Vitamintabletten kaufen wo und welche?

  • Mir ist aufgefallen, dass die Vitamintabletten in der Apotheke ein kürzeres HBD haben als beim Discounter (Lidl, Aldi), dort liegen die aktuellen Produkte bei Mitte 2013. Magnesium pur habe ich schon bis 2014 gesehen.

  • Zitat von fiesie;61611

    Ich hab mir die verlinkte Datei mal durchgesehen...


    Zitat von fiesie;61611

    was heisst das denn? X% von Tagesbedarf?
    Ich kann mir schon vorstellen, dass die in den Vitaminpräparaten mit extremen Dosierungen (über 1-fach vom Tagesbedarf) jetzt gesetzlich vorschreiben,
    dass die so nicht mehr verkauft werden dürfen - aber das ist für uns doch nicht schlimm.


    Nein es spricht von einer Massenobergrenze und nicht dem RDA. Der RDA hat sich übrigens über die Jahre immer weiter verringert. Schau dir mal an was vor 20 Jahren z.B. noch als empfohlener Wert galt und vergleiche das mal mit den heutigen Werten. Meiner Meinung ist vieles viel zu gering aber das kannst du sicherlich selber am besten Beurteilen, von wegen extremen Dosierungen...


    Aber eine Frage an dich hätte ich dann schon, wenn ich z.B. den RDA von Vitamin D3 nehme und gehe an einem sonnigen Tag mit kurzem Hemd und kurzer Hose einfach mal für 10min nach draussen. In der Zeit hat mein eigener Körper schon sehr viel mehr Vitamin D3 selbst produziert. Müssten wir dann nicht alle an einer Überdosis an Vitamin D3 sterben, wenn wir nur täglich 30min ausser Haus sind? und die armen Menschen die stundenlang im freien Arbeiten müssen, die müssten ja die 100.000fache Menge des RDA an Vitamin D3 abbekommen und das jeden Tag!. Im Grunde will ich damit sagen, dass wer immer den RDA festlegt und über die Jahre wurden die Dosen immer geringer, wird sich schon was dabei gedacht haben. Wenn ich jetzt eine Handvoll Johannisbeeren esse oder, um auf die EU Richtlinie zurück zukommen, sammle einfach ein paar Hagebutten die kann man nämlich auch essen (aber die Hagebuttenextrakt-Tabletten bekommen ja in Zukunft keine Zulassung mehr), hab ich damit auch schon mehr Vitamin C zu mir genommen als empfohlen wird. Bei den Hagebutten ist das fast der zehnfache Wert der empfohlen wird. Wobei ich schon reine Ascorbinsäure Löffelweise gegegessen hab und ich lebe noch immer. Aber keine Angst die Lebensmittelindustrie arbeit ja schon kräftig daran, dass unsere Nahrung immer nutzloser wird und dank neuen Richtlinien wird dann alles verboten was nicht nur nach Nahrung aussieht sondern auch Nahrung enthält.


    Bzgl. der EU Richtlinie. Im Grunde geht es darum, dass Hersteller solcher Produkte per Studie nachweisen müssen, dass die Produkte wirksam sind und nicht schädlich sind. Klar das muss jeder Pharmahersteller der ein neues Medikament auf den Markt bringen will auch. Nur wird hier mit zweierlei Mass gemessen. Der kleine Vitamintabletten Hersteller kann sich diese Kosten aber nicht leisten und große Pharmakonzerne haben wenig interesse daran, da sie ja ihre eigenen Medikamente vertreiben wollen und schließlich lässt sich das Kräutlein im Klostergarten ja nicht patentieren. Ganz schwachsinnig ist es das z.B. ein Hersteller der einen neuen Hustensaft aus Kräutern herstellen will jetzt strengere Auflagen bekommt als z.B. BASF die ein neues Krebsmittel hergestellt haben. Die Pharmamittelhersteller müssen keine 20 Jahre lange Studie über die Wirksamkeit aufbringen, aber der Hersteller von Omas-Kräuterhustensaft schon.

  • Wir hatten etliche Jahre flüssige Vitamine aus richtigem Obst, etc. eingelagert.

    Wird m.E. noch unter dem Namen "LaVita" vertrieben.

    Nachteil: Nur ca. 6 Monate lagerfähig und der recht hohe Preis pro Flasche.

  • Vitamin- und Mineralpräparate sind eigentlich ein sehr interessantes Thema. Da gibts ja nicht umsonst ganze Bücher zu.


    Grundsätzlich setzt sich immer mehr durch - und das zu Recht - was bereits oben irgendwo zitiert wurde: Das eine Frucht mehr ist, als die Summe ihrer Einzelteile. Da findet man immer mehr Synergien zwischen bereits bekannten Vitaminen und in der Frucht enthaltenen "sekundären Pflanzenstoffen". Zusätzliche Wirkungen, bessere Wirkungen, Wirkungsverstärkung, usw.


    Aber das nützt einem natürlich GAR NIX, wenn man kein Obst hat und auf absehbare Zeit auch keines bekommen kann - warum auch immer. Und genau darauf bereiten wir uns hier ja vor.



    Grundsätzlich gilt in so einer Situation natürlich erstmal: Die Pillen für 3,99 € aus dem ALDI sind auf jeden Fall besser als gar nix.


    Hat man jedoch die Möglichkeit der Wahl (und die hat man zur Zeit ja noch), sollte man sich schon informieren und dann das für einen selbst beste nehmen.


    Beispiel: Magnesium-/Calcium-/Eisen-Präparate - da findet man die tollsten Produkte mit den tollsten Zahlen drauf. Klingt erstmal super. Trotzdem sollte man genau hinsehen. Da wird - wie überall - gerne getrickst und abgezockt.


    Was nützt einem ein Calcium 1000mg wenn es als Calciumcarbonat - einer der einfachsten Salzformen - vorliegt, von dem der Körper nur einen Bruchteil aufnimmt? Dann doch lieber ein Präparat, welches ein gescheites Salz als Ausgangssubstanz hat, eine DiGluconat-Verbindung oder eine Citrat-Verbindung zum Beispiel. Da kommt im Körper nämlich wesentlich mehr von an, selbst bei niedrigerer Ausgangsdosierung.


    Und genau dafür sind z.B. Apotheken der richtige Anlaufpunkt. Natürlich haben die auch idR Calcium HEXAL 1000mg oder Calcium STADA 1000mg usw. da, ganz klar. Ist ja im EK günstig und die Leute kaufen es.
    ABER: Die Apotheke kann auch andere Präparate besorgen, nicht nur was Nahrungsergänzungsmittel angeht, sondern z.B. auch sogenannte "ergänzende bilanzierte Diäten" (welche z.B. NUR in Apotheken zu beziehen sind - und auf Grund anderer Gesetzesgrundlage auch wesentlich höher dosiert sein dürfen). Zudem hat man dort einen kompetenten (weil dafür Ausgebildeten) Ansprechpartner hinter dem Tresen, der einen speziell auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten beraten kann.



    Meine persönliche Meinung zu dem Thema ist aber: einfach was "gescheites" der üblichen Marktteilnehmer zu kaufen. Das wären bei Multivitaminpräparaten
    EUNOVA® MULTI-VITALSTOFFE Langzeit


    oder


    Centrum® A-Zink



    Hintergrund ist zum einen der, dass diese ganzen Substanzen, da dem Körper künstlich zugeführt, die Nieren zusätzlich belasten, zum anderen auch die Frage, wie viel ist (auch in Krisensituationen) notwendig (Vergleiche dazu auch momentan weit verbreitete Fehlernährung inklusive Mc Doof uc Co.) und nicht zuletzt die Feststellung, dass man auch immer noch verhungert, wenn man ausser den Nahrungsergänzungsmitteln sonst nix mehr zu fressen hat.
    Die EUNOVA sind im übrigen mein Favorit, da die Freisetzung der Inhaltsstoffe über Zeit erfolgt - und dadurch die Aufnahme begünstigt wird.

  • Aber Achtung was die Raucher betrifft: Keine Vitamintabletten kaufen, in dem Beta Carotin enthalten ist, in Langzeitstudien hat man
    festgestellt, dass Raucher dadurch schwer erkranken.
    Anne

  • Zitat von Anne;61823

    Aber Achtung was die Raucher betrifft: Keine Vitamintabletten kaufen, in dem Beta Carotin enthalten ist, in Langzeitstudien hat man
    festgestellt, dass Raucher dadurch schwer erkranken.
    Anne



    Aha. Kann ich dazu bitte eine Quelle haben? Das wäre mir nämlich neu!

  • z.B.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Carotine:

    Zitat

    So lassen etwa neuere Studien Zweifel an der krebshemmenden Wirkung aufkommen.


    und

    Zitat

    β-Carotin steht unter dem Verdacht, insbesondere bei Rauchern in hohen Dosen krebserregend zu sein.[5][6]


    Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM):

    Zitat

    Vitaminpillen und ähnliche Präparate mit einem hohen Anteil an Beta-Carotin erhöhen das Lungenkrebsrisiko für Raucher.


    Auch Dickdarmkrebs soll begünstigt werden. Und die Warnung gilt auch für diejenigen, die einem guten Tröpfchen nicht abgeneigt sind.

  • Aha. Ist ja interessant, lieber cholec. Ich wollte jetzt eigentlich eher wissen, wie es damit aussieht.


    Zitat von Anne;61823

    Aber Achtung was die Raucher betrifft: Keine Vitamintabletten kaufen, in dem Beta Carotin enthalten ist, in Langzeitstudien hat man
    festgestellt, dass Raucher dadurch schwer erkranken.

    Anne


    Das ist nämlich mal wieder genau das, was ich vermutet habe. Eine völlig unfundierte, panikmachende Aussage. So was liebe ich ja.


    @ cholec: Du solltest darauf achten, was du wie zitierst. So ist der erste Teil nämlich völlig zusammenhanglos zum Rest. Da geht es nämlich um die Zellschützende Wirkung der Carotine an sich (welche wesentlich mehr umfassen als nur β-Carotin).
    Der Verdachtsmoment bezieht sich im übrigen laut der Studie auf Präparate, welche als Sonnenschutz gedacht sind (d.h. Dosierungen im zweistelligen mg-Bereich). In Multivitaminpräparaten findest du soviel β-Carotin überhaupt nicht. Dort liegen die Dosierungen im μg-Bereich. D.h. du müsstest schon 10 - 20 dieser Pillen pro Tag einnehmen um in den selben Bereich zu kommen.


    Und jetzt noch ein wenig meine böse Seite: Wenn jemand raucht wie ein Schlot und sauft wie ein Loch, dann kommt es darauf ohnehin nicht mehr an. :face_with_tongue:

  • Hallo,
    das habe ich auch in einer Apothekenzeitung gelesen, jedoch betrifft es nur Raucher, die sehr hohe Werte zu sich nehmen. Da die meisten lieber den Glimmstengel als eine Karotte in den Mund stecken, betrifft es viele sicher nicht. Die durchschnittlichen Werte ß-Carotin sind somit ungefährlich... jedenfalls ungefährlicher als das tägliche Lungenbrötchen zum Frühstück... :)


    Hier gehts zur Raucherstudie: http://jnci.oxfordjournals.org/
    "Forscher zeigen, wie unterschiedlich die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln sein kann
    Die Einnahme von Beta-Carotin kann offenbar bei gleichzeitigem Rauchen und Trinken unerwartete Folgen haben: Die Wahrscheinlichkeit, Darmkrebs zu entwickeln, ist deutlich erhöht. Das berichten amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Journal of the National Cancer Institute (Ausgabe vom 21. Mai). Bei Menschen, die nicht rauchen oder trinken, verringerte das Nahrungsergänzungsmittel dagegen das Darmkrebsrisiko um bis zu 44 Prozent."


    Neuere Gegenstudien: http://www.vitaminforschung.or…tige-arzneimittel-deutsch





    Letztendlich muss jedem klar sein, dass die künstlich hergestellten Vitamine nicht ganz so wirkungsvoll sind wie natürlich extrahierte Vitamine (teurer!).


    Natürlich benötigt im normalen Alltag (ausgewogene Ernährung, Bewegung bei Tageslicht etc.) niemand solche Vitamintabletten oder Nahrungsergänzung (Ausnahme: Sportler, Schwangere).


    Die angesprochenen Vitaminpräparate sind ja auch für den Krisenfall gedacht, in Zeiten wo frisches (oder unverseuchtes) Obst rar und teuer ist.


    Der RDA (Tagesbedarf) ist aufgrund der niedrigen Vorgaben teilweise lächerlich, aber man muss bedenken, dass wir heutzutage überall frisches Obst und Gemüse kaufen können und vor 20-50 Jahren, die Menschen auch noch ganz anders gearbeitet haben (schwerer) und viele Menschen zu beworbenen Tabletten griffen...


    Die niedrigen Inhaltstoffe bei vielen billligen Allzweck-Tabletten sind aber evtl. auch gewollt:
    1. Nimmt man durch Obst und Gemüse auch Vitamine und Mineralstoffe zu sich.
    2. Kann man nur wenige Vitamine als Depot im Körper speichern (Eisen), somit bringt eine Überversorgung eh nichts. Nimmt man zuviel Vitamine zu sich (über den Bedarf hinaus) wird der Rest ja wieder ausgeschieden. Wenn der Körper nur 100% Vit-C verbrauchen kann, nützt es nichts, täglich 120% zu sich zu nehmen....(um gesund zu bleiben). Es kann ja nicht gespeichert werden.


    Somit ist es auch nicht möglich durch eine tägliche Vit-C-Tablette das Immunsystem so zu schützen, dass man niemals eine Grippe bekommt. Das Immunsystem wird leider am meisten von außen angegriffen (Umweltbedingungen, Stress) und im schlimmsten Fall nutzen auch die besten Präparate nichts.


    Natürlich ist es sinnvoll, in Krisenzeiten durch solche Tabletten eine Mangelversorgung (Skorbut etc.) vorzubeugen.


    Im jetzigen Alltag sehe ich da kaum Handlungsbedarf :winking_face:
    Nur wenige Vitamine sind überdosiert schädlich...und die Wahrscheinlichkeit, dass man 2-3 Wochen lang absichtlich eine erhöhte Dosis Vitamin A zu sich nimmt, ist doch sehr gering.



    http://www.vitamine-und-mehr.org/vitamine/vitamin-a-retinol

  • Es ging aber bei der Studie um Lungenkrebs. Da Beta Carotin auch in Butter und vielen anderen Lebensmitteln sind, sollten Raucher aus diesem Grund keine
    Vit. mit Beta Carotin zusätzlich nehmen. Das ging vor drei Jahren durch die Medien. Wenn ich entprechendes im Internet gefunden habe, setze ich den Link rein.
    Auf keinen Fall möchte ich Panik machen. Dann bitte ich um Entschuldigung.
    Anne

  • Zusammenhangslos – vielleicht, aber m.E. passend zum Thema.


    Dosierung: Mit einem durchschnittlichen ACE-/Multivitaminsaft vom Discounter hat man mit der auf der Verpackung empfohlenen Trinkmenge schon 30…50% abgedeckt. Die meisten trinken jedoch mehr. Eine 100…150%ige Überversorgung ist hier locker drin. Und wenn man mal den Kühlschrank und die Vorratskammer durchforstet (Limos und Säfte, Butter, Fruchtjoghurt etc…), ist eine 5-10fache Überversorgung durchaus nicht unwahrscheinlich. Und die nähert sich in der Größenordnung den in der Studie verwendeten Mengen.


    Bei Vitamin C ist es ähnlich. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei ca. 75mg. Dadurch, dass die Ascorbinsäure aber überall als Antioxidanz hereingerührt wird, kann die aufgenommene Menge z.T. bei 1000 – 2000mg liegen.


    Wer hier in Mitteleuropa an einem Vitaminmangel erkrankt gehört ins Guinessbuch der Rekorde! Wir sind hier schlichtweg überversorgt.


    Raucher und Trinker sind selbst schuld.
    Aber auch Passivraucher? Kinder? Außerdem zeigte die Studie auch ein erhöhtes Risiko bei asbestbelasteten Gruppen. Mich würde es nicht wundern, wenn sich das Ergebnis auch auf silikose- oder andere staubgefährdete Gruppen verallgemeinern lassen würde.