Bachbunge

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Dr. Markus Strauß: Schätze der Natur XVI

Bachbunge auch Bach-Ehrenpreis genannt
Veronica beccabunga


Die Bachbunge gehört zur Familie der Rachenblütler, der Scrophulariaceae. Die Pflanze wächst als so genannte "ausdauernde Staude" – das heißt, sie ist auch im Winter grün belaubt. Zwei der eiförmigen, etwa 2-3 cm langen Blätter stehen sich an den fleischigen Stengeln immer direkt gegenüber. Die kurz gestielten Blätter sind ebenfalls von fleischiger Konsistenz. Die Blattfarbe ist kräftig grün, die Oberfläche der Blätter zudem etwas glänzend, der Blattrand unregelmäßig stumpf gesägt. Die einzelnen Triebe der Bachbunge wachsen kriechend auf dem feuchten Untergrund. An jedem Knoten, der Stelle an welcher die Blattpaare am Stengel sitzen, kann sich die Pflanze neu bewurzeln. Auf diese Weise bilden sich oft dichte Polster in welchen die einzelnen Triebe zunächst kriechend das Terrain bewachsen, um später, wenn die Fläche für die Bachbunge eingenommen ist, im dichteren Bestand auch aufrechter und aufsteigend zu wachsen. Zur Blütezeit erreicht die Pflanze maximale Wuchshöhen von 60 cm.

Wenn Sie bei Ihrem Winterspaziergang an einem Graben, einem eher langsam fließenden Bach oder an einem sumpfigen Gelände vorbeikommen dann schauen Sie doch mal näher hin ob es hier nicht auch Bachbunge zu ernten gibt!

In der Zeit von April bis in den September wachsen aus den Blattachseln die Blütenstände. Diese sind als lockere Trauben organisiert und bringen die typischen, in kräftigem Blau oder auch himmelblau gefärbten kleinen Blüten hervor. Die einzelne Blüte ist aus vier grünen Kelchblättchen und vier blauen Kronblättchen aufgebaut. Aus ihrer Mitte ragen zwei Staubgefäße und ein Griffel hervor.


Grüne Blätter und Triebspitzen können ganzjährig gesammelt werden. Wichtig dabei ist: achten Sie darauf die Bachbunge nicht aus stark verschmutzten Gewässern zu ernten! Besonders das übermäßige Düngen der Felder mit Gülle ist für die Kleingewässer der Feldfluren eine Katastrophe und stellt für den Wildgemüse-Sammler ein ernsthaftes hygienisches Problem dar. Zudem sollte das Sammelgut zu Hause gründlich gewaschen werden.


Die blauen Blüten können von April bis September geerntet werden. Da die Blüten auch im getrockneten Zustand ihre schöne blaue Färbung beibehalten eignen sich diese hervorragend zur optischen Aufwertung von oft nur grau-grünen Kräutertees.


Die Blätter und Triebspitzen der Bachbunge enthalten reichlich Gerb- und Bitterstoffe (diese sind auch für den kräftigen Geschmack verantwortlich) sowie Glykoside und Flavonoide. In der Volksmedizin gilt die Bachbunge als blutreinigendes und harntreibendes Mittel welches zudem den Stoffwechsel anregen und den Cholesterinspiegel senken kann.


Der Geschmack der Blätter und Triebspitzen wird oft als etwas kräftig und bitter empfunden und erinnert an Kresse oder Rauke. Nur in der Zeit von März bis Mai ist der Geschmack etwas milder. Aus diesem Grund ist es ratsam die Bachbunge mit anderen Salaten zu mischen oder zusammen mit Obst und Gemüse zu Smoothies oder frischen Säften zu verarbeiten. Blätter der Bachnunge eignen sich zudem auch als würzige Einlage in Suppen und Eintöpfen.


Rezeptideen


Der Wellness-Frühstückssaft zur optimalen Entschlackung:

Bachbungen-Möhren-Saft

1 kg Möhren und 2 Hände voll Blätter und / oder Triebspitzen der Bachbunge in einem Entsafter verarbeiten. Den Saft mit frisch gepresstem Zitronensaft und etwas kalt gepresstem Pflanzenöl (bessere Aufnahme der Vitamine!) vermengen. Das süßliche Aroma der Möhren, und die spritzige Fruchtsäure der Zitrone runden den strengen Geschmack der Bachbunge ab. Wer möchte kann den Saft auch durch Zugabe eines natürlichen Süßungsmittels wie Ahornsirup, Agavendicksaft oder Apfel- und Birnensüße lieblicher gestalten.


Gemüseeintopf mit Bachbunge

Stellen Sie aus deftigen Winter-Wurzelgemüsen wie Pastinaken, Möhren und Sellerie welche zusammen mit Kartoffeln in einer würzigen Gemüsebrühe gekocht werden einen Eintopf her. Außer den üblicherweise verwendeten Gewürzen wie Lorbeerblatt, Salz & Pfeffer, Muskat und Paprika geben Sie gegen Ende der Garzeit, so für die letzten 3-5 Minuten, eine Hand voll frischer, klein gehackter Bachbungenblätter hinzu.

Autor, Lizenz & Quelle

Dr. Markus Strauß

70182 Stuttgart
http://www.dr-strauss.net/

Quelle: http://www.iknews.de/2011/12/16/schatze-der-natur-xvi-bachbunge/