180 Schüler eines Gymnasiums von Fachpersonal mit Schnelltest getestet
29 positive Ergebnisse
1 davon durch PCR-Test bestätigt
-> 28 falsch positive Tests von 180
Lieber zuviele false positives als zuviele false negatives...
Aus dem Nordbayern.de-Artikel geht leider nicht hervor, welcher Art die Tests waren und ob das Fachpersonal die Abstriche auch fachgerecht durchgeführt hat. Ich kenne ganze Abstrichzentren, die insbesondere bei Tests von Personen im Auto gerade mal die Innenseite der Wangen gestreichelt haben, obwohl der Test einen tiefen Rachenabstrich erfordert hätte.
Meine letzten beiden Tests wurden vom DRK-Personal mit einem tiefen Rachenabstrich durch beide Nasenlöcher durchgeführt. Bei meiner Mutter wurde vom DRK (an einem anderen Standort) der Rachensbstrich nur über ein Nasenloch genommen. Da gibt es sehr viele Variationsmöglichkeiten. Das Durchführen der Abstrichtests ist auc h körperlich anstrengend: in Vollschutzmontur mit FFP3-Maske, Faceshield, zwei Paar Handschuhen stehend nach vorne gebeugt die Probanden zu bearbeiten, ist kein Spass. D.h. die Performance der Abstrichnehmer dürfte während der Schicht ganz ordentlich schwanken. Dazu kommt noch die Anzahl und das Verhalten der Probanden, haben die Angst oder leiden sichtbar (Kinder) unter der Untersuchung, wird schneller gearbeitet, auch wenn man 6 Schulklassen am Stück durchtestet, wird anders gearbeitet, als wenn man 8 Wahlhelfer im Sitzungssaal entspannt plaudernd untersucht.
Lösen kann man das nur durch weitgehend automatisierte Probennahme, wie beim niederländischen Corona-Schreitest.
Aus technischer Sicht sind die Selbsttests für Laien etwas unzuverlässiger, weil die Probennahme nicht tief im Rachenraum stattfindet und so weniger Virenmaterial in der Probe landet. Damit dieses wenige Virenmaterial wiederum zu einer ablesbaren Anzeige auf dem Teststreifen führt, muss die Empfindlichkeit der Testreagenzien deutlich größer sein, als bei einem Test für einen Rachenabstrich. Diese höhere Empfindlichkeit führt zwangsläufig zu mehr "false positive" Ergebnissen, d.h. es gibt statistisch ein paar Testkits mehr, die positiv anzeigen, obwohl keine SARS-CoV-2-Fragmente in der Probe sind.
Ich verstehe immer noch nicht was Schnelltests für Zuhause bringen sollen.
Es gibt zu viele Leute die nicht mal Wasser kochen können, von einem Schnellkaffee schon gar nicht zu sprechen. Sei es aus mangelnder Bildung oder Sprachverständnis oder schlichtem Desinteresse. Dann noch die, die solche Gratistests nicht brauchen würden oder gleich entsorgen.
Ich verstehe deine Aussage nicht: gehst du davon aus, dass man jetzt massenhaft Testkits nachhause zu den Leuten schickt, auch wenn sie gar keinen wollen? Wäre mir neu. Du kannst (darfst) jetzt als Laie solche Selbsttests kaufen und anwenden. Das ist die einzige Neuerung. Mancherorts werden inzwischen kostenlose Schnelltests angeboten, die von Fachpersonal durchgeführt werden (in eigens eingerichteten Testzentren oder in Apotheken) - aber auch da greift deine Argumentation irgendwie nicht: niemand wird gezwungen, sich einem kostenlosen Test zu unterziehen. So what?
Zitat von sonnenwolf
Du meinst, Du kannst mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eingrenzen, ob Du zum Testzeitpunkt (bzw. kurz davor) mit
testreaktiven Virenfragmenten in Kontakt gekommen bist oder nicht...
...oder selber bereits Viren reproduzierst und über die Schleimhäute abgibst. Beide Fälle halte ich für testenswert. Wenn du soviele Viren abgekriegt hast, dass diese (ich nenn sie mal externe) Viren im Schleimhautabstrich nachweisbar sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dich angesteckt hast und sehr bald selber eigene Viren produzierst und verteilen wirst, sehr hoch.
Wenn man mal davon ausgeht, dass die meisten Menschen sich noch halbwegs an das Social Distancing halten und nicht an Superspreader Events teilnehmen, dann sind auch Schnell-Tests als Momentaufnahmen durchaus sinnvoll.
Ansonsten müsste man sich permanent testen, also nicht nur täglich, sondern über eine Sensorik, die z.B. laufend die Aerosolzusammensetzung überwacht, die man ein- und ausatmet. Denkbar wäre so etwas. Könnte man in eine Maske integrieren oder vielleicht in ein Brillengestell.
Genauso, wie es Blutzucker-Tests als Reagenz-Test gibt (die bekannten Teststreifen für den Blutstropfen), gibt es auch Messverfahren, um Blutzucker kontinuierlich zu messen.
Grüsse
Tom