Zitat von hinterwäldler;278048
Meine Frage dazu:
Gibt es keine rein defensiven Möglichkeiten, Baltikum und Polen zu schützen?
Mit Maßnahmen vor allem baulicher Art, um in erster Linie die Bevölkerung zu sichern,
die aber nicht als Rechtfertigung für Aufrüstung zu "Verteidigungszwecken" missbraucht werden kann?...
Nein.
In einem modernen Krieg unmöglich, in einem hybriden Krieg wie ihn Russland möglicherweise führen würde vollkommen absurd.
Mal davon abgesehen das es eine gigantische Verschwendung von Geldern wäre, somit den Ausführenden schwächen würde und Russland nur dazu animieren würde, das Spiel dann auch an anderer Stelle zu treiben.
Da die Nato das Baltikum nicht konventionell verteidigen kann und die nukleare Abschreckung für einen Pokerspieler möglicherweise auch nicht ausreicht ist die Entsendung von "eigenem Soldatenblut" die in meinen Augen mit Abstand bestmögliche VERTEIDIGUNG überhaupt.
Wenn Russland angreift werden Amerikaner, Franzosen, Deutschen, Engländer, usw. zusammen mit den Leuten vor Ort verbluten und die Nato wird mit Russland im Weltkrieg stehen. Und da wiederum dürften die Russen keine Chancen haben.
Ausschließen kann man nichts, aber hier müsste ein russischer Pokerspieler schon von allen guten Geistern verlassen sein, das Blatt wirklich sehen zu wollen.
Umgekehrt stellen die paar tausend Soldaten keinerlei Bedrohung für Russland dar, das auf der anderen Seite mehr als die Zehnfache Kapazität hat und noch weit mehr schnell heran schaffen kann.
Ich halte die Aktion nicht für optional, sondern für unbedingt und zwingend notwendig.
Spiele mal das Gedankenspiel durch, was wäre wenn:
Lass Russland konventionell oder hybrid das Baltikum angreifen und in meinetwgeen 72h eroberen ohne Natotruppen vor Ort.
Dann blieben der Nato zwei Optionen:
1. Klein beigeben, was gleichbedeutend mit dem Zerfall der Nato ist und somit Deutschlands Verteidigungsfähigkeit pulverisieren würde
2. Ein Atomschlag. Damit wäre die Nato der, der die erste Atombombe in einem Nuklearkrieg einsetzt.
Wer sich sehenden Auges in so eine katastrophale Lage bringt ist ein Idiot.
In dem Fall, indem die Soldaten aller Nato Staaten bluten weil diese Soldaten von Russland angegriffen wurden (und nicht umgekehrt) ist das Baltikum dann wahrscheinlich auch nicht oder nur schwer konventionell zu halten, aber man eröffnet sich die dritte Option eines konventionellen Krieges mit Russland, indem Russland die Option genommen wird, den Krieg auf einen kleinen Teil der Nato zu begrenzen und die Nato damit die Möglichkeit hat, Russland dort anzugreifen, wo man Russland auch problemlos schlagen kann, OHNE dass man der Angreifer ist.
Erst mit einer ausreichenden Menge von Natosoldaten aus Bündnisstaaten vor Ort wird diese außerordentlich verlockende Option des begrenzten Kleinkriegs mit daraus resultierender Zerschlagung der Nato für Putin eliminiert.
MfG