Schweizer Notbremse

  • Hallo Elf,

    du findest also den Schritt einer unteren Wechselkursgrenze kritisch und lehnst diese ab. Das eine freie Währungskursgestaltung eher einer freien Marktwirtschaft entspricht, darüber sind wir uns, so denke ich, einig. (Wobei der gennerelle Sinn von unreguliertem globalem Handel von Waren und Währungen durchaus diskutiert werden darf und sollte)

    Ich sehe aber wenig Alternativen für die Schweizer und eine Bestrafung für solides Wirtschaften auch nicht wirklich, da primär deutsche/EZB Anleihen gekauft werden. Wenn aber Deutschland, oder die EZB Pleite gehen, dann hat auch die Schweiz noch ganz andere Probleme.

    Ich denke in der Wirtschaftpolitik kann es immer nur das kleinste Übel geben und nie die perfekte Lösung. Und dass die Zeiten immer rasanter und somit die Maßnahmen immer verzweifelter, darüber sind sich doch alle Foris hier einig. Die Frage ist für mich primär: Wie kommt der Kollaps, wie reagieren wir darauf und was kommt danach.

    Ein Währung-Schuldenschnitt wäre global die Beste Lösung, aber dazu fehlt allen der Mut.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • naja, gemäss klassischer Defintion haben wir keine freie Marktwirtschaft, sonst wären solche Exzesse wie wir sie momentan erleben nie möglich geworden


    Ich gebe zu erinnern: Griechische, spanische, irländische usw. Banken emittieren eigene Schuldverschreibungen, die sie bei der EZB als "Sicherheit" hinterlegen um dafür Kredite (Geld) von der EZB zu erhalten. Um den Euro zu stabilisieren, kauft die EZB darüberhinaus noch zusätzlich Staatsanleihen (=Zahlungsversprechen) von Peripherie-Ländern.
    Wenn man sich die Bilanz der EZB per heute anschaut, kann man sagen, dass das nur noch eine einzige grosse Bad Bank ist.
    Das Kartenhaus wird derzeit nur noch vom europäischen Kern zusammengehalten.
    Der SNB fällt nichts besseres ein, als ihre soliden Schweizer Franken gegen diesen Euro-Müll einzutauschen. Sie hätten viel besser für das Geld irgendwas anderes gekauft, beispielsweise Infrastruktur oder Rohstoffe oder was auch immer. Oder noch besser: sie hätten einfach jedem Kontoinhaber in der Schweiz sein Guthaben um pauschal 30% erhöht. Das hätte genau den gleichen Inflationseffekt gehabt wie diese Eurotransaktion, aber zumindest hätten die Bürger selbst entscheiden können, wie sie das Geld verjubeln. Vielleicht hätten sogar einige mit dem neuen Geld Ferien in Griechenland gemacht. Dann hätten die Griechen einen echten Konjunkturimpuls bekommen.
    Ein Schuldenschnitt ist tatsächlich die einzige Lösung. So hat man in früheren Zeiten die Gesellschaft davor bewahrt, zu kollabieren.
    Allerdings: Zu jedem Schuldner gehört auch ein Gläubiger. Wenn ich die Schulden erlasse, dann vernichte ich Vermögen/Guthaben/Forderungen. Wer hat die höchten Vermögensbestände in der CH, D, AUT? Richtig, die Banken und die Versicherungen. Vernichten wir hier Vermögenswerte, muss der Steuerzahler/Beitragszahler dafür geradestehen.
    Wer Schuldenschnitt verlangt, muss auch bereit sein, sein eigenes Sparbuch zu verbrennen. Und da gebe ich Dir recht, dazu fehlt allen der Mut. Und genau deshalb ist der weitere Verlauf der Ereignisse eben auch so vorhersehbar. ... eben alternativlos....
    Ich habs schon mal an anderer Stelle hier im Forum erwähnt. Schau Dir mal dashttp://%22http//www.amazon.de/…6%22?tag=httpswwwaustr-21an. Es beschreibt, warum eine andere berühmte Gesellschaft an ihrer eigenen "Alternativlosigkeit" zugrunde gegangen ist.
    Glück auf, 11