Beiträge von Bremsstrahlung

    Hui, sehr spannendes Thema.


    Spontan fallen mir hier folgende Dinge ein:


    1) Die Lage des Grundstücks und seine Beschaffenheit sowie die Positionierung des Hauses darauf.. Ich persönlich würde tendentiell immer eine leichte Hanglage mit kleinem Bachlauf oder eigener Quelle auf dem Grundstück einem flachen, trockenen Ding vorziehen. Das Ganze am besten in der Nähe des Waldes. Auch sollte das Ding nicht in einer Erosionszone liegen und so beschaffen sein dass sich eventuell bildende Abwasserströme am Haus vorbei bewegen können bzw. entsprechend geleitet werden. Eine entsprechende Lage des Hauses auf dem Grundstück findet man heute noch viel bei alten Bauernhäusern.


    2) Keller? Immer! Ich würde niemalsnich ein Haus ohne Keller bauen wollen, alleine schon wegen des relativ geschützten Lagerraums. Und Wein lagern geht da auch ohne Klimaschrank :winking_face:


    3) Neuralgische Infrastruktur die ohne viel Strom auskommt, in meiner persönlichen Lesart Kühlschrank, Tiefkühltruhe und eine kleine LED - Lampe würde ich an eine USV hängen.


    4) Je unabhängiger von irgendwelchen Netzversorgern, desto besser. Was Strom und Wärme angeht, würde ich mir eine KWK bzw. BHKW in den Keller stellen, leider gibt es aktuell meines Wissens nichts was mit Pellets versorgt wird. :frowning_face:


    5) Wenn Ihr eigenen Strom erzeugen wollt und den auch theoretisch nutzen könntet, würde ich definitiv eine Art Netztrennschalter installieren lassen. Ist das Netz tot habt Ihr von Eurer Photovoltaik auch nicht viel wenn die ihren ganzen Saft ins Netz pumpt. Das Ganze ist recht schwierig, weil Ihr unter Umständen überschüssigen Strom vernichten müsst. Früher (bevor es eine Möglichkeit zur Netzeinspreisung gab) wurden für solche Zwecke gerne Tauchsieder in Wassertanks gehängt die viel zu gross waren als dass das Gerät diese hätte sinnvoll erwärmen können. Strom muss aber nunmal passend zur verfügung gestellt werden weil es Euch sonst unter Umständen die Geräte verjagt.


    Wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe gibts auch mehr als meine 2 cents :)


    LG, Bremsstrahlung


    Edit Nachtrag: Bei modernen Häusern mit Zwangslüftung ist der eingebaute Filter häufig "nur" Klasse F7. Solltest Du einen nuklearen Zwischenfall aus der Rechnung haben würde ich die Filteranlage entsprechend etwas grösser dimensionieren (lassen) bzw. mit dem Lüftungsbauer sprechen. Sobald es allerdings um radioaktive Stäube geht sprechen wir von HEPA, und das ist entsprechend teuer. Die Frage ist ob Du im Ernstfall die Sauerei in der Bude haben willst.

    Hei Leute!


    Ich verstehe die Aufregung irgendwie nicht. Im Gegenteil - eigentlich spielt uns der Herr doch in die Hände? Prepper sind ja - ich nenne es jetzt mal Deppen - die die ganze Zeit in Tarnkleidung rumrennen, bevorzugt im Wald, in ihrem Bunker hausen (Widerspruch in sich?) und sich von Dosenfutter ernähren während sie bis an die Zähne bewaffnet die Zombieapokalypse oder sonst irgendeinen Weltuntergang herbeisehnen. Bild korrekt? Ich erkenne irgendwie keinen mir bekannten Prepper oder auch nur einen Fori in diesem Bild wieder.
    Die Person die ich persönlich am ehesten mit diesem Bild assoziiere ist der US - Prepper der mal bei Galileo kam, ich glaube Ihr wisst wen ich meine, und selbst den hätte man ausserhalb seines Bunkers wohl für einen "ganz normalen" Bürger gehalten.


    Wir machen gerne Dinge ein und haben den Keller voll mit lecker Sachen, alles wenn möglich Bio und selbstgemacht. Für unsere Kollegen und Bekannten gibts auch mal nen Glas. Sind wir deswegen Prepper im Sinne der obigen definition? Nö.
    Mein Traumhaus wird einige "Special features" bekommen, von erhöhter Beschussfestigkeit über Wände mit Bleigleichwert und eine entsprechende Filteranlage bis hin zu einem wirklich dicken Dach mit umlaufender Brüstung. Das wird aber niemand wirklich mitbekommen. Dem Lieferanten der Platten kann man mitteilen dass Kollegen auf die Dinger schwören weil sie den Schall so gut schlucken, am besten in Kombination. Und die HEPA - Filterung? Die böööösen Pollen zu jeder Jahreszeit, und die Umweltgifte erst. Das Dach - lassen Sie mich raten: Schneelast? Richtig! Prepper? Nö.
    Was das oben genannte Beispiel mit dem Notfunk angeht: Ich bin Staatsbürger und weder im THW noch bei der Feuerwehr Mitglied, aber ich unterstütze im Rahmen meiner Möglichkeiten. Und Du? Wetten der andere versinkt im Erdboden? :winking_face:


    In meinen Augen kommt es immer darauf an wie man etwas verkauft. Zeichnet die öffentlichkeit ein verzerrtes Bild von uns, bittschön! Je deutlicher die Stereotype ausgeprägt sind desto besser können wir sie entweder umschiffen oder gezielt für uns nutzen.


    Meine Gedanken zum Thema.


    LG, Bremsstrahlung

    Nicht ganz Mittelalter, aber dafür mit präzisen und auch für einen "Neuzeitmenschen" verständlichen Angaben:


    Theorie und Bau der Wasserräder von Ferdinand Redtenbacher
    Ist mittlerweile Public Domain und bei archive.org unter folgendem Link erhältlich: https://archive.org/details/bub_gb_M58_AAAAYAAJ


    Das Archiv kann ich übrigens generell wärmstens empfehlen, bei vielem sollte man allerdings des englischen mächtig sein.


    LG, Bremsstrahlung

    Nudnik: Metallwinkel, 90°. Gibts in allen möglichen Ausführungen und Materialien, so kenne ich die jedenfalls.


    Topic:
    Im Bikebereich find ichs gut. So kann man das edle Teil auch mal ein paar Minuten irgendwo stehen lassen, ich selbst bin auch schon mit dem Sattel in der Hand in die Metzgerei gestiefelt, wie die Leute hinter der Theke reagiert haben könnt Ihr Euch sicher vorstellen. :kichern:


    Wenn ich aber generell was gegen unbefugtes Abschrauben sichern will, setze ich auf innenliegende Massnahmen oder wenn zwingend von aussen erforderlich auf Kreuzschrauben mit schönem dickem Linsenkopf. Nach dem einschrauben mit nem Kugelfräser den Antrieb zerstört und schon hat sich das unbefugte Abschrauben erledigt. Natürlich kann man die Dinger immer noch mit einem Brecheisen lösen, aber Sicherungsmassnahmen sollten auch niemals standalone sein. :Angel:


    LG, Bremsstrahlung

    Hallo Invenix,


    möglich? Sicher. Sinnvoll? Wenn Du mich fragst ja, aber ich bin auch eingefleischter Bunkerfan. Ich glaube allerdings nicht, dass man so etwas in irgendeinem Teil Mitteleuropas auch nur annähernd heimlich durchziehen kann. Im besten Fall hast Du dann das Bauamt vor der Tür stehen, im schlimmsten Fall die Terrorabwehr. :winking_face: Bleibt das Ganze doch unentdeckt, hat wahrscheinlich die Qualität gelitten wie meine Vorredner schon angemerkt haben.


    Allerdings habe ich mal gehört dass bei Neubauten einer gewissen Preisklasse auch heutzutage vermehrt "Archivräume" im Keller eingebaut sind die dann eine verstärkte Decke und Wände haben.
    Das wäre auch mein Ansatz - ganz offiziell ne Garage in den Garten setzen, Keller drunter als Archivraum. So taucht das Ganze auch nicht im Grundbuch als Bunker oder Luftschutzraum auf, und für wie wichtig jemand seine persönlichen Daten hält bleibt ihm überlassen, das heisst, dass man damit eine gute Ausrede für einen veritablen Bunker haben dürfte.
    Billig wird das Ganze sicherlich nicht, aber offen gestanden möchte ich auch in einem Bunker sitzen wenn mein Bunker - Szenario eintritt und nicht in einer Todesfalle die beim geringsten rappeln zusammenbricht und mich unter sich begräbt. Oder ich ersticke weil die Lüftung ausfällt.


    Bleibt die Frage womit Du so rechnest und was dagegen das Mittel der Wahl wäre.


    Direkter (Artillerie)Beschuss / Bombardierung: Dann brauchst Du was richtig tief vergrabenes mit richtig dicken Wänden, wird dann auch richtig teuer. Die Alternative wäre ein Hochbunker, bei moderner Waffentechnik aber nicht wirklich empfehlenswert.
    Direkter bewaffneter Angriff: Dann wird Dein Bunker garantiert zur Todesfalle. Grundsätzlich kannst Du nämlich durchaus ausgeräuchert werden oder wirst belagert.
    Splitterschutz: Hier kann ich mir durchaus einen Privatbunker vorstellen. Vergiss aber bitte die Idee der könnte auch nur ernsthaftem Granatbeschuss widerstehen, es sei denn, das Ding liegt mehrere Meter tief in der Erde. Das wäre wirklich nur Schutz gegen umherfliegende Schrapnelle.
    Atomangriff: Hier kann ich mir durchaus einen guten Schutz vorstellen wenn der Bunker es aushält dass das darüberliegende Gebäude weggepustet wird. Auf alles was auf einer Ebene mit dem Erdboden oder kurz darunter liegt dürfte die Druckwelle nur relativ wenig Einfluss haben. Anders sieht es mit der Zone intensiver Hitze aus, aber wenn Du so nah dran bist hast Du eh andere Probleme... Ausserdem solltest Du nach dem ersten Knall recht zügig aufbrechen wenn Du keine Massnahmen gegen die Strahlung ergriffen hast.
    Strahlenschutz / Fallout: Bei entsprechender Konstruktion kann ich mir auch hier durchaus vorstellen dass sowas für den Privatmann machbar ist. Dann kommen aber schon die dummen Fragen warum Du denn so einen Bleimantel haben willst der auch noch recht dick mit Polyurethan überdeckt sein soll... Und die Trockenbauplatten mit Bleigleichwert wirst Du auch nicht "unauffällig" bekommen.


    Ich würde es wirklich so machen - schön an die ganz grosse Glocke hängen, in der Nachbarschaft streuen dass man ja noch ein wenig Platz braucht, ein halbes Jahr später bauen, alle schön zum Richtfest laden und eine feine Party veranstalten. Den Keller sieht dann natürlich keiner, interessant sind Grill und Bier :grosses Lachen:. Und wie gross das Rohr für die Leitungen ist die die Garage vom Haupthaus aus mit Strom versorgen braucht natürlich auch keiner wissen. War aber ein Heidenaufwand bei den schwierigen Bodenverhältnissen hier. :Cool:


    Mal ein paar Ideen und 2 Cents von meiner Seite.


    Cheers, Bremsstrahlung

    Ich denke schon dass Pyrotechnik heutzutage noch Sinn macht. Der Mensch an sich ist darauf programmiert, Muster zu erkennen, vor allem aber Abweichtungen vom Muster. Rauch ist also schonmal nicht das schlechteste, Feuer und Leuchtkugeln ebenso. Es kommt hierbei auch darauf an wo ich mich befinde. Am Samstagabend in einer Grossstadt nach einem Heimspiel wird wahrscheinlich niemand Hilfe rufen wenn ich ein Bengalo zünde. Dann kommt eher die Polizei und ich muss unangenehme Fragen beantworten.
    In finsterer Nacht irgendwo in der Pampa kann das selbe Teil mein Leben retten.
    Wenn ich Pyrotechnik in meine Kalkulationen mit einbeziehen würde wären das sicherlich eine bis zwei solide (!) Signalraketen und eine bengalische Fackel, die ist nicht nur hell sondern macht auch ordentlich Rauch, kann also auch tagsüber genutzt werden.

    Bitte bedenkt auch, dass es für bestimmte Pyrotechnik einen Schein mit entsprechendem Lehrgang braucht und informiert Euch ob die Objekte Eurer Begierde auch darunter fallen.

    Es könnte sonst unter Umständen mehr als nur unangenehme Fragen geben...


    LG, Bremsstrahlung

    Hallo Zusammen,


    ich würde sagen auch bei einer Uhr kommt es auf das Szenario an auf das ich mich vorbereite.
    Bei EMP bringt eine Quartzuhr nichnix.


    Meine persönliche Empfehlung würde lauten: Casio G-Shock. Ich habe mir damals beim Militär eine zugelegt und sie hat alle Misshandlungen die ich ihr während dieser Zeit und seither zugedacht habe klaglos weggesteckt, das war vor mehr als 15 Jahren. Batteriewechsel gabs auch schon ein paar mal, die Lebensdauer der Batterie richtet sich stark nach den genutzten Zusatzfunktionen, nach 20 Minuten mit Dauerlicht ist Ende, auch bei einer neuen Batterie. Das gute Stück liegt jetzt seit einiger Zeit ungenutzt in der Schublade, läuft immer noch und ich kann mich nicht an den letzten Batteriewechsel erinnern...
    Tipp von mir: Mit etwas übung kann man die Batterie auch selbst wechseln, vor allem sind die Dinger hinterher genauso dicht wie vorher wenn man die Dichtung wieder korrekt einlegt, was anhand der Form und der Führung im Gehäuse durchaus machbar ist.
    Warnung zum Tipp: Ich hab leicht reden, hab das mal gelernt. :winking_face: Nichtsdestotrotz - eine G-Shock bekommt jeder mit einem kleinen Schraubendreher auf und wieder zu, für den Batteriewechsel braucht es auch nur eine halbwegs ordentliche Pinzette.


    Analoge Quartzuhren:
    Von der Elektronik her ist Seiko sicherlich mit das Beste am Markt, nichtsdestotrotz würde ich nicht zu so einer greifen, die Bodendichtungen neigen dazu sich beim öffnen in die Länge zu ziehen und dadurch unbrauchbar zu werden.
    Ich persönlich trage im Alltag eine Traser und finde sie super, vor allem das Tritium vereinfacht so einiges. :) Aufgepasst - durch die schweren TGLQ sind diese Uhren schlagempfindlicher als andere, das gilt übrigens für alles mit Tritium. Speziell ruckartige Beschleunigungen in Richtung des Glases mit plötzlichem Stopp solltet Ihr vermeiden weil sonst die Zeiger "nachschnappen" und damit die Glasröhrchen am Deckglas kaputt gehen können.
    Mich wundert etwas, dass die Sinn UX hier nicht aufgeführt wird? Wunderbares Stück Technik, das zwei Kollegen besitzen und mit dem sie sehr zufrieden sind.


    Mechanische Uhren:
    Haben das Problem dass sie regelmässig aufwendig gewartet werden müssen. Spätestens alle 5 Jahre sollte man zum Service, und je nach Hersteller wird es dann richtig teuer. Versteht mich nicht falsch - ich bin Mechanikfan und habe selbst ein paar, kann mich aber auch selbst darum kümmern.
    Wenn Euer Szenario eine mechanische vorschreibt, dann gibt es in meinen Augen nur eine Wahl. Ihr wisst schon, die mit dem "R" am Anfang und dem Krönchen im Logo. Ja, die bei denen man immer erstmal gefragt wird ob die echt ist. Kaufen oder tragen würde ich persönlich niemals eine, aber sie nötigen einem schon Respekt ab, denn sie laufen einfach, und ich habe schon viele gesehen die derbe misshandelt wurden und immer noch top funktioniert haben.
    Eins noch: Wenn Ihr Euch was mechanisches einlagert und es nicht nutzt würde ich mir eine mechanische Wanduhr irgndwo hinhängen als Backup. Es wäre schade wenn Ihr Eure Uhr aufgezogen habt und stellen wollt und alles was Zeiger hat ist mausetot.


    Södele, ein bisschen Senf von meiner Seite. :)


    LG, Bremsstrahlung

    Hallo Zusammen,


    in meinen Augen macht Nuklearvorsorge definitiv Sinn, es kommt allerdings auf ein paar Dinge an.


    Erstens: Das Szenario. Bei einem nuklearen Schlagabtausch gibt es mehrere Szenarien, die gerne nach der Anzahl der verschossenen Gefechtskörper bezeichnet werden. 500er und 2000er sind hier meines Wissens nach die meistzitierten. Dann gibt es noch das Vernichtungsszenario, bei dem alles verschossen wird was die Rohre hergeben.
    Ein 500er Szenario ist relativ (!) begrenzt und umfasst wahrscheinlich die Kombattanten und ihre direkten Alliierten. In erster Linie handelt es sich um ein taktisches Szenario, was jedoch nicht heisst, dass es das einfacher machen würde. Ich komme später noch dazu.
    Ein 2000er Szenario umfasst die Kombattanten, die Alliierten und auch die entfernteren Alliierten, wir sprechen also von einem Weltkriegsszenario. Kriegsparteien und Alliierte werden gerne auch zweimal beharkt, und es werden strategisch weniger wichtige Ziele mit bodennahen Angriffen eingeebnet, was die Strahlungsniveaus nach oben treibt.
    Das Vernichtungsszenario ist genau das. Stecker gezogen, Ende für die Menschheit. Durch den massiven Einsatz von Nuklearwaffen in den oberen Atmosphärenschichten werden diese Schutzschichten vollständig zerstört und die Erdoberfläche ist praktisch schutzlos der harten Strahlung ausgesetzt. Gleichzeitig sorgt die Menge der aufgewirbelten Partikel für den gefürchteten nuklearen Winter (dieser tritt auch in den anderen Szenarien auf, jedoch wesentlich milder). Ich meine mal gelesen zu haben dass Modellrechnungen selbst nach 10 Jahren keine oder nur geringfügige Veränderungen der Wetterlage ergeben haben.


    Zweitens: Die Art der Waffe. Grundsätzlich kann man Nuklearwaffen in drei Detonationskategorien einteilen.
    Unterirdisch - Bunkerbrecher, wird gegen unterirdische Infrastruktur eingesetzt, etc. Die Detonation findet unter der Erde statt und setzt - je nach Tiefe - praktisch keine Strahlung frei.
    Bodennah - eingesetzt gegen oberirdische strategische Ziele wie Flughäfen, Militäranlagen etc. Die Waffe wird in einigen hundert Metern höhe gezündet, die Zerstörung geschieht nicht nur durch die Druckwelle, sondern auch durch die intensive Hitze. Ausschlaggebend ist hier, dass eine grosse Menge Partikel hochgeschleudert werden, die berühmte Pilzwolke. Diese sind wenn nicht von sich aus radioaktiv so doch mit Sicherheit radioaktiv kontaminiert und sehr fein. Normale Filter werden von diesen Partikeln mühelos durchdrungen, um Atemluft zu Filtern braucht es HEPA - Filter der Klasse 12+.
    Atmosphärisch - die Waffe wird relativ hoch über dem Erdboden gezündet, es entsteht keine Pilzwolke, dafür eine starke Druckwelle. Wir zur flächendeckenden Vernichtung ganzer Gebiete eingesetzt. Um sich das Vernichtungspotential einer solchen Waffe klar zu machen: Eine einzige russische ICBM vom Typ R-36M trägt 10 Sprengköpfe mit je 800kt Sprengkraft. Atmosphärisch gezündet wäre eine dieser Raketen in der Lage, eine Fläche in etwa so gross wie Bayern dem Erdboden gleich zu machen. Führt man sich vor Augen was das bedeutet, wird meine Aussage zum 500er Szenario klarer denke ich. Bei einer solchen Detonation sind die Strahlungslevel anfangs relativ hoch, sobald die kurzlebigen Isotope abgeklungen sind kann man aber wieder nach draussen, nach ca. zwei bis drei Wochen also.


    Drittens: Mein Standort. Lebe ich ländlich relativ weit weg von grösseren Städten ist die Chance, von einer bodennahen Waffe erwischt zu werden relativ gering. Dafür wird mich die Atmosphärenwaffe treffen, todsicher. Ein gut verbunkerter Unterschlupf ist hier aber durchaus in der Lage, das überleben sicherzustellen, vorausgesetzt, es befindet sich ausreichend viel "Schutzmasse" über einem, Blei ist sicherlich auch nicht die schlechteste Idee.


    Viertens: Mein generelles Verhalten und meine Sachkenntnis in Sachen Radioaktivität, und jetzt wird die Geschichte eigentlich brutal. Ich persönlich gehe davon aus, dass viele Menschen die sich verbunkern konnten beim Verlassen des Bunkers oder kurz danach aus Unwissenheit so hohe Strahlendosen akkumulieren dass sie sterben.
    Der erste Irrtum den die meisten machen ist nämlich der, dass Strahlung einfach so im Raum herumsteht. Bekommt man diese ab, ist man "Verstrahlt". Ist man radioaktiver Strahlung ausgesetzt, wird man jedoch "bestrahlt" und bekommt eine gewisse Dosis. Ist die Strahlung weg, bekommt man auch keine Dosis mehr. Das Thema ist wesentlich komplexer besonders in Bezug auf wiederkehrende kleine Dosen, Alltagsdosen, etc. Das nur zur Veranschaulichung.
    Der zweite Irrtum ist, dass Strahlung einfach so im Nichts existiert. Strahlung hat immer einen Träger der sie aussendet. Bei jedem nuklearen Szenario sind viele radioaktive Staubpartikel in der Luft. Vor diesen gilt es sich zu schützen, darum schützen auch dünne Papieranzüge schon gar nicht schlecht. Gegen Alphastrahlung an sich sicherlich, vor allem aber gegen Partikel die als Träger der Strahlung fungieren. Es gilt unter allen Umständen zu verhindern, dass diese in den Körper gelangen können! Viele Radioisotope können nämlich vom Körper verbaut werden und strahlen dann dort munter weiter. Hohe Dosen sind die Folge gegen die man nichts oder nur extrem wenig tun kann. Kaliumjodid ist eine Möglichkeit, viel trinken um die Ausschwemmung zu beschleunigen eine andere.
    Der dritte Irrtum ist, dass jetzt draussen alles tödlich ist. So ist es durchaus möglich, Wasser einem verseuchten Fluss zu entnehmen und nach Destillation zu trinken. Es enthält maximal zwei Tritiumatome, ein Radioisotop des Sauerstoffs ist mir nicht bekannt, habe aber auch meine Unterlagen grad nicht zur Hand. Toll ist das zwar nicht, kann aber wenn es in die Kalkulation für eine Flucht mit einbezogen wird die Route möglicherweise deutlich verkürzen.


    Mit guter Risikoabschätzung und extrem guter Vorbereitung, besonders theoretischer, ist es durchaus möglich, sich auf ein 500er Szenario vorzubereiten und dieses im Nachgang auch zu überleben, bei einem 2000er wird das schon wesentlich schwieriger. Ich persönlich habe nur einige Schutzanzüge (Papier), Panzertape, dicht schliessende Schutzbrillen und Feinstaubfiltermasken zurückgelegt. "Toll" ist das nicht, es erhöht aber die überlebenschancen erheblich. Ich bin aber auch nicht bereit, die umfassenden Einschränkungen zu tragen die die erforderliche Vorbereitung auf unser Leben hätte, weil ich ein nukleares Kriegsszenario für relativ unwahrscheinich halte.
    Für wesentlich wahrscheinlicher halte ich einen Terrorangriff mit einer unkonventionellen radiologischen Waffe. Darauf kann man sich jedoch gut vorbereiten, und ein einfacher Geigerzähler schützt vor schlimmerem.


    LG, Bremsstrahlung