Beiträge von tomduly

    Der Fallout eines havarierten Reaktors unterscheidet sich vom Fallout nach einer Atombombenexplosion. Während man die Auswirkungen einer Neutronenbombe z.B. tatsächlich "aussitzen" könnte, ist das beim freigesetzten radioaktiven Inventar eines Atomreaktors anders. Freigesetzte Isotope wie Cäsium-137 oder Strontium-90 sind vergleichsweise langlebig (Halbwertszeit 28 bzw. 30 Jahre). Diese Isotope können bei einem AKW-Unfall in sehr großen Mengen frei werden und verseuchen Boden, Pflanzen, Tiere und Gewässer langfristig: bei uns in Süddeutschland ist Schwarzwild immer noch von Tschernobyl - 1986 - stark mit Cs-137 belastet und darf überwiegend nicht verzehrt werden.


    Welchen Sinn sollte ein Schutzraum bei einem AKW-Unfall haben? Entweder man bekommt an seinem Wohnort Fallout ab oder nicht, das hängt von Wind und Wetter ab. Man könnte natürlich den Durchzug der Wolke(n) im Bunker abwarten, aber dazu genügt auch ein normales Gebäude. Ist danach die Umwelt verstrahlt, muss man eh weg, da die betroffene Gegend nachhaltig unbewohnbar wird (vgl. Tschernobyl). In den vom Fukushima-Unfall betroffenen Gebieten in Japan hat man großflächig verstrahltes Erdreich abgetragen, das war aber auch nur deshalb eine Option, weil der Wind das meiste der Fallout-Wolken aufs offene Meer getrieben hat und das stark betroffene Areal auf dem Festland vergleichsweise klein war.


    Bei einem AKW-Unfall hilft IMO nur, das Wetter und die Windrichtung genau zu beobachten und sich schnellstmöglich abzusetzen. Die Hauptwindrichtungen sind bei uns meist Ost-West, also wäre eine Evakuierung nach Norden oder Süden sinnvoll. Ob man hinterher wieder zurück zu seinem Wohnort kann, hängt vom Zufall ab, wo der Wind den Fallout hingetrieben hat. Ist also ein Szenario mit einer 50%igen INCH-Chance. Aber ein Bunker bringt keinen Vorteil. Lieber etwas in eine gute Wetterstation und einen Strahlungsmesser investieren, der einen frühzeitig warnt.


    Grüsse

    Tom

    Die Kompetenzen eines Bürgermeisters in D werden gerne überschätzt. Er/sie ist zwar Chef der "Ortspolizeibehörde" (aka Ordnungsamt) aber er und sein Ordnungsamt hat recht wenig Exekutivbefugnisse. Das OA kann zwar Veranstaltungen im öffentlichen Raum genehmigen bzw. untersagen, aber nicht im privaten Bereich. Im Fall einer Pandemie liegen in D diese Befugnisse bei den lokalen Gesundheitsämtern, gedeckt durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG), das ja durchaus die Einschränkung von Grundrechten ermöglicht (Quarantäne-Anordnungen, Ein- oder Ausreiseverbote nach/aus betroffenen Bezirken etc. sind alles Beschränkungen der Personenfreizügigkeit; häusliche Absonderung ist de facto Hausarrest und kann bei Nichteinhaltung zu polizeilichem Gewahrsam (Haft) über eine vom Gesundheitsamtangeordnete Dauer führen - ohne richterlichen Beschluß). Versammlungsverbote im privaten wie öffentlichen Bereich werden in D auf Landesebene durch Verordnungen geregelt, die sich wiederum auf das IfSG stützen. Aber auch hier spielt der Bürgermeister keine Rolle. Er kann lediglich "seine" Einrichtungen sperren (Spielplätze, Kindergärten, Schulen) - aber keine privaten Feste in privaten/gewerblichen Räumlichkeiten unterbinden.


    Wenn nun, wie von Vollzeitvater beschrieben, eine Schule wegen Corona schließen muss, ist das auf Anordnung des Gesundheitsamtes passiert. Es ist davon auszugehen, dass es dann in der Schule ein "Infektionsgeschehen" passiert ist, also nicht nur eine einzelne Person dort war, die positiv getestet wurde, sondern dass sich in der Schule Menschen infiziert haben. Damit sind alle Personen der Schule zunächst einmal potenziell Infizierte (bis die Tests das Gegenteil beweisen). Und folglich sind alle Haushaltsmitglieder dieser Schulangehörigen Kontaktpersonen 1. Grades und müssen ebenfalls zuhause bleiben und getestet werden. Insofern ist das Gejammer von Eltern, die nun ihre Kinder tagsüber nicht loswerden und ein Problem mit ihrem Job haben, eigentlich sinnfrei, denn sie sind ebenfalls zur häuslichen Absonderung verpflichtet. Das ist vielen nicht klar. Ergibt sich aber aus dem Infektionsschutzgesetz. Und ein Lohnausfall ist auch nicht zu befürchten, da die Quarantäne der Kontaktpersonen höhere Gewalt darstellt und sich der Arbeitgeber diese Lohnzahlungen per Antrag vom Sozialministerium wieder holen kann. Auch das wissen viele nicht. Und die Pandemie zieht munter weiter ihre Kreise. Manchmal könnte ich da aus der Haut fahren.


    Es ist ganz einfach: ganze Schule dicht = alle Schulangehörigen sind als potenziell Infizierte eingestuft, bis die Tests Gewissheit bringen. Alle, die im gleichen Haushalt wie einer dieser Schulangehörigen leben, sind Kontaktpersonen 1. Grades von potenziell Infizierten und müssen deshalb ebenfalls zuhause bleiben und sich testen lassen. Sobald dieses Personengruppen sachgerecht durchgetestet sind (mit entsprechenden Wartefristen wg. Inkubationszeiten) und die tatsächlich Infizierten gefunden sind, kann man den Schulbetrieb wieder hochfahren und bis auf die positiv getesteten können alle wieder zur Schule bzw. zur Arbeit.


    Grüsse

    Tom

    Trumps Erkrankung (so sie nicht gefaked ist) ist mal wieder ein Beispiel für eine faszinierende abrupte Änderung der aktuellen Lage. Die Frage ist, wie lange die USA auf Bundesebene noch handlungsfähig sind und ob sich das durch andere Akteure auf der weltpolitischen Bühne möglicherweise ausnutzen lässt, um Fakten zu schaffen? Angenommen ein Szenario in dem nach Trump auch sein Stellvertreter Mike Pence ausfällt - dann wird es kompliziert. Fällt ein amtierender Präsident aus, übernimmt der Vize nahtlos die Geschäfte und es werden Neuwahlen eingeleitet. Fällt (nur) der Vize aus, benennt der amtierende Präsident einen Nachfolger, den der Kongress bestätigen muss. Was aber, wenn zeitnah beide ausfallen würden? Wer hat dann Zugriff auf den berühmten "Atomkoffer" bzw. den Oberbefehl über das Militär? Wikipedia: Ersetzung eines Vizepräsidenten


    Ich nehme an, dass dann irgendeine vom Kongress eingesetzte Notfallkommission vorübergehend die Regierungsgeschäfte führt, bis wieder ein Präsident gewählt wurde. Aber ob so ein Komittee genauso schnell reaktionsfähig ist, wie ein "starker Mann" im Weißen Haus? Bei militärischen Konflikten geht es meist um Stunden, wenn man von einem Angriff mit Atomwaffen wie in den 1980ern als Standard-Bedrohungsszenario ausgeht, sogar um Minuten. Ich sehe da ein mögliches Machtvakuum in Washington, auch wenn es nur Tage anhält. Das könnte z.B. China nutzen, um im Pazifikraum Fakten zu schaffen (Taiwan zu besetzen oder Nordkorea aus "humanitären Gründen" zu annektieren, Japan??). Ebenso könnte Russland im Kaukasus die Karten neu mischen. Oder im Baltikum.


    Die Lage halte ich für ernst. Unter Trump hat die US-Regierung innerhalb kürzester Zeit international soviel Porzellan zerschlagen, dass eine handlungsunfähige UNO und WHO, eine weitgehend handlungsunfähige NATO, ein gereiztes China und vollkommen ausser Kontrolle geratene Krisenherde (Afghanistan, Nahost, Lybien, Subsahel-Region) entstanden sind. In den USA selber ist die Bevölkerung mehrfach polarisiert (Demokraten gegen Republikaner, Weiße gegen Farbige) und bewaffnete Gruppen verschiedener Lager trauen sich aus ihren shooting ranges raus und spielen Miliz in den Städten. Gefällt mir nicht.


    Grüsse

    Tom

    Faustformel, je höher die Frequenz desto geringer die Verluste.

    Das gilt für Übertrager, Trafos und Koppelkondensatoren. Bei massiven oder im Kfz-bereich üblichen mehrdrähtigen Leitungen eher nicht. Durch den Skin-Effekt nutzt der hochfrequente Strom nicht mal den kompletten zur Verfügung stehenden Leiterquerschnitt, sondern fließt nur im Randbereich des Leiters. Deswegen hat man bei Leistungsanwendungen im Tera-/Gigahertz-Bereich Hohlleiter und im MHz-Bereich sog. HF-Litze, also ein Bündel feinster versilberter Drähte, um dem HF-Strom möglichst wenig effektiven Widerstand zu bieten.


    Wie TID schreibt: die Strombelastbarkeit einer Leitung hängt absolut von ihrer Leitungslänge ab. Ein 1mm langer Bonddraht an einem Leistungstransistor mit 50µm Durchmesser kann mit einem zweistelligen Ampere-Wert belastet werden. Warum: der elektrische Widerstand dieses sehr kurzen Drahts ist so gering, dass hier kaum Verlustleistung entsteht.


    Ein 10m langer Kupferdraht mit 1,5mm² Querschnitt hat einen Widerstand von 0,114 Ohm. Bei 16A Strom über diesen Draht entstehen ca. 30W Verlustleistung (P = R x I²). Ist die Leitung der Länge nach verlegt, ist das kein Problem, dann sind das 3W pro Meter, die merkt man kaum. Ist der Draht kompakt aufgewickelt, hat man eine ordentliche Heizspule.


    Hat man 10m Draht mit 16mm² und 30A Strom, dann sind das entsprechend 0,011 Ohm und ca. 10W Verlustleistung über 10m. Kann man von der Wärmeentwicklung vernachlässigen. Allerdings verliert man bei 12V und 30A auf dieser Strecke schon 0,7V an Spannung, die am Ende der Leitung dem Verbraucher nicht mehr zur Verfügung stehen. Von 12V kommen dann nur noch 11,3V an.

    Krass wird das bei besonders hohen Strömen, etwa mit dem eingangs genannten Wechselrichter (WR) mit 1700W Ausgangsleistung. Wenn der WR angenommen 90% Wirkungsgrad hat, dann benötigt er am Eingang ca. 1890W elektrische Leistung, um 1700W ausgeben zu können. In einem 12V-Netz müssen bei 1890W etwa 158A Strom fließen. Würden die über die 10m lange 16mm²-Leitung fließen, läge der Spannungsfall über die Leitung schon bei 3,5V und am WR wären statt 12V der Batterie nur 8,5V und der WR würde wegen Unterspannung abschalten bzw. gar nicht anspringen.


    Deswegen gilt bei Wechselrichtern die Regel, das Gerät möglichst direkt in der Nähe der Batterie zu platzieren, damit die Leitungslänge so kurz wie möglich ist. Und daran denken, die Strom muss durch beide Leiter fließen hin- und zurück. Stehen Batterie und Verbraucher 1m auseinander, ist die Leitungslänge mindestens 2m. Das wäre im Beispiel mit den 158A und der 16er-Leitung dann immer noch ein Spannungsfall von 0,7V.


    Zum Vergleich: ich hab in unserer Funkkabine auf dem Unimog ein 24V-Bordnetz (Vorteil: halbierte Ströme bei gleicher Leistung ggü. 12V-Netz). Von der Batterie zum Verteilerblock ist es ca. 1m Gesamtlänge in 35mm². Vom Verteilerblock geht es über DC-Sicherungsautomaten zu einzelnen Unterverteilern (Küche, Koje, Bad, Außenlicht, etc.) mit 6mm²-Leitungen und von den Unterverteilern zu den Verbrauchern mit 2,5mm²-Leitungen. Einen Wechselrichter hab ich im Aufbau gar nicht drin, weil es eigentlich für alles auch DC/DC-Adapter gibt (Notebooks, Akkuwerkzeuge etc.). Ich habe allerdings zwei externe 24V-Wechselrichter, die mit insgesamt 3m 35mm²-Leitung am 24V-Batteriekasten angeschlossen sind. bei 100A beträgt dann der Spannungsfall akzeptable 0,3V.


    Online-Rechner für Spannungsverlust auf Leitungen


    Grüsse

    Tom

    Um die Rettungsdecken und verwandte Produkte wird IMO viel zu viel Gewese gemacht. Auch wenn es "Weltraumtechnik" ist, im Vakuum des Alls hat man vorrangig mit Strahlungswärme zu kämpfen, da funktioniert es, eine Mondlandefähre oder den Korpus eines Satelliten mit einer gut reflektierenden Folie einzuwickeln, um sie vor der Sonnenstrahlung zu schützen.

    Wenn ich aber im Auto bei Kälte schlafen will, dann brauche ich ein Material, das das Abfließen von Körperwärme verhindert, auch wenn ich auf dem Material drauf liege. Der Wärmewiderstand einer hauchdünnen Rettungsfolie zwischen meinem Körper und einem kalten Untergrund ist praktisch Null. Da ist sogar ein Stück Pappkarton mit Wellpappekern (luftgefüllt = isolierend) besser. Eine Rettungsdecke schützt nicht vor Unterkühlung und sie hilft auch einem unterkühlten Patienten nicht (weil der kaum Wärme abstrahlt). Aus diesem Grund soll man sich ja auch sehr luftig-locker in eine Rettungsdecke hüllen, sie sollte nach Möglichkeit nirgends am Körper anliegen.

    Bei starker Sonnenstrahlung ohne Schatten kann eine Rettungsdecke dagegen sinnvoll sein, um sich vor Überhitzung zu schützen, weil sie die Sonnenstrahlung reflektiert.

    Ich hab im Auto immer eine Wolldecke im Kofferraum, meistens als Kantenschoner genutzt, wenn ich was sperriges transportiere. Aber komofrtabler schläft es sich in einem Schlafsack, wie Cephalotus ja schon schrieb. Überm Schlafsack würde dann sogar wieder eine Rettungsdecke als Strahlungsreflektor Sinn machen.


    Grüsse

    Tom

    Bei Preppern, die in den Medien präsent sind, hab ich immer so meine Bauchschmerzen; geht es da nicht in erster Linie darum, ein Publikum zu gewinnen, Likes, Clicks und Abos zu generieren, um dann Werbeeinnahmen zu bekommen oder Donations?

    Oft habe ich den Eindruck, da wedelt der Schwanz mit dem Hund. Der mediale Prepper verkauft das, was beim Publikum am besten ankommt., oder was ihm seine kommerziellen Partner zum Bewerben kostenlos ins Haus schicken. Produktwerbung und Spektakel halt.


    Für mich ist da jeder Landwirt, jeder Ehrenamtliche in einer Hilfsorganisation oder jede Mutter, die Kinder großzieht mehr Prepper, als das was ich in den Medien sehe. Natürlich ist es sexier, wenn man von Bear Grylls gezeigt bekommt, wie man in einer PET-Flasche Wasser über offenem Feuer kocht oder mit dem alubeschichteten Kaugummipapier und einer damit kurzgeschlossenen Batterie aus der Stirnlampe ein Feuer anzünden kann. Aber ist so einer dann ein "richtiger Prepper" oder ist es die Hausfrau, die noch weiß, womit man Hefe beim Brot backen ersetzen kann, wenn man wie im Frühjahr plötzlich keine mehr bekommt?


    Preppen bedeutet, sich auf Notsituationen vorzubereiten, die einem persönlich plausibel erscheinen. Dabei muss man nicht jedes dieser Szenarien persönlich erlebt haben, um die Notwendigkeit gewisser Vorsorge zu erkennen. Vorbeugender Brandschutz z.B. setzt nicht voraus, dass einem die Bude schon mal abgebrannt ist. Aber natürlich weiss ein Feuerwehrler nach ein paar dutzend Einsätzen aus praktischer Erfahrung genauer, was geht und was nicht. Im Grunde ist auch jeder, der mal länger als ein Wochenende gezeltet hat oder outdoor unterwegs war, ein Prepper, der ausserhalb seiner gewohnten Komfortzone zurecht kommt. Oder wer mal eine Vereinsveranstaltung mit organisiert hat oder als Helfer dabei war, der hat vielleicht mal Eintopf auf dem Hockerkocher für 100 Leute gekocht, Essenszelte aufgebaut oder sich um provisorische Strom-/Wasserversorgung gekümmert.


    Meine Empfehlung wäre, sich die Lebenswelten von Menschen in einfachen oder armen Verhältnissen anzuschauen. Jeder Obdachlose, der in MItteleuropa ganzjährig auf der Platte lebt, hat mehr Survival-Qualitäten, als irgend ein medial präsenter Prepper oder der Bushcrafter, der teure Seminare verkauft. Auch Flüchtlingsfamilien, die mit Sack&Pack, Oma, Säugling und Co. zu Fuß eine bessere Zukunft suchen, haben einen gewaltigen Erfahrungsschatz in Sachen "Überleben".


    Hier meine Medientipps von "richtigen Preppern":

    Der Lebenswert - Doku über das Leben als Obdachloser in Berlin


    Jung und kein Zuhause: Überleben auf der Straße


    Oder, wie von Asdrubal auch schon angesprochen, praktische Beispiele von Menschen, die extreme Situationen überstanden haben:


    Schwede überlebt zwei Monate im eingeschneiten Auto


    Und manchmal frage ich mich, warum man sowas als Video präsentieren muss (inklusive Spendenlink):


    Meine ERSTE NACHT ALLEINE IM WALD!


    Ähm ja. Haben wir als Kinder auch gemacht und später als Jugendliche auch. Und auch jetzt hin und wieder. Die größte Gefahr sind die Jagdpächter und Holzfäller. Aber ich wusste nicht, dass Übernachten im Wald heute als Überlebensabenteuer gilt:


    "Tolle Aufnahmen wie immer sehr professionell gemacht! Spannende Tour.. Vor allem mal ne Nacht allein im Wald pennen ist glaube ich noch mal ne ganz andere Erfahrung. Respekt"


    "Respekt mutig da hätte ich mir vor Angst die Hose beschissen."


    Grüsse

    Tom

    Geht es bei euch auch wieder los mit verschärfungen?

    Die Firma meiner BEVA hat ab nächste Woche wieder Homeoffice für alle, bei denen das möglich ist, verfügt.


    Mein Arbeitgeber hat letztens einen eigenen Videokonferenz-Server auf Jitsi-Basis eingerichtet. Denn die bekannten großen Videokonferenz-Tools wie Teams, Webex und Zoom dürfen bei uns nicht mehr eingesetzt werden, nachdem das EU Privacy Shield Mitte Juli 2020 für ungültig erklärt wurde. Es fehlt seither die Rechtsgrundlage für die Übermittlung EU-ropäischer Daten in die USA. Gilt im übrigen auch für Office 365 und streng genommen für Windows 10 (wg. der vom Nutzer nicht abschaltbaren "telemetry"-Daten). Den ersten Last-Test mit 56 Videoteilnehmern gleichzeitig hat unser Server mit Bravour bestanden.


    Bei der Arbeit gibt es nun am Empfang MNS-Masken für Besucher. Kurzzeitbesucher müssen im Haus Maske tragen, längerfristig bei uns arbeitende Gäste und die Belegschaft muss nur da Masken tragen, wo 1,5m Abstand nicht eingehalten werden können.


    Persönliche Meetings sind weiterhin nur bis 10 Personen in großen Besprechungsräumen (sonst Platz für 50 Personen) und bis 5 Personen in kleinen Räumen (sonst Platz für 15 Personen) bei gleichzeitiger Durchlüftung erlaubt.


    Grüsse

    Tom

    Was soll auf den Stick drauf?


    Ein Dokument, das Familien unterwegs immer dabei haben sollten, ist die Abstammungsurkunde des/der Kinder. Für eine Afrikareise haben wir uns da mal auch eine beglaubigte englische Übersetzung machen lassen. Damit weist man nach, dass die Kinder, die man dabei hat, auch die eigenen sind. Ein eigener Reisepass des Kindes reicht im Zweifelsfall nicht aus,


    Ein verheiratetes Paar, bei dem jeder seinen Nachnamen behalten hat, sollte eine Kopie der Heiratsurkunde dabei haben. Sonst kann schon der Check-in in ein Hotel in einem "altmodischen" Land ode der ungeplante Krankenhausaufenthalt des Partners zu einer Herausforderung werden, wenn der andere den Patienten besuchen will oder gar Entscheidungen treffen soll - womit wir auch bei der Patientenverfügung oder Vollmachten wären.


    Grüsse

    Tom

    Interessantes Projekt. Was mich interessieren würde: durch die beiden geplanten Wassertanks steigt das Gewicht des Caravans um 250kg - wieviel Luft ist denn da noch, dass man die Konstruktion nicht überlädt - zmindest im Fahrbetrieb dürften sich 250kg mehr oder weniger am Haken deutlich bemerkbar machen. Wo werden die Tanks untergebracht? Viele Wohnwagen haben ohne technische Anpassung eh nur eine Zuladung von ~200kg.


    Zu den Kochern: ich hatte in meinem ersten Reisemobil (einem Robur LO2002A) auch einen Spirituskocher (den Vorgänger dieses Modells), war aber von dessen Heizleistung (900W) nicht so überzeugt. 2l wirklich kaltes Wasser damit zum kochen zu bringen, ist was für geduldige. Ich hatte dann später für Outdoor-Anwendungen lange Zeit einen Benzinkocher von Coleman, die haben 2,5kW Heizleistung, da geht dann schon was, aber sie sind relativ laut. Und inzwischen sind mir die asiatischen Gaskocher mit den 227g-Kartuschen am liebsten. 2,3kW Leistung, standsicher, fehlbedienungssicher und im Fall einer Leckage hat man relativ wenig Gas, das austreten kann. In der Praxis kommen wir mit 2-3 Kartuschen pro Woche aus, wenn täglich eine warme Mahlzeit und 2-3x Kaffee damit gekocht wird. Kocher und Kartuschen sind weltweit verbreitet und extrem preiswert.


    Grüsse

    Tom

    ...ja der Wahnsinn bricht sich langsam aber sicher auch bei uns seine Bahn. Fakten oder alternative Fakten, was solls. Aber dass Chemtrails und Haarp von den Irren mit den rosa Handzetteln gleich mit aus der Mottenkiste geholt werden...hmpf. Irgendwo hoffe ich immer noch, dass das alles nur eine bitterböse Satire von Martin Sonneborn ist und er gleich grinsend um die Ecke gehüpft kommt . Aber allein schon die Tatsache, dass es DIE PARTEI 2014 und 2019 zu Abgeordneten-Mandaten im EU-Parlament gebracht hat, lässt mich mittlerweile auch schon an der "Fakten-Fraktion" der Gesellschaft zweifeln...

    ...streng nach Dr. Schnitzer (der von den Getreidemühlen), soll gemahlenes Getreide _sofort_ nach dem möglichst luftarmem Mahlvorgang verarbeitet werden, weil sonst die wertvollsten Bestandteile im Mehl innerhalb kurzer Zeit oxidieren und damit wertlos würden. Für weißes Auszugsmehl gilt das sicher nicht, das ist ja nur noch Stärkepulver...

    Denke mal, dass der Unterdruck beim Vakuumieren den Deckel soweit anhebt, dass die Luft aus dem Glas entweichen kann. Wird die Vakuumkammer belüftet, drückt der dann höhere Außendruck den Deckel auf die Dichtung und das ganze bleibt dicht. Beim Einkochen passiert ja im Prinzip das Gleiche: die Dampfbildung im Glas führt zu einem höheren Innendruck, der den geklammerten Deckel hochdrückt und der Dampf entweichen kann. Lässt man das Glas abkühlen, entsteht im Inneren ein Unterdruck, der den Deckel auf die Dichtung "zieht" (in Wirklichkeit "drückt" auch hier der höhere Umgebungsdruck den Deckel auf die Dichtung) und man kann beim abgekühlten Einmachglas die Klammern abmachen und der Deckel bleibt trotzdem "festgesaugt.

    Die einzige halbwegs sichere Ersatzheizung dürfte ein Kaminofen sein. Setzt aber einen passenden Kaminanschluss voraus und einen Ofen und Brennholz. Auf dem Land weit verbreitet, in Stadtwohnungen eher nicht, teilweise sogar verboten (z.B. in Stuttgart je nach Quartier).

    Für die kaminlose Wohnung bleibt eigentlich nur eine Elektroheizung ich würde einen "Ölradiator" empfehlen). Damit kann man einen nicht allzugroßen Raum durchaus beheizen. Aus meiner ehrenamtlichen Arbeit mit Geflüchteten kenne ich eine weitere Heizmöglichkeit: den elektrischen Backofen... Auf 250°C bei Umluft stellen und die Klappe aufmachen. Die Heizleistung liegt über der eines Ölradiators. Aber nicht ganz ungefährlich mit Kindern und Haustieren. Elektroheizungen setzen natürlich voraus, dass man noch Strom hat. Und ein gewisses Budget: 2kW-Radiator im Dauerbetrieb macht ca. 7 Euro Heizkosten pro Tag.


    Von allen anderen Heizmöglichkeiten mit offener Flamme in Innenräumen würde ich die Finger lassen. Auch Kerzen/Teelichte verzehren Sauerstoff und produzieren zudem ziemlich viel ungesunden Ruß als Feinstaub. In kritischen Situationen (z.B. Säugling droht zu unterkühlen) lieber zum Aufwärmen ins Auto vor den Haus sitzen und den Motor ne Stunde laufen lassen, kann man nebenbei noch elektrische Geräte betreiben und aufladen. Ist zwar nicht umweltfreundlich, aber vom Spritverbrauch her überschaubar: im Stand brauchen PKWs so um die 0,5-0,8l pro Stunde. Mit vollem Tank kann man das so 70-100h lang machen. Keinesfalls sollte man das mit dem Auto in einer Garage oder einem Parkhaus machen.


    Grüsse

    Tom

    Getreiderzeugnisse sollte man in dicht schließenden Behältern auis Plastik, Glas oder Blech lagern. da kommen die Motten nicht dran. Wenn sie da drin auftauchen, dann waren die Eier vorher schon im Lebensmittel.

    Manchmal holt man sich die Motten z.B. mit den Haferflockenpackungen ins Haus. Ist uns passiert. Wir füllen Haferflocken in 1,5l-Plastikdosen von Lock&Lock um und irgendwann hingen da drin dann so Gespinstfäden mit Kokons vom Deckel runter...


    Wem diese Vorstellung Angst macht, der kann seine neu gekauften Flocken ja zwei Tage ins Tiefkühlfach legen, dann schlüpft da nichts mehr. Aber 100% vegan sind solche Lebensmittel nie.


    Ich würde da kein Drama draus machen, in Obst hat man auch mal ein Würmchen drin. Die betroffenen Packungen wegwerfen und gut ist. Allerdings nicht noch tagelang im Biomüll in der Wohnung lagern...


    Grüsse

    Tom

    Den Corsair Survivor hab ich auch, er wirkt mit seiner unzerstörbaren Alu-Schraubdose recht beeindruckend und auch seine Schreib-/Lese-Geschwindigkeit ist ok. Man muss allerdings wegen seiner Größe ziemlich aufpassen, dass man sich z.B. am Notebook eingesteckt, nicht die USB-Buchse am Rechner beschädigt. Bei flachen Notebooks hebt der eingesteckte Stick das Notebook an und das Gewicht des Rechners hebelt direkt auf die Buchse. Manchmal hilft es, das (unnötige) dicke Gummi vom USB-Stick abzumachen, damit der Stick ohne auf der Tischplatte aufzusitzen in den Rechner passt. Wo man auch aufpassen muss, ist an PCs, die man unterm Tisch hat, dass man den langen und klobigen Stick nicht mal versehentlich mit dem Bürostuhl oder dem Knie abrasiert, wenn er im PC steckt. Technisch könnte man den Stick auch nur halb so groß und schlanker bauen, die beiden "Lego-Reifen" brauchts nicht wirklich.


    Grüsse

    Tom

    Mir hat es mal ein radverrückter Kollege vorgerechnet: um die Kalorien einer 200g-Dose Erdnüsse zu verbrauchen, muss man 60km Rad fahren. :frowning_face: Krafttraining soll wesentlich effektiver sein zum (Körperfett) Abnehmen, weil man viel mehr Kalorien verbraucht, als bei Ausdauersport. Allerdings baut man gleichzeitig Muskelmasse auf, was per se aber nicht schlecht sein muss.

    Wenn man riesig viel Platz und riesig viel Geld hat, kann man fast alles möglich machen.

    "Wie hoch Saliha Öczans genauer Verdienst ist, ist nicht bekannt. Doch ihr Vermögen dürfte sich mittlerweile in Millionenhöhe bewegen. Einen Teil ihres Geldes hat Sally in den Bau eines neuen Familienhauses mit eigenem Fernsehstudio in Waghäusel bei Karlsruhe investiert. Sechs Millionen Euro hat das Projekt gekostet." (Quelle: BW24)


    ...für diese Bausumme ist mir das Weinregal im Vorratsraum eindeutig zu mickrig. :)


    Aber im Ernst, das Video ist relativ ehrlich, zeigt es doch auch die ganzen Schwächen des Konzepts "Garage - Vorratsraum - Küche":

    - Mit der Einkaufskiste in den Händen kommt sie nicht um die offene Autotür herum

    - Hochbordige Schubladenauszüge in Kopfhöhe sind sinnfrei

    - Dito bei Getränkekisten-Fächern, wenn man die vollen Kisten über Schulterhöhe wuppen muss (den Innenarchitekt hätte ich wegen Falschberatung belangt, beide Hausbesitzer sind ja eher kleinwüchsig)

    - Apothekerschränke haben ausserhalb von Apotheken nichts verloren, gerade wenn man z.B. Glasflaschen doppelreihig einsortiert, wie im Video, ist das ergonomisch eine Katastrophe und in Küchen sind Apo-Schränke eigentlich nur Lückenfüller. Aber in einem 30qm-Vorratsraum mit 3m Deckenhöhe? Wenn man schon aus purer Verzweiflung Tetrapaks ins Weinregal legt...

    - Die Gewürzschublade ist nett, aber sowas hab ich doch lieber in Griffweite in der Küche. Und die Soßenpulvertüten/Trockenfruchtbeutel stopft die Youtuberin reichlich unmotiviert mehrfach ins zu kleine Fach.


    Das ganze wirkt wie ein steriler Showroom aus der Retorte. Könnte auch im Musterküchenbereich eines Möbelherstellers gedreht worden sein. Richtig gelebt wird da offenbar nicht drin. Würde z.B. gerne mal die beschichteten Fachböden der Getränkeregale sehen, nachdem man 2-3 Jahre lang die Sprudelkisten rein- und rausgezogen hat.

    Schätze mal, dass es im Haus noch mal einen chaotischeren Bereich mit Küche und Vorräten gibt, in dem dann das Privatleben stattfindet. Die Show-Küche sieht ja auch eher nach Kochduell mit Tim Mälzer aus, als nach Familienküche mit ungespülter Kabatasse auf der Anrichte und angebrochener Müslipackung auf dem Tisch, die vom Frühstück übriggeblieben ist.


    Einkäufe bzw. Vorräte nach dem Einkauf zu verstauen muss bei mir schnell und pragmatisch erfolgen. Ein 12er-Karton mit Milch muss wie er ist ins Fach passen. Dito bei Katzenfutter, das wir in 20-Dosen-Paletten kaufen. Da hat keiner den Nerv, die Packungen/Dosen einzeln in irgendwelche Schubfächer einzusortieren.

    Mehl, Flocken, Körnerzeugs und Backwaren muss vor Nagern und Mottenbefall sicher gelagert werden. Die Packungen kommen bei uns in transparente Stauboxen.

    Grundsätzlich würde ich kleine Gebinde auch immer in Boxen/Kisten lagern und nicht alles einzeln in Fächer räumen. Gerade auch aus Previval-Sicht: was macht man, wenn man die Vorräte mal schnell mitnehmen muss? Wenn wegen Rohrbruch oder Hochwasser der Raum oder gar das Haus aufgegeben werden muss? Da hab ich nicht die Ruhe, alles wieder zurück in dann hoffentlich verfügbare Kisten zu packen, sondern dann muss es schnell gehen. Und alles in Papier oder Mehrschichtbeuteln verpackte würde ich niemals einfach so ins Regal stellen, sondern nochmal ne dicht schließende (transparente) Box drumrum.


    Aber am schlimmsten finde ich das Rollenklischee, das das Video transportiert: eine adrette junge Frau, die inmitten ihres Hausfrauen-Paradieses vor Glück fast platzt. Sozusagen die 2020-Version des Buches "Ich werde Hausfrau" aus den 1960er Jahren.


    @Machoe: ist keine Kritik an Dir, im Gegenteil, danke fürs Finden des Vorratsraum-Videos! So kann man auch seine eigenen Planungen mal reflektieren.


    Grüsse

    Tom

    Habe ich bei diesem Gedankengang etwas vergessen ?

    Dein Ansatz ist (zu) optimistisch. Sobald ein Impfstoff zugelassen ist, heisst das ja noch nicht, dass er sofort überall und für jeden verfügbar ist. Angenommen, ein US-Hersteller bekommt als erster eine Zulassung, dann gilt "America First" und der Rest der Welt geht erst mal leer aus. Und russische bzw. chinesische Impfstoffe dürften so schnell hier keine Zulassung bekommen, wenn sie aus politischen Gründen hier überhaupt angeboten würden.


    Die Rechnung wurde ja schon mal aufgemacht: um alle Menschen mit einer zweifachen Impfung zu versehen, braucht es 15 Mrd. Impfdosen. Allein für die Herstellung und Verteilung rechnet die Branche mit einem Zeitraum von 4-5 Jahren. Natürlich produzieren die Unternehmen jetzt schon ihre Impfstoffkandidaten auf Verdacht (CureVac z.B. will 100Mio. Imfpdosen bis Jahresende produzieren). Klappt die Zulassung nicht, war das für die Tonne. Klappt sie, reicht das gerade mal für 50 Mio. Menschen. Die Produktion muss hochskaliert werden, das geht nicht so auf Knopfdruck, man braucht dazu neue Gebäude mit Reinraumtechnik und natürlich Produktionsanlagen. Da normalerweise nicht jeden Tag Impfstoff-Produktionsanlagen gebaut werden, gibt es nur eine begrenzte Zahl Firmen, die sowas projektieren, bauen und ausstatten können. Da sind Verzögerungen und Wartezeiten vorprogrammiert. Und über allem schwebt das Risiko, dass diese Investitionen für die Katz waren, wenn dieser oder jener Impfstoff nicht zugelassen werden kann. Deshalb steigen ja überall Staaten in die Unternehmensfinanzierung mit ein, damit die Produktionskapazität ein Stück weit "auf Verdacht" schon mal hochgefahren wird. Unternehmerisch macht das nicht unbedingt Sinn, bzw. bekommt man das gar nicht von den Banken finanziert.


    Die Impfkampagnen werden sich über einen mehrjährigen Zeitraum ziehen, da bin ich mir sicher. Die Impfstoffe der ersten Generation werden auch noch etwas "holperig" sein, also mit Nebenwirkungen oder reduzierter Wirksamkeit oder nur kurzer Immunisierung wie bei Grippe.


    Ich sehe für die nächsten zwei Jahre daher wesentlich mehr Potenzial bei echten Schnelltests (auf die akute Viruslast, nicht auf Antikörper), die innerhalb von Minuten ein zuverlässiges Testergebnis liefern. Dann könnte man z.B. diese beim Einlass zu Veranstaltungen oder beim Check-in am Flughafen durchführen und könnte Masken- und Abstandsregelungen ohne Risiko deutlich reduzieren bzw. auch Großveranstaltungen überhaupt wieder ermöglichen.


    Von daher gehe ich davon aus, dass wir mindestens die nächsten 12-18 Monate mit Beschränkungen, Masken und zeitweisen Lockdowns werden leben müssen.

    Das wird etliche Bereiche in der Wirtschaft und Gesellschaft umkrempeln, viele Branchen müssen sich virtualisieren (Messen, Unterhaltung) oder die Unternehmen z.B. aus dem Veranstaltungsbereich verschwinden fürs erste.

    Nebenbei diktiert uns der Klimawandel gepaart mit der Pandemie einen noch nie dagewesenen Strukturbruch im Mobilitäts- und Transportwesen. Es straucheln ja nicht nur die Hersteller von Verbrenner-Autos, die Flugzeug- und Schiffbau-Industrie trifft es gerade genauso.


    Vermutlich werden wir nen regelrechten "Digitalisierungssprung" erleben - bei dem es aber auch viele Verlierer geben wird. Der Einzelhandel wird bald nur noch Online erfolgen. In den USA gibt es schon Stores in den Innenstädten, in denen kann man Produkte nur anschauen und ausprobieren, aber nicht kaufen. Das geschieht dann online. Im Idealfall ist das Produkt dann schon zuhause angeliefert, wenn man vom Stadtbummel heimkommt. Amazon und Google treiben diese Entwicklung massiv voran. Google liefert die Daten, Amazon zusätzlich noch die Ware. In Versuchsbezirken gibt es schon Amazon-Angebote mit 30min Lieferzeit. Das geht nur über rollende Warenlager, die exakt die Produkte enthalten, die die Kunden im 30min-Radius heute bestellen werden. Mittels KI wertet man die Datenspuren der Kunden aus und kann mit immer besserer Trefferquote vorhersagen, was der Kunde haben möchte (noch bevor es der Kunde selber bewusst entschieden hat).


    Was man in den USA aber auch schon sehen kann, ist dass wirtschaftlich uninteressante Regionen knallhart abgehängt werden. Es gibt ländliche Regionen, da gibt es ausser einer Tankstelle mit etwas Junkfood meilenweit gar keine Einkaufsmöglichkeiten mehr. Die Versorgung mit frischem Obst und Gemüse ist im ländlichen Teil der USA mittlerweile ein richtiges Problem. Und da kommt auch kein "Amazon fresh" Lieferant vorbei. Uns stehen diese Entwicklungen noch bevor und die Pandemie wird auch so etwas stark beschleunigen.


    Es sind absolut spannende Zeiten gerade.


    Grüsse

    Tom

    ...dass die Verfügbarkeit von (Not-)Strom in der Wohnung bei einem Stromausfall in den meisten Fällen überbewertet wird, sehe ich auch so.


    Ohne Netztstrom kein Internet, kein Telefon, kein Handy. Tagsüber hat man Tageslicht, statt Handy oder Fernsehen liest man mal Bücher und geht "mit den Hühnern" ins Bett. Und künstliches Licht bekommt man auch mit einer batteriebetriebenen Camping-Laterne problemlos hin.


    Eine LiteXpress Camp 200 z.B. leuchtet im low Modus mit einer Batterieladung (3x Monozelle) 200h lang. Bei täglich 3h Lichtbedarf reicht das also 2 Monate. Lagert man neben der Laterne einen 12er Pack Monozellen ein, hat man entsprechend Licht für ein Dreiviertejahr. Ohne Brandgefahr, ohne nachladen. Gleiches gilt für ein batteriebetriebenes Radio. Ein UKW-Radio hält mindestens so lange durch, wie die Laterne. Da kann man sich Kurbel- und Solarradios sparen und lieber einen zweiten Satz Batterien einlagern und alle 2-3 Jahre rotieren. Gute Markenbatterien (Alkaline) halten mindestens 5 Jahre, Lithium bis zu 10 Jahre.


    Etwas anders sieht es aus, wenn man z.B. aus gesundheitlichen Gründen auf strombetriebene Geräte angewiesen ist. Sauerstoffgeneratoren oder ein Kühlschrank für Insulin oder ähnliches. Dann sollte man sich Gedanken machen, wie man diese Risiken abfangen kann: große O2-Flasche als Backup für einen O2-Generator oder eine andere Lösung, um den Akku im O2-Generator laden zu können (etwa mit nem Wechselrichter im Auto bei laufendem Motor) bzw. eine Balkon-Solaranlage mit Akku und eine 12V-Kompressorkühlbox für Medikamente. Alleinlebende "Riskopersonen" brauchen evtl. eine engmaschige Betreuung/Nachbarschaftshilfe, wenn sie sich bei Stromausfall nicht mehr per Telefon oder Hausnotruf bemerkbar machen können.


    Aber das Aufrüsten einer Wohnung mit einem Stromerzeuger oder ähnlichem halte ich in den allerwenigsten Fällen für geboten. Die Aggregate sind im Dauerbetrieb sehr durstig, das unterschätzt man gern. 0,5l Benzinverbrauch/h eines typischen kleinen und leisen Benzinaggregats sind 12l pro 24h-Tag und 84l in der Woche bzw. 336l im Monat. Da kommt man mit den legal (in einer dt. Garage) lagerbaren 20l Benzin nicht weit. Und ein Dieselaggregat wird man nicht freiwillig in den 5. Stock tragen und auf dem Balkon laufen lassen wollen.


    mannom: wenn Du einen Balkon mit halbwegs passender Ausrichtung hast, dann mach Dir Gedanken über ein solares "Balkonkraftwerk", das direkt in einen Steckdosenstromkreis der Wohnung einspeist. Mittlerweile in D bis 600W Einspeiseleistung legal (Anschlussvorschriften der einzelnen Stromnetzbetreiber sind unterschiedlich, aber sie müssen es zulassen). Dann hast Du 1-2 Module, die in Normalzeiten über einen Microwechselrichter direkt in Dein Wohnungsnetz einspeisen und so den eigenen Strombezug senken, also Geld sparen. Und dann lagerst Du einen kleinen 12V-Solarladeregler und eine 12V-Blei-Gelbatterie ein und passende Anschlusskabel für Modul - Laderegler und Laderegler - Batterie dazu. Bei einem längeren Stromausfall stöpselst Du die Module vom dann nutzlosen Microwechselrichter ab und hängst Laderegler und Batterie dran. Dann hast Du im Notfall Deine eigene 12V-Stromquelle und ansonsten verdienen die Solarmodule noch Geld für Dich, in dem sie den teuren Kauf von Netzstrom reduzieren.


    Grüsse

    Tom