Die Kochkiste

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Die Kochkiste

Vor-/angekochtes Lebensmittel garen in der „Kochkiste“ fertig ohne Energie.

Sie beruht auf dem physikalischen Grundsatz, daß ein Gegenstand, der von schlechten Wärmeleitern umgeben ist, seine Temperatur, sei sie nun kalt oder warm, sehr lange unverändert behält. So kann die Kochkiste zugleich als Eisschrank, ja beinahe als Eismaschine und, wie ihr Name schon sagt, zum Garkochen dienen.

Herstellung:

1. Möglichkeit: Um sie selbst herzustellen, verschafft man sich zunächst eine nicht zu große, starke, gut schließende Holzkiste mit Deckel. In diese kommt zunächst ein etwa 5 Zentimeter starkes Kissen aus Molton, das mit Holzwolle oder Heu gefüllt wird und den Boden gerade bedecken muß. Ein ebensolches Kissen nagelt man gegen den Deckel. Dann beschafft man sich je nach der Größe einen oder zwei Emailletöpfe mit gut schließendem Deckel, stellt sie in die Kiste und polstert nun um sie herum die Wände und, wenn es zwei sind, den Zwischenraum zwischen den beiden so mit Holzwolle aus, daß gerade nur noch der Raum bleibt, in den sie hineinpassen. Diese Polster bekleidet man ebenfalls mit Molton. Die Töpfe dürfen nur so groß sein, daß die Polster auf allen Seiten zum mindesten 5 Zentimeter dick sind. Wenn sie zu niedrig sind, so daß sich zwischen dem Kissen des Kistendeckels und ihrem Deckel noch ein Luftraum befindet, muß man noch einmal in Montonkissen mit Holzwolle stopfen, das diesen Raum vollkommen ausfüllt. An dem Deckel der Kiste muß noch eine Schließvorrichtung angebracht sein.

2. Möglichkeit: Will man sich eine Kochkiste anfertigen so nehme man eine Holzkiste mit gut schließendem Deckel, lege auf den Boden der Kiste eine dicke Schicht recht fest gestampfter Holzwolle oder Heu oder auch Zeitungspapierschnitzel: auf diese Schicht stellt man 2 möglichst geradwandige Kochtöpfe und stopft um diese herum alle Zwischenräume, auch die Ecken der Kiste, recht fest mit dem gleichen Material aus. Das Kissen zum zudecken der Töpfe muß auch ziemlich fest gestopft sein und gut passen. Ist die Kochkiste soweit fertiggestellt, so werden die Kochtöpfe herausgenommen und das innere und die Holzwolle mit Stoff überzogen.

Weitere Möglichkeiten: Es gibt eine ganze Anzahl von Konstruktionen, die diese einfache Form der Kochkiste variieren und verbessern. Meistens sind in ihnen sogenannte Wärmesteine angebracht, die auf dem Feuer erhitzt werden und über und unter den Topf mit der Speise gelegt werden. Mit ihrer Hilfe kann man die Kochzeit erheblich verringern, ja, es läßt sich in der Kochkiste nicht nur kochen, sondern auch sogar braten und backen.

Kühlbox/-kiste: Weniger bekannt ist es, daß sich die Kochkiste im Sommer auch sehr gut zum Kühlhalten von Speisen und Getränken verwenden läßt, die dann natürlich gut gekühlt in sie eingesetzt werden müssen. Da ihre Wirksamkeit in Wärmeisolation besteht, so ist es klar, daß sie ebenso eine kühle, wie eine warme Temperatur den ihr anvertrauten Dingen lang erhält. Wenn sie richtig angefertigt ist, ist ihre Isolation so gut, daß sich sogar Gefrorenes in ihr anfertigen läßt. Man benötigt dann noch außer des in sie eingepackten Topfes eines kleineren, der ebenfalls gut schließen und so in den ersten Topf eingelegt werden muß, daß noch ringsum sowie oben und unten eine Lage der Kältemischung Raum hat. Die Kätemischung besteht am zweckmäßigsten und einfachsten aus fein zerkleinertem Eis, das mit einem Drittel seiner Gewichtsmenge Viehsalz untermischt ist. In den kleineren Topf kommen dann die gut gekühlte zu gefrierende Masse (Fruchtsaft oder Creme) und außen herum die Kältemischung. Man Muß von zehn zu zehn Minuten nachsehen, das bereits Gefrorene vom Rand abstoßen und die Masse gut durchmischen. Wenn die ganze Masse breiartig gefroren ist, füllt man die Kältemischung noch einmal auf, schließt die Kiste gut und läßt das Eis noch etwa eine Stunde lang in der Kiste stehen oder reifen, wie der Ausdruck lautet. Der Versuch lohnt sich, wenn man keine wirkliche Eismaschine besitzt, und man wird erstaunt sein, mit wie wenig Arbeit und mit welch geringem Verbrauch an Eis sich in der Kochkiste Gefrorenes herstellen läßt.

Camping-Isoliertasche können bis zu einem gewissen Grad als „Kochkiste“ verwendet werden.

Material: Behälter (Kiste) Deckel für Behälter Isoliermaterial Deckel für Behälter - Stroh - Zeitungspapier - Lehm - Styropor Stoff (Molton) Topf mit vorgekochten Lebensmitteln