Hallo,
mächtiges Sortiment, nicht schlecht. Ein paar Anmerkungen dazu:
- Magnesium-Brausetabletten: wirken kurzfristig nur über den Placebo-Effekt. Muskeln etc. holen sich das Magnesium aus dem Knochendepot, welches über Ernährung wieder aufgefüllt wird. So wurde es mir jedenfalls im Spital plausibel erklärt. Wirft man Magnesium in Tablettenform ein, passiert muskeltechnisch erst mal gar nichts. Nimmt man mittelfristig regelmässig Magnesium ein, füllt sich der "Speicher im Knochen" wieder auf. Die Brausetabletten aus dem Drogeriemarkt haben meist eine sehr niedrige Dosierung, da kann man auch Mineralwasser trinken. Stärker dosiert sind Magnesiumpräparate aus der Apotheke, wie z.B. Magnerot mit 500mg/Tablette. Will man dem Spurenelement-Verlust z.B. bei extremer Anstrengung (ständiges Schwitzen) und schlechter Ernährung (salzarmes Wasser) vorbeugen, sollte man auch Kalium und andere Stoffe im Blick behalten. Da sind Bananen gute Lieferanten und lassen sich als getrocknete Bananenchips eingeschweisst sehr lange haltbar auch gut im BOB unterbringen.
- Beim Heatpack würde ich mal genauer hinschauen: wenn es tatsächlich Magnesiumpulver + Oxidator sein sollte, dann ist das unter ungünstigen Umständen eine ziemlich brisante Mischung, die auch schlagartig abbrennen könnte.
- Bei den Ortlieb Wassersäcken ist mir die 4l-Variante sympathischer: die Menge reicht üblicherweise für den Bedarf für zwei Personen am abendlichen Lager für Essen kochen, abwasch, Katzenwäsche, Zähneputzen. Mit warmem Wasser gefüllt, reichen die vier Liter auch zum duschen (hab ich in Island als knausriger Radtourist so praktiziert: am Warmwasserhahn in der Küche gefüllt und dann ab in die Dusche und das Ding an die Brause gehängt und aus dem Wassersack geduscht). Ein weiterer Vorteil des 4l-Sacks: er passt gefaltet/gerollt komplett in eine 250ml-Tasse rein und ist so recht gut vor mechanischen Schäden geschützt (man glaubt gar nicht, wo sich Reservespeichen überall durchbohren können, bei einem Tag auf ner Rüttelpiste). Wenn man mehr Wasser transportieren will/muss, würde ich eher zwei 4l-Beutel, als einen 10l-Beutel nehmen, auch aus Redundanzgründen.
- Die 1l-PET-Flasche wäre mir zu labil, vor allem bei längerer Benutzung, wenn sie beim Entleeren Knicke bekommt, hat sie bald Sollbruchstellen. Alternative ist die Bon-Aqua-Flasche, die ist etwas schwerer, aber mechanisch nicht kaputtzukriegen. Vom Einzelgewicht her sind mir 1l-Wasserflaschen gefüllt zu massig. Ich bevorzuge 500ml-Flaschen, dann halt zwei davon.
- Der Elektronikanteil wäre für mich in einem Rucksack-Bob zu hoch. Funkgerät und Armbanduhr, LED-Stirnlampe und ggf. ein kleines GPS-Gerät a la Garmin etrex sollten ausreichen. Funkgerät und GPS mit AA-Lithium-Batterien und nen Satz Reservebatterien. Faltsolarmodul, Smartphone/SatHandy, eBook-Reader etc. würde ich separat packen (in einem Pelicase) und eher als Ergänzung sehen, wenn man mit nem Fahrzeug los BOVt. Man kann ja trotzdem seine wichtigen Daten im Rucksack dabei haben: auf uSD-Karte irgendwo aufkleben und nen USB-Stick mit nem bootfähigen Ubuntu drauf und den wichtigsten Dokumenten (in verschlüsselter Form). Die PC-Dichte weltweit ist ja inzwischen recht hoch.
- Brustbeutel: ich bin auf Touren bekennender Brustbeutel-Benutzer: Flug-/Fährtickets, Pass, Kreditkarte, div. Versicherungskarten, Bargeldreserve, Fisher-Space-Pen-Kugelschreiber und etwas Notizpapier (waserfest). Ist dann gepackt unter 15mm dick und trägt sich nach kurzer Zeit quasi unbemerkt. Gürtel oder Geldkatze muss man doch irgendwann mal ablegen oder stört in Verbindung mit dem Hüftgurt des Rucksacks.
Grundsätzlich: ich würde den BOB, der mir in seinem Umfang gut gefällt, noch einduetiger unterteilen. Bewährt haben sich auf Rucksack-/Fahrradtouren die beiden Hauptkategorien "Küche" und "Lager". Dann noch "Werkzeug" und "Technik" und natürlich "Erste Hilfe". Jeweils in einem eigenen Packbeutel untergebracht und die Packbeutel farblich eindeutig unterschieden: rot = erste Hilfe, blau = Technik, grün = Küche, gelb = Lager. Kommt bei Notfall-Rucksäcken und First-Responder-Taschen auch mehr und mehr. Gerade wenn man zu mehreren ist und alle das einheitliche Farbsystem verwenden, kann man in einer Situation, wo es auf Zeit ankommt, einfach rufen "Gib mir mal den roten Beutel" und man weiss, man bekommt sein Medipack. Oder wenn man unterwegs eine Panne hat und das Wekrzeug braucht: der blaue Sack ist schnell identifiziert und aus dem Rucksack oder Fahrradpacktasche gefischt. hat man 45 transparente Ziploc-Beutel, die man lose in den Rucksack stopft, ist man gezwungen regelmässig alle Beutel rauszunehmen und mit System wieder in den Rucksack einzuschichten, damit man wengistens ungefähr ne Ahnung hat, wo man das Multitool oder das Brandwundenpäckchen findet.
Grüsse
Tom