Ich hab dieses Wochenende mich ein wenig mit CB-Funk befasst. Genauer mit dem Test von der Drahtantenne von lambdahalbe.de von meinem Balkon aus, der einen nicht wirklich günstigen Standort hat.
Diese hier: http://www.lambdahalbe.de/drah…-varhigh-power/index.html
Die Antenne habe ich mit einem Kabelbinder an einen GFK Teleskopmast angebunden, am Balkon unten mit Paracord angebunden und ausgefahren. Als Funkgerät kam mein Albrecht 2990AFS zum Einsatz und mein kleiner 12V Akku mit 20Ah/20H. Verwendet habe ich einen 10db Antennenvorverstärker und dazu eine Mantelwellensperre.
Vor dem Haus steht ein großer Baum, dann folgt das nächste Gebäude. Der Standort ist wahrlich nicht ideal, aber der knappe 8m GFK Mast ragte weit übers Dach hinaus, nicht höher als der Baum. Ich konnte dennoch eine Station über SSB ca. 35km entfernt erreichen. Im Stadtgebiet gab eine eine Station, wo die Verbindung kristallklar war. Dazu zwei Stationen so 15km Entfernung die teils sehr schwach bei mir ankamen, aber sie konnten mich sehr gut hören.
Die SSB Station in 35km Entfernung konnte ich nur ganz zart im Rauschen nur durch den aktiven Vorverstärker noch hören. Ich wurde deutlich besser gehört. Dennoch zeigt das ganz gut, dass die Vorverstärker durchaus eine Daseinsberechtigung haben, wenn man auch immer mal schauen muss, ob man sie zuschaltet oder nicht. Bei mir war er mit einem Relais eingeschleift und ließ sich zuschalten oder auf Durchgang schalten.
Der GFK Mast ist gar nicht so windempfindlich, wie ich dachte, aber einmal rutsche er in sich zusammen, nachdem er ordentlich durchgeschüttelt wurde. Da ist aber unschädlich und zerfallen tut dabei nix.
Ich muss sagen, dass es in meiner Stadt sehr wenig CB Funker gibt. Gleichzeitig habe ich das Problem, dass ich nicht weiß, auf welchen Kanälen sie überhaupt sind. Das Scannen ist bei vielen CB Geräten so eine Sache, es dauert. Bis mein Gerät 80 Kanäle gescannt hat, habe ich einige Durchgänge übersprungen und durch die durchaus signifikanten Gesprächspausen hüpfe ich auch zwei oder dreimal beim Scannen über ein QSO, ohne es zu bemerken. Da müsste man ein lokales SDR bauen, was auf einem Laptop ein Wasserfalldiagramm zeichnet. Das wäre dann die Lösung.
Nun ich konnte bei den QSOs erfahren, wann sie einige tummeln. Es gibt eine Morgenrunde zwischen 6 und 9 Uhr morgens, was mir etwas zu früh ist, aber heute früh habe ich mal reingehört und jawohl, ich hörte innerhalb einer Minute so 4 Stationen. Und dabei war der GFK Mast nicht aufgezogen, sondern lag mit dem Draht eingefahren in der Ecke. Zusammengefasst gibt es doch mehr Aktivität, als ich dachte.
Ziel des Versuchs war, ein Aufbau zu testen, der auf dem Berg genausogut funktioniert, wie auf dem Balkon. Weiter wollte ich schauen, ob die Antenne wirklich so gut spielt, wie der Ruf ihr vorauseilt, ja das tut sie. Dazu wollte ich wissen, ob QSOs zustande kommen und was mir wichtig war. Finde ich im Stadtgebiet eine Station und wie klar kommt die rein. Innerhalb des ganzen Stadtgebiets ist CB kein Problem. Alles, was aus dem Talkessel raus will, nunja, 11m breitet sich wie 10m aus und jedes Bauwerk und Berg steht gewaltig im Weg.
Ein Sache, die mir auffiel. Der Aufbau der Antenne schien besser zu sein, als mein Versuch mit der Boomerang Antenne. Vielleicht lags an der Mantelwellensperre? Ich hatte deutlich weniger Störungen auf den Kanälen. Sonst habe ich S5 oder S7 Störung auf allen Kanälen, diesmal lag es so bei S2 teils sogar S0. Bei meinen vorherigen Versuchen musste ich die Rauschsperre mindestens auf 50% drehen, eher höher. Bei diesem Aufbau reichte kleiner 10% des möglichen. Das ermöglichte auch überhaupt den Empfang der schwachen SSB Station. Im Störnebel gehen viele sonst unter.
Zur Antenne. Sie war auf 27 Mhz abgestimmt und ist so breitbandig, dass über alle Kanäle der SWR Wert nicht schlechter als 1:1,5 wurde. Auf Kanal 1 zuckte das SWR Meter gar nicht, wie erwartete. Mein Gerät lieferte knapp 4 Watt. Etwas wenige glaube ich, aber mein SWR Meter ist jetzt wirklich in Sachen Ausgangsleistungsmessung nicht das genauste. Sagen wir mal 3,5 Watt.
Fazit:
- Der Antennenaufbau funktioniert super, trotz des ungünstigen Orts.
- Schwache SSB Stationen konnten noch gehört werden.
- Mich hörte man immer deutlich besser, als ich alle anderen, ausgenommen die Station in der Stadt selbst, wie mit S9+10db reinkam.
- Einige Stationen konnten erreicht werden.
- Gesamtreichweite war so 35km.
- Geringer Stromverbrauch, der Betrieb hätte denke ich eine Woche laufen können. (nicht nachgemessen)
- Die Gegenstationen haben oft kleine Antennen, teils sogar nur Handfunkgeräte mit Stummelantennen.
- Empfangende Stationen leiten Nachrichten von nicht mehr zu empfangenden Stationen freundlicherweise weiter und spielen kurz eine Art Proxy.
Gruß SBB