Historische Schutzkleidung - quasi-Kevlar-Weste aus Leinen-Flachs-Kleber-Gemisch

  • Danke an Fragezeichen aus dem Nachbarforum fürs Finden:
    http://www.goldseiten-forum.de…&postID=485535#post485535


    Quelle: http://www.spiegel.de/wissensc…nik/0,1518,675814,00.html



    Ein einfaches, selbst herzustellendes Kleidungsstück (Linothorax) aus Leinen zum Schutz vor Messerstichen, und Streifwunden, Pfeilspitzen, Querfeldein-Rennen, etc.


    Habe es zwar selbst noch nicht ausprobiert, werde ich aber denke ich bei Gelegenheit mal in Angriff nehmen!
    Baumwolle oder andere Stoffe (auch Leinen-Baumwoll-Gemisch) werden nichts taugen, da hier die Stoff-Struktur (Netzstruktur) anders ist.

    Das Schnittmuster gibt es hier:

    http://www.uwgb.edu/aldreteg/Pattern.pdf


    Man kann stattdessen auch einen moderneren Schnitt machen, z.B. eine Weste, sofern man die Fähigkeiten oder eine Nähkünstlerin dazu hat.


    -zweimal die gleichen Stoffstücke (aus kräftigem [Flachs-]Leinen) nach dem Schnittmuster zuschneiden
    -die untere Schicht mit einem Spezialkleber (siehe unten) versehen und die obere Schicht darauf legen.
    -säumen und vernähen, fertig
    -je mehr Schichten, desto besser der Schutz:

    Zitat

    Im Test verglichen die Wissenschaftler Stoffe aus 11, 15 und 20 Schichten. Besonders gut messbar waren die Ergebnisse der Pfeilattacken: Ein Geschoss, das mit 25 Pfund Zugkraft aus nur 7,5 Metern Entfernung abgefeuert wurde, bohrte sich in alle drei Varianten gerade mal einen Zentimeter tief - und hätte so kaum mehr als einen unangenehmen Kratzer auf der Haut verursacht. Selbst bei 45 Pfund Zugkraft kam der Pfeil lediglich zwei Zentimeter tief. Weit genug entfernt von allen lebenswichtigen Organen. Erst ein mit 60 Pfund Zugkraft abgeschossener Pfeil hätte den Träger eines Linothorax aus 11 oder 15 Schichten ernsthaft verwundet. Einen 20-schichtigen Leinenpanzer hätte er 3,5 Zentimeter tief durchschlagen.
    Wenn der Schütze 15 Meter weit weg stand, kamen nur Pfeile mit einer Zugkraft von 60 Pfund tiefer als zwei Zentimeter. Und auf 30 Meter Distanz schabten die Projektile kaum mehr die Oberfläche des Linothorax an. Die Soldaten waren mit ihren Schutzpanzern offenbar gut gewappnet - auch gegen schwerere Waffen, berichtet Bartell: "Schwerter oder Messer ritzten nur die obersten Schichten an." Und auch Äxte oder Morgensterne schafften es nicht, durch den Panzer zu kommen. "Wir vermuten aber doch, dass sie heftige blaue Flecken oder gebrochene Rippen verursacht haben."

    Spezialkleber:

  • Hört sich sehr interessant an. Bedenken habe ich nur bei der Beweglichkeit, bei 10 und mehr Schichten müsste das Ganze doch Stocksteif sein, oder?


    LG Strycker

  • @strycker:


    Laut Artikel angeblich nicht:

    Zitat

    Das Ergebnis war zunächst eine Art steifer Karton. Doch einmal angelegt, schmiegte sich das Material durch die Körperwärme bald an den Oberkörper des Trägers und passte sich ihm genau an. So maßgeschneiderte Brustpanzer hätte ein Rüstungsschmied aus Eisen niemals herstellen können.

  • Aus eigener Erfahrung weiß ich zu berichten das solche Stoffpanzer wie Linothorax oder Gambeson recht warm und somit auf Dauer "etwas" unbequem werden. :face_with_rolling_eyes:

  • Es gibt mittlerweile auch Tragbare Schnittschutz Kleidung zu meiner meinung nach annehmbaren Preisen.


    z.b. von TacFirst, die haben T-Shirts, Sweatschirt und 2 verschiedene Jacken.


    Gruß Taiko