Henry David Thoreau Walden und andere

  • Ich möchte hier gerne auf Thoreau verweissen der zwei drei mal in Threads schon genannt wurde. Ich habe Ihn auch ins Literaturverzeichniss gesetzt da ich Ihn nirgends gefunden habe.


    Man kann ja leider nicht verlangen das ein Buch wie Walden Pflichlektüre in der Schule wird.


    Doch kann ich von Herzen jedem nur empfehlen Ihn mal zu lesen und sich auch durch sein Leben inspirieren zu lassen.
    Für mich immer wieder eine Fundgrube echter Lebenstips und oft ein licht in dunklen momenten.
    Man braucht plötzlich viel weniger wenn man Thoreau zu verstehen beginnt. :)


    Auch " über die Pflich zum ungehorsam gegenüber dem Staat" kann ich nur in höchsten Tönen loben...übers Spazieren ebenso ein kleines Juwel.


    Doch lest selbst warum er Ghandi und andere so stark inspirieren konnte.


    Einer meiner besten Freunde derer, die leider schon vor meiner Geburt verstorben sind.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Thoreau


    alles schöne euch


    Wataru



    wie Günter Eich mal schrieb seit Sand nicht Oel im getriebe der Welt!
    http://www.mrsieb.net/sand_im_getriebe.htm

  • Ich lese gerade dieses Buch. Gabs vor kurzem in einer Wühlkiste bei Kaufhof im Angebot für 2,99 als Hardcover.

  • witzig, lese das auch gerade :winking_face:
    Im englischen Original manchmal etwas schwierig, aber
    das Buch ist super - regt quasi jede Seite neu zum nachdenken an ....

  • Hallo Wataru,


    ich finds toll von dir das du Henry David Thoreau erwähnst.


    Ich habe sein Buch "Walden" bereits vor einigen Jahren gelesen, und fand es ausgezeichnet.


    Mir gefällt seine intelligente, zivilisationskritische und gesellschaftskritische Art. Das Beste ist ja auch, das er selber über 2 Jahre in einer selbstgebauten Blockhütte in der Wildnis gelebt hat, und sich selbstversorgerisch ernährt hat. Er spricht also aus der Praxis.


    Ein sehr empfehlenswertes Buch.


    Viele Grüsse


    Vengard

  • Schön das er noch nicht ganz vergessen gegangen ist. Und ja er spricht wircklich von der absoluten Basis der Praxis.
    Ich könnte nicht mehr zählen wie oft ich die Bücher von Ihm gelesen habe, Walden liegt bei mir auf dem Nachtisch seit ewig ( neben Ludwig Hohls Notizen ).....muss es nur immer mal wieder neu auftreiben weil ich es jemanden leihe und nicht zurückbekomme....die wenigsten geben es freiwillig wieder her. :winking_face:
    Mich erstaunt auch immer wieder wie Modern seine Schriften auch heute noch wircken. Klar manchmal ist er auch Hardcore, wenn er sich kein Salz mehr gönnt, weil nicht absolut nötig. Doch immer beweisst er an sich selbst das es eigentlich gehen würde.


    Auch seine überlegungen zu Wohneigentum und Miete finde ich sehr interessant. Er kommt zum schluss das man eigentlich am besten in einer Kiste wohnen würde die knapp grösser als man selbst mit paar Luftlöchern drin ist. Das die ersparnis und die dadurch enstehende entlastung und freiheit, denn mangelnden komfort mehr als wet machen würde. :winking_face:

  • Aus Walden



    " Wie niedrig auch Dein Leben sein mag, tritt ihm entgegen und lebe es!
    Weiche ihm nicht aus und gib ihm keine Schimpfnamen! Es ist nicht so schlecht wie Du. Es sieht am ärmsten aus wenn Du am reichsten bist. Der Krittler findet auch im Paradies etwas zu bekritteln ( oder in jedem Thread :winking_face: ) Liebe Dein Leben, so arm es ist. Du kannst schöne ergreifende, herliche Stunden in einem Armenhaus erleben. Die untergehende Sonne wird von Armenhaus Fenstern so hell zurückgestrahlt wie von des Reichen Behausung; vor jener Türe schmilzt der Schnee im Frühling zur selben Zeit.
    Ich kann nicht einsehen warum ein stilles Gemüt hier nicht ebenso zufrieden leben, nicht ebenso fröhliche Gedanken haben sollte wie in einem Palaste. Die Gemeindearmen scheinen mir oft das unabhängigste Leben zu führen. Vieleicht sind sie einfach gross genug, mit ungemischten Gefühlen empfangen zu können. Die meisten denken das sie darüber erhaben seien von der Gemeinde unterstützt zu werden; doch sind sie öfters nicht darüber erhaben, sich durch unehrliche Mittel zu erhalten ( Hallo Madmax und Plündern!!!) was für eine viel grössere Schande gehalten werden sollte.


    Hege die Armut wie ein Gartenkräutlein, wie Salbei. Gib Dir nicht viel mühe, neueSachen anzuschaffen, weder Kleider noch Freunde. Wende die alten; wende Dich zurück zu Ihnen. Die Dinge ändern sich nicht; wir ändern uns. Verkaufe Deine Kleider und behalte Deine Gedanken. Gott wird dafür sorgen, dass es Dir nicht an Geselschaft fehle.


    Wenn ich mein Leben lang wie eine Spinne auf eine Speicherecke angwiessen wäre, so währe, solange ich meine Gedanken bei mir hätte, die Welt für mich geradeso gross.


    Der Philosoph sprach " Einer Armee von drei Divisionen kann man den Führer nehmen und sie in Verwirrung stürtzen; dem verworfensten und gemeinstem Menschen kann seine Gedanken nicht nehmen " Suche nicht so ängstlich DIch zu entwickeln, Dich vielen Einflüssen zu unterwerfen, welche Ihr spiel mit Dir treiben; das ist alles verschwendung. Demut offenbart gleich der Dunkelheit das himmlische Licht.
    Die Schatten der Armut und die Niedrigkeiten ziehen sich um uns zusammen, " und siehe, die Schöpfung spannt sich aus vor unsern Blick!"
    Wir werden oft daran erinnert, dass, wären uns die Schätze eines Krösus gegeben, unsere Bestrebungen doch noch die gleichen. unsere Mittel in allem wesentlichen dieselben bleiben müsste ( :) Wasserfilter, ein Messer, Poncho, EDC, Notrationen... )


    Ist Dir ferner Dein Spielraum durch Armut eingeschränkt, kannst Du Dir z.b keine Bücher und Zeitschriften kaufen, so bist Du nur auf die bedeutendsten und richtigsten Erfahrungen beschränkt, bist darauf angewiesen, Dich an diejenigen Stoffe zu halten. die den meisten Zucker und am meisten Stärkemehl abgeben. Nahe am Knochen ist das Fleisch wie auch das Leben am wohlschmeckendsten. Du bist davor geschützt dich in Kleinigkeiten zu zersplittern. Ueberflüssiger Reichtum kann nur überflüssiges erkaufen. Die Lebensbedürfnisse der Seele kosten kein Geld.


    Ich lebe in dem Winkel einer Bleiernen Mauer, in deren flüssigen Masse ein wenig Glockenmetall gegossen wurde. Oft dringt in meine Mittagsruhe ein wirres Schellengetön von draussen an mein Ohr. Es ist der Lärm meiner Zeitgenossen. Meine Nachbarn erzählen mir von ihren Abenteuern mit berühmten Herren und Damen, mit welch interessanten Menschen sie bei Tisch zusammenkamen.
    Doch diese Dinge interessieren mich nicht mehr als der Inhalt der Tageszeitung. Das interesse und die Konversation drehen sich hauptsächlich um Kleider und Sitten; aber eine Gans bleibt eine Gans, mag man sie anziehen wie man will.


    Sie erzählen mir von Kalifornien und Texasn von England und Indien, von dem ehrenwerten Herrn Soundsoaus Georgia oder Massachusetts, von lauter vorübergehenden, flüchtigen erscheinungen, bis ich aus Ihrem Hofe davonlaufen möchte wie der Mameluckenbei. Ich liebe es in meiner Wohnstatt zu sein- nicht an hervorragender Stelle in Pomp und Gala mit der Prozession zu ziehen, sondern mit dem Schöpfer des Weltalls selbst, sofern es mir gestattet ist, Hand in Hand zu wandeln -, nicht in diesem rastlosen, nervösen, geschäfftigen, läppischen 19.Jahrhundert zu leben, sondern, meinen Gedanken überlassen, abseits zu stehen oder zu sitzen, während es vorüberzieht. "


    Henry David Thoreau 1817-1862 Concord Massachusetts



    Wer es wircklich durchgelesen hat kriegt nen Lolli :lachen: und vieleicht einen geschenkten Geistesblitz oben drauf



    allfällige Fehler sind meine Schuld, da selbst abgetippt; und ich noch einmal von vorne anfangen musste da alles verschwunden ist. Jeder kennts ja......eben im Word vorschreiben und Kopieren. grins. Man sollte Tips halt befolgen und nicht nur lesen.



    alles liebe
    Wataru

  • Also ich hab schon viel gelesen... aber das fehlt mir noch :)


    Danke für den Tipp!


    Alleine das bissel getippe von dir hat mir meine Stimmung erhellt!


    (noch nen kleiner Tipp an die Windows-User: rechtsklick auf der Arbeitsfläche=>Neu=>Text und einfach im Notepad den Text tippern. Muss man nicht immer gleich die ganze Officesuite hochfahren...)
    (Linuxer kennen das eh und wir benutzen eh Libreoffice :lachen:)

  • Zitat von Wataru;90177

    ...
    Auch seine überlegungen zu Wohneigentum und Miete finde ich sehr interessant. Er kommt zum schluss das man eigentlich am besten in einer Kiste wohnen würde die knapp grösser als man selbst mit paar Luftlöchern drin ist. Das die ersparnis und die dadurch enstehende entlastung und freiheit, denn mangelnden komfort mehr als wet machen würde. :winking_face:


    Die denkwürdigste Szene im Film Fight Club:
    Relativ zu Anfang, als sie zusammen sitzen und Bier trinken, sich darüber unterhalten, was ein Plaid ist... kommt der Spruch:


    "Alles was du hast, hat irgendwann dich!"


    Simpel auf den Punkt gebracht, wie alle großen Wahrheiten!


    Ganz vergessen... Gerade das Buch Walden bestellt... :)

  • Juhu Danke Kartoffelknilch, ein neuen Thoreau Leser gewonnen ist mir mehr, als nur ein lohn fürs getippe :) und gemüter zu erhellen ist auch was schönes.... :)


    und ja diese Aussage aus Fights Club habe ich auch nie mehr vergessen. Kurz und Pregnant. Trotztdem das ich mit dem Pazifismus liebäugle gefällt mir dieser Film echt sehr gut. :winking_face:


    und danke für den Tip ist wircklich die schnellste Variante zuerst einen Entwurf zu schreiben.

  • Moin Wataru,


    der von dir oben genannte Autor war mir bisher leider nicht bekannt.


    Es ist ein sehr schönes Thema, das mich sehr anspricht, und ich danke für alle Hinweise.


    Ich bin ein "Fan" des Irisches Tagebuch von Heinrich Böll, dieses Buch hat mich zutiefst bewegt. Da ich mich aus fam. Gründen ebenfalls mit dem "American Civil War" beschäftige, danke ich dir sehr für deinen Hinweis.


    Gruss Michel

  • @ Wataru


    Bei uns im Forum gibts verschiedene Gruppen wie z.B. "Wahrheit und Verschwörung", "Diskussionsgruppe", "Kräuter", "Islam und der Westen", "Prophezeiungen" etc...


    Vielleicht sollten wir eine Studiengruppe zu Henry David Thoreau aufmachen. Was hältst du davon ?


    Grüsse Vengard

  • Was fällt mir ein...


    Hemingway "Indianerlager", in der originalen Fassung ganz harter Stoff. Natürlich gut, aber in einem Internet-Forum.


    So gerne ich dabei bin, aber manche Gedanken gehören nicht irgendwo hin...


    Michel

  • @ Maggi56 gern geschehen, bin froh das Dir dies mehr zusagt als meine anderen Predigen :winking_face: Deine Buchtips kann ich beide auch jedem weiterempfehlen. Das Buch von Böll ist toll und ja Hemmingway eh fast schon pflicht. Danke. :) nur Dein letzter Satz verstehe ich nicht ganz? leider...hilfst Du mir? Hast Du dich da auf den vorschlag nach einer Thoreau Gruppe bezogen? :) alles gute Dir


    @vengard Danke für Deinen Vorschlag, nur eben ist die frage ob da interesse vorhanden ist. Ansonsten diskutieren wir halt hier gerne weiter. Bei interesse schreibe ich auch noch die eine oder andere Passage aus seinen Büchern rein, zum geniessen oder miteinander zu besprechen. Ich weiss noch viele schöne stellen, die mal mehr mal weniger direkt aufs überleben eingehen.


    " (...)ich wüsste nicht, das jemand vor mir auf dieser Stelle gebaut hätte, welche ich jetzt bewohne. Gott bewahre mich vor einer Stadt, die auf den Trümmern einer älteren Stadt erbaut wurde, deren Material Ruinen, deren Gärten Kirchhöfe sind. Der Boden ist gebleicht und verflucht, und die Erde selbst wird dort vorzeitig zerstört. Mit solchen Gedanken bevölkerte ich aufs neue den Wald und sang mich in Schlummer(...)"

  • Moin Wataru,


    ich denke, es ist eine gute Sache, ein Buch zu lesen. Wenn mensch dann noch eines Tages sein Lieblingsbuch findet, dann ist das ein gute Sache. Als der leibliche Sohn eines amerikanischen Vater irischer Abstammung habe ich mich kreuz und quer gelesen, ohne Anfang, ohne Ende...


    Ich habe das "Irische Tagebuch" http://de.wikipedia.org/wiki/Irisches_Tagebuch von Böll viele Jahre lang als ein Taschenbuch mit mir herum geschlurt, oft daraus vorgelesen, wenig davon kam bei den Zuhörern an, das Werk ist schwer zu vermitteln, vielen Menschen fehlt die Ruhe, die Gelassenheit, und ganz einfach die "Zeit", sehr schade.


    Hemingway, "Papa", kann ich gar nicht gut beschreiben, da ist Verbundenheit, Sehnsucht, auch sehr viel Schwermut. Sehr viel Angst und Verzweiflung, ganz dunkle Momente und Stunden, aber darauf darf ich mich nicht einlassen.


    Das Leben ist gut, es ist das einzige, das wir haben, wir sollten das beste daraus machen, mehr oder weniger gut...


    Dir einen guten Gruss


    Michel

  • Wenn man zu dem thema "hemingway/gun" sucht, ist dieses das erste Foto.


    [ATTACH=CONFIG]7217[/ATTACH]


    Es ist ein grausames Bild eines alten Mannes in meinem Alter, der sich kurz vor dem eigenen Selbstmord abbilden lies, bevor er sich selbst erschossen hat.


    Ist sich nicht leicht, aber den letzten Knall hat Papa sicher nicht mehr "wahrgenommen"...



    Michel

  • Hallo Zusammen,


    vom philosophischen Standpunkt ist Thoreau sicher nicht zu verachten - nur sollte man dabei in Erinnerung behalten, dass sich der gute Thoreau nie weiter als 2 Kilometer von der Zivilisation entfernt hat und daher eher zu den Theoretikern zählt.


    Zitat aus Wikipedia: Thoreau needed to concentrate and get himself working more on his writing. In March 1845, Ellery Channing told Thoreau, "Go out upon that, build yourself a hut, & there begin the grand process of devouring yourself alive. I see no other alternative, no other hope for you."[32] Two months later, Thoreau embarked on a two-year experiment in simple living on July 4, 1845, when he moved to a small, self-built house on land owned by Emerson in a second-growth forest around the shores of Walden Pond. The house was in "a pretty pasture and woodlot" of 14 acres (57,000 m2) that Emerson had bought,[33] 1.5 miles (2.4 km) from his family home.[34]

  • @Lorenz Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, werde ich bei Deinen Zeilen denn verdacht nicht los das Du Thoreau nicht gelesen hast oder zumindest Ihn nicht verstehst. Entschuldigung....Doch wenn Du Dich mit seinem Werk auskennen würdest, würdest Du kaum so eine Passage aus Wiki Zitieren.
    Ja das Walden Experiment war zwar sehr nahe der Zivilisation, doch hat er ja neben dem auch noch einiges anderes gemacht und war auch sonst immer Wochenlang in der Wildnis unterwegs.

    Ebenso war in der Walden zeit nur sehr wenige überhaupt mal beim Ihm auf Besuch. Gerade mal 2 davon haben sich so weit runtergelassen bei Ihm zu essen. Die anderen wahren sich alle zu Schade um das gleiche wie er zu essen.


    Auch finde ich wenn man 2 Jahre lang es durchzieht ohne Salz, Hefe ( galt z.b. in dieser Zeit als Tödlich ) und Fleisch zu überleben, man nicht nur ein Theoretiker sein kann. Ja ein Denker durch und durch war er, ganz klar! Doch war er auch Gärtner, Waldarbeiter, Fischer, Revoluter, ein verbissener Sklaverei Gegner, ein Steuern nicht bezahlender, ein Waldwege erneuerer, ein Tier Freund, ein Wetter erforscher u.v.m.
    Und was man sich auch überlegen sollte, ist das er von weiten Reisen nie etwas gehalten hat.
    Und wenn ich seine Gesammelten Schriften lese, gebe ich ihm dabei recht. So jemand wie er, entdeckt in einem Quadratkilometer Land mehr ungesehenes, erlebt in so einem kleinem stück Land mehr wundervolles und denkt die grösseren Gedanken, als manch einer der die ganze Welt x-fach bereist hat.
    Ich lehne mich ganz weit nach Draussen und behaupte das gerade er, soweit von einem Theoretiker weg war wie nur irgendwie möglich.
    Solltest Du Lorenz, mir dies andersweitig ausser mit Wikipedia wiederlegen wollen, bin ich wircklich ganz Ohr, und falls meine Zeilen arrogant wirken sollten tut es mir dies leid, doch habe ich mich mit Thoreau maximal Intensiv auseinander gesetzt. Ich habe das Komplett Werk in Englisch und auch in Deutsch, alle Bücher x fach gelesen, wie auch massig Sekundär Literatur.
    Daher glaube ich dies einigermassen beurteilen zu können.
    Ich weiss auch das er sich vor lachen krümmen würde, wenn man Ihm das erlebte in frage stellen würde nur weil es nicht so weit weg war vom nächsten Dorf. Denn Distanz ist immer Hirngezeugt........



    @Maggi56 Sorry Michel hab Deine Post leider verpasst. Doch glaube ich Dich sehr gut zu verstehen, wenn DU von "Papa" redest. Er steht einem sehr nahe wenn man sich einlässt in seine Gedankenwelt.
    Jemand hat mal gesagt er sei eines der am meisten Sympathischen und bewundernswertesten Arschlöcher gewessen wo diesen Misthaufen Leben jeh durchwandert hat.
    Ich finde er war als aller erstes, ein echter Titan in einer Spielzeug Welt und ist daran irgend einmal zerbrochen. Ein Held ist und bleibt er so oder so. Seinen Trink Konsum sollte man sich wohl aber nicht zum Vorbild nehmen :winking_face:


    Ich hoffe auch sehr das er nicht leiden musste. Und finde Ihn trotzt aller Schwermut, unglaublich Kostbar.


    Erinnern wir uns dem unglaublichen Buch vom alten Mann und dem Meer.....und der Figur die Hemingway im inneren sehr gleicht.
    Santiago

    Santiago ist davon überzeugt, dass das Leben trotz aller Hürden lebenswert ist und jeder Tag eine neue Chance mit sich bringt.
    Zitat



    Dem Fischer ist nur wichtig, dass er den Fisch besiegt und ihn, wenn auch nur als Skelett, bis zum Hafen bringt. Dadurch zeigt er, dass er ein Kämpfer ist, der bis zum bitteren Ende sein Bestes gibt. Die Einsamkeit und seine Verdrossenheit will er männlich und hart überwinden. Er hat Mitgefühl mit dem Fisch, respektiert ihn nicht nur als Herausforderer, sondern fühlt sich ihm fast schon brüderlich verbunden. Trotz der Niederlage gegen die Haie gibt der alte Mann seine Hoffnung und Zuversicht niemals auf.



    Er kämpfte bis zum schluss.......Michel lass uns ihn nicht vergessen. Er ist es wahrlich wert. :)


    Hab den alten Brummbär auch sehr lieb. Wie auch Miller und Bukowski, ein goldenes Drei Gestirn alter Säcke die gegen die ganze Welt angekämpft haben bis zum letzten Atemzug.


    und ja das Irische Tagebuch von Böll sollte man einfach geniessen, durchdringen und einatmen. Es zu vermitteln wird schwierig, da die meisten zwar schauen können, aber nicht sehen. Alles eine frage des Herzens.



    Euch beiden liebe Grüsse und alles gute
    Wataru

  • Moin Wataru,


    diesen kleinen Ausflug hier in die Literatur finde ich sehr spannend, und es macht mir viel Spass in Erinnerungen zu denken...


    Dein letzter Eintrag schob mir eine Ballade von Theodor Fontane wieder zurück in den Kopf. Ich erinnere es noch sehr gut, wie wir es als junge Schüler gehasst, geradezu verabscheut haben, uns durch diese ellenlangen Werke zu lesen, zu schwitzen, diese auswändig lernen zu müssen, und dann vor der Klasse vortragen zu müssen.


    Zitternde Knie, grinsende Mitschüler, nicht nur einmal hing eine Versetzung in die nächste Klasse von solch einem Vortrag ab, oh, wie sehr sehr hat man uns in den Schulen doch gequält.


    John Maynardhttp://www.lyrikwelt.de/gedichte/fontaneg2.htm



    Hier sehr schön interpretiert von dem tollen Achim Reichelhttp://www.youtube.com/watch?v=C-6a334ugo0 :gratuliere:


    Gruss Michel

  • Hallo Wataru,


    ich geb zu es ist 30 Jahre her - als ich Thoreau, Traven, Che,... usw gelesen habe.
    Die Info bzgl. das Thoreau als Theoretiker habe ich vor gut 10 Jahren in einem Aufsatz gelesen - Quelle leider analog und bestimmt schon lange als Altpapier recycelt.


    Anyway - seine Werke habe ich klasse gefunden und haben sicherlich auch einen Eindruck bei mir hinterlassen. Worauf ich hinauswollte war mehr der Punkt, dass man icht alles unreflektiert aus seinen Schriften übernehmen sollte (wobei das gilt wohl allgemein für alle Informationen, die man so aufnimmt).


    Gerne würde ich mehr schreiben, aber mir fehlt die Zeit - sodass mir hier im Forum in den letzten Monaten nur kurze Aufenthalte vergönnt sind.


    Thschö
    L.

  • Hallo Lorenz


    Ja da geb ich Dir natürlich recht, auch bei Thoerau muss man alles sicherlich hinterfragen, wie eben bei jedem anderen Autor auch.
    Und er neigte sicherlich auch zum sehr Theoretisch sein, nichts desto trotz hat er mehr versucht und auf sich genommen als manch ein anderer der sich als Held zu verkaufen versuchte.
    Wollte auch nicht dich anzicken deswegen....mag halt Thoerau einfach sehr...daher bin ich wohl ein wenig über engagiert. :unschuldig:


    Danke fürs reply und ja nicht zuviel Stress Dir wünscht
    Wataru


    @maggi56 Danke fürs Gedicht musste auch gleich in vergangenem schwelgen...schön. Ich musste es aber zum Glück nie auswendig lernen.....uii uii als Kind echt der Horror. leer schluck....böse Lehrer! :nono:
    von Reichel vertont macht es auch noch spass :) ..danke Dir und alles gute :gratuliere: