Beiträge von Solarfuzzi

    Soll der Ofen wasserführend sein , d.h. irgendein Heizsystem unterstützen ? Ein normaler Ofen gibt oft soviel Wärme ab, daß man nach einigen Stunden wieder aufhören muß zu heizen, trotzdem wird es um 2 Ecken und durch 1 bis 2 Türen auf der selben Ebene nicht viel wärmer. Bei höheren Häusern (z.B. Reihenhaus) mit 3 Etagen sieht das schon besser aus, wenn der Kamin zentral und unten steht. Kenne ich von Bekannten.
    Was wenig beworben oder sogar in den technischen Daten vergessen wird, ist die Größe des Feuerraums, dabei gibt es 2 Kenngrößen:
    a) Das Volumen des Feuerraums(Brennkammer) bestimmt wieviel kWh man mit einer Beschickung raus bekommt. Da dies reine Physik ist, kommt da kein Hersteller drum rum. Ein Abbrand dauert ca 1 h und ist nicht regelbar, d.h. je mehr Holz rein paßt, desto höher die effektive Leistung in dieser Stunde. Bei zwei Öfen mit gleicher Nennleistung sollte man immer den mit der größeren Kammer nehmen. Die Hersteller messen die Nennleistung wahrscheinlich mit ein 2 Kilo Mikadostäben ( gibt für 5 min wahrscheinlich ne irre Leistung, danach aber nicht mehr ).
    b) die mögliche Scheitholzlänge. Standard ist of 33 cm . Wenn man nur gelegentlich damit heizt ist das ok. Wenn man jedoch im Jahr mehrere Raummeter verheizen will, ist eine Kammer für 50 cm Scheite besser ( der Ofen wird aber auch tiefer ). Außerdem sind 50 cm Scheite meist etwas billiger und man kann sie oft etwas besser stapeln.
    Wir heizen seit mehreren Jahren mit unserem wasserführenden Kamin "dazu" und haben damit 2/3 unseres Ölverbrauchs ersetzt. Mit dem vorherigen einfachen Kamin konnten wir nur ca. 1/6 des Ölverbrauchs durch Holz ersetzen, weil eben nur im Wohnbereich wirksam.
    Eventuell könnte es aber auch ein Holzherd werden. Es gibt welche mit Umschaltung zwischen Heizen und Kochen. Für Notfallbetrachtungen ist das nicht zu verachten. Steht bei uns auf der Wunschliste für das restliche 1/3 Öl.



    Solarfuzzi

    Ich wollte hier mal einige Gedanken loswerden zum Thema Nachrüstung von PV-Anlagen. Ein Problem bei typischen netzgekoppelten Anlagen sind die relativ hohen Spannungen. Andererseits ist eine Umverdrahtung im Notfall (evtl. bei Schnee und Eis ) auch nicht praktikabel. Weiterhin geht es mir gar nicht darum, eine sehr hohe Leistung zu entnehmen. Nach mehreren Jahren Betriebserfahrung mit 2 PV-Anlagen kann man im Notfall mit 1 bis 3% der Modulleistung recht sicher rechnen, solange draußen noch irgendwie Tag ist und nicht gerade ein Mega-Gewitter aufzieht (da steigt die Anlage komplett aus). Da das Notfallkonzept im Normalfall nicht aktiv ist (und dies eventuell für lange Zeit oder für immer) soll es auch nicht so teuer sein und möglichst wenig Alterung aufweisen.
    Mechanik , Elektrotechnik und Elektronik sind da recht gut, alles was chemisch ist, altert meistens schneller (Batterien, Heizöl, Benzin usw.). Modularität und die Benutzung von Standards sind auch gut wegen der Ersatzbeschaffung, exotische Sachen sind langfristig meistens weniger geeignet.



    Ich habe z.B. eine 5,1 kW Volleinspeiseanlage mit 3 parallelen Strings a 10 Module. Im Normalbetrieb gibt dies ca. 350 V , Leerlauf max 450 V. Inzwischen bin ich fündig geworden bei DC-DC-Konvertern im Bereich 300 bis 600 Watt die bis 420 V durchhalten und Überspannungsschutz 460 V haben. Ich besitze schon eine kaltstartfähige mit extern zugänglichen 24 V zur Batterierweiterung (Modularität!). 24 V ist ein guter Kompromiß zwischen Handhabbarkeit und erzielbarer Leistung. Außerdem ist 24 V Standard in der gesamten Automatisierungsindustrie , dieser Standard wird wohl noch einige Jahrzehnte überleben. Zwei Autobatterien seriell geben auch 24 V. Es soll ja Familien mit 2 Autos geben ( wir sind so eine, auf dem Land geht es nicht anders ). Ich habe zwar schon eine kleine Notstromfähigkeit aus einigen extra PV-Modulen (sozusagen Off-Grid) , aber im Notfall kommen da im schlimmsten Fall nur 10 bis 20 Watt raus (mit der 1%-Regel), ich benötige aber 30 bis 40 Watt für meine Heizungspumpen, sonst kann ich den Ofen nicht betreiben. Das Anzapfen der großen Anlage ist verlockend und die DC-DC-Konverter sind im Bereich 200 bis 300 € bepreist (dies sind aber keine Laderegler). Derzeit habe ich draußen noch genug zu tun, aber im Spätherbst werde ich wahrscheinlich mal in einen DC-DC-Konverter investieren und es testen (im Winter ist der finanzielle Verlust solcher Experimente minimal). Muß noch ein wenig die Datenblätter studieren.



    Ich habe schon einen Steca-Tarom Off-Grid Wechselrichter (Pseudo-Ladegerät) ,der kann immerhin 200 V ab (und der war wahnsinnig teuer, zu teuer), den habe ich für meine kleine 3 kW-Anlage vorgesehen, wo ich den 1 String in 2 Strings getrennt habe,um die Spannung zu senken. Echte stringfähige-Offgrid-Wechselrichter scheint es nicht zu geben (oder Bestandteil ein sehr teuren Batterielösung).



    Um es nochmals klarzustellen: Mit meiner Lösung möchte ich nur sicherstellen, daß ich 8 bis 10 h am Tag ca. 50 bis 100 Watt Strom habe, dafür aber jeden Tag auch über 3 Monate auch von Dez bis Feb. Damit kann ich jeden Tag unsere Beheizung sicherstellen. Im Sommer wiederum kann ich mit dieser Leistung unsere Kühltruhe betreiben ( A+++ , 40 W gemessen ). Alles was an Leistung zufällig mehr da ist, ist dann Luxus. Dies hat also nichts mit Autarkie-Bestrebungen zu tun, sondern ist mehr wie ein Feuerlöscher, den man ja auch nie benutzen möchte.



    Bei Neuanlagen oder wenn sowieso ein Wechselrichter hinüber ist, kann man andere Überlegungen anstellen. Wenn also jemand eine EEG-Anlage besitzt und sich für das Thema interessiert oder gar eine noch bessere Lösung hat, bitte melden.



    Gruß
    Solarfuzzi