Nachdem ich gestern einen Großteil des Sommergemüses gerodet habe, vielleicht eine Bilanz des Gartenjahrs 2023 aus meiner Sicht:
Es war kein besonderes gutes Jahr, wenn auch anders als 2022. Während damals einige sonst unproblematische Kulturen überhaupt nicht funktioniert haben und andere unerwartet gut, war dieses Mal fast alles ziemlich durchwachsen, aber fast nichts ist komplett ausgefallen.
Das Hauptproblem war die Niederschlagsverteilung: Wenn es im Mai drei Regentage mehr und im August drei weniger gegeben hätte, wäre alles ganz anders gekommen. So aber gab es im April erst mal den letzten Regen, den aber so heftig, dass er viele Keimlinge zugeschwemmt hat. Dann waren Mai und Juni so trocken, dass praktisch nichts mehr voranging und Nachsaaten gar nicht erst keimen konnten. Der nasse August hat dann das Sommergemüse am Reifen gehindert.
Bei den einzelnen Kulturen waren die Kartoffeln die rühmliche Ausnahme: Die sind sehr gut geworden, wohl auch weil ich nach Jahren der Selbstvermehrung mal frisches Setzgut gekauft habe. Aber auch die lange eigenvermehrten Sorten waren gut dabei.
Hingegen völlig gescheitert sind alle Hülsenfrüchte. Die Saubohnen sind im Frühjahr von Ratten abgenagt worden und Erbsen sowie Buschbohnen hat die Dürre vernichtet.
Bei den Setzzwiebeln hat die Dürre dafür gesorgt, dass die meisten den Schnecken nicht davonwachsen konnten, obwohl insgesamt ein erträgliches Schneckenjahr war.
Saatzwiebeln, Pastinaken, Möhren, Mangold: Alles nur schlecht aufgegangen bzw. früh verdorrt. Von den Saatzwiebeln konnte ich nur eine Handvoll zum Stecken im nächsten Jahr ernten. Dann sind einige aber noch recht groß geworden, haben aber keine richtige Knolle gebildet. Die habe ich gestern mit grünem Laub geerntet.
Vergleichsweise gut ist der Kohl geworden, der mir sonst meist weniger gut gelingt. Kohlrabi gab es reichlich, wenn auch mit ordentlich Schneckenfraß. Vom Wirsing konnte ich ein paar Köpfe ernten. Der ist in den meisten Jahren zuvor überhaupt nichts geworden. Der Rosenkohl sieht auch sehr gut aus, aber der funktioniert meist sehr gut.
Tomaten waren in Ordnung, wegen des nassen Augusts aber mit sehr langer Reifezeit und insgesamt wenig Ertrag, weil der Fruchtbesatz nicht abreifen konnte. Paprika und Auberginen sind komplett ausgefallen, aber die funktionieren bei mir auch nur in Ausnahmejahren. Zucchini haben auch nur eine sehr bescheidene Ernte abgeworfen. Die Kürbisse fangen jetzt erst mit dem Fruchtansatz an, während die Blätter schon absterben. Immerhin macht sich der Porree sehr gut, zumindest die früh gepflanzten Sorten. Die späten sind dünn geblieben und fangen jetzt zum Teil zu faulen an.
Insgesamt wieder ein Jahr, das zeigt wie viel nicht funktionieren kann und wie bedrohlich es werden könnte, wenn man wirklich darauf angewiesen wäre.