gärtnere, habe ich nie ein Jahr erlebt, in dem die Aussaat so gut aufging und die Pflanzen so gut gewachsen sind. Zugleich musste ich noch nie so selten gießen. Von der Warte her ist das nasse Jahr ein echter Segen für meinen Garten, zumal ich (toitoitoi) von den Gewittern des Frühsommers verschont geblieben bin.
Nun zu den einzelnen Kulturen:
Spinat: Das war einer der wenigen Misserfolge des Jahres. Der ist praktisch schon geschossen aus der Erde gekommen, und es war kaum was zu verwerten. Vermutlich werde ich diese Kultur ganz aufgeben.
Mangold: Da hatte ich schon deutlich bessere Jahre, aber bisher liefern die Pflanzen einen ordentlichen Ertrag, um das Material nach und nach in der Küche aufzubrauchen.
Erbsen: Die hatte ich dieses Jahr zum ersten Mal, insofern kann ich nicht beurteilen, ob der Ertrag besonders gut war, schien mir aber so. Da ist die Erntesaison jetzt vorbei, es bleiben nur ein paar Schoten, die trocknen und Saatgut liefern sollen. Im nächsten Jahr werde ich versuchen, etwas mehr, dafür aber zeitlich versetzt zu säen.
Bohnen: Da habe ich verschiedenen Sorten. Einige sind jetzt durch, ähnlich wie die Erbsen, an anderen wachsen die Schoten noch bzw. es gibt sogar noch Blüten. Der Ertrag war sehr respektabel.
Zucchini: Die Pflanzen sind gewaltig gewachsen, nur mit den Früchten dauerte es etwas. Doch jetzt läuft die Fruchtbildung offenbar ordentlich an.
Tomaten: Sehr guter Fruchtansatz und trotz des Wetters erstaunlicherweise bisher keine Probleme mit Braunfäule. Nachdem bisher nur einzelne Früchte zu ernten waren, scheint die Erntephase jetzt langsam in Fahrt zu kommen.
Kartoffeln: Da hat letzte Woche die Erntezeit angefangen, nachdem das Kraut an den ersten Pflanzen welk wird. Insgesamt durchschnittlich von Wachstum und Ertrag her.
Der ganze Rest (Kohlrabi, Wirsing, Porree, Möhren, Pastinaken) ist wie geschrieben gigantisch gewachsen. Mal schauen, wie es in der Erntesaison wird.
Schädlingslage: Mit Schnecken habe ich dieses Jahr überhaupt keine Probleme, was bei der Nässe etwas verwunderlich ist. Kartoffelkäfer und Kohlweißlinge sind spät aber gewaltig gekommen, nachdem ich in letztem Jahr von beidem nichts gesehen hatte. Die Kohlweißlingsraupen habe ich heute abgesammelt, war aber ein paar Tage zu spät. Einige Wirsingköpfe und vermutlich auch ein oder zwei Kohlrabipflanzen sind wohl verloren. Jetzt dürften da allerdings auch nicht mehr viele Raupen nachkommen. Bei den Kartoffelkäfern dürfte das späte Auftreten, nur knapp vor der normalen Krautwelke, dafür gesorgt haben, dass die Biester kaum echte Schäden verursacht haben. Allerdings sehe ich, je nach Wetterentwicklung im Winter, für nächstes Jahr erhebliche Probleme auf mich zukommen. Die mehreren hundert Käfer und Larven, die ich abgesammelt habe, dürften der zukünftigen Population wohl kaum geschadet haben. Die Viecher vermehren sich ja ziemlich explosiv.
Brombeeren: Sehr guter Besatz und die ersten werden schwarz. Da kann man nächste Woche zum ersten Mal durchgehen, um ein bisschen was für den Nachtisch zu sammeln. Im letzten Jahr hatte ich sehr viele früh verschrumpelte Früchte und schon die Ankunft der Kirschessigfliege befürchtet. In diesem Jahr ist davon nichts zu sehen. Scheint die Trockenheit im vergangenen Jahr gewesen zu sein.
Pflaumen: Da scheint der Frost reingekommen zu sein. In geschützten Ecken gibt es mittelmäßig viele Früchte, meist aber überhaupt keine.
Äpfel: Gigantisch. Die Bäume hängen brechend voll.
Wal- und Haselnüsse: Beides mit sehr ordentlicher Fruchtentwicklung.