Prepper Anleitung für Einsteiger

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Vorwort

ich habe in den letzten 24 Monaten in denen ich angefangen habe mich mit anderen zu vernetzen und aus zu tauschen eine Menge Diskussionen geführt über unterschiedlichste Prioritäten, die Menschen so in ihren Vorbereitungen setzen. Prioritäten die ich nicht teile.

Nun möchte ich hier natürlich niemanden missionieren, aber aus den Überlegungen heraus ist ein kleines Skript entstanden, was bisher nur in unserem kleinen Hagener Stammtisch bekannt wurde und von dort aus an andere weiter verteilt wurde, nachdem es dort großen Zuspruch erfuhr. Nun habe ich mir gedacht, dass ich das Risiko hier in der Luft zerrissen zu werden eingehe und es hier rein stelle.

Dieses Skript stellt Ideen und Gedanken zur Vorbereitung auf Krisenzeiten dar. Es ist aus der Perspektive eines Mannes geschrieben, dem wenig finanzielle Ressourcen zur Vorbereitung zur Verfügung stehen. Menschen mit einer anderen Ausgangslage mögen ihre Prioritäten anders setzen oder auf der Materialebene mehrere Dinge auf einmal angehen können, sollten jedoch nie den Umstand aus den Augen verlieren, dass Ausrüstung grundsätzlich versagen, verloren oder beschlagnahmt werden kann. Die Erfahrung von Menschen aus dem New Orleans Katrina Desaster sollten jedem zu denken geben. Überlebende berichteten von Beschlagnahme ihrer Vorräte oder der Unterstellung der Plünderei, als Ordnungskräfte entdeckten, dass sie, dank guter Krisenvorbereitung gut ausgestattet wahren. Dieses Skript bietet im 1. Teil eine mögliche Struktur in seine eigenen Vorbereitungen zu bringen und liefert zumindest Denkansätze sein Handeln nach Prioritäten zu sortieren. Die beschriebenen Vorbereitungen dienen der Erhöhung des Handlungsspielraums für eine derzeit fiktive Krise und können darüber hinaus auch eine Menge Spaß machen. Einige der beschriebenen Vorbereitungen stellen einen möglichen Puffer für außergewöhnliche Zeiten, wie z.B. ein Schneechaos Wochenende oder bei einer unfreiwilligen Übernachtung im Auto während einer längeren Autobahnvollsperrung, dar. Die beschriebenen Vorbereitungen werden, nach gewissenhafter Durchführung nicht nur im Falle einer landesweiten Katastrophe taugen sondern auch im Alltag dazu führen, dass man nicht so schnell aus der Bahn geworfen wird.

Grundlagen - mögliche Szenarien

Die möglichen Szenarien auf die sich Menschen vorbereiten sind so vielfältig, dass es nur schwer möglich ist einen Überblick zu bekommen. Die Vielfalt ist so groß, wie der menschliche Geist an Kreativität bereit ist zu liefern. Aus diesem Grund möchte ich mich in diesem Skript nicht auf dieses oder jenes Szenario festlegen und möchte zu denken geben, dass es im Wesentlichen 3 Arten von Szenarien gibt:

  1. Kurzzeitige Krisen
  2. Langzeitkrisen
  3. Globale, alles verändernde Krisen

Mit 1 sind Dinge wie Stromausfälle, Stadtteilevakuierungen auf Grund des Fundes einer Fliegerbombe, Schneechaos Wochenenden oder längere Autobahn Vollsperrungen in denen man festsitzt gemeint. Solche Krisen sind zeitlich begrenzt und nach ihnen gibt es eine Rückkehr zur Normalität.

Mit 2 sind Krisen gemeint die über einen längeren Zeitraum anhalten und die keine Rückkehr zu der Normalität bieten wie wir sie heute kennen. In diesem Bereich fallen Szenarien der neuen Weltordnung, Kriege oder Niedergang des Weltwirtschaftssystems.

Mit 3 sind Krisen wie dem Ausbruch eines Super Vulkans oder dem auftauchen von Nibiru gemeint. Die hier aufgezeigten Vorbereitungen gehen von der Überzeugung aus, dass man sich nur auf Krisen der Kategorie 1 und 2 vorbereiten braucht, da man sich auf Krisen der Kategorie 3 nicht vorbereiten kann.

Grundlagen - operative Sicherheit in der Vorbereitungsphase

Krisenvorbereitung ist nicht populär. Es erinnert Menschen zu sehr daran, was alles schief gehen kann und birgt zu große Risiken sich mit dem Irrsinn von „Just in Time“ Lebensweise, die so bequem ist, auseinandersetzen zu müssen.

Wer sich also mit Krisenvorsorge beschäftigt sollte diskret und behutsam vorgehen, damit nicht ein Nachbar plötzlich auf die Idee kommt, dass bei einem ja was zu holen sei, wenn er dann in der Krise Hunger hat. Nicht außer Acht lassen sollte man die operative Sicherheit während der Krise selbst und seine Vorbereitungen darauf abstimmen. Konzentrieren wir uns aber auf die Operative Sicherheit der Vorbereitung.

Einkaufen: Es macht mehr Sinn bei jedem Einkauf etwas mehr ein zu kaufen, als sich von den Nachbarn dabei beobachten zu lassen wie man 10 Einkaufsklappboxen mit Lebensmitten für einen 2 Personen Haushalt auf einmal rein schleppt. Vielleicht macht es auch Sinn für ein paar Tage weg zu fahren und 2 große leere Koffer mit zu nehmen, um auf der Rückreise dann einen Einkauf zu machen der die beiden leer mitgenommenen Koffer füllt. Beim einkaufen selber, wenn man eine gute Strategie hat es vom Auto in die Wohnung, vorbei an den neugierigen Blicken der Nachbarn zu bekommen, sollte man Zeiten nutzen die typisch für Ferienfreizeiten der Pfadfinder und anderer Jugendbewegungen sind, wie Pfingsten oder die Sommerferien, da zu diesen Zeiten für Ferienlager ohnehin Großeinkäufe getätigt werden. Und obwohl ich ein Freund der Unterstützung des lokalen Einzelhandels bin macht es mehr Sinn dort ein zu kaufen, wo einen keiner kennt.

Gespräche: Gespräche mit Gleichgesinnten sollten auch nur unter solchen unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt werden. Ein auffälliges Verhalten in der Öffentlichkeit, besonders in der Gruppe ist unter allen Umständen zu vermeiden.

In der Öffentlichkeit: Eine gute Tarnung bietet sich immer an. So wenig wie Zweireiher im Wald üblich ist, ist Tarnkleidung oder ein martialisch anmutender Überlebensgürtel oder gar ein Koppeltragegestell in der Stadt üblich. Die Fähigkeit sich zu tarnen, besonders im urbanen Gelände sollte als wichtige Basisfertigkeit angesehen werden da in der Masse unter tauchen zu können in der Krise das eigene Überleben sichern kann.

Elektronisch: In der Emailkorrespondenz sollte die Verschlüsselungssoftware GnuPG eingesetzt werden und wer detaillierte Pläne seiner Vorbereitungen auf seinem Rechner speichert sollte eine Verschlüsselung des Gesammtsystems mit Hilfe der Truecrypt Software in Betracht ziehen. Währe doch dumm, wenn jemand in der Krise mit einem Stromaggregat deinen Rechner wieder ans Laufen bringt und dort lesen kann was du wo vorbereitet hast. Beide erwähnten Programme sind Opensource Software und kostenfrei und legal über das Internet zu beziehen und laufen sowohl unter Windows als auch unter Linux.

Operative Sicherheit bedeutet, dass nicht jeder, im Idealfall niemand, mitbekommt, was Du da tust. Die hier erwähnten Gedanken dazu stellen nur die Spitze des Eisberges dar und der Gedanke daran sollte alle Vorbereitungen begleiten. Mit einem wenig gesunden Paranoidität sollte es jedem gelingen operative Sicherheit zu leben.

Grundlagen - Pyramidenmodell der Vorbereitungen

Wenn man beginnt sich mit dem Thema der Krisenvorbereitung zu beschäftigen steht man häufig einem unüberschaubaren Berg von „To Dos“ gegenüber. Ich möchte hier einen möglichen Ansatzpunkt bieten ihn sinnvoll klein zu brechen. Bei meiner Herangehensweise bediene ich mich zuerst einmal der Bedürfnispyramide nach Maslow:

Diese menschlichen Bedürfnisse gilt es zu stillen für einen Selbst, für seine liebsten und für andere. Falls letzteres nicht gelingt sollte man ins Besondere Fremden besser ausweichen. Abgeleitet von der Bedürfnispyramide stelle ich also fest, dass meine 1. Vorbereitungspriorität die ist, unter allen Umständen Essen, Trinken und Erholungsschlaf bekommen zu können. Bereits die 2. Stufe der Maslowschen Bedürfnispyramide ist bereits per Definition der Krise bereits gestört und sollte in der Krise eine hohe Priorität haben, wieder hergestellt zu werden, ebenso wie die darüber liegenden Stufen.


Die Vorbereitungspyramide:

Die einzelnen Stufen dieser Pyramide sind so gedacht, dass das Weglassen einer tiefer liegenden Stufe die darüber liegende zum einstürzen bringen kann. So muss ich, selbst wenn ich die Ressourcen besitze um mir einen sicheren Ort zu schaffen immer damit rechnen, dass er mir verloren gehen kann, oder das ich ihn aufgeben muss. Habe ich in diesem Fall keinen vernünftigen Unterbau stehe ich vor großen Schwierigkeiten. Ebenso kann mir die Möglichkeit zur Selbstversorgung genommen werden, z.B. durch 3. oder die Krise selber. Auch in diesem Fall muss ich auf eine der darunter liegenden Vorbereitungen zurück fallen können. Ein Gemüsegarten ersetzt also keinen Lebensmittelvorrat und ein Geländewagen mit Anhänger keinen Fluchtrucksack. Konsequent zu Ende gedacht ersetzt ein Fluchtrucksack auch kein Wissen und keine Fertigkeiten.