Beiträge von tomduly

    Bei DAB+ Radios immer genügend Batterien mit einlagern, das digitale Radio braucht im Betrieb mehr Strom als ein analoges, prinzipbedingt.

    Zur Abschaltung der UKW-Rundfunksender:

    Norwegen: UKW bereits 2018 abgeschaltet (Quelle)

    Österreich: 2016 forderte der Verband der Privatsender ernsthaft ein Verbot von UKW, um den Umstieg auf DAB+ zu erzwingen (Quelle)

    Schweiz: Abschaltung SRG kommt 2022, Privatradios 2023 (wurde vorgezogen, geplant war 2024) (Quelle)

    Deutschland: Region Mittenwald/Bayern: Abschaltung aller dortigen UKW-Sender inkl. BR zum 30.6.2021 (Quelle)

    EU: Pflicht für Autohersteller, ab 2021 nur noch DAB+ Radios in Neuwagen anzubieten (Quelle)

    EU: Verkaufsverbot neuer UKW-Radios mit RDS-Funktion seit Ende 2020 in Kraft (Quelle)

    Und dazu noch eine weitere technische Frage. Es war ja eigentlich immer sehr einfach, sich ein Radio selber zu basteln - bis die Mittelwelle abgedreht wurde. Ich glaube, einen Sender gibts noch in Europa, falls der nicht auch schon abgeschaltet hat. Ich habe gehoert, dass es ein wahnsinniger Energieaufwand ist, so einen Sender zu betreiben. Dann frage ich mich nur, wie das in Kriegszeiten immer irgendwelche armen Piraten geschafft haben, und viel wichtiger, wie das in Katastrophenzeiten vor sich gehen soll. Kann man nicht davon ausgehen, dass dann auch wieder auf MW gesendet wird, einfach weil sich die Leute dann auch selbst ein Radio bauen koennen, egal wo sie sind, ist das wirklich so schwer zu bewerkstelligen? Bzw. ist man mit UKW sicher, kann man das leicht senden und wird es das immer geben?

    Das wäre fast einen eigenen Thread wert...wobei wir das Thema Rundfunk im Krisenfall in der einen oder anderen Form auch schon hatten.


    Richtig ist, dass Rundfunk auf Mittelwelle praktisch nicht mehr statfindet. Rundfunksender im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich verbrauchen enorme Mengen Energie, die Sendeleistungen liegen im Bereich von mehren 100 Kilowatt bis 1.000 Kilowatt. Bei heutigen Strompreisen macht da allein die Stromrechnung einen siebenstelligen Betrag im Jahr aus. Dazu kommt, dass es kaum noch Publikum für solche Sender gibt, da lohnt sich selbst der Betrieb staatlich subventionierter Propagandasender nicht mehr, wenn es kaum noch Zuhörer gibt.


    UKW-Sender kommen mit geringerer Sendeleistung aus, dafür braucht man alle x km einen Sender, weil die Reichweite eher begrenzt ist. Aber auch der analoge UKW-Rundfunk ist angezählt und soll durch digitale Programme ersetzt werden. Versucht wird seit langem, DAB zu etablieren. Ich vermute aber, dass über Kurz oder Lang auch DAB eine Totgeburt sein wird und man stattdessen "irgendwelche" drahtlosen Internetverbindungen für Streamingdienste bzw. Webradio nehmen wird. Mit LTE ist das schon sehr gut möglich und mit flächendeckender 5G-Verfügbarkeit wird man dann sämtliche dedizierten Sende-Techniken, egal ob UKW oder DAB nach und nach einstellen. Macht aus technischer Sicht ja durchaus auch Sinn, universelle Kommunikationsmedien wie drahtloses Internet bereitzustellen und dann darüber abzuwickeln, was man möchte, anstatt für jedes Medium eigene Übertragungstechnik aufzubauen und zu betreiben.


    Ganz klar ist, dass dabei die klassische Rundfunkversorgung, für die einfache Empfänger genügen, absehabr in wenigen Jahren wegfällt. Damit fehlt auch ein Medium, die Bevölkerung im Krisenfall zu informieren ("Schalten Sie Ihr Rundfunkgerät ein!")

    Schon heute kann man so gut wie keine keine Radios mehr neu kaufen, die LW/MW/KW-Empfang anbieten. Die Abschaltung von UKW-Sendern ist in vielen Ländern schon passiert oder für die nächste Zukunft konkret geplant. In 10 Jahren wird das sorgsam eingelagerte Kurbelradio nutzlos sein.


    Grüsse

    Tom

    Dass man mit einem Handy in der Tasche jederzeit geortet werden kann, ist klar. Sollte auch jedem bewusst sein. Technisch ist es ja notwendig, zu wissen, in welcher Funkzelle ein Teilnehmergerät gerade ist, um einen Anruf durchzustellen. Da man ein Handy nicht nur in der Funkzelle, in der es eingebucht ist, "hört", sondern auch (mit niedrigerer Feldstärke) in Funkzellen drumherum, kann man die Position messtechnisch (Laufzeiten und Signalstärke) ziemlich genau per Triangulation messen, da braucht es nicht mal GPS dazu. MIt GPS ist es natürlich noch einfacher, weil man (als Netzbetreiber bzw. als autorisierte Stelle wie Notrufzentralen oder Polizei) dann das Handy einfach nur fragen muss "Wo bist du?" und es antwortet mit seinen Geokoordinaten. Das ist halt der Preis für den Komfort, den ein Mobiltelefon bietet.


    Aber das mit meinen Standortinformationen angereicherte Weiterleiten von fremden Airtag-IDs über mein Handy unter Nutzung der Ressourcen meines Handys, ist in meinen Augen ein zusätzliches Geschäftsmodell auf Kosten des einzelnen iPhone-Nutzers, dem dieser zumindest explizit zustimmen müsste.

    Nach meinem Rechtsempfinden reicht es nicht, ihm das auf Seite 487 der AGB, die man beim ersten Einschalten bestätigen muss, unterzujubeln. Mit sowas ist kürzlich erst Paypal auf die Nase gefallen, wenn ich mich recht erinnere.


    Das ist so ähnlich wie die Unsitte, private DSL-Router ungefragt zu öffentlichen WLAN-Hotspots zu machen, wenns dem Vertragsanbieter einfällt. Die Stromrechnung und den Gerätekauf bzw. die Router-Miete bezahlt der private Betreiber des DSL-Modems alleine, andere nutzen sein Gerät aber mit. Vodafone z.B. hat bei seinen Kabel-Kunden die "Homespot"-Funktion standardmäßig eingeschaltet, d.h. der private DSL-Router ist gleichzeitig öffentlich zugänglicher Hotspot für andere Vodafone-Kunden. Will man das nicht, muss man diese Funktion in einem Konfigurationsmenü gezielt abschalten.

    Damit die Airtags funktionieren (die Airtags sind lediglich Bluetooth-Funkbaken mit einer eindeutigen ID und wenigen 10m Reichweite) werden in Funkreichweite befindliche beliebige iPhones zur Standortbestimmung und Kommunikation mit einem Server missbraucht. Das halte ich für ziemlich dreist. Es wird nämlich nicht die Position des Airtags über mein iPhone versendet, sondern die Position meines iPhones mit der Info, dass sich mein iPhone gerade in Funkreichweite mit Airtag XY befunden hat. Dazu wird dann auch mein Datenvolumen, meine Standortbestimmung und meine Akkukapazität ungefragt von Apple verwendet. Ich weiss nicht, ob ich beim Kauf meines iPhones ausreichend über diese von mir ungewollten Funktionen meines iPhones informiert werde und ob ich die Möglichkeit habe, diese Funktionen abzustellen. D.h. dass mein iPhone nicht Relaisstation für Airtags anderer spielen muss.

    Was mich bei der Sache in München etwas irritiert, ist wie hier eine Kabeltrasse, die 20.000 Menschen und ein Gewerbegebiet mit Strom versorgen soll, verlegt ist. Knapp nen Meter unterm Pflaster, in einer Lage mit Siedlungsmüll (wie diverse Keramikscherben vermuten lassen), mechanisch mehr oder weniger ungeschützt liegen die Leitungen zu dutzenden in mehreren Plastikrohren, die wie gewöhntliche dünnwandige HT-Rohre aussehen (welche nicht für Erdverlegung zugelassen sind, weil nicht druckbeständig).

    Erklärbar wäre das eigentlich nur, wenn an der Stelle des Brandanschlages eine größere Verteilerstation gestanden hat bzw. ein Trafo und von hier aus die umliegenden Gebäude angefahren werden. Dagegen spricht, das hier ein großes Bündel Plastikrohre mit Niederspannungskabeln parallel im Boden liegt.


    Grüsse

    Tom

    Was würde es der Menschheit bringen wenn morgen bewiesen würde das es durch einen Laborunfall verursacht wurde?

    Naja, ganz folgenlos sollte es dann für China nicht bleiben. Stichwort Reparationen oder Wiedergutmachung. Wenn ich so denke, was weltweit nach wie vor für Reparationsforderungen an Deutschland gestellt werden, für Verbrechen, die bis in die frühe Kolonialzeit zurückreichen, mit Namibia verhandelt man gerade ein (teures) Aussöhnungsabkommen, Griechenland hätte gerne noch rund 800 Mrd. von Deutschland, Polen ähnlich, Russland hätte da sicher auch noch lange Listen usw.


    Oder wollen wir neben den mehreren Millionen Toten im Zusammenhang mit dem SARS-CoV-2-Virus (die WHO geht mittlerweile davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Toten dreimal höher als die offiziell bekannten Zahlen sein dürfte) und dem gigantischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden durch die Pandemie zum mutmaßlichen Verursacher gehen mit den Worten: "Ähm ok, das war jetz Mist, gut, Schwamm drüber, aber bitte beim nächsten Mal etwas vorsichtiger, ja?"

    Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, hab aber auch einen sehr nahestehenden Verwandten an dieses Virus verloren und sehe es da vielleicht etwas emotionaler als von der Pandemie eher nur am Rand betroffene Menschen.


    Sollte sich die Labor-Leck-Theorie bestätigen, muss das Konsequenzen haben. Das kann ja auch der chinesische Staat intern regeln, aber ich glaube nicht daran, im Gegenteil. Man wird die Möglichkeiten der Gain of Function-Forschung erkennen. Und irgenwann impft ein Land gezielt _seine_ Bevölkerung, bevor es ein speziell designtes Virus freisetzt, das andere Länder befällt und handlungsunfähig macht. Dann kann man seinen Machtbereich ungestört ausdehnen und andere Länder besetzen, nach dem Motto: wir impfen euch, wenn ihr euch unseren Regeln unterwerft. Science Fiction? Ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher.


    Von daher hielte ich es für fatal, nach Corona ganz einfach wieder zur Tagesordnung übergehen zu wollen, so nach dem Motto: hätte uns auch passieren können, shit happens.


    Grüsse

    Tom

    Wir sind zuhause auch wieder beim Filterkaffee gelandet, aufgebrüht durch den Papierfilter. Kaffeevollautomaten mit Mahlwerk und Milchaufschäumer plus Espressodampferzeugung halte ich akustisch und von der Zubereitungszeit für eine Zumutung, speziell, wenn man mehrere Leute am Tisch hat, bis der sechste seinen Kaffee bekommen hat, ist der Kaffee des ersten schon wieder kalt oder alle. Und die Geräuschkulisse ist eine absolutes nogo für mich, das ist genauso wie die Menschen, die meinen, jedem Besucher ihren Thermomix vorführen zu müssen, wie man aus tiefgfrorenen Erdbeeren und Milch "ganz schnell" und "wunderbares" Erdbeereis zaubert. Wenn Vorwerk wenigstens Noise cancelling Kopfhörer für diesen Steinbrecher im Tischformat mitliefern würde. Ich will mich mit Freunden gemütlich am Tisch unterhalten und nicht nebenher aus der Küchenecke mit Presslufthammerorgien beschallt werden. Dafür gehe ich nach Wacken.


    Outdoor/unterwegs löslicher Kaffee, da sind wir dann bekennende Pragmatiker bzw. kulinarische Tiefflieger.


    Grüsse

    Tom

    Die Starlink-Satelliten sind relativ klein und es werden pro Start 60 Stück ausgesetzt. Die "Perlenkette" sieht man nur in den Stunden direkt nach dem Aussetzen von Westen nach Osten ziehend, dann verteilen sie sich auf die vorgesehenen Flugbahnen. Ziel ist dann das, was die Mathematiker als "vollständig vermaschtes Netz" bezeichnen. Im Idealfall sind die Satelliten auf gleicher Höhe um die Erde gleichmäßig verteilt, so dass jeder Starlink-Satellit noch Sicht- bzw. Funkkontakt zu mehreren Starlink-Satelliten vor/hinter und neben sich hat. Damit bilden die Satelliten ein Mesh-Netzwerk, das die Daten selbständig über die gerade besten Verbindungspunkte verteilt. Kommt ein Satellit beim Überflug in die Reichweite einer Starlink-Bodenstation dienen er als Verbindung von/zur Erde. Der Vorteil einer solchen Konstellation ist, dass es ein sehr robustes Kommunikationsnetz ist, je mehr Satelliten, um so robuster und leistungsstärker. Angenommen, jeder Starlink-Satellit sieht 5 andere benachbarte Satelliten; dann können vier dieser Satelliten ausfallen und trotzdem ist die Kommunikationsfähigkeit des Netzes noch vorhanden. Beim Überflug von Bodenstationen gibt es ein automatisches "Handover" vom weiterziehenden Satelliten zum nächsten, der in die Reichweite der Bodenstation kommt. Ähnlich wie das beim Moblifunknetz auf der Erde funktioniert, wenn man z.B. während der Fahrt telefoniert und aus derReichweite eines Funkmasten gerät und die Reichweite des nächsten kommt: man merkt das (in der Regel) gar nicht.


    Technisch sind die Starlink-Satelliten sozusagen fliegende Fritzboxen mit Mesh-Funktion (also der Fähigkeit, sich selbst mit anderen Fritzboxen in Reichweite zu verbinden) und einem Up/Downlink-Modul für die Internetanbindung und Up-/Downlink-Modulen für die Anwender.


    Grüsse

    Tom

    @Vzv: Was verstehst Du unter "defizitär lukrativ"? Der Saldo des Nachlasses ist zwar positiv, aber unter den Erben gibt es welche, die dringend Geld benötigen? Einige der Erben wollen die Immobilie behalten, es müsste aber Saniert werden, bevor es vermietet werden kann? Es ist absehbar, dass nur wenige der Erben in der Lage sind, z.B. Geld zur Renovierung und zum Erhalt aufzubringen, alle aber einen Anteil an den künftigen Mieteinnahmen wollen?


    Bei einem gemeinschaftlichen Erbschein kann der Nachlass nur einvernehmlich verwaltet werden.

    Wenn einer der 5 die Immobilie übernehmen will, muss er die anderen 4 auszahlen, bei angenommenen 500.000€ Immobilienwert müssten also 400.000 an die restlichen Erben ausgezahlt werden. Wenn die Immobilie nach Steuern 1.200€ monatliche Mieteinnahmen abwirft und man 200€/Monat als Rücklage für Instandhaltung abzieht, hätte man 12.000€/Jahr aus den MIeteinnahmen zur Tilgung eines Darlehens, bei den momentanen Zinssätzen müsste man ca. 34 Jahre rechnen, bevor sich die Auszahlung der Erbanteile über die Vermietung amortisiert.

    Bestünde die Erbengemeinschaft nur aus 2 Teilnehmern, dann sähe das besser aus: es müssten nur 250.000 ausgezahlt bzw. finanziert werden, da amortisiert sich ein Kredit schon in 15-16 Jahren


    Bei einer großen Erbengemeinschaft bleibt eigentlich nur der Verkauf.

    Die nächste rollende Groß-Steckdose geht in Serie:


    Fords Massen-Pickup F-150 soll als Elektroauto "Lightning" ab Anfang 2022 mit rund 370 oder 480 Kilometer Reichweite kommen.Allradantrieb ist Serie. (Quelle: heise Auto vom 20.5.2021)


    "Die Pickups leisten 318 oder 420 kW und bieten bis zu 1050 Nm Drehmoment. Nutzlast und Anhängelast betragen 907 Kilogramm und 4,53 Tonnen bei der kleinen Batterie oder 816 Kilogramm und 3,5 Tonnen mit dem großen Akku. Das Ladevolumen wird durch die Batterie nicht begrenzt, sie findet ihren Platz zwischen den Rahmenlängsträgern, wo sich sonst Kardanwelle, Auspuff und Tank drängen. Es entsteht sogar zusätzlicher Platz: Dort, wo sich normalerweise die Verbrennungsmotoren befinden, ist im Lightning ein von vorn zugänglicher zusätzlicher Kofferraum, mit 400 Litern größer als der eines VW Golf (Test), belastbar mit maximal 182 Kilogramm.

    Nutzbare Batterie-Kapazität wohl bei etwa 170 bis 180 kWh

    Wie groß die Batterien sind, hat Ford noch nicht veröffentlicht, bei der maximal möglichen Wechselstromladeleistung von 19,2 kW soll eine vollständige Ladung acht Stunden dauern. Die nutzbare Kapazität der Batterie könnte also etwa 170 bis 180 kWh betragen. Die Gleichstromladung mit bis zu 150 kW soll eine Ladedauer zwischen 15 auf 80 Prozent in 41 Minuten ermöglichen.

    Als Nutzfahrzeug, das häufig von Handwerksbetrieben und Landwirten genutzt wird, verfügt es vorn, hinten und innen über Steckdosen für Elektrogeräte, in Grundausstattung sind sie mit bis zu 2,4, in den teureren Versionen mit 9,6 kW belastbar.

    Der F-150 Lightning ist ab sofort gegen Anzahlung von 100 Dollar bestellbar. Der Grundpreis beträgt 39.974 Dollar, das Top-Modell soll rund 90.000 Dollar kosten, beides ohne die steuerliche Förderung durch die Regierung von 7500 Dollar."

    Keine Ahnung was ihr hier genau diskutiert.

    Grundsätzlich kann Wasser nicht im Nirvana verschwinden. Nennt sich Wasser-Kreislauf.

    Vielleicht noch ein weiterer Blickwinkel auf die Wasser-"Verbrauchs"-Diskussion:


    Halten wir zunächst mal fest: der Wasserbedarf für z.B. Rindfleisch ist exorbitant hoch. Richtig ist natürlich auch, dass auf Weideflächen mit Gras nicht unbedingt pflanzliche Lebensmittel angebaut werden können und grasfressende Nutztiere hier durchaus sinnvoll sind. Nun stehen aber die allerwenigsten der z.B. 11-12 Mio. Rindviecher in D auf Weideflächen, sondern in Ställen und bekommen importierten Sojaschrot oder heimisch angebauten Silomais zu fressen.

    Damit habe ich direkte Nahrungsmittelkonkurrenz zum Anbau von "menschlich essbaren" Pflanzen sowohl auf südamerikanischen Sojafeldern, als auch auf den heimischen Äckern, die mit Mais bepflanzt werden. Und dann spielt der schlechtere Wirkungsgrad bei der Erzeugung von Fleisch-Kalorien durch Verfüttern von Pflanzen-Kalorien durchaus eine Rolle.


    Wenn ich nun durch Regenmangel in Anbaugebieten von Silo-Mais und Sojabohnen künstlich bewässern muss, greife ich in Grundwasserbestände ein, die sich in den Dürreregionen ohnehin im Rückgang befinden und beschleunige das Absinken der Grundwasserpegel künstlich. Das unter dem Acker per Pumpe entnommene Grundwasser rinnt nach der Beregnung ja nicht 1:1 wieder in das Grundwasser zurück (soviel zum Kreislauf), sondern wird von den oberen Bodenschichten aufgenommen, verdunstet je nach Beregungsmethode auch zum Teil schon in der Luft und wird dann natürlich von den Maispflanzen aufgesogen, eingelagert und zum Teil über die Blätter wieder verdunstet. Dieser Wasserdampf ist dann erst mal in der Luft, bildet dort Wolken, die der Wind irgendwohin treibt und irgendwann regnen die Wolken ab. Global ist es zwar ein Kreislauf, lokal ist das Grundwasser erst mal weg und quasi auf dem "Markt", eine vollständige Rückkehr ungewiss.


    Die Wasserversorger beobachten in D seit Jahren tendenziell fallende Grundwasserpegel. Deshalb sollte man sich durchaus Gedanken machen, ob es clever ist, diese Wasserbestände durch Luxus-Lebensmittelproduktion wie Rindfleisch aus künstlich beregnetem Maisanbau zusätzlich zu belasten. Zumal die intensive Tierhaltung zu einem Gülleproblem führt, was wiederum zuviel Nitrat in den Boden einbringt, das letztendlich im Grundwasser landet (weil die Salze in der Gülle nicht verdunsten) und die Wasserversorger zu aufwändiger Reinigung des Wassers zwingt.


    Ein weitere Aspekt ist das Versalzen von Küstenlandschaften durch unterirdisch eindrängendes Meerwasser. In den Küstenbereichen hat man direkt am Wasser in tieferen Bodenschichten eher salzhaltiges Wasser. Erst in einigen Kilometern Abstand zur Küste hat man wieder Süßwasser im Untergrund. Durch steigende Meeresspiegel schiebt sich diese "Salzwasserzone" auch weiter ins Landesinnere. Von 1880 bis 2020 ist der Meeresspiegel um ca. 25cm angestiegen. Die Anstiegsrate betrug vor 30 Jahren noch rund 1mm pro Jahr und liegt nun bei über 3mm/a. D.h. von dieser Seite kommt weiterhin was auf uns zu.


    Grüsse

    Tom

    die Do-it-youself-Methode: Ein Mängelexemplar für 3K€ kaufen und durchreparieren.

    Dazu braucht man aber die Zeit und eine gut ausgestattete Schrauberwerkstatt mit Hebebühne, in der man ohne Zeitdruck arbeiten kann. Dann kann man sich auch ein zweites Exemplar als Schlachtfahrzeug kaufen und aus zwei Autos eines machen. Ich kenne einige, die in der Garage angefangen haben und mittlerweile in einer ehemaligen Scheune erst nen armierten Betonboden eingebaut haben mit Motor und Getriebeheber anfigen und jetzt eine Hebebühne haben. Dann kommt ne Reifenmontiermaschine dazu, ein Industriekompressor, ne Presse, Schweißgeräte, ne Drehbank, Diagnosecomputer, Lackierausstattung und so weiter. Wenn Autoschrauben das Lieblingshobby ist, dann ist das auch ok. Wenn man aber einen ausfüllenden Beruf hat, der einen 50-60 Stunden in der Woche bindet, Familie, gern in der Natur unterwegs ist und vielleicht noch andere Hobbies oder Ehrenämter, dann fehlt die Zeit (und das Verständnis der Familie) für sowas.


    Das ist wie beim Brennholz machen. Man fängt mit ner Stihl und zwei Spaltkeilen an, dann kommt der 2t-PKW-Anhänger, dann ein kleiner alter Traktor, dann eine Forstwinde, dann ein größerer Traktor mit Allrad und 100PS und ein Rungenwagen mit Kran und Greifer. Gibt es bei uns im Ort dutzendfach. Da werden über die Jahre viele zehntausend Euro versenkt, damit man seine 10..20 Festmeter Jahresbedarf an Brennholz billig selber werben kann. Das rechnet sich alles nicht wirklich. Ich hab seit 20 Jahren nen Unimog, ich kenn die Problematik: man wird zum Jäger und Sammler und fängt an, Ersatzteile und Spezialwerkzeuge zusammenzutragen, weil es ja mal brauchen könnte. Und wenn der Mog dann zwei Wochen vor dem feststehenden Fährtermin mit defekter Kupplung ausfällt, bringt man ihn doch in die Fachwerkstatt und lässt ihn vom Profi richten, anstatt es selber zu versuchen... doppelt unwirtschaftlich.


    Grüsse

    Tom

    Arwed: ein Argument pro Zisterne für deine bessere Häfte könnte ja sein, dass dann die Sammlung an IBCs nicht mehr nötig wäre. Ich würde dann aber gleich eine ausgewachsene Zisterne und keine aus dem Baunmarkt vorsehen. Wenn man eh nen Bagger braucht, ist es egal, ob man Aushub für 4 oder 20 Kubikmeter Tankvolumen rausbaggern lässt. Dann ist das Thema für die nächsten Jahre/Jahrzehnte durch und man kann das Wasser auch als Grauwasser für Toilettenspülungen und Waschmaschinen verwenden.

    In unserer Gemeinde haben wir aus Brandschutzgründen an mehreren Stellen (Gewerbegebiete, Gemeinschafts-Schuppen-Anlagen im Außenbereich) aufbereitete gebrauchte Erdtanks als Löschwasserreserve installieren lassen. Teilweise sind das Tanks mit 90-100 Kubikmetern Fassungsvermögen. Als nächstes sind die Sportvereine dran, die sollen auch solche Zistern bekommen, um den Wasserbedarf für die Beregnung ihrer Flächen zu decken.

    Bei Wasserknappheit würde ich drei Fälle unterscheiden: vorübergehender Ausfall der Wasserversorgung, mittelfristige Verteuerung von Wasser wg. schwieriger Beschaffung und grundsätzliche (technisch nicht lösbare) Verknappung aufgrund Dürre/Grundwassermangel. Für den ersten Fall kann ich persönlich vorsorgen, für den zweiten auch ein Stück weit (Wasser sparen, mehr ausgeben für Wasser), für den dritten aber nicht, da bleibt im Zweifelsfall langfristig nur die Aufgabe des Standortes, kennt man ja von anderen Flecken der Erde auch.


    Beim vorübergehenden Ausfall könnten wir auf einen Zisternenbrunnen vor dem Haus zurückgreifen, den schon die Vor-vor-vorbesitzer unseres Hauses angelegt hatten. Dort sammelt sich klares oberflächennahes Grundwasser in einem aus Natursteinen gemauerten runden Schacht, 2m Durchmesser, knapp 7m tief. Meistens stehen da so 10-15m³ drin, nach sehr niederschlagsreichen Wintern gekoppelt mit feuchtem Frühjahr, kann das Wasser auch schon mal bis knapp unter den Schachtdeckel steigen, dann sind das fast 20m³. Unser alter Ortskern liegt auf eine wasserundurchlässigen Basaltschicht in 10-20m Tiefe, die wie eine Schüssel Wasser nicht abfließen lässt. Ursprünglich hatte unser 1.000-Seelen-Dorf deswegen mal 46 Brunnen, die alle ganzjährig Wasser führten.


    Sofort trinkbares Wasser würde ich aber ebenfalls aus dem Heißwasserspeicher der Zentralheizung, der bei uns 300l enthält, entnehmen. Einen extra Zapfhahn braucht man da nicht, diese Speicher haben immer einen Entleerungshahn (Kugelhahn) im Bodenbereich des Behälters, sonst würde man ihn im Falle einer Wartung oder eines Austausches nicht leerbekommen. Durch das Funktionsprinzip enthält der Speicher immer frisches Wasser, da bei jeder Entnahme von Warmwasser im Haus sofort die gleiche Menge frisches (kaltes) Wasser nachströmt. Dagegen würde ich das Wasser aus evtl. Pufferspeichern einer Heizung niemals verwenden. Das Wasser wird nie erneuert und stammt aus der Zeit der Befüllung und Inbetriebnahme der Heizanlage. Wer mal einen Heizkörper entlüftet hat, weiss auch, das dieses Wasser oft auch riecht und leicht schwarze Färbung hat.


    Wenn Fall zwei eintritt und das Wasser zwar knapper wird, aber weiterhin fließt (nur sehr wahrscheinlich viel teurer und mit Nutzungsverboten für Pools, Autowäsche und Ziergarten-Bewässerung,) dann kann man sich darauf einstellen. In Australien ist es verbreitet üblich, z.B. auf Farmen, Regenwasser zu sammeln und gereinigt in großen Zisternen für längere Zeiträume zu lagern. Dort gibt es auch zugelassene Verfahren, um Regenwasser als Leitungswasser und sogar als Trinkwasser nutzen zu können. Das setzt natürlich voraus, dass man entsprechende Dachflächen und Platz für Zisternen hat, wenn man z.B. einen Halbjahresbedarf von 100 Kubikmetern hat und diesen Puffern will, dann braucht man einen Sammeltank für 100 oder mehr Kubikmeter und einen Lagertank für das aufbereitete Wasser und natürlich eine Filter- und Aufbereitungsanlage.


    Lt. Statistik liegt in D der Pro-Kopf-Bedarf bei 46 Kubikmetern pro Jahr. Wir kommen in unserem 3-Personen-Haushalt gemeinsam auf schlanke 70 Kubikmeter pro Jahr, wir sind halt Schwaben :winking_face:.

    Das Wasser unserer Brunnenzisterne nicht mitgerechnet, das nutzen wir zur Gartenbewässerung (per Gieskanne) und gelegentlich, um das Auto abzukärchern, was ganz gut geht, wenn man einen Hochdruckreiniger hat, der selbstansaugend ist, dann kann ich einen Saugschlauch mit nem Vorfilter dran direkt in eine Mörtelwanne hängen, die ich ich vorher mit der Schwengelpumpe unseres Brunnens gefüllt habe. Man bekommt dann auch ein Gefühl dafür, wie schnell man wie viel Wasser (90l passen in die Wanne, das mit der Hand reinzupumpen ist direkt Arbeit) verbraucht hat.


    Wasser sparen kann man ja auf vielfältige Weise.

    Bei WCs und Spülkästen hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan. Die meisten Spülkästen haben inzwischen eine 2-Mengen-Steuerung, z.B. 6 und 9l, je nachdem, welche Taste man drückt. Neue WC-Schüsseln haben eine verbesserte "Spülgeometrie" und oder eine "Anti-Haft-Beschichtung", denn es bringt nichts, einen sparsamen Spülkasten zu haben (oder den alten auf sparsam umzurüsten), wenn man dreimal Spülen muss, um seine Hinterlassenschaften zu beseitigen.

    Beim Händewaschen kann eine berührungslose Steuerung mit einem Infrarotsensor sehr viel Wasser sparen, das lohnt sich aber meist nur, wenn man aus welchen Gründen auch immer, eine hohe Nutzungsfrequenz bei den Handwaschbecken hat. In kommunalen Gebäuden hat man paradoxerweise oft keine Wasserspartechnik verbaut, mit dem Argument "lohnt sich nicht", weil die meisten Kommunen ihr Wasser selbst herstellen und sich für den Eigenbedarf nicht in Rechnung stellen (das wird auf die Gebühren der Bürger umgelegt...ist interessant, wenn man sieht, welche Wassermengen auf Fussballplätzen und Tennisanlagen verbraucht werden, das können schon mal 100.000m³ pro Sportanlage und Jahr sein).


    Im Garten kann man mit Regentonnen und Tropfbewässerung viel erreichen. Auch Gewächshäuser helfen Wasser zu sparen, da sich das verdunstete Wasser zum großen Teil an den Scheiben im Gewächshaus niederschlägt, zu Boden rinnt und quasi im Kreislauf erhalten bleibt. Worst Case für den Wasserverbrauch sind große Rasenflächen, die alle paar Tage oder permanent (per Roboter) gemäht werden.


    Grüsse

    Tom

    Die Schwarmintelligenz des Forums ist immer wieder toll. Gut rausgearbeitet, wie das mit den 15.000l zu sehen ist. Es ist tatsächlich so, dass die Landwirte natürlich für das Niederschlagswasser das ihnen auf die Äcker fällt, nichts bezahlen und dieses Wasser auch nicht "verbraucht" ist. Auch wenn es zu trocken ist und die Landwirte Brunnen- oder Flusswasser auf ihre Felder pumpen, müssen sie nicht direkt dafür bezahlen. Da sind es dann eher bestimmte Entnahmemengen, die ihnen dann von den zuständigen Behörden genehmigt werden.


    Das Problem: um eine Kalorie Rindfleisch zu produzieren, muss ich bis zu 21Kalorien aus Pflanzen investieren. Dabei könnte ich die pflanzlichen Kalorien auch direkt zu Lebensmitteln verarbeiten, ohne die "Veredelung" über das Rind. Und dann wird das Thema Wasserbedarf pro Hektar Anbaufläche doch wieder interessant, wenn ich um mit Rindfleisch satt zu werden, 21 mal mehr pflanzliche Kalorien erzeugen muss, als wenn ich die Pflanzen gleich verwerte.


    So lang ich genügend Anbauflächen habe und es genügend regnet, ist das gar kein Problem. Werden meine Anbauflächen knapper (z.B. wegen Trockenheit/Wüstenbildung) oder ich muss auf einmal intensiv bewässern, bekomme ich ein Problem.


    In meiner Region, bzw. dem nordwestlichen Vorland der Schwäbischen Alb (Raum Reutlingen) ist seit einigen Jahren der Pegelstand des tiefen Grundwassers ca. 1,5m niedriger als der über Jahrzehnte gemessene langjährige Durchschnittswert. Und der Pegel erholt sich nicht. Viele Kommunen auf und an der Schwäbischen Alb versorgen sich mit Wasser aus eigenen Quellen. Allerdings lassen die Schüttungen spürbar nach, so dass Kommunen wie die Stadt Pfullingen, die 2018 den ersten trockengefallenen Brunnen zur Trinkwasserversorgung erleben musste, sich für viel Geld in überregionale Wasserversorger einkaufen mussten (in dem Fall in die Bodenseewasserversorgung).


    Langfristig werden wir Meerwasserentsalzungsanlagen brauchen, so wie Namibia oder Israel/Gaza usw. Technisch alles lösbar, aber eben auch nicht ohne Folgen, Entsalzungsanlagen leiten hochkonzentrietre Salzschlämme wieder ins Meer zurück. Dort entstehen regelrechte Todeszonen um die Auslassrohre, in denen kilometerweit kaum etwas lebt. Immerhin könnte man aus den Entsalzungsrückständen diverse Substanzen gewinnen, wie Lithium oder Uran...

    Die Flächenversiegelung als Problem für Niederschlagswasser ist im Siedlungsbau schon seit vielen Jahren erkannt und wird bei neu geplanten Baugebieten berücksichtig. So hat man bis in die 1990er Jahre hinein für die Abführung von Abwasser und Regenwasser seit Jahrhunderten ein Mischkanalsystem, die klassische Kanalisation verwendet. Bei Neubaugebieten muss man heute entweder getrennte Kanalsysteme (Abwasser und Niederschlagswasser separat) oder ein "modifiziertes Mischkanalsystem" planen und bauen, bei dem soviel wie möglich auf dem eigenen Grundstück versickert werden muss oder in einer eigens angelegten gemeinsamen Sickermulde für ein Baugebiet.

    Bei neuen Gewerbegebieten plant man mittlerweilse so, dass 15% der Grundstücksfläche für die Versickerung des auf dem Grundstück und den Dachflächen anfallende Wasser verwendet werden muss.

    Im Wohnungsbau steuert man das - auch im Bestand - so, dass man die versiegelten Flächen und die Art der Ableitung des Niederschlagswasser erfasst und mit einer quadratmeterbezogenen Gebühr belegt. Ein asphaltierter Hof kostet dann je nach Fläche 2-3stellige Beträge im Jahr, ein Hof mit wasserdurchlässigem Belag dagegen nichts.


    Zumindest in D ist aber der steigende Wasserverbrauch durch die intensive Landwirtschaft das Hauptproblem. Für 1kg Rindfleisch werden 15.000l Wasser benötigt. In D stehen 11 Mio. Rinder. In den trockenen Sommermonaten wird z.B. der ohnehin sehr "durstige" Mais in Norddeutschland immer häufiger künstlich bewässert. Maisanbau ist hochsubventioniert (Biogas, Maissilage für Tiermast), so dass ganze Landstriche mit riesigen Maisfeldern überzogen sind.


    Grüsse

    Tom

    Wenn ich mir Videos von explodierenden E-Bike-Akkus (vergleichbar Benzin-Mofatank) oder stichflammenartig abfackelnder E-Autos anschaue dann finde ich das "heftiger" als bei Fahrzeugen mit Verbrennermotor.

    So ein Thermal Runaway ist besonders bei Litihum-Ionen-Batterien heftig, der Temperaturanstieg nach dem Einsetzen der Reaktion ist innerhalb kürzester Zeit sehr stark. Hier wird z.B. von einem Versuch berichtet, wonach ein Li-Ion-Akku absichtlich auf 250°C erhitzt wurde. Der Thermal Runaway begann nach 217 Sekunden, schon eine Zehntelsekunde später explodierte der Akku, weil sich die Innereien in dieser Zeit auf über 1.000°C erhitzt hatten und sich entsprechend Gase gebildet hatten.


    Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePO4) sind da wesentlich "ruhiger" und reaktionsträger. Dass man immer mehr spektakulär abfackelnde/explodierende Akkus sieht, mag daran liegen, dass es davon immer mehr gibt (in den letzten Jahren wurden ca. 1,3Mrd. Smartphones/Jahr verkauft, da steigt auch die Wahrscheinlichkeit für ein paar dramatische Akku-Fails), auch der Markt für E-Scooter, Pedelecs etc. wächt exponentiell.

    Es liegt aber auch daran, dass sich der unregulierte Markt da schneller entwickelt, als die gesetzlichen Rahmenbedingungen, was Qualitäts- und Sicherheitsstandards betrifft. Da herrscht Goldgräberstimmung und "verkauft ist verkauft" scheint für viele Noname-Hersteller die einzige Firmenphilosophie zu sein.

    Und heute postet auch jeder Bastler stolz, wie günstig er an seine Akkuzellen direkt aus China rangekommen ist. Schnäppchen gemacht. Über die Qualität z.B. der Separatormembran in den Akkuzellen, oder die Wahrscheinlichkeit des Wachstums von Lithium-Dendriten erfährt der Käufer meistens nichts und im Reklamationsfall stellt sich der Lieferant aus Fernost taub.


    Das beste Mittel gegen Thermal Runaways ist eine Akku-Chemie, die den Fall erst gar nicht eintreten lässt oder die Auswirkungen begrenzt, in dem z.B. bei beginnender Überhitzung eine chemische Reaktion ausgelöst wird, die den exothermen Prozess wieder abwürgt.


    Die zweitbeste Methode ist es, den Batteriebehälter so zu konstruieren, dass die Zellen thermisch voneinander isoliert sind, um eine "Ansteckung" von einer Zelle zur nächsten und von dieser zur übernächsten zu unterbinden. Das kann z.B. durch Kunstharze zwischen einzelnen Zellen erreicht werden, die beim Überhitzen einer Zelle verkohlen und dadurch soviel Energie "vernichten", dass die nächste Zelle diese Hitze nicht mehr voll abbekommt. So funktionieren "ablative" Hitzeschutzschilde in der Raumfahrt bei Wiedereintrittskörpern, hat man schon bei den Apollo-Landekapseln angewandt.


    Die drittbeste Methode ist es, die Batterien von einem Batterie-Management-System überwachen zu lasse, um Fehlbedienungen, die einen Thermal Runaway auslösen können, zu verhindern. Das Problem ist dabei, dass die BMS-Elektronik selber auch versagen kann und bislang auch keinen Normen unterliegt (während z.B. Sicherungsautomaten für Netzspannung oder FI-Schalter ganz exakte Vorgaben nachweislich erfüllen müssen). Derzeit hat man bei BMS noch einen ungeregelten Wildwuchs, hier kann jeder Verkäufer das Blaue vom Himmel versprechen, nachprüfbar ist es nicht. Schon gar nicht bei Eigenimporten oder Grauimporten über Plattformen, denen mehr oder weniger egal ist (bzw. der Überblick fehlt), wer was über die Plattform verkauft (z.B. Amazon Marketplace).


    Grüsse

    Tom