Sehr komplexe Fragestellung des TE.
Ich sehe die von ihm genannten drei Dinge (jemand kann nicht mehr weiter gehen / jemand rastet aus / jemand bricht zusammen) als Situationen an, bei welchen unterschiedliche Massnahmen nötig sind. Diese hängen auch wesentlich von vielen individuellen Faktoren und von den Fähigkeiten der anderen Gruppenpersönlichkeiten ab.
Ich geh mal davon aus, dass die Gruppe im Szenario "auf sich alleine gestellt" ist und kein Arzt/Krankenhaus avisiert weren kann. Hier meine Gedanken dazu:
1)
Jemand bricht zusammen:
Man muss dann erstmal den Grund erörtern: medizinisch? psychisch? psychosomatisch?
Mögliche Massnahmen: Allgemein entweder medizinische Versorgung oder psychische erste Hilfe.
Die medizinische Versorgung zielt auf eine erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit ab damit die Gruppe weiter kann. Allenfalls muss die betroffene Person getragen werden.
Eine Versorgung in Notsituationen stärkt die Moral der versorgten Person, was schon viel hilft. Man weiss (auch präventiv) in der Gruppe: es ist jemand da der mir hilft ("wir lassen keinen Mann zurück"-Idee aus dem militärischen Bereich).
Psychische erste Hilfe zielt ebenfalls auf die menthale Stabilisierung der Person. Sie "fasst neuen Mut".
In die gleiche Schiene geht es bei der Hilfe wenn psychosomatische Beschwerden auftreten. Da wird "im innern etwas ausgelöst" was sich dann auf den Körper auswirkt. Dies ist (meist) reveribel.
2)
Jemand rastet aus:
Geht für mich in die psychische erste Hilfe (siehe oben). Hier sind natürlich wieder die individuellen Faktoren/Auslöser massgebend für das helfende Handeln. Man sollte hier auch den Eigenschutz nicht vernachlässigen.
Personen in psychischen Notsituationen sind "unberechenbar" und ihr Handeln ist impulsiv, die Vernunft meist "ausgeschaltet" für eine gewisse Zeit.
Mit Eigenschutz meine ich nicht, dass man die Person von sich fernhält durch was für Methoden auch immer. Sondern einfach "auf der Hut sein" beim Annähern und beim Versuch sie psychisch "abzuholen".
3)
Jemand kann nicht mehr weiter gehen:
Hier muss natürlich auch ergründet werden was diese Reaktion auslöst. Ist es ein einzelner Reiz? Oder wird die Person plötzlich von der Situation eingenommen/überwältigt? Gibt es physische Faktoren die sie zu ihrem Handeln treibt? etc. Was sind die Stressoren welche auf die Person einwirk(t)en und wie bewertet das betroffene Individuum diese Stressoren subjektiv. Etwas was mir banal erscheint kann in jemand anderem sehr viel auslösen und umgekehrt.
Allgemein noch:
Klar ist, dass viele von uns in unseren Gruppen versuchen die Person bei der Gruppe zu behalten. Die Person bedeutet uns vermutlich viel, daher ist sie ja überhaupt erst in der Gruppe.
Prävention ist hier vielleicht noch zu nennen. Gruppennormen wie "wir achten aufeinander" können den Einzelnen sensibilisieren und einen akuten Ausbruch verhindern/vermindern.
Gruss
ostpol