Beiträge von Avesjünger

    Zitat von Suvo01;247656

    Erstaunlicherweise, kann man in einer Pet Flasche sogar Wasser kochen. Man muss sie dazu über das Feuer hängen.
    Natürlich nicht zu nahe.
    Bei uns hat die Plastikflasche drei Kochgänge überstanden.

    Grüsse Susanne


    Hallo!


    Als Notlösung sicherlich interessant, danke für den Hinweis. Werde mal Probieren, wieviel Hitze so ein Ding übersteht. Allerdings würde ich es wirklich nur im Notfall nutzen, da ich mir gut vorstellen kann, dass sich dann beim Erhitzen von Wasser einige Stoffe aus dem Kunststoff lösen. Hat das Wasser denn wirklich gekocht? Wie lang hält die Flasche denn kochendes Wasser aus, reicht es zum Abkochen?


    Gruß


    Avesjünger

    Zitat von Boxer;247464

    Eine Frage hätte ich noch an die Spezialisten.
    Der Feuerlöscher. Bringt der wirklich was?


    Natürlich. Grad weil man eben immer weiß, wo er ist. Selbst, wenn man bei Bekannten oder Verwandten zu Besuch ist, und dort bricht ein kleiner Brand aus, hat man einen dabei.


    Nicht umsonst müssen LKW einen mitführen.


    Außerdem muss man sich beim Feuerlöscher wie beim Erste Hilfe Kurs immer denken: Es geht nicht um den Fremden auf der Straße. Die meisten Erste Hilfe Leistungen, Laienreanimationen, und eben auch Laienlöschversuche werden im engsten Bekannten- und Verwandtenkreis geleistet. Sprich: Am ehesten nutzt man den Feuerlöscher für das eigene Fahrzeug/die eigene Ausrüstung, als für den unbekannten Dritten.


    Grüße


    Avesjünger

    Tolle Idee, auf jeden Fall!


    Meiner Erfahrung nach auch ohne Blick auf eine echte Krise sinnvoll. Ein selbst in D recht alltägliches Beispiel sei mal die immer frühere Entlassung aus Kliniken. In meinem Angehörigenkreis gab es zuletzt einen Fall, dass jemand ursprünglich vom Krankenhaus aus in die Reha verlegt werden sollte, da er nach einem medizinischen Ereignis sehr auf Hilfe bei den alltäglichsten Dingen angewiesen war. Einen Tag vor der Verlegung wurde alles abgeblasen und die Reha-Genehmigung des Kostenträgers sollte nochmal geprüft werden. Also musste der Angehörige zunächst zuhause versorgt und gepflegt werden. Machbar, ja, aber nicht optimal. Und in einem Land, indem zuletzt sogar Hebammen verdrängt werden, wird irgendwann auch die Pflege weiter eingestellt werden und die Familie wieder mehr an Bedeutung gewinnen.


    Ein anderes Beispiel war Hörensagen. Ein Patient, mit dem ich zu tun hatte, war, beim Besuch seiner Familie, wegen eines Unfalls schwer verletzt in Priština in einer "Uniklinik" behandelt worden. Hat zwar nach mehreren OPs überlebt, musste aber von der Tochter gepflegt werden. Die Tochter berichtete mir, dass es dort eigentlich kein pflegendes Personal gab, sondern die Schwestern/Pfleger voll mit der direkten Assistenz der Ärzte ausgelastet waren. Und es habe in den sehr vollen Zimmern nicht wenige Patienten gegeben, die garnicht gepflegt wurden, eben weil kein Angehöriger kam. Es hat mehr als 5 Tage gedauert, bis unser Patient uns nach Deutschland ausgeflogen wurde. Und 5 Tage ohne adäquate Hygiene reichen, um tödliche Infektionen zu bilden.

    Ein gewöhnlicher Pulverlöscher sollte reichen. Setzt nur so ziemlich jede noch so kleine Rille und jeden Spalt zu. Dafür verteilt er sich eben auch gut im Motorraum, wenn man nur von vorn oder von der Windschutzscheibe aus rein sprühen kann.
    Alternative wäre ein CO2-Löscher, der eben nicht so viel versaut. Wäre zum Beispiel allgemein in Wohnungen bei Entstehungsbränden besser, wenn der Schaden noch nicht so groß ist. Der Inhalt des Pulverlöschers kann so ziemlich jedes elektronische Gerät unbrauchbar oder wartungsbedürftig machen. Problem ist hier nur, weswegen ich auch nur einen in der Wohnung nehmen würde in Verbindung mit CO2-Warner, wenn der mal ganz doof beschädigt wird, was zB bei einem Unfall oder Gewalteinwirkung passieren kann, tritt CO2 aus. Und das ist nicht so gesund.


    Ferner kann man Pulverlöscher gut zum Vertreiben von böse gesinnten Menschen nehmen. Nimmt unverzüglich die Sicht und man bekommt Erstickungsgefühle. Habe mal beim Löschen einer brennenden Gasflasche, die der Besitzer nur mit Decken und Laken löschen wollte (die mitbrannten), gemerkt, dass schon Reste vom Wind zurückgetrieben es unmöglich machen, in der Wolke zu bleiben. War mir übrigens im Vorbeifahren aufgefallen. Glücklicherweise kenne ich niemanden, der beim Unkrautverbrennen über den Schlauch brennen würde. Hoffe ich. :staun:

    Da Nassleitungen einen Rücklaufschutz haben, damit wie oben gesagt kein stehendes Wasser in die Trinkwasserleitungen läuft, wird hier immer ein Restdruck drauf sein. Ob bei Mischleitungen noch genügend Druck vorhanden ist, um die Leitungen überhaupt zu füllen, weiß ich leider nicht. Bei Trockenleitungen ist natürlich nichts drin.


    EDIT: Ein Nachtrag noch. Ging mir grade durch den Kopf. Selbst die kleinen Leitungen für die "Selbsthilfe" müssten einen Wasserdurchsatz von über 40/50 l/min sicherstellen können, die Leitungen für die Feuerwehr sogar mehrere hundert Liter je Minute. Das sollte man bedenken, wenn man Wasser dort entnehmen will. Die Behälter sollten also großzügig dimensioniert sein, sonst hat man ein wahres Wasserspiel im Treppenhaus. :ohhh:

    Zitat von Boxer;247310

    Hat meine Tochter für ihren Rotti auch.
    Man stelle sich einen Unfall mit einem "frei" laufenden Rotti oder ähnlichem vor.
    Welcher Retter fasst da rein?


    meint
    der Boxer


    Keiner, weil Eigenschutz vorgeht und Herrchen oder Frauchen ja, so wie es sein sollte, von den meisten Hunden energisch geschützt werden. Ein bekannter hatte mal seinen Dobermann hinten drin gelassen beim Einkauf, und die Scheibe einen etwas größeren Spalt offen gelassen. Klar, nicht optimal. Aber als er wieder zurück kam nach 10 Minuten oder so, war die Rücksitzbank ziemlich blutig. Weil er sich das nicht erklären konnte, rief er die Polizei. Die kamen auf "vermutlich versuchter Diebstahl oder Einbruch", und fanden später einen Mann mit unerklärlichen Bisswunden im Krankenhaus. :grosses Lachen: Selbst Schuld. :winke:


    Hallo!


    Hm... Hier müsste man nur zwischen den Leitungen für die Bewohner, also den ersten Löschversuch, und den trockenen Steigleitungen unterscheiden. Letztere haben ja kein Wasser drin. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass, wenn das Wasser da sehr lang drin stand, dieses nicht ohne Aufbereitung trinkbar ist. Nicht umsonst sind nasse Löschleitungen vom Rest der Wasserversorgung zu trennen, um eine Verkeimung der Trinkwasserleitungen bei Druckabfall zu verhindern.
    Und ob man das Wasser dann nicht eh besser zum Löschen vorhält, sollte man sich auch fragen. Stets wasserführende Leitungen sind ja idR in großen Wohnhäusern oder Anlagen vorhanden, und wenn man hier bedenkt, was passiert, wenn ein nicht vorbereiteter Mitbürger/Nachbar mit Zeitungspapier oder sonstwie offenem Feuer Heizen/Kochen/Leuchten will, sollte man eher die Löschbereitschaft erhalten, als so an Wasser zu kommen. Bringt mir ja nichts, wenn ich Wasser habe, aber mein Heim niederbrennt.


    Gruß


    Avesjünger

    Hallo survival!


    zu 1: Ich weiß leider nicht, welches Auto du fährst. Ich selbst habe den Nothammer mit den herausschiebbaren Nägeln im Teppich auf dem Getriebetunnel hinter der Mittelkonsole befestigt. So kommt man von jedem Platz dran, von hinten und eben auch von vorn. Von vorn sogar, ohne den Rücken zu sehr zu rotieren, was die Wirbelsäule nach einem Unfall schont. Und das sollte man tun, wenn bei (modernen) Autos schon die Türen nicht aufgehen, weil hierfür schon einige Kräfte vonnöten sind. Die Rotation ist übrigens die Bewegung, bei denen bei verletzten Wirbeln am ehesten die Nervenbahnen beschädigt werden. Ferner ist ja nicht ausgeschlossen, dass der Fahrer selbst handlungsunfähig wird. Wenn man den Hammer dann zB an einer der Säulen oder in einem Fach fern der Mitte hat, kann ein Beifahrer vielleicht nichts mehr tun.


    zu 2: Es kommt auf das Fahrzeug an. Ältere Modelle können Rettungskräfte idR recht problemlos zerlegen. Gefährlich wird es bei, meiner Erfahrung nach, obere Mittelklasse aufwärts. Hier werden hochfeste Werkstoffe verwendet, um Gewicht zu sparen, und es sind sehr viele Airbags verbaut. Letztere sind zwar alle gekennzeichnet, aber ob die immer gesehen werden, ist fraglich. Und Airbags bergen Gefahren für Insassen und Retter, da nicht immer alle auslösen. Diese können durch Fehlsignale bei der Rettung aber noch gezündet werden.


    zu 3: Ladungssicherung ist das A und O. Wenn möglich, würde ich immer ein Gepäcknetz oder besser ein Gepäckgitter verwenden. Die normalen Abdeckungen können schnell aus der Halterung fliegen und dann ist das eigentliche Gewicht der "Geschosse" relativ egal. Auch ein Tennisball am Kopf kann jemanden ziemlich verletzen.
    Ein Beispiel, welches ich vor längerem in einem medizinischen Journal las, war ein Fahrer eines PKW, der nach einem recht harmlosen Auffahrunfall die Beine nicht mehr bewegen konnte. Von der Unfallmechanik her nicht direkt erklärbar, stellte man eine punktuelle Durchtrennung im Bereich der Brustwirbel fest. Selbst beim Untertauchen des Beckengurtes entsteht Schaden eher im Bereich der Lendenwirbel. Ursache war nach Abschluss der Ermittlung ein Laptop, der auf der Rücksitzbank lag und durch den Sitz den Rücken beschädigte.
    Daher am besten so wenig wie möglich im Auto, was durch die Gegend fliegen kann!


    Gruß!


    Avesjünger

    Hallo leonardo!


    An sich gebe ich dir Recht, man könnte in der Theorie das in der Leitung verbliebene Wasser nutzen. Wird nur problematisch, wenn man in einem Mehrparteienhaus (ich sage mal ab 12 aufwärts) wohnt und das noch zusätzlich in einer der höheren Etagen. Oben ist sehr schnell der Druck weg, gegebenenfalls sind die Anschlüsse im Keller hinter verschlossenen Türen.


    Ein Bericht aus eigener Erfahrung. Im vergangenen Frühjahr gab es bei uns einen Stromausfall für ca. eine halbe Stunde wegen eines Sturmes. Ich wohne in der 5. Etage einer (gepflegten) Wohnanlage mit ca. 80 Parteien. Aus Interesse stellte ich nach ca. 10 Minuten mal den Wasserhahn auf, und es kam ein kurzer Schwall für ein paar Sekunden, dann nichts mehr.


    Natürlich bringt einem so ein Behälter für die Wanne oder generell nicht gefüllte Behälter, gelinde gesagt, gar nichts in so einer Situation. Aber die "Reserve" Wasserleitung steht eben leider nicht jedem zur Verfügung.


    Gruß

    Booner


    Hi, ist ja ein auffällig niedriger Preis verglichen mit den üblichen Verdächtigen wie Dräger Parat C... Und wie ich verstanden habe, ist das eine reine Brandschutzfluchthaube. Der Vorteil der DefendAir und der SR, die ich verlinkt habe, ist aber mMn der zusätzliche Schutz vor sonstiger Chemie. Oder irre ich? Man belehre mich.


    Gruß


    Avesjünger


    Wären diese hier nicht eine Alternative?



    Fluchthaube SR 77-2 ABEK1-CO-P3


    http://www.srsafety.de/produkt…kthuva-sr-77-2-smoke-chem


    Mich würde der zusätzliche CO-Filter sogar reizen. Brände sind ja im Alltag sogar eher wahrscheinlich als Chemie, wobei man bei Bränden ja auch bedenken muss, was bei Europäern mittlerweile in Wohnungen freigesetzt werden kann.

    Hallo!


    Grundsätzlich würde ich Schaum vor Gel vor Strahl vor Nebel bevorzugen. Zum einen, weil im Schaum deutlich mehr Sichtbehinderung gegeben ist, zum anderen ist es gleichzeitig ein Kompromiss aus Formstabilität bei der Anwendung und Verteilung im Ziel. Qualitativ würde ich momentan zu SabreRed greifen.


    Erfahrung habe ich mit den Tierabwehrsprays der Marke SabreRed, die identisch sind mit den amerikanischen Produkten, hier einfach nur zum Import als "Tierabwehrspray" gekennzeichnet werden müssen. Hat auf die Privatperson keinerlei Einfluss, nur das Führen zum vorsätzlichen Einsatz gegen Menschen ist untersagt. Sprich für Personen, die es dienstlich gebrauchen wollen oder müssen.
    Ich persönlich habe es einmal (im Dienst als Rettungsassistent) gegen einen sehr aggressiven Menschen eingesetzt, und es hat gewirkt. Man muss aber auch wissen, wie. Dazu später mehr. Später habe ich gegenüber der Polizei direkt die Aussage gemacht, dass ich mir nicht anders zu helfen wusste, und eben dieses Mittel in Annahme eines rechtfertigenden Notstands/einer Notwehrsituation angewendet hatte. Mein Partner hat diese Annahme bestätigt. Auf die Frage, weshalb ich das Spray überhaupt dabei hatte, antwortete ich, dass ich jederzeit mit aggressiven Haustieren rechnen müsse, und mir die Beschaffung privat freigestellt wurde. In einer eindeutigen Notwehrsituation sind solche Fragen eher nützlich für den Befragten, also nicht in jeder Frage eines Polizisten direkt eine Falltür sehen. Im Verlauf wurde ein Verfahren gegen den Aggressor eröffnet und wegen des hohen Maßes der Alkoholisierung eingestellt, die Gegenklage mir gegenüber direkt fallengelassen.


    Zur Anwendung. Ein Spray ist keine Rettung, es ist eine Chance auf etwas mehr Zeit. Dazu muss man wissen, dass die Wirkung etwas verzögert eintritt, ca. 1-3 Sekunden. Wenn der Aggressor, wie in meinem Fall, dann schon in Bewegung auf einen zu ist, sollte man nach Anwendung zur Seite ausweichen. Dann rennt der Aggressor in aller Regel erstmal ins Leere. Ob man dann die Chance nutzt und flieht oder weiter auf den Aggressor einwirkt, muss im Einzelfall entschieden werden. Jedoch könnte dies dann schnell zu einer Überschreitung des Notwehrrechts führen, was rechtlich nicht ohne ist. Vor allem, wenn man selbst überlegen ist. In meinem Fall haben wir uns nach dem Spray entschieden, den Gefahrenbereich zu verlassen. Hierzu mussten wir ihn, da er ja an uns vorbeigerannt ist, noch kurz zur Seite stoßen. Da der Aggressor uns nicht folgte, war alles gut. Hätten wir zu zweit noch deutlich nachgesetzt, hätte ggfs. sogar eine Klage gegen uns Erfolg haben können. Das hat uns der Rechtsbeistand klar gemacht.


    Und was die Zulassung gegen Menschen angeht, hier geht es rein um die Wirkstärke. Die Tierabwehrsprays sind wesentlich höher dosiert, und das kann in seltenen Fällen zu länger anhaltenden Beschwerden/Schäden führen. Das ist aber in der Notsituation, im Gegensatz zum bestimmungsgemäßen dienstlichen Gebrauch, vollkommen egal. Man kann ja auch ein Tischbein zweckentfremden. Da ist ein Spray sicherlich die verhältnismäßigere Wahl, als stumpfe Gewalteinwirkung.


    Ich schweife ab. Zuletzt: Ein gutes Spray hilft nichts, wenn man es nicht dabei hat. Es gibt Sprays in verschiedenen Größen. Selbst SabreRed bietet verschiedene Versionen an. Ein etwas extremeres Beispiel für Unauffälligkeit: http://www.swordsknivesanddagg…4-400.jpg&maxx=450&maxy=0
    Und auch dieses darf man in Deutschland führen, wenn es gekennzeichnet ist. Sieht dann so aus: http://www.frankonia.de/Tier-A…er=161730&query=sabre+red Man darf nur das Etikett nicht entfernen.


    Gruß


    Avesjünger

    Ein schwieriges Thema. Aber meiner Meinung nach beginnt diese Frage nicht nur im Falle des Weltuntergangs (der nicht unbedingt der Worst Case ist), sondern schon in den vorhandenen Krisen und für manche Menschen bereits im Alltag. Es ist eine sehr persönliche Angelegenheit.


    "Überleben um jeden Preis" möchte sicherlich jeder "normal denkende" Mensch. Aber es gibt ja sogar in noch sicheren Ländern, funktionierenden Gesellschaften und wirtschaftlich sicherer Lage nicht wenige Menschen, die aus für andere unverständliche Motivationen den Freitod wählen. Für sie muss die Antwort auf die Frage "Überleben um jeden Preis" wohl "Nein" gewesen sein.
    Natürlich gibt es nicht selten pathologische Gründe, wie Depression oder andere psychische Erkrankung. Aber selbst vollkommen, vorsichtig ausgedrückt, geistig gesunde Menschen können aus für andere unverständlichen Gründen in den Suizid getrieben sein. Sei es wirtschaftlicher Ruin, tödliche Erkrankung, Verstümmelung, oder einfach nur Aussichtslosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Ein S&P-bezogenes Beispiel mit Aktualität sind sicherlich die Fälle, in denen sich Flüchtlinge in Deutschland in Heimen selbst in Brand gesetzt haben sollen. Die Dunkelziffer von Suiziden unter Flüchtlingen in Lagern vor allem in anderen Ländern kann man sich vorstellen. Das soll jetzt keine Grundsatzdiskussion um die aktuelle Situation entfachen, nur als Beispiel dienen. Man möchte meinen, dass diese Menschen sich endlich in Sicherheit wähnen können. Dennoch reicht die Verzweiflung, um Menschen dazu zu bringen, das Überleben als nicht erstrebenswert genug zu erachten.


    Man sieht also, dass selbst fern des Weltuntergangs der Worst Case, also der Fall des verlorenen Lebensmutes, für jeden Menschen individuell eintreten kann. Man muss sich also fragen, wäre ich bereit, weiterzuleben ohne mein soziales Umfeld? Ohne meine Familie? Wäre ich dann automatisch auch bereit, meine Angehörigen zurückzulassen? Wäre ich bereit, zu versuchen, irgendwo neu anzufangen? Wäre ich bereit, gegen Krankheit anzukämpfen, obwohl Fachleute sagen, es sei aussichtslos?
    Natürlich würde fast jeder hier im Forum, einschließlich mir, aussagen, zu allem bereit zu sein. Alles zu tun. Aber meiner Meinung nach kann man diese Frage erst beantworten, wenn man selbst in der Situation ist. Natürlich sollte man vorbereitet sein. Sonst wäre man vermutlich nicht hier im Forum. Aber verstehen, sich in Menschen hineinversetzen, die jeden Lebensmut verloren haben, kann man glaube ich nichtmal nach einem jahrelangen Psychologiestudium.


    Mich fragte mal ein Patient, der sich selbst das Leben nehmen wollte, ob ich denn kein Verständnis für seine Situation hätte. Und nein, ich hatte keines. Wie auch? Mir erschloss sich seine Situation und ich habe verstanden, was ihn verzweifelt hatte. Aber die Schwelle, nicht mehr weiterleben zu wollen, konnte und kann ich in Gedanken nicht überwinden.


    Soweit meine Gedanken zu dem Thema.