Streichhölzer selbst gemacht

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Vor Jahren kam ein guter Freund (TangaT.) mit einer interessanten Frage auf mich zu. Er hatte seiner Zeit eine Dose Plattenpflegemittel von mir bekommen und eine Betonfläche von Algen zu befreien.

Natriumchlorat NaClO3

Ist ein Brandfördernder, Gesundheitsschädlicher und Umweltgefährlicher Stoff der großtechnisch durch Elektrolyse gewonnen wird.

Er hatte seiner Zeit einen kleinen Bericht im TV gesehen in dem erklärt wurde wie Streichhölzer funktionieren & gemacht werden. Seine Frage: Ob wir selbst Streichhölzer machen könnten? Ich sagte seiner Zeit: probier es aus ;). Er nahm Wattestäbchen machte eine konzentrierte Lösung und tauchte sie ein und ließ sie trocknen.

Als ich bei ihm war zeigte er mir stolz wie Oskar das dies wunderbar funktionierte. Cool dachte ich, das muss ich irgendwann auch mal ausprobieren.

Als ich dabei war Anzündholz zu machen dachte ich: Bilder für die Anfeuerhilfe K-Lumet fehlen ja noch. Kerzenwachs habe ich auch noch. Gedacht getan und Holz ganz fein aufgespaltet. Eine mühselige Arbeit die sich aber lohnt. Als die diese dünnen "Holzspäne" liegen sah viel mir diese alte Geschichte mit (TangaT.) wieder ein.

Um zu wissen wie man Streichhölzer selber improvisieren kann muss man wissen wie Streichhölzer funktionieren.

Es ist recht simpel wie genial was sich die alten Chemiker seiner Zeit einfallen ließen. Wie so vieles wurde dies per Zufall in einem Chemielabor entdeckt.

Weißer Phosphor (P) (reaktionsfreudiger Brennstoff) und Kaliumperchlorat KClO4 (Sauerstoffträger) verbrennen explosionsartig schon beim mischen. Eine heftige chemische Reaktion (Verbrennung) aus dem nichts. Als dies entdeckt wurde dauerte es nicht lange das dass Streichholz erfunden wurde. Kienspäne oder mit Schwefelüberzogene Hölzer waren schon bekannt also war der nächste Schritt nicht fern. Es gab seither viele verschiedene Streichholzarten. Aber betrachten wir die am weitest verbreitete Variante:

Das Sicherheitsstreichholz

Das Streichholz: ein Holzspan das mit einen Wachs getränkt wurde (um besser und etwas länger zu brennen) Die Streichholzkuppe: Ein Gemisch aus einem Chlorat einem Brennstoff und je nach Zusammensetzung einem Bindemittel (Klebstoff). Die Reibefläche: Trägermaterial aus z.B.: Pappe, Phosphor mit feinsten Glasstaub und einem Bindemittel (Klebstoff).

Streichhoelzer-selbst-gemacht-007.png

Bei der Reibung der Streichholzkuppe auf der Reibefläche wird geringfügig Wärme erzeugt. Der feinen Glasstaub wirkt wie Sandpapier und reibt etwas Chlorat und Phosphor ab die sofort miteinander reagieren. Dabei wird das Chlorat / Brennstoffgemisch "gezündet" das sehr schnell und sehr heiß miteinander reagiert. Das Wachs im Holz wird verdampft und verbrennt an der Umgebungsluft. Diese Reaktion ist so heiß das dass Holz Feuer fängt (das Streichholz brennt).

Alltagschemie mal auseinander genommen ;)