Beiträge von tomduly

    Hallo,


    bei einem längeren Stromausfall wird sehr wahrscheinlich nicht versucht werden, so etwas wie einen Normalbetrieb aufrecht zu erhalten. D.h. es werden die Patientenzahlen drastisch runtergefahren und z.B. alle geplanten Eingriffe (d.h. Nicht-Notfälle) bis auf Weiteres storniert und nicht akut lebensbedrohte Patienten werden heimgeschickt. Lt. Statistik sind in D 39% der Einweisungen in Krankenhäuser Notfälle. Andersherum sind also 61% der Einweisungen keine Notfälle. Ohne Strom wird man solche Einweisungen sehr wahrscheinlich ablehnen. Bei den 39% Notfalleinweisungen wird man mit Sicherheit Priorisierungen, ähnlich wie bei einer Triage vornehmen und so die Zahl der Notfalleinweisungen weiter absenken. Ich gehe übrigens bei einem Blackout nicht von einem drastischen Anstieg medizinischer Notfälle aus. Da wird am Anfang, wenn die Verkehrsleitinfrastruktur gerade zusammenbricht, eventuell einen leichten Peak geben, aber danach werden die Menschen aufgefordert werden, zuhause zu bleiben und Ruhe zu bewahren. Und dann wirds sowieso ruhiger auf den Strassen.
    So wird man in kurzer Zeit den Spitalbetrieb sicher um drei Viertel reduzieren können und kann sich dann auf reine Notfallchirurgie und Intensivmedizin beschränken. Die Bettenbauten und die komplette kassenfinanzierte "Kuschelmedizin" werden ohne Strom eben runtergefahren. Auch energiefressende Spezialgeräte wie Tomographen oder Bestrahlungsgeräte wird man ausser Betrieb setzen.



    Generell ist zum Thema Überbrückungszeiten anzumerken, dass in den Katastrophenplanungen immer von unterschiedlich langen Überbrückungszeiten ausgegangen wird, die es zu überstehen gilt, bis z.B. das Stromnetz wiederkehrt. So z.B. im "Krisenhandbuch Stromausfall" des baden-württembergischen Innenministeriums: Szenario A (< 8 h), Szenario B (8-24 h), Szenario C (> 24 h). In diesem Blackout-Handbuch sind die Zeiten bis zum Ausfall anhand dieser Szenarien für die unterschiedlichsten Infrastrukturen abgeschätzt.


    Für uns ist der worst case, also langandauernder Ausfall (>>24h) natürlich der spannendste. Für die behördlichen Fachplaner aber auch. Mittlerweile scheint bei denen ja das "Leuchtturm-Prinzip" für solche Szenarien in Mode zu kommen. D.h. man setzt ausgewählte wichtige Punkte z.B. in einem städtischen Ballungsraum wieder instand. Das kann z.B. ein Klinikum und eine Raffinierie sein, die beide von einem lokalen schwarzstartfähigen Kraftwerk versorgt werden, während die übrigen Gewerbe- und Wohngebiete abgeklemmt bleiben. Das halte ich auch für technisch machbar und innerhalb weniger Tage landesweit umsetzbar.
    Dann hat man erst mal Luft gewonnen und kann sich daran machen, die Wohnquartiere mit provisorischen Wasserabgabestellen und Suppenküchen auszustatten. Dann die Wasserver- und Abwasserentsorgung wieder in Gang setzen usw. Man sollte nie vergessen, dass der Mensch in solchen Lagen "über sich hinaus wächst". In Japan hat es nach dem Erdbeben und Tsunami 2011 ja auch geklappt, trotz gigantischer Infrastrukturschäden, die Bevölkerung vor dem kollektiven Untergang zu bewahren - sogar weitgehend ohne Hilfe von aussen.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von Cephalotus;235058

    Ich hoffe darauf, dass bald eine 256GB Micro SD Karte auf dem Markt kommt


    200GB gibt es bereits - von San Disk. 256GB haben mit dem verwendeten Herstellungsprozess nicht ins kleine µSD-Gehäuse gepasst. Die 200GB sind ein kleines Wunderwerk der Technik: es stecken 17(!) Mikrochips, übereinander gestapelt(!), im µSD-Gehäuse (16 Speicherchips, obendrauf noch ein Controller-Chip). Da sich die Konkurrenz solchen Aufwand derzeit noch scheut, http://%22http//www.amazon.de/…b%22&tag=httpswwwaustr-21.


    Grüsse


    Tom


    P.S. OSM Planet passt im bz2-Format mit 42GB auf eine 64GB-Karte, k.A. ob Apps wie Osmand direkt mit bz2 umgehen können - expandiert nach XML ist OSM Planet z.Z. rund 577 GB gross...

    [COLOR="#FF0000"]Jungs,


    bleibt doch bitte sachlich und beim Thema (Griechenland...). Wäre schade, wenn der Thread über GR zugemacht werden müsste, gerade jetzt, wo's spannend wird. [/COLOR]


    Was in Griechenland abgeht, kann im Prinzip jedes europäische Land ebenfalls treffen, wir sollten also wirklich genau beobachten und Vorsorge treffen. Die Vorrausetzungen für Chaos gibt es leider inzwischen auch in den scheinbar noch stabilen Ländern Europas: radikale politische Kräfte, die die Wutbürger hinter sich bringen, an die Macht drängen und in wenigen Wochen ein System irreparabel schädigen (und sei es nur durch den massiven Vertrauensverlust bei den Verhandlungspartnern, weil man sich wie im Kindergarten auffführt a la Syriza-Truppe).


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von wiggeler;234384

    Was mir bei den 3d druckern immer noch sorgen macht, irgendwie gibt es kein gescheites CAD-Programm bei dem sich Laien einfach einarbeiten können.


    das ist nunmal ein Widerspruch in sich... Ein wenig muss man sich schon einarbeiten, ganz von selbst geht das nicht. Evtl. bei "3D-Kopierern", wie es sie auch schon gibt, also 3D-Scanner und 3D-Printer. Aber das ist dann auch nur ein 3D-Kopierer.


    Das OpenSource-Programm Blender ist ganz gut und geeignet, um Objekte zu konstruieren und z.B. STL-Dateien für 3D-Drucker bzw. Druckdienstleister wie Shapeways oder Sculpteo zu erzeugen. Dort gibt es auch Tutorials für Blender.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    aus der 3D-Drucker-Szene gibt es immer wieder Interessantes zu berichten.


    FormLabs stellt das neue Material ToughResin vor: robust wie ABS-Kunststoff aber gleichzeitig elastisch und zäh. Nettes Promotion-Video von FormLabs hierzu.


    Noch interessanter finde ich die beiden über Kickstarter finanzierten Projekte, die 3D-Drucker im Klappkoffer versprechen.


    LINK


    Irgendwann werden wir wohl einen Allzweck-Teile-Drucker im 2.0 mit uns herumtragen und eine Rolle Filament. Ausrüstungsteile werden dann im Handy als STL-Datei gespeichert und erst bei Bedarf gedruckt.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    kommt auf das Fahrzeug an, bei vielen Modellen ist eine Leitung mit Dauerplus schon im Kabelbaum nach hinten vorhanden, auch wenn keine Steckdose im Kofferraum ist. Das kann Dir die Werkstatt sagen.


    Alternativ zwei Leitungen direkt von der Batterie (+ mit Sicherung direkt nach dem Batteriepol und - mit eigener Leitung). Vom Karosserieblech als Masse halte ich nichts, die elektrische Verbindung ist nicht so gut und man muss das Blech an der Kontaktstelle blank schmirgeln (Rostgefahr). Evtl. hat Dein Auto einen Massestützpunkt irgendwo im Bereich des Kofferraums (bei den Rücklichtern oder neben/hinter/unter der Rücksitzbank), dann kannst Du den nutzen und sparst Dir eine Leitung von der Batterie.


    Die Leitung von der Batterie legt man am besten unterm Handschuhfach durch einen meist mehrfach vorhandenen Gummistopfen in der Spritzwand die den Motorraum vom Fahrgastraum trennt und dann unterm Teppich durchschieben bis hinter die Rücksitzbank. Wenn Du da unsicher bist, geh zu einem Car-Hifi-Laden, für die Jungs ist das Tagesgeschäft, Powerkabel von der Batterie durchs Auto zu fädeln.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    da sich unsere Gesellschaft in CH/A/D immer noch mehrheitlich als "Mobilitätsgesellschaft" definiert, hat das Thema Individualverkehr absolut S&P-Relevanz. Das heisst ja nicht, dass wir hier die heilbringende Lösung herbeidiskutieren müssen oder können. Aber vermutlich jeder von uns hat ein individuelles Fortbewegungsmittel, egal ob Velo, Motorrad oder Auto oder hängt direkt oder indirekt von solchen Forbewegungsmitteln ab. D.h. sie sind Bestandteil unseres Alltags und ihre selbstverständliche Verfügbarkeit beeinflusst unser Handeln und Planen:
    Wer jederzeit bei jedem Wetter schnell mal mit dem Fahrzeug zum Einkaufen fahren kann, legt evtl. weniger Wert auf eine häusliche Vorratshaltung.
    Wer mit dem Auto in 30min den Hausarzt erreicht, macht sich keine Gedanken, in einer abgelegenen Provinz ohne ärztliche Versorgung im Umkreis von 30km zu wohnen.


    D.h. durch die hohe Flexibilität und Bequemlichkeit, die durch ein individuelles Fortbewegungsmittel entsteht, gerät man sehr schnell in Abhängigkeiten, bis ein Leben ohne das Fahrzeug praktisch nicht oder nur noch sehr eingeschränkt am ausgewählten Wohnort möglich ist.


    Je nach dem, welches Szenario man zugrunde legt, kann der Individualverkehr aus verschiedenen Gründen zum Erliegen kommen: Sperrzonen bei Natur- und Technikkatastrophen, Ausfall von Verkehrsleitsystemen und Tankstellen bei Stromausfällen, Fahrverbote aus Umweltgründen (Ozon/Feinstaub/Smog) oder trockene Tankstellen bzw. fehlendes Bargeld in einer Finanzkrise.


    Im Zweifelsfall sind bei einer langandauernden Krisenlage Fahrräder ggf. mit Anhängern das krisensicherste persönliche Verkehrsmittel: wartungsarm, robust, benötigen keinen Kraftstoff, kommen nahezu überall durch. Aus praktischen Gründen schränkt sich der tägliche Aktionsradius aber auf einige 10km ein, will man nicht den ganzen Tag im Sattel verbringen. Elektrofahrräder sind solange perfekt, wie es Lademöglichkeiten und funktionierende Akkus gibt - so lange beides vorhanden ist, dürften sie aber auch sehr begehrt sein (Überfall-/Diebstahlrisiko).


    Als Lastentransporter im ländlichen Bereich kommen Anfangs einer langandauernden Krise noch Traktor-Gespanne in Frage, sobald kein Treibstoff mehr verfügbar ist, wird man auf Pferdegespanne/Eselsfuhrwerke umsatteln müssen, wie sie überall auf der Welt in Entwicklungs- und Schwellenländern immer noch sehr verbreitet sind. Auf sie trifft fast das gleiche zu, wie auf Fahrräder: robust, wartungsarm und der "Treibstoff" wächst am Wegrand.


    Bei PKWs sehe ich in so einem Szenario (langer Ausfall mindestens der Treibstoffinfrastruktur) zunächst nur eine kurzfristige Funktion als Bug-out Vehicle, um aus einem Krisengebiet an einen sicheren Ort zu gelangen. Dort sollte man versuchen, das Fahrzeug geschützt einzulagern (wenigstens in einer Garage/Scheune trocken und dunkel untergestellt, mit einer Plane abgedeckt, aufgebockt und mit abgeklemmter Batterie) - es kann beim späteren "Wiederaufbau" von unschätzbarem Wert sein, wenn es z.B. wieder Kraftstoff gibt oder man das Fahrzeug ganz bzw. in Teilen verkaufen bzw. gegen andere Waren eintauschen kann. Als unverbesserlicher Optimist gehe ich grundsätzlich davon aus, dass Krisen nicht das Ende der Welt bedeuten, sondern eine begrenzte Dauer haben. D.h. ich würde versuchen, den während der Krise ggf. unnützen Fuhrpark möglichst gut zu sichern, um den Wert zu erhalten.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von wiki;232611

    Hast Du eine Bezugsadresse für die Bundeswehr-TULB?
    Ich find das Zeug niergends.


    Bei Ebay mit den Stichworten EDAK oder Flightcase Bundeswehr suchen...


    Bei den üblichen Militariaverwertern gibts die Kisten auch immer wieder (Schult, Räeer) und auch bei Helmut Singer.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    man kann den Individualverkehr nicht pauschal betrachten. Es gibt je nach Nutzergruppe und Lokalisierung sehr unterschiedliche Anforderungen und interessante Trends.


    In USA & Europa gilt der Automarkt gemeinhin als gesättigt, hier lassen sich kaum noch "mehr" Autos absetzen, sondern nur noch im Zuge der Ersatzbeschaffung. Das ist in China, Indien etc. noch anders, dort warten noch zig Millionen auf "ihr" Auto. Diese noch nicht erschlossenen Märkte sind die Zukunft für die Autohersteller mit Massenprodukten. D.h. die Massenproduktion an Autos wird sich mittelfristig komplett dorthin verlagern. Teilweise fliesst jetzt schon "Blingbling" in das Design europäischer Marken ein, wie es von chinesischen Kunden gefordert wird. Wir werden künftig noch stärker an chinesischer Kundschaft orientierte Massenware bei Autos erleben.


    In USA hat bereits das iPhone dem Auto den Rang als Statussymbol abgelaufen, zumindest, was die jungen Erwachsenen betrifft. In USA & Europa setzt sich bei der (jungen) Stadtbevölkerung ausserdem immermehr die Erkenntnis durch, dass ein eigenes Auto mehr Last als Gewinn ist: man findet nie einen Parkplatz, das Auto steht jeden Abend woanders, Vandalismus wie abgetretene Spiegel sind an der Tagesordnung, restriktives Parkraummanagement (Anwohner-Parkausweise für 400 Euro/a wie in Stuttgart vor der Einführung) usw. vergrämen die privaten Autobesitzer zunehmend. In die Nische springen Mobilitätsanbieter wie Car2Go, Stadtteilauto und neue Taxikonzepte.


    Das gilt für Städte.


    Auf dem Land ist die Lage anders.
    Die Arbeitnehmer pendeln entweder die gesamte Strecke zur Arbeit oder zur nächst gelegenen Bahnstation. Familien wollen heute ein Auto, das in der Lage ist, Kindersitze auf der Rücksitzbank und im Kofferraum einen Kinderwagen zu transportieren. Damit scheiden Konzepte wie Smart, Twizy AX etc. schon mal aus. Will man z.B. "nur" einen Kindersitz und einen ausgewachsenen Kinderwagen gleichzeitig befördern, stösst man schon bei einem Auto der "Golf-Klasse" definitiv an Grenzen.
    Auf dem Land finden traditionell auch noch monatliche "Grosseinkäufe" statt, mit denen man die Vorratskammer und das Getränkelager füllt. Ein Kombi ist da von grossem Vorteil, vor allem, wenn z.B. noch ein Kind mit soll/muss.
    Für Senioren bedeutet ein eigenes Auto ein erhebliches Stück Lebensqualität, weil es den Aktionsradius stark vergrössert.


    Den Individualverkehr zurückzudrängen, dürfte nicht einfach sein. Stuttgarts grüner Oberbürgermeister versucht das ja, das ehrgeizige Ziel, 20% der Autofahrer in der Stadt zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu motivieren, hat kürzlich einen Dämpfer erhalten. Eine Studie brachte zutage (was jeder ÖPNV-User schon lange wusste), dass der öffentliche Nahverkehr im Grossraum Stuttgart schon lange am Anschlag ist, was die Kapazität der Verkehrsmittel betrifft, 20% mehr Nutzer würden gar nicht befördert werden können. Was nun?


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    Papier wird in Griechenland knapp:


    "Unser Mitarbeiter Giorgos Christides berichtet aus Athen, dass in Griechenland das Papier knapp werden könnte. Laut Zeitungsverlegern reichten die Vorräte nur noch bis Sonntag, um drucken zu können. Ein Verlagsmanager überlegt offenbar sogar, den Druck von Büchern einzustellen. Auch bei der Regierung ist offenbar nicht genug Papier" (Quelle: SPON-Artikel vom 6.7.2015)


    ...das erinnert mich an einen Absatz aus den bekannten "Lessons from Argentina":


    "If you like reading a lot, buy books now, even if you wont read them for some time. If your economy crashes, paper will become a source of income for many. We have thousands of scavengers collecting cardboard and paper all day long, specially at night when people take out the trash. As a result, books are not cheap, because they have a value of its own in the form of paper. " (Quelle: Silverbear Cafe)


    Es ist frappierend, wie schnell eine Just-in-Time-Delivery-Zivilgesellschaft ans Limit kommt...


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von Buschmann;233973


    Mal eine Frage: Kannst Du mir das genaue Modell und Hersteller des "akkulosen Japanwechselrichters" nennen?


    mittlerweile muss man gar nicht mehr bis Japan schauen - SMA z.B. bietet eine ganze Einspeise-WR-Familie für den US- und JP-Markt an, die über einen Notstromausgang verfügen:


    "The unique Secure Power Supply feature provides daytime power in the event of a grid outage" (Quelle: SMA-USA)


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von Nasenbär;233884

    Am besten die frühen Morgenstunden und/oder die späten Abendstunden nutzen


    alte Touareg-Lebensweisheit für körperliche Arbeit in der Sahara: "Arbeite nur bis die Sonne eine Hand breit überm Horizont steht - arbeite weiter, wenn die Sonne abends wieder eine Hand breit über dem Horizont steht."


    Oder eine ausgedehnte Siesta machen - von 11 - 16 Uhr z.B. :) - als moderner mitteleuropäischer Arbeitnehmer mit 30 Tagen Jahresurlaub und gefülltem Gleitzeitkonto ist es einem ja auch möglich, die bei uns meist nur wenige Tage anhaltenden Hitzwellen einfach "faul" auszusitzen.


    In einem alten Bauernhaus mit 40-60cm dicken Grundmauern auf 800m ü. NN zu wohnen, hat bei Hitze auch einen Vorteil... bei uns war es die letzten Tage drinnen im EG 10-12° kühler als draussen, z.B. aussen 34°C, drinnen 22°C. Ohne Klimanlage.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    haben am Wochenende eine kleine Familien-Radtour zu dritt gemacht, 6km hin, 6km zurück. An sich nichts spektakuläres, wir sind aber bei Nacht gefahren. In einem Nachbarort war ein Fest mit Feuerwerk um 23 Uhr angekündigt. Die Strecke fahren wir (tagsüber) öfter mal, ist für unseren 6jährigen auch kein Problem, sie führt über asphaltierte bzw. geschotterte Feldwege.


    Die Nacht-Radtour war eine Premiere für uns alle: gegen 22 Uhr gestartet, am Ziel mit Pommes, Cola und Radler das Feuerwerk erwartet und angeschaut, dann ging es wieder zurück, die 6km bei (gefühlt) stockfinsterer Nacht haben wir in 30min abgespult. Unser Kleiner hat die ganze Zeit unentwegt geplappert, ist teilweise fast übermütig voraus gefahren, manchmal musste Papa voranfahren (als es an einem Wald entlang ging, den er für unheimlich hielt).


    Fazit: man/wir könnten auch bei Nacht mit den Velos "Strecke machen". Man fährt allerdings wesentlich konzentrierter als tagsüber: permanent genau auf die Strecke achten (Hindernisse), den richtigen Abzweig nicht verpassen und mit einem Auge den Junior im Blick haben, dass er nicht irgendwo gegen fährt, weil er mit seinem Licht mehr "schwänzelt" als die anderen und daher sein Vorfeld noch nicht so gut ausleuchtet.


    Achja, gefahren sind wir alle drei mit LED-Scheinwerfern/Nabendynamo. Für den Kleinen wäre evtl. eine Helmstirnlampe hilfreich gewesen, dass er dort Licht hat, wo er gerade hinschaut. Das Problem ist dann, dass man als Elternteil ständig geblendet wird, wenn einem der Junior was erzählen will...


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    Zitat von Buschmann;233852

    Solche Kühlboxen, respektive Peltierelement und Lüfter verbrauchen im Vergleich zu einer Klima fast gar keinen Strom. Unsere nimmt sich 40Watt,


    Zitat von Daywalker

    Klimaanlagen sind ja leider Energievernichter schlechthin. Peltierelement schon eher - das funktioniert recht gut.


    da unterliegt ihr einem Trugschluss. Klar braucht eine AirCondition mit 1-3kW elektrischer Kompressorleistung mehr Energie als eine Plastik-Isolierbox mit 40W-Peltier-Element. Von der Kühlleistung her ist die klassische Kältemaschine aber deutlich besser und sparsamer.


    Wir haben seit Jahren sowohl eine Kompressor-Kühlbox (mit Danfoss BD35-Kompressor: 35W Leistungsaufnahme) und eine dick isolierte Thermoelementkühlbox von WAECO (40W Leistungsaufnahme). Während die Kompressorkühlbox bei z.B. 30°C Umgebungstemperatur pro Stunde etwa 25min läuft (35W x 0,25h = 8,8Wh), um den gefüllten 32l-Innenraum auf 2-6°C zu halten, ackert die Box mit dem Peltierelement ununterbrochen (40W x 1h = 40Wh) und hält mit Mühe eine Innentemperatur von 18-22°C aufrecht.


    Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen...


    Grundsätzlich ist die Überlegung nicht verkehrt, das bei der Entfeuchtung in der AirCondition anfallende Wasser aufzufangen und zu nutzen, gegebenenfalls natürlich entsprechend aufbereitet.
    Das ist auch aus Preppersicht interessant, betrachtet man die alleine in D installierten 33GWp an PV-Anlagen auf überwiegend privat genutzten Gebäuden. Bei einem Blackoutszenario im Hochsommer würde es sich anbieten, diese durch den Netzausfall brachliegenden Solargeneratoren provisorisch zum Betrieb von Klimageräten zu nutzen (Pflegeheime, Spitäler, Lebensmittelverarbeitung etc.). Allerdings dürften die allerwenigsten der üblichen EEG-Einspeise-Anlagen für einen echten Inselbetrieb vorbereitet sein, da die Anlagen i.d.R. nur aus den PV-Modulen auf dem Dach und einem oder mehreren netzgeführten Einspeisewechselrichtern bestehen. Netzgeführt heisst, dass der Wechselrichter von der Wechselstromfrequenz des öffentlichen Stromnetzes gesteuert wird und nur bei vorhandenem öff. Stromnetz überhaupt Netzstrom erzeugen und einspeisen kann. Bei einem Blackout liefert so eine PV-Anlage entsprechend auch nichts. Dazu braucht es Zusatzkomponenten, z.B. einen Inselwechselrichter und sinnvollerweise einen Stromspeicher (Akku). Es gibt (aus Japan) auch Lösungen ohne Akku, d.h. eine "Direktversorgung" des häuslichen Stromnetzes über einen entsprechenden inselfähigen Wechselrichter ermöglichen. Durch den dann fehlenden Akku ist die Stromproduktion allerdings stark schwankend, weil direkt von der Bestrahlung der PV-Module abhängig. Eine vorüberziehende Wolke lässt den Strom sofort ausfallen bzw. massiv einbrechen. Das macht nur Sinn, wenn man eingiermassen robuste Verbraucher hat, denen häufiges Ein- und Ausschalten nichts ausmacht, bzw. intelligent auf "Stromwiederkehr" reagieren. Das ist ausgerechnet bei Kältemaschinen ein Thema, weil man den Kompressor nicht beliebig ein- und ausschalten sollte, das macht er nicht lange mit. Könnte mir aber vorstellen, dass moderne Inverter-Geräte mit schwankender Spannung besser umgehen können, als klassische per Thermostat/Relais gesteuerte Klimakompressoren (wie bei Kühlschränken). Zumal die klassischen Absatzmärkte für Klimaanlagen grossenteil in Regionen mit instabilen Stromnetzen liegen.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    ein interessantes Detail aus der Griechenland-Krise und den derzeit dort verhängten Bankferien:


    "Für Aufregung sorgten Äußerungen der Vize-Finanzministerin Nadia Valavani. Sie erklärte noch am Abend, dass bei geschlossenen Banken auch der Zugang zu den Bankschließfächern beschränkt ist. Sie ließ durchblicken, dass die Inhaber bis auf weiteres nur hinterlegte Dokumente, nicht aber Bargeld und Wertgegenstände entnehmen dürfen. " (Quelle)


    Grüsse


    Tom

    Oh weh - was mach ich nur, wenn die mal nen Tipp bekommen und in meine Scheune spähen? Dort befindet sich ein voll funktionsfähiger LKW 2t mil gl aus Beständen der Bundeswehr - sogar vollgetankt und mit TÜV... Ich glaub ich stell den mal in den Keller. Mir scheint, da hat ein reichlich überhitzter Staatsanwalt eine Aktion losgetreten, über die seine Kollegen noch Jahre lachen werden. Hoffentlich lässt er nicht auch mal das Inventar des Technikmuseums Sinsheim beschlagnahmen, da steht nicht nur ein WW2-Panzer drin, da findet man auch eine Granate der Kanone C/34 (Kaliber 40,6 cm)...


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    unser Landkreis fährt eine bislang recht erfolgreiche Strategie, wie man mit den vom Land zugewiesenen Flüchtlingen verfährt: dezentrale Unterbringung. Vereinfacht gesagt, jedes Dorf bekommt im Schnitt max. 10 Flüchtlinge, dafür bekommt wirklich jedes Dorf welche zugeteilt. Dazu werden z.B. leerstehende Gaststätten vom Landkreis angemietet und meist bildet sich recht schnell ein lokaler Kreis von Unterstützern, die den Neuankömmlingen zur Seite stehen. Das sind dann meist Familien aus Syrien oder Afghanistan (z.B. ex-Dolmetscher der ISAF-Kontingente). Schwierigkeiten gibts erfahrungsgemäss, wenn die untergebrachten Gruppen nur aus jungen Männern bestehen, die durch ihren Asylstatus zwangsläufig den ganzen Tag herumhängen und sich irgendwann gegenseitig an den Kragen gehen. Das sieht man grad in jeder LEA (Landes-Erstaufnahmestelle), wo sie in Massen im Kasernen-/Baracken-Stil untergebracht sind. Alkohol, Drogen und ethnische Konflikte unter den verschiedenen Flüchtlingsgruppen sind da programmiert.
    Bei den Flüchtlingsfamilien aus Nahost ist die Integration selbst im schwäbischen Albdorf deutlich einfacher. Sobald der Asylantrag anerkannt wurde, gibts Sprachkurse und für die Jugend interessiert sich die Wirtschaft, weil sie dringend Lehrlinge brauchen (in D. sind derzeit rund 50.000 Lehrstellen unbesetzt), die IHKs und andere Berufsbildungseinrichtungen fahren zusammen mit dem BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) verstärkt Programme zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, damit Flüchtlinge hierzulande auch auf die Beine kommen und sich integrieren - btw, ich möchte meine Ingenieurskolleg/innen aus Ägypten, Jordanien, Palästina, Iran und Tunesien nicht mehr missen, die wir seit einigen Jahren bei uns im Laden haben (allerdings nicht direkt aus Flüchtlingsunterkünften, sondern vor allem über eine DAAD-Kooperation mit eine Uni in Kairo).


    Wir kommen um das Thema verstärkte Zuwanderung in Europa nicht herum und sollten versuchen, das beste daraus zu machen. Wir können die Fachkräfte und die Verjüngung der Bevölkerung durchaus gebrauchen. Nicht jeder Flüchtling ist ein potenzieller Gewalttäter und Drogendealer. Und die Angst vor eine Islamisierung halte ich für unbegründet - die Leute flüchten ja gerade wegen diesen religiös verblendeten Faschisten aus ihren Ländern und haben grossteils eine eher säkulare Grundhaltung (und ein gläubiger Moslem ist nicht automatisch ein Islamist). Man kanns auch ganz egoistisch sehen: jeder zu uns geflohene Arzt oder Ingenieur fehlt dem IS...und das tut denen auf längere Sicht richtig weh.


    Das dt. Asylrecht sieht übrigens eine Möglichkeit vor, die aus Stammtisch-Sicht wie kompletter Wahnsinn klingt: das Recht auf Familiennachzug. Ein anerkannter Flüchtling hat in den ersten drei Monaten das Recht, seine Familie nachzuholen. D.h. der Flüchtling bekommt durch das BAMF die Möglichkeit, über die dt. Botschaft in seinem Herkunftsland Visa für seine direkten Familienangehörigen ausstellen zu lassen. Die Reisekosten muss die Familie dann selbst bestreiten, kann dann aber legal nach D einreisen. So ist es nicht ungewöhnlich, dass z.B. ein Familienvater aus dem Libanon per Boot übers Mittelmeer in die EU geflohen ist und dann seine Familie per Linienflug aus Beirut nach D reist. Klingt auf den ersten Blick nach einer freiwilligen Vervielfachung des Flüchtlingsproblems, macht aber Sinn, weil eine komplette Familie sozial stabiler ist, als die sprichwörtlichen männlichen Singles, die irgendwann die Bodnehaftung verlieren. Die Integration von Flüchtlingsfamilien ist einfacher und haltbarer, d.h. die sozialen Folgekosten (Kriminalität, Sozialhilfe/Hartz4) sind langfristig niedriger, als bei Einzelflüchtlingen.


    Was in der Diskussion hier im Thread nun ganz untergegangen ist, war der IMO sehr interessante Aspekt der Grenzsituation im Schengen-Europa für den Fall, dass man selber zum Flüchtling wird und plötzlich Probleme bekommt, selbst wenn man nur in seinen SO fliehen möchte, der dummerweise im bis eben noch freizügig bereisbaren Nachbarland liegt.


    Übrigens, durch die überraschend hohen Fahndungserfolge durch die vorübergehenden Grenz- und Hinterlandkontrollen rund um Elmau/Garmisch-Partenkirchen während des G7-Gipfels, sind die dt. Innenminister "wieder auf den Geschmack gekommen", es soll künftig zumindest wieder die "Schleierfahndung" verstärkt werden - ein Instrument aus den 1970er Jahren, das damals gegen die RAF entwickelt wurde.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    die akutelle Flüchtlingsproblematik (weltweit ca. 60 Mio. Menschen auf der Flucht, davon die Hälfte Kinder) wird für die nächsten Jahre ganz sicher das zentrale Thema in Mitteleuropa, Nahost und Afrika sein.


    Dass momentan ein Asylbewerber in D nach seiner Verlegung von der Erstaufnahmestelle in eine Dauerunterkunft monatlich 400 Euro Taschengeld bekommt, unabhängig, ob sein Asylantrag schon anerkannt oder noch in Bearbeitung ist, reduziert den Zustrom nicht gerade. In unserer Gemeinde hatten wir kürzlich einen Fall, dass ein untergebrachter Asylbewerber seine Ablehnung erhielt (weil aus Russland...), abgeschoben wurde und eine Woche später stand er wieder da, neues Spiel neues Glück. Hinzu kommt, dass die Behörden einen Berg von 240.000 Altfällen vor sich her schieben, d.h. die Bearbeitung des Asylanspruchs dauert jetzt schon lange (Wochen/Monate), mit der Tendenz zu noch längerer Bearbeitungszeit.
    Bitte nicht falsch verstehen, es gibt Menschen, die benötigen dringend unsere Hilfe, in Form von Asyl. Es gibt aber auch ein nicht gerade kleine Gruppe Menschen, die aus der Trägheit und der Grosszügikeit unserer Behörden ein veritables Geschäftsmodell machen. Die echten Flüchtlingsschicksale und die "Simulanten" zu unterscheiden, darauf sind wir bzw. unsere Behörden derzeit noch nicht eingestellt.


    Zitat von moleson;231735

    Interessante Analyse....


    Manchmal frage ich mich was man in der Schule lernt und wie das mit dem analytischen Denken ist.
    Mal als kleiner tipp, es können Völker demokratisch (Ungarn ist eine demokratische Republik und die jetzige Regierung wurde 2014 wieder gewählt) auch Parteien wählen die einem nicht passen und die nicht in den main stream passen, auch das ist Demokratie..


    Einspruch: in demokratischen Republiken wurde per völlig rechtstaatlicher demokratischer Wahl auch schon eine Menge Unfug an die Macht gewählt (Stichwort Weimarer Republik). Damit einmal gewählte Schwachköpfe den Staat nicht nach ihrem Gusto völlig frei umkrempeln, gibt es in modernen Staaten eine Verfassung und ein Verfassungsgericht mit weitreichenden Befugnissen, um eine anti-rechtstaatlich gesinnte Regierung notfalls auszubremsen. Genau diesen Mechanismus hat die Regierung Orban systematisch unterhöhlt: die Verfassungsrechte beschränkt und die Befugnisse des Verfassungsgerichts beschnitten. Das rief selbst die UN-Menschenrechtskommission auf den Plan:
    "Das UN-Menschenrechtskommission hat die Verfassungsänderungen in Ungarn scharf kritisiert. Die Maßnahmen seien ein Schlag für die Unabhängigkeit des Justizsystems des Landes, erklärte der Sprecher Rupert Colville am Freitag in Genf. Die Änderungen seien ohne angemessene öffentliche Diskussion erfolgt, die Inhalte könnten "tiefgreifende Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Menschenrechte durch das ungarische Volk" nach sich ziehen. Bedroht seien "die Unabhängigkeit der Justiz, die Autorität und Rechtsprechung des Verfassungsgerichts" und "der Rechtsstaat an sich". Die Änderungen waren am Montag von der konservativen Regierungsmehrheit von Ministerpräsident Viktor Orban beschlossen worden. Zu den Kernpunkten zählt die weitgehende Entmachtung des Verfassungsgerichts." (Quelle)


    Grüsse


    Tom