Beiträge von tomduly

    Hallo,


    mächtiges Sortiment, nicht schlecht. Ein paar Anmerkungen dazu:


    - Magnesium-Brausetabletten: wirken kurzfristig nur über den Placebo-Effekt. Muskeln etc. holen sich das Magnesium aus dem Knochendepot, welches über Ernährung wieder aufgefüllt wird. So wurde es mir jedenfalls im Spital plausibel erklärt. Wirft man Magnesium in Tablettenform ein, passiert muskeltechnisch erst mal gar nichts. Nimmt man mittelfristig regelmässig Magnesium ein, füllt sich der "Speicher im Knochen" wieder auf. Die Brausetabletten aus dem Drogeriemarkt haben meist eine sehr niedrige Dosierung, da kann man auch Mineralwasser trinken. Stärker dosiert sind Magnesiumpräparate aus der Apotheke, wie z.B. Magnerot mit 500mg/Tablette. Will man dem Spurenelement-Verlust z.B. bei extremer Anstrengung (ständiges Schwitzen) und schlechter Ernährung (salzarmes Wasser) vorbeugen, sollte man auch Kalium und andere Stoffe im Blick behalten. Da sind Bananen gute Lieferanten und lassen sich als getrocknete Bananenchips eingeschweisst sehr lange haltbar auch gut im BOB unterbringen.


    - Beim Heatpack würde ich mal genauer hinschauen: wenn es tatsächlich Magnesiumpulver + Oxidator sein sollte, dann ist das unter ungünstigen Umständen eine ziemlich brisante Mischung, die auch schlagartig abbrennen könnte.


    - Bei den Ortlieb Wassersäcken ist mir die 4l-Variante sympathischer: die Menge reicht üblicherweise für den Bedarf für zwei Personen am abendlichen Lager für Essen kochen, abwasch, Katzenwäsche, Zähneputzen. Mit warmem Wasser gefüllt, reichen die vier Liter auch zum duschen (hab ich in Island als knausriger Radtourist so praktiziert: am Warmwasserhahn in der Küche gefüllt und dann ab in die Dusche und das Ding an die Brause gehängt und aus dem Wassersack geduscht). Ein weiterer Vorteil des 4l-Sacks: er passt gefaltet/gerollt komplett in eine 250ml-Tasse rein und ist so recht gut vor mechanischen Schäden geschützt (man glaubt gar nicht, wo sich Reservespeichen überall durchbohren können, bei einem Tag auf ner Rüttelpiste). Wenn man mehr Wasser transportieren will/muss, würde ich eher zwei 4l-Beutel, als einen 10l-Beutel nehmen, auch aus Redundanzgründen.


    - Die 1l-PET-Flasche wäre mir zu labil, vor allem bei längerer Benutzung, wenn sie beim Entleeren Knicke bekommt, hat sie bald Sollbruchstellen. Alternative ist die Bon-Aqua-Flasche, die ist etwas schwerer, aber mechanisch nicht kaputtzukriegen. Vom Einzelgewicht her sind mir 1l-Wasserflaschen gefüllt zu massig. Ich bevorzuge 500ml-Flaschen, dann halt zwei davon.


    - Der Elektronikanteil wäre für mich in einem Rucksack-Bob zu hoch. Funkgerät und Armbanduhr, LED-Stirnlampe und ggf. ein kleines GPS-Gerät a la Garmin etrex sollten ausreichen. Funkgerät und GPS mit AA-Lithium-Batterien und nen Satz Reservebatterien. Faltsolarmodul, Smartphone/SatHandy, eBook-Reader etc. würde ich separat packen (in einem Pelicase) und eher als Ergänzung sehen, wenn man mit nem Fahrzeug los BOVt. Man kann ja trotzdem seine wichtigen Daten im Rucksack dabei haben: auf uSD-Karte irgendwo aufkleben und nen USB-Stick mit nem bootfähigen Ubuntu drauf und den wichtigsten Dokumenten (in verschlüsselter Form). Die PC-Dichte weltweit ist ja inzwischen recht hoch.


    - Brustbeutel: ich bin auf Touren bekennender Brustbeutel-Benutzer: Flug-/Fährtickets, Pass, Kreditkarte, div. Versicherungskarten, Bargeldreserve, Fisher-Space-Pen-Kugelschreiber und etwas Notizpapier (waserfest). Ist dann gepackt unter 15mm dick und trägt sich nach kurzer Zeit quasi unbemerkt. Gürtel oder Geldkatze muss man doch irgendwann mal ablegen oder stört in Verbindung mit dem Hüftgurt des Rucksacks.


    Grundsätzlich: ich würde den BOB, der mir in seinem Umfang gut gefällt, noch einduetiger unterteilen. Bewährt haben sich auf Rucksack-/Fahrradtouren die beiden Hauptkategorien "Küche" und "Lager". Dann noch "Werkzeug" und "Technik" und natürlich "Erste Hilfe". Jeweils in einem eigenen Packbeutel untergebracht und die Packbeutel farblich eindeutig unterschieden: rot = erste Hilfe, blau = Technik, grün = Küche, gelb = Lager. Kommt bei Notfall-Rucksäcken und First-Responder-Taschen auch mehr und mehr. Gerade wenn man zu mehreren ist und alle das einheitliche Farbsystem verwenden, kann man in einer Situation, wo es auf Zeit ankommt, einfach rufen "Gib mir mal den roten Beutel" und man weiss, man bekommt sein Medipack. Oder wenn man unterwegs eine Panne hat und das Wekrzeug braucht: der blaue Sack ist schnell identifiziert und aus dem Rucksack oder Fahrradpacktasche gefischt. hat man 45 transparente Ziploc-Beutel, die man lose in den Rucksack stopft, ist man gezwungen regelmässig alle Beutel rauszunehmen und mit System wieder in den Rucksack einzuschichten, damit man wengistens ungefähr ne Ahnung hat, wo man das Multitool oder das Brandwundenpäckchen findet.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von ChrisHamburg;134448

    Das Einscannen meiner Bilder und Dokumente ist mein nächstes Projekt


    denkt bei digitalen Familienerinnerungen auch daran, dass Datenträger kaputt gehen (selbst gebrannte CDs fangen nach 10 Jahren meist an Lesefehlern) oder schlicht inkompatibel werden (hab kürzlich meine Diplomarbeit-Datei aus 1996 von einer 3,5"-Diskette(!) gerettet. Immerhin ist das damalige doc-Format heute noch von den meisten Programmen lesbar. Und faszinierend, dass 98 Seiten Text inklusive Grafiken und Bildern auf 1,44MB unterzubringen waren.


    Neben der Datenträgerhaltbarkeit und Softwareverfügbarkeit zum Darstellen der Daten ist auch die Datenmenge heute ein Problem. Wir produzieren als Familie zuhause aktuell etwa 10GB "Familienerinnerungen" pro Jahr, v.a. Fotos. Tendenz steigend. Das liegt neben den immer weiter zunehmenden Bildauflösungen auch daran, dass z.B. bei Familienfeiern oder Ausflügen immer mehr Beteiligte Fotos machen, oder mal nen Videoclip aufnehmen. Die Daten werden dann untereinander ausgetauscht und jeder hat die Fotos von jedem, was die Datenmenge vervielfacht.


    Die praktischste, aber auch gefährlichste Art der Archivierung sind mobile Festplatten. Die gibts billig im TB-Bereich und die sind auch halbwegs zuverlässig, zumindest ein paar Jahre lang. Das Problem ist, dass bei einem Ausfall einer vollen 2TB-Festplatte eben auch 2TB an Daten weg sind. Während bei 30 Disketten die Chance bestand, dass einige noch funktionierten.


    Ich empfehle (und praktiziere) diese Daten-Strategie:
    - wöchentliche Sicherung auf externe Festplatte, wobei ich zwei Festplatten benutze und eine davon ausser Haus lagere
    - monatlich werden die beiden Festplatten "rotiert". D.h. die ausser Haus gelagerte kommt ins Haus und umgekehrt
    - zum Jahresende werden die Daten des abgelaufenen Jahres auf DVD-RAM gebrannt (IMO der noch am ehesten langzeit-zuverlässige optische Datenträger, der in Standard-DVD-Laufwerken lesbar ist)
    - das DVD-RAM-Archiv wird grundsätzlich ausser Haus gelagert (bei Familienangehörigen in einem anderen Ort)


    Hilfreich ist bei solchen Sachen ein automatisches Backup-System, das die Daten von den Rechnern der Familienmitglieder im Haus von sich aus einsammelt. Dann muss man nur noch das Backup-System selber auf die externe Platte sichern. Ich betreibe dazu einen Windows-Home-Server, den ich aus einem lüfterlosen Mini-ITX-Atom-Board, einer 1TB-Platte und den externen 1TB-Platten zusammengebaut habe. Der Server ist die meiste Zeit aus und wird übers LAN automatisch aufgeweckt, wenn einer der Familien-Rechner im Netz eingeschaltet wird. Dann prüft der Server, ob eine Sicherung fällig ist und führt die im Hintergrund aus. Sobald kein Familien-Rechner mehr aktiv ist, schaltet sich der Server wieder aus (dank "LightsOut"-Add-In im WHS). Alternativ geht sowas auch mit einem NAS-Laufwerk, etwa einer DiskStation von Synology (Wake-on-LAN wird aber nicht von allen Modellen unterstützt, d.h. dann muss das NAS Tag und Nacht durchlaufen).


    So nach und nach habe ich auch bald alle wichtigen Dokumente und Urkunden eingescannt. Als Datenformat verwende ich PDF/A das als Dokumentenformat zur Langzeitarchivierung von der ISO genormt wurde und eine Untermenge des PDF-Formats darstellt. Somit besteht die Chance, dass auch in 10 oder 20 Jahren noch Software verfügbar ist, die die Dokumente auch lesen kann. PDF/A kann auch von diversen Freeware-Tools erzeugt werden. Wer ganz sicher gehen will, sollte die erzeugten PDF/A-Dokumente dann noch mit einem Tool "validieren", d.h. prüfen, ob sie auch wirklich der Archivierungsnorm entsprechen.


    Das klingt zwar alles etwas "übertrieben" für einen Privathaushalt, aber ich denke, wir leben, was Dokumente und Fotos angeht in einer Übergangszeit. Bei meiner beruflichen Tätigkeit ist es schon deutlich spürbar, dass kaum noch Papierdokumente erzeugt oder verarbeitet werden. Entwicklung, Dokumentation, kaufmännische Dokumente - alles elektronisch, die alten Ordner mit Projekt- und Kundenunterlagen verstauben in den Schränken. Früher hat unser Hausmeister vier Mal im Jahr eine Palette Drucker-/Kopierpapier ins Haus gerollt. Heute reicht eine Palette Papier 1-2 Jahre.


    Wenn man nicht aufpasst, dann verspielt man sein "digitales Familienarchiv". So wie die meisten selbstgedrehten Video-Kassetten-Archive der 80er Jahre mittlerweile nur noch Sondermüll-Status haben dürften. Und selbst wenn die Magnetbänder in den Kassetten noch nicht verklebt und vergammelt sind, so fehlt es mittlerweile an Abspielgeräten oder noch funktionsfähigen Camcordern.


    Ansonsten oute ich mich ebenfalls als Anhänger der "Endlich fertig gepreppt"-Philosophie. Man sollte Krisenvorbereitung nicht zum Lebensinhalt machen, das ist auf Dauer ungesund.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von Firehorse;134394

    Ich war heute auf der Landwirtschaftskammer, wo kleine und große Landwirte z.Zt. gerade ihre Flächen/ Bewirtschaftungspläne einreichen, fragte eine Mitarbeiterin, in welche Richtung die EU Pläne wohl gehen; man will angeblich Bio besser fördern...


    warum schleichen alle immer um die EU herum, wie die Katze um den heissen Brei? Warum eine Kammer-Mitarbeiterin nach Hörensagen-Wissen befragen? Das ist mir ein Rätsel. Einerseits lamentieren die Landwirte permanent, wie bedroht ihre Existenz sei, andererseits verharren sie in einer Angststarre vor dem was da wohl aus Brüssel alles kommen mag.


    Wieso nicht selbst aus erster Hand informieren? Geht ganz einfach, tut nicht weh, kostet nichts. Wenn die EU-Kommission eines kann, dann reden und publizieren. Das sollte man nutzen. Irgendwie steckt diese Obrigkeitshörigkeit noch verdammt tief in den Knochen der Menschen. Immer schön die Hierarchien abarbeiten, nie direkt fragen.


    Kleine Anekdote: Als wir unser Wunsch-Bauernhaus gefunden hatten, schaute ich mich nach Fördermöglichkeiten für die Sanierung um. Beim Rathaus winkte man ab: "Sie können im Prinzip nen Antrag stellen, aber dieses Jahr wird das nichts mehr. Und sie dürfen halt nicht vorher mit den Maßnahmen anfangen, bevor sie nicht eine Förderzusage haben. Kaufen Sie das Haus erstmal und waren bis nächstes Jahr mit der Sanierung." Wollten und konnten wir nicht. Also hab ich mich selbst hingesetzt, ein zwei Tage intensiv im Web recherchiert, dann war die Taktik klar: Fördermittel aus dem EU-Topf "Entwicklung ländlicher Raum" (ELR) stünden uns prinzipiell zu, geht aber nur über die Kommune. Die wiederum muss das beim Regierungspräsidium anfordern, das wiederum bei einem EU-Regionalfond. Also die Hierarchie mal eben auf den Kopf gestellt und beim Regionalfond angefragt: "Kein Problem, Haushaltsmittel sind noch da." Dann beim RP: "Oh, Sie wissen Bescheid? Ja wenn die sagen, da sind noch Mittel da, dann ist es kein Problem, füllen Sie schon mal Ihren Antrag aus und grüßen Sie die Kommune von uns." Mit dem vorbereiteten Antrag und der E-Mail-Korrespondenz dann zum örtlichen Rathaus und gesagt, was Sache ist. Grosse Augen beim Kämmerer: "Aha. Ja, wenn Sie meinen. Wenn das so ist. Also gut, geben Sie den Antrag her, ich reiche ihn ein." Vier Wochen später hatten wir unsere Mittelzusage (30% der Sanierungskosten bzw. max. 20.000 Euro als "nicht rückzahlbarer Zuschuss"). Wäre ich brav nur zum Rathaus gedackelt, hätten die mich abgewimmelt. Soviel zur Eigeninitiative und EU.


    Zurück zur Agrarpolitik der EU: hier gibts konkrete Infos, was wann kommt und was sich ändert und was nur dumme Gerüchte sind:


    EU Agrarförderung ab 2014 (http://www.eu-kommission.de)


    Zitat

    aber dass regional angebaut und vermarktet wird, dass gesunde Lebensmittel entstehen- ist politisch nicht gewollt.


    Halte ich für ein Gerücht. Die Kommission liebt den Begriff "Europa der Regionen" geradezu abgöttisch.


    Hier die Einstiegsseite der Kommission zur Regionalpolitk mit allen Links zu Fördermitteln, Regulierungen usw. usf.


    Hier eine Seite über das mächtigste Instrument der EU zur Regionalentwicklung, EFRE den europäischen Strukturfonds zur regionalen Entwicklung


    Und hier noch eine (von der EU unabhängige) Seite zur Regionalentwicklung (www.regionalentwicklung.de), die sich auch um Regionalwährungen kümmert und auch dem Thema Peak Oil gegenüber aufgeschlossen ist.


    Zitat

    Als Kleinlandwirt wird man dermaßen drangsaliert und verdient so wenig, dass die Letzten nach und nach die Flinte ins Korn werfen.
    M.E. ein ernsthaft bedrohlicher Zustand.


    Woran liegts? Ist das mehr eine gefühlte Drangsalierung oder weil man sich heutzutage auch als Landwirt auf dem laufenden halten muss und auch um lästigen Verwaltungskram kümmern muss?
    Ich war einige Jahre in der Landjugen als Mitarbeiter aktiv, mein "Hauptquartier" war die Bauernschule Bad Waldsee. Die Sorgen der Landwirte haben sich in den letzten 30 Jahren eigentlich kaum geändert. Häufig ist es so, dass Landwirte die "guten Taten" der EU als selbstverständlich und ohne grosse Dankbarkeit annehmen, ja schon erwarten. Andererseits aber bei jeder Regeländerung oder Bürokratisierung sofort auf die Barrikaden gehen. Ist ein wenig unfair, finde ich.


    Die EU gibt mit 60 Mrd. Euro pro Jahr 42% ihres Gesamtbudgets als Subvention für den Agrarsektor aus. Bei 500 Mio. Bürgern macht das 120 Euro pro Nase, die aus Steuergeldern an Landwirte fliessen. Interessant war, wie sich die Bauernverbände mit Händen und Füssen dagegen gewehrt haben - zum Glück erfolglos - als die EU begann, die Agrar-Subventionsempfänger mit Namen und Zahlen zu benennen.


    Zitat

    Bei Versorgungsengpässen (z.B. längerfristiger großflächiger Stromausfall) können weder die Mast- und Nutztiere noch versorgt werden, noch die Äcker bestellt werden etc.


    Das zu lösen, liegt IMO einzig in der Verantwortung des Betriebsinhabers, den Gewinn aus seinem Unternehmen streicht er ja auch ein. Er kann z.B. mit seinem Stromversorger vertragliche Vereinbarungen treffen, die auch ein Notfallkonzept für Versorgungsunterbrechungen beinhalten oder er kann sich Gedanken über eine Netz-Ersatz-Anlage machen.
    Oder er macht es clever, packt auf die riesigen Dachflächen seiner Mastställe Photovoltaik und lässt sich eine inselfähige Wechselrichterlösung installieren, dann hat er z.B. in sommerlicher Hitze kein Belüftungsproblem bei Ausfall des öffentlichen Netzes. Und neben den Stallbetrieb stellt er eine Biogas-Anlage, die mit der Gülle der Mastviecher betrieben wird, dann hat er ganzjährig Strom und Wärme im Überschuss und kann nebenbei noch Energie verkaufen.


    Sieht bei uns in der Region dann so aus (typischer Vollerwerbs-Familienbetrieb <50ha auf der Alb): [ATTACH=CONFIG]12292[/ATTACH]



    Was die Dominanz der Agrarchemie-Konzerne und Saatgutindustrie angeht: da gibt es nicht nur einen Schuldigen. Die Landwirte gehen diesen oft faustischen Pakt mit Monsanto und Co. aus freien Stücken ein. Nur zu gerne lassen sie sich die neuesten Turbo-Ertrags-Sorten auf Demofelder säen und lassen sich von den Vertrieblern der Konzerne einwickeln.
    Es menschelt halt überall: ähnlich wie Ärzte, die nur die Medikamente verschreiben, deren Hersteller sie besonders aufmerksam über ihre Pharmavertreter versorgen ("Ich hätte da noch eine interessante 'Fortbildungsveranstaltung' für Sie - wenn Sie teilnehmen, gibts nen LCD-Fernseher und ne Kreuzfahrt gratis..."), ähnlich agieren auch Landwirte, die sich sehenden Auges in die Fänge der Monsanto-Vertreter begeben. Sie werden nicht gezwungen, sondern gelockt.


    Unabhängig kann man sich davon IMO nur durch lokale Vereinigungen (Genossenschaften, Maschinenringe, Betriebsgemeinschaften) machen, das erfordert aber, dass so mancher Landwirt vor Ort auch über seinen Schatten springen muss und mit den beiden anderen Bauern im Ort an einem Strang ziehen. Da tun sich viele Landwirte erfahrungsgemäss schwer.


    Grüsse


    Tom


    P.S. Zum Thema Weltbevölkerung und Ernährungsproblematik sag ich nix. Das ist mittlerweile ein Minenfeld wie Erderwärmung/Treibhauseffekt geworden: rationale Argumente und objektive Beobachtungen sind rar, es werden nur aufgeblähte Studien gegeneinander in Stellung gebracht, deren Wahrheitsgehalt nur schwer abschätzbar ist. Einzig den Zusammenhang Lebenserwartung und Geburtenrate halte ich für beobacht- und nachvollziehbar: in Ländern mit niedriger Lebenserwartung (Sub-Sahel-Afrika: 49 Jahre) ist die Geburtenrate exorbitant hoch (Nigeria >7) hingegen ist sie in Ländern mit hoher Lebenserwartung (Europa: 79 Jahre) extrem niedrig (EU 1,x). Unter den Top 5 der bevölkerungsreichsten Ländern der Welt ist übrigens kein afrikanisches und auch keines mit akuter Hungerproblematik.

    Hallo,

    Zitat von lord_helmchen;134337

    ...Den Hobo benötigst Du genau wozu? Du hast nämlich gar kein Kochgeschirr dabei. :face_with_rolling_eyes: Und auch nichts zum Holz machen.


    Zwischenfrage (ernst gemeint): welches Holz willst Du mit dem Kukri machen? Brennholz sollte trocken sein, nicht grün. Trockene Brennholzstückchen im Hoboformat bekomme ich auch ohne Werkzeug "gemacht". Ein Stein bzw. eine (Bord-)Steinkante o.ä. und robustes Schuhwerk genügen da vollauf. Und für ein Stöckchenfeuer a la Beduinen brauchts weder Hobo noch Hackmesser. Und wenn das Teewasser gekocht hat, kann man in der heissen Asche noch das eine oder andere Fladenbrot backen. :)


    Zitat von lord_helmchen;134337

    Den habe ich jetzt nicht verstanden... :unschuldig:


    ...naja Tirol liegt halt ein gutes Stück hinter der Datumsgrenze :grosses Lachen:



    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    bin zufällig auf einen interessanten Blog gestossen:


    "Im Februar 2011 durchquerten Fachjournalistin Susanne Brüsch und Elektrorad-Händler Sebastian Plog die grandiose Berg- und Wüstenwelt Marokkos mit S-Pedelecs und Solaranhänger. Wo Autos ihre Härtetests bestehen, wollten sie zeigen, was mit E-Mobilität möglich ist. Auf rund 2000 Kilometern durch Atlas und Sahara stellte das testerfahrene Team die Prototypen der Marke „Snaky“ und die solare Ladetechnik auf eine harte Bewährungsprobe und begeisterten die Einheimischen." (www.tour-de-sahara.com)


    Sie waren mit 2 S-Pedelecs unterwegs und hatten jeweils einen Solar-Anhänger dran. Auf jedem Anhänger waren sechs Solarmodule mit einer theoretischen Gesamtleistung von 200Wp montiert und ein Solar-Ladegerät mit 55W Ladeleistung. Ihr Fazit: in der Ebene auf Asphaltstrecken brauchten sie keine externe Stromquelle, die Ladung über den Solaranhänger während der Fahrt reichte aus. Auf geschotterten Bergpisten konnte der hohe Energiebedarf jedoch nicht von den Solar-Anhängern gestillt werden, hier musste extern nachgeladen werden.


    Interessant ist das Verhältnis Modulleistung (200Wp) zu Ladeleistung des Reglers (55W). Da hat jemand mitgedacht. Denn die Module bringen in der Praxis unter solchen Bedingungen nur einen Teil ihrer theoretischen Maximalleistung.


    Grüsse


    Tom


    P.S.: Die o.g. Tour war 2011 - ein Jahr später, war Susanne Brüsch wieder auf Tour - nun ging es mit weiterentwickeltem Equipment durch die Mongolei. Sehr spannend.


    P.P.S. Susanne Brüsch hier in einem Vortrag über die Qualität von E-Bikes.

    Hallo,

    Zitat von Cosmo;134287

    ...gibt es noch die Möglichkeit der Vollentsalzung durch Ionenaustausch.


    das ist ein Widerspruch in sich. Beim Ionenaustausch wird überhaupt nicht entsalzt, es wird zur Enthärtung von Leitungswasser verwendet, dabei werden Calciumionen durch Natriumionen ersetzt. Nicht gerade eine Vollentsalzung, das Wasser schmeckt sogar salziger als vorher. Und man baut mit Natrium Metallionen ins Wasser ein, anstatt sie zu entfernen.


    Entsalzung geht über Destillation oder entsprechende Membranfilter (Umkehr-Osmose).


    Will man Aluminium im Trinkwasser vermeiden (was ich für Glaubenssache halte, so wie Bernsteinkettchen bei Kleinkindern gegen Zahnschmerzen "helfen"), dann geht das am ehesten über die von Matthias beschriebene Ausfällung - wenn sie wie geschrieben nicht ohne hin schon von alleine passiert. Dann genügt ein feinporiger mechanischer Filter (Papier, Keramik , Plastikfaserfilter).


    Grüsse


    Tom
    Grü

    Hallo,

    Zitat von Endzeitstimmung;133729

    Frage ist jetzt - wie viele Pixel brauche ich


    die Algorithmen zur automatischen Gesichtserkennung brauchen etwa 80 Pixel zwischen den Augen des Gesichts. Nur so als Anhaltspunkt. Bei VGA-Auflösung mit 640 Pixeln horizontal, heisst das, dass das Augenpaar mindestens 1/8 der gesamten Bildbreite einnehmen muss, um detektierbar zu sein. Jetzt kannst Du mit Brennweite und Öffnungswinkel der Kameraoptik jonglieren, um im gewünschten Abstand (10-15m) diese Forderung zu erfüllen.
    Wenn man als angenommenen Augenabstand 5cm ansetzt, dann dürfte das Sehfeld der Kameraoptik bei VGA-Auflösung 8x5cm = 40cm breit sein. Das würde für 10-15m ein ganz ordentliches Teleobjektiv erfordern...


    Deshalb nehmen Profis auch möglichst grosse Bildauflösungen (Mobotix: 2048 Pixel horizontal => ca. 128cm Sehfeld zur Face Recognition).


    Autokennzeichen sind weniger anspruchsvoll, orientiert man sich an einer 5x7 Pixelmatrix für jeden Buchstaben und legt z.B. EU-Kennzeichen zugrunde (5 Buchstaben, Strich, 4 Ziffern = 10 Character a 5 Pixel) reichen 50 Pixel horizontal zur sicheren Erkennung.


    Man stösst bei der Videoüberwachung sehr schnell an die Grenzen des technisch machbaren, die Datenraten sind selbst mit H.264-Kompression gigantisch. Man kommt deshalb auch von zentraler Videoverarbeitung immer mehr ab, weil es einfach nicht händelbar ist (Z.B. hat die Stadt Madrid ein glasfaserbasiertes Netzwerk (10 Gbit/s afaik) um ein paar Dutzend 2-Megapixelkameras auf eine Verkehrsüberwachungszentrale aufzuschalten, auf eine längerfristige Aufzeichnung der Datenmengen verzichtet man, aus praktischen Gründen). Der Trend geht eher zur Datenverarbeitung in der Kamera selber: z.B. bei Kennzeichenüberwachung: die Kamera detektiert das Kennzeichen selber und schickt nur die Information "Kennzeichen XY erkannt + Zeitstempel + Einzelbild" und nicht den ganzen Echzeitvideo-Stream.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von arni;133736

    Hallo Tom, ich glaube nicht daß er wirklich das amerikanische Festland meint.


    sollten die koreanischen Taepo Dong 2 Raketen tatsächlich 4000 - 6000 km Reichweite haben, wie vermutet wird, dann liegen sowohl Hawaii als auch Alaska innerhalb der Reichweite. Man stelle sich vor, es gelänge, auch nur eine Bombe nach Hawaii zu schicken, wäre das für das amerikanische Volk ein zweites Pearl Harbor.


    Die andere Option wären U-Boot-gestützte Raketen. Da scheiden dann zwar die Taepo Dongs aus (weil die relativ aufwendig betankt und starklar gemacht werden müssen, vgl. Weltraumraketen, das ist an Bord eines U-Boots kaum hinzubekommen). Aber mit Scud B oder C und immerhin 300 bzw. 500km Reichweite könnte man als durchgeknallter Diktator durchaus auch Blödsinn machen, wenn auch diese Raketen vermutlich nicht für primitive Atomsprengköpfe in Frage kommen (zuwenig Nutzlast).


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von Eldorado666;133681

    So ich bin total Aufgeregt. In 3 Wochen ist eine Besprechung für ein groß Projekt. Ziel ist es einen Fahrzeugkonvoi zusammen zustellen mit dem 18 Personen( darunter 6 Kinder) nach Afrika fahren können und dort durch die Wüste. Das genau Ziel soll dort besprochen werden und auch die Fahrzeug Zusammenstellung.


    klingt gut, aber auch ambitioniert. Ist jemand in der Gruppe, der sowas schon mal gemacht hat?


    Zwei Jahre sind ein ordentlicher Zeitraum, das will gut organisiert sein: Carnets für alle Fahrzeuge, Lösung diverser Versicherungsfragen (v.a. Auslands-KV, gibt kaum welche mit >90 Tagen Gültigkeitsdauer), Touristenvisa sind je Land meist auf 45 oder 90 Tage beschränkt, Ausweisdokumente laufen u.a ab, bei minderjährigen Kindern muss hier und da die Elternschaft nachgewiesen werden, muss ein Fahrzeug unterwegs aufgegeben werden (Unfall, Defekt), hat man i.d.R. ein dickes Zollproblem, da praktisch kein afrikanisches Land mehr den Import von Gebrauchtfahrzeugen älter als 5 Jahre mehr duldet. Manche Länder können unpassierbar sein (Bürgerkrieg o.ä.) und erfordern eine Umfahrung bzw. Umschiffung. Plant auch die Möglichkeit von Auszeiten ein, z.B. dass ein Teil für 14 Tage über Weihnachten nachhause fliegt o.ä.


    Empfehle Euch zwei Foren: http://www.wuestenschiff.de und die Steyr-Lenker sind in der http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de gut aufgehoben.
    In beiden Foren gibt es auch etliche Leute, die solche Reiseprojekte schon gemacht haben bzw. aktuell auf Tour sind.


    Von Wüstentouren zumindest nördlich des Äquators würde ich persönlich derzeit Abstand nehmen: in Algerien geht das legal nur mit massiver Polizei-/Militäreskorte, probiert man es ohne und wird aufgegriffen, wird man per Schnellgericht "abgeurteilt" und nach Tunesien abgeschoben (ist 2008 einem Freund von mir mit einer größeren Gruppe - LKWs und Geländewagen, Erwachsene und (Klein-)Kinder - passiert. Relativ unschön. Tunesien selber hat 2/3 seines Landes für Touristen zur zone interdite erklärt. Libyen ist derzeit weitgehend rechtsfreier Raum mit einer nicht abschätzbaren Menge an unkontrolliert im Umlauf befindlichen Militärgerät und mutmassliches Rekrutierungsgebiet für Islamisten. Über Niger, Mali und Sudan brauchen wir gar nicht reden. Ägypten gestattet zu Zeit keine Wüstentouren für Touristen, bleibt nicht mehr viel ausser Marokko und Westsahara.


    Da leider das Entführungsbusiness mittlerweile den gesamten Sahel und Teile des Maghrebs erfasst hat, rate ich auch dringend davon ab, irgendwelche konkreten Informationen ("Jippi morgen geht die Fähre nach Tunis, dann gehts runter nach Timbuktu..") über Reiseverlauf etc. zu posten. "Feind hört mit!" Ebenso unterwegs nie vertrauensselig dem Tankwart oder Gastwirt Details über die nächste Reiseetappe ausplaudern. Die Tankstelle im algerischen Illizi und andere Anlaufstellen für Reisende haben da alle mit dringesteckt, wenn es drum ging, Reisegruppen am Folgetag hopps zu nehmen.


    Aber ansonsten ist das sicher eine der besten "Survivalübungen", die man sich denken kann! Man lernt extrem viel, allein schon die Lässigkeit, mit der Afrikaner ihr Leben meistern, nicht alles so verbissen sehen, wie unsereins, ist so eine Reise wert. Auch das Wechseln einer Zylinderkopfdichtung unter wüsten Feldbedingungen ist eine wertvolle Erfahrung :) Man lernt zu improvisieren und mit dem auszukommen, was man dabei hat.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    hab vor etlichen Jahren einen Brennholzdieb, der sich an unserem früheren Wohnort schamlos an unseren Vorräten bediente, kaum dass wir aus dem Haus waren, mit zwei Überwachugnskameras erwischt.
    Hatte damals eine PCI-Steckkarte mit 4 Videoeingängen und die Software "Pico 2000" verwendet. Das wurde ne zeitlang als Bundle chinesischer Herkunft über Ebay vertrieben. Das System arbeitet mit herkömmlichen Composite-Video-Signalen. Die Karte und die Software sind recht mächtig. Wichtig war vor allem die Möglichkeit, beliebige Trigger-Zonen im Bildfeld definieren zu können bzw. Zonen, bei denen Bewegung auf dem Bild keine Aufnahme auslöst. Bei uns standen überall Bäume und Büsche in den Bildfeldern, wenn man die nicht maskieren kann, darf man nach nem Wochenende mal eben 50h Videomaterial pro Kamera sichten...ist nicht praktikabel.


    Die normale Videoauflösung hat mir zwar gereicht, den Täter zu identifizieren, für die Polizei war es aber nicht beweiskräftig genug ("Da erkennt man die Person doch nicht eindeutig.").


    Später hab ich dann noch mal mit ner Webcam von Pearl mit 1,3MP experimentiert, die liefert immerhin 1280 x 1024 Pixel. Die Bildqualität war schon deutlich besser ggü. der Composite-Videolösung. Allerdings war die Verarbeitungsqualität unterirdisch (die immerhin vorhandene Linse des Objektivs fiel irgendwann einfach ab).


    Zuletzt hab ich mit dem MiniDV Camcorder von Pollin (als on-board Kamera im Auto) herumgespielt. Bei Tageslicht ist das Teil gar nicht mal so schlecht. Die Bilder mit 720x480 Pixel bei 30fps werden zwar nicht komplett ruckelfrei aufgezeichnet, die Bildqualität ist aber ganz ordentlich. Und es wird Datum und Uhrzeit eingeblendet. Es können uSD-Karten bis 16GB reingesteckt werden, was 4,5h Auffzeichungsdauer entspricht. Braucht dann aber ein USB-Netzteil/Powerbank zur Versorgung, weil der (immerhin vorhandene) Li-Akku nur 1,5h lang hält. Die Kamera kann wahlweise permanent aufzeichnen oder geräuschgetriggert. Fazit: mit Abstand bestes Preis-Leistungs-Verhältnis.


    Momentan spiele ich mit zwei fernsteurbaren Pan-Tilt-Netzwerkkameras von Pollin herum. Die momentan günstigsten auf dem Markt. Einrichtung eines Webservers dazu ist kinderleicht, die Software unterstützt bis zu 9 dieser Kameras, erlaubt automatische Kamerafahrten und manuelle Fernsteuerung. Interessant ist, dass die Kameras zusätzlich über Alarm-Ein- und Ausgänge verfügen, die z.B. zum Triggern der Aufnahme durch einen externen Sensor oder (via elektron. Relais z.B.) zum Schalten von Scheinwerfern, Sirenen etc. genutzt werden können. Die Kameras können wahlweise per LAN-Kabel oder WLAN betrieben werden. Mit einem PoE-Adapter könnte man das LAN-Kabel auch gleich zur Stromversorgung der Kamera verwenden, was die Verkabelung vereinfacht.


    Werm das alles zu "billig" ist, der sollte sich bei Mobotix umschauen. Das sind derzeit die "amtlichen" Videolösungen. Kameras mit >3 Megapixel nativer Auflösung, 0 Lux Dunkelempfindlichkeit etc. Haben allerdings auch ihren http://%22http//www.amazon.de/…x%22&tag=httpswwwaustr-21.


    Was alle Kameras gemeinsam haben: nachts sind sie mehr oder weniger blind, das Bildrauschen steigt massiv an, die AGC (Helligkeitsverstärkung) arbeitet am Maximum und eine dann in die Kamera strahlende Lichtquelle sorgt für eine Blendung bis zum Systemausfall (bzw. regelt die AGC soweit runter und macht die Blende zu, dass man nur noch die Lichtquelle sieht, aber nicht mehr das drumherum. Das Problem können nur spezielle Bildsensoren z.B. mit logarithmierenden Sensorpixeln, die können dann ohne Blende einen Helligkeitsdynamikumfang von 170dB aushalten (z.B. HDRC-Bildsensoren).


    Deshalb sollte man gerade bei nächtlichen Szenen immer für eine möglichst gute Ausleuchtung sorgen, kann man ja mit einem Bewegungsmelder realisieren. Wenn man es diskret mag, muss man halt mit Infrarotlicht arbeiten, gut sind da die IR-Scheinwerfer aus Armeebeständen. Sind allerdings auch rechte Stromfresser. Arrays aus IR-Dioden sind sparsamer, leuchten aber auch deutlich schwächer.
    Objektive, vor allem Tele- bzw. Zoom-Objektive schlucken zusätzlich viel Licht und man sollte möglichst darauf verzichten.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von Eldorado666;133474

    Ist kein PKW aber einfach das optimale Fluchtfahrzeug: MAN 5t GL (alte Version) mit Kofferaufbau. Die Dinger sind einfach unverwüstlich, einfach zu reparieren und haben schon einen Vielstoff Motor verbaut der eigentlich alles frisst. Wäre noch ein Traum von mir so einen um/auszubauen um damit durch die Gegend zu reisen.


    einen MAN Kat.1 5t gl der ersten Generation zu finden, dürfte nicht einfach sein, bereits 1976 wurde bei der BW der 5t gl der 2. Generation eingführt. Der hatte dann auch keinen Vielstoffmotor, sondern nur einen F8L413F Dieselmotor von Deutz. Alle MAN Kat.1-Modelle haben einen grossen Schwachpunkt: die Wandler-Schaltkupplung (WSK). Die kann von ungeübten Fahrern nämlich blitzschnell ruiniert werden, wenn man zum anfahren die Kupplung benutzt. Bei der WSK dient die Kupplung nur zum Gangwechsel. Hält man an, darf man die Kupplung nicht treten, sondern nur die Bremse. Die WSK trennt dann den kraftfluss Motor-Getriebe automatisch. Will man losfahren, legt man bei getretener Bremse und Kupplung den Gang ein, bleibt auf der Bremse und lässt die Kupplung kommen. Das Fahrzeug ruckt kurz und die WSK öffnet. Zum Losfahren geht man von der Bremse und gibt Gas, die Kupplung bleibt tabu. Die WSK benötigt ein elektr(on)isches Steuergerät. Das kostet als Originalersatzteil bei ZF ca. 4.000 Euro, bei Ebay bekommt man es gelegentlich für 400-600 Euro aus Armeebeständen. Bei defektem Steuergerät blockiert die WSK und der KAT wird zur Immobilie. Sollte man halt wissen. Ansonsten ein geiles Gefährt, der Sound des luftgekühlten V8 mit knapp 12 Litern Hubraum, der hinterm Fahrerhaus werkelt, ist unbeschreiblich.


    Ein weiteres Thema ist der gewaltige Durst der Fahrzeuge, hier ein Auszug aus dem "Verbrauchs-Thread" des Forums Allrad-LKW-Gemeinschaft.de:


    "MAN KAT 1 4x4, 35l/100km, 10,8 Tonnen , max 80Km/h ,Jonson
    MAN KAT I 4x4, 38l/100km, Filly
    MAN KAT 4x4, 34l/100km, nach Umbau mittlere Achsverlängerung 30l/100km Autobahn bei ~100km/h, Pistenmittel 45l Mykines
    MAN KAT 4x4 32l/100km , Urologe mit Aigners „langen“ Achsen
    MAN KAT 1 4x4 30l bei genügsamen Rollen -supi532-
    MAN KAT 1 6x6 nicht unter 40l -supi532-
    MAN KAT1 6x6, 253 KW ab 3,8l/10 km je nach Fahrweise, Wolf_gang
    MAN KAT 6x6 42l/100km, 18 t, langes Getriebe, egn
    MAN KAT1 A1 6x6, MAN-Motor, 12t, durchschnittlich 33l/100km, 24l/100km bei genügsamen Rollen, max24
    MAN KAT 1 8x8 47l/100km AndyE (bei Vollgas auf der Autobahn = 90 km/h)
    "


    Auch wenn er einer der wenigen LKWs ist, der serienmässig Platz für vier Personen im Fahrerhaus hat (3er Beifahrersitzbank), halte ich den Kat als BOV für Einzelpersonen oder eine Familie allerdings für oversized. Man sollte bedenken, dass an so einem Monster alles ein paar Nummern grösser (und schwerer und teurer) ist. Das fängt beim Bordwerkzeug an und hört noch lange nicht bei Bergemitteln (Schneeketten, Bergegurte, Greifzug, Wagenheber etc.).


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    angesichts der Tatsache, dass das nordkoreanische "Parlament" soeben seiner Regierung formal einen Atomangriff auf die USA genehmigt haben (Quelle: Spiegel Eilmeldung), ist es viellecht mal an der Zeit, einen Blick auf die Reichweiten des nordkoreanischen Raketenarsenals zu werfen. Die FAS - Federation of american Scientists trägt Rüstungsdaten über Staaten weltweit zusammen. Hier eine Reichweitenkarte der Raketensysteme Nordkoreas von fas.org.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    um den Thread mal wieder vom Stromprüfer-Thema wegzubekommen:


    meine Ausrüstungsreinfälle waren:


    - Campinglaterne http://%22http//www.amazon.de/…t%22?tag=httpswwwaustr-21. Von der Helligkeit vollkommen unterirdisch, mir ist ein Rätsel, was die Lampe mit den angeblichen 2,2 Watt macht. Als Orientierungslicht mag sie ja ok sein, aber wer mal die LiteXpress Camp 200 oder die Varta Active 3D kennen- und schätzengelernt hat, wird die Osram nicht mehr nutzen wollen.


    - http://%22http//www.amazon.de/…0%22&tag=httpswwwaustr-21. Hat mich zum Glück nur 5 Euro in einem Restemarkt ("Jawoll") gekostet. Kaufte dummerweise gleich zwei davon... Arbeitet nur bei rel. hoher Batteriespannung zufriedenstellend. Mit teilentladenen Batterien oder frischen Akkus fängt sie nach kurzer Zeit zu flackern an. Kinderspielzeug.


    - LED-Campingleuchte von Pollin. Auch hier schade ums Geld. Die weissen LEDs sind nicht besonders hell und fielen eine nach der anderen nach einigen zehn Betriebsstunden ganz aus bzw. fingen einzelne LEDs an, zu flackern. Hab sie mit zufällig noch herumliegenden 5mm-LEDs von Nichia gepimpt, nun nutzt sie unser Kleiner, wenn er im abgedunkelten Zimmer mit Playmobil "Mondlandung" spielt...


    - Kinder-Warnweste von ATU. Zieht unser Kleiner an, wenn er mit Laufrad, Kettcar o.ä. auf Tour geht. Reflexstreifen scheinen nur hauchdünn aufgebracht zu sein. Scheuern sich nach wenigen Stunden Benutzung ab.


    - Kodak Solar-Lader KS-100C für 2xAA-Akkus. Lädt die mitgelieferten 2100mAh-Akkus lt. Anleitung bei voller Sonne in 28h auf. Aber selbst mit vorgeladenen Akkus drin kann man mit dem Gerät praktisch keine anderen "USB-powered" Geräte betreiben geschweige denn laden, der Ausgang ist mit 300mA einfach zu schwach dimensioniert. Als Aufbewahrungsschachtel für 2 Akkus etwas zu teuer...


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    wenn man der Energy Watch Group und anderen Unkenrufern glauben mag, dann erledigt sich zumindest das Problem mit den aktiv in Reaktordruckbehältern vor sich hin köchelnden Brennelementen in absehbarer Zeit von selbst: Peak Uranium: "Pessimistic predictions of future high-grade uranium production operate on the thesis that either the peak has already occurred in the 1980s or that a second peak may occur sometime around 2035."


    Die Franzosen sind nicht nur deshalb in Mali so aktiv militärisch engagiert, weil sie Timbuktus Moscheen für erhaltenswert erachten, die holen aus der Region (v.a. Niger) den dringend benötigten Brennstoff für ihre heimische Stromerzeugung.


    D.h. die Generationen nach uns werden sich dann "nur" noch mit verbrauchten Brennelementen rumärgern müssen.
    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    in Algerien liegt der Liter Diesel momentan bei 14 Euro-Cent, in Libyen und im Iran bei 10 Euro-Cent. KLICK. Wenn ich mir die Lebensverhältnisse, Rechtstaatlichkeit, Bildungssystem, Lebensperspektiven etc. so anschaue, bin ich allerdings gerne bereit, den hierzulande gültigen Preis von 1,40 Euro/Liter zu bezahlen. Abgesehen davon sind die Preise dort staatlich festgelegt und sagen nichts darüber aus, ob und wieviel Sprit man an einer Tankstelle bekommt. Iran bspw. verkauft Sprit nur auf Tankkartenkontingente, man kann also nur die Menge tanken, die als Guthaben auf der Berechtigungskarte gespeichert ist, was z.B. regelmässig dazu führt, dass Globetrotter sich Sprit von Fernfahrern dazuschnorren müssen, weil die bei der Einreise ausgehändigte Tankkarte bei weitem nicht ausreicht, das Land zu bereisen bzw. zu durchqueren. Merke: der billigste Spritpreis nützt nichts, wenn man den Treibstoff nicht bekommt.


    Übrigens zahlte ich im Frühjahr 1999 an einer Autobahnraststätte zwischen Garmisch und München 99 Pfennig für den Liter Diesel.


    Ich seh das mit Peak Oil pragmatisch-pessimistisch: keiner weiss, was in Sachen Erdöl/Erdgas auf uns zu kommt. Man kann sich hinsetzen, die Finger in die Ohren stecken und "lalalalaaa" summen. Oder man kann sich was die persönliche Abhängigkeit von Erdöl/Erdgas angeht, Stück für Stück entkoppeln. Das fängt bei der Reduktion des Spritverbrauchs für die der tägliche Mobilität an, geht über die Nutzung haltbarer "Konsum"-Güter und endet noch lange nicht mit dem Senken des haushaltsbezogenen Energiebedarf (Strom, Wärme). Das kann jeder tun, aus freien Stücken.
    Und ganz egal, ob Peak Oil kommt oder nicht, ob das Klim akollabiert oder nicht: der Strompreis hat sich in den letzten paar Jahren verdoppelt und er wird sich vermutlich auch in Zukunft alle paar Jahre verdoppeln. Dito bei den Preisen für Heizenergie und natürlich den Treibstoffpreisen. Wenn ich im gleichen Tempo meinen jeweiligen Energiebedarf wenigstens halbieren kann, dann bleibts für mich finanziell beim Status Quo - dann bin ich schon mal zufrieden.
    Da ich aber ein "Technik-Spieler" bin, stelle ich z.B. derzeit erfreut fest, dass ich dank inzwischen gereifter LED-Leuchtmitteltechnik, den Lichtstromverbrauch in unseremHaushalt auf 1/7 des bisherigen (Halogen bzw. ESL)-Stromverbrauchs senken konnte. Wenn ich nun meine inzwischen 6 Jahre alte Pumpen der Zentralheizung durch welche ersetzen kann, die 75% weniger Strom verbrauchen, dann sinkt mein Strombedarf während der Heizperiode auch um fast drei Viertel. Undsoweiter. Da ich gleichzeitig meine solare "Eigenstromversorgung" ohne Einspeisung weiter ausbaue, ist der Tag nicht mehr fern, an dem ich zumindest in Punkto elektrischer Energie von Preissteigerungen und Verfügbarkeitsproblemen grösstenteils abgekoppelt bin.


    Übrigens entwickeln sich momentan auch die Energiegenossenschaften an verschiedenen Orten mit steigendem Tempo. Wir haben das Glück, in einer ländlichen Gemeinde zu leben (ultrakonservativ, die CDU holt regelmässig >80% der Stimmen bei Wahlen), die gerade eine Öko-Idee nach der anderen umsetzt, da können Altgrüne nur von träumen: erst der gemeinsame Beschluss aller örtlichen Bauern "Keine Gentechnik auf unseren Feldern", dann die komplette Umrüstung der Strassenbeleuchtung auf LED-Technik, wobei sich die Gemeinde sogar von Astronomen beraten liess ("Dark Skies"), dass bewusst "lichtverschmutzungsarme" Lampen ausgesucht wurden und jetzt auch noch die Gründung der Genossenschaft "Neue Energie", die nach derzeitigem Stand mehrere hundert Haushalte mittels Nahwärmenetz mit Heizwärme versorgt, die bei zwei lokalen Biogaskraftwerken- und einer Hackschnitzelanlage anfällt. Und die im Erfolgsfall auf alle Ortsteile ausgedehnt werden soll.
    Nicht weit von uns ist das "Energiedorf" Suppingen, das sich schon seit über zehn Jahren mit einem Nahwärmenetz versorgt und auch elektrisch mit zwei in Eigenregie betriebenen Windrädern und einem "Solarfeld" übers Jahr die dreifache Menge an Strom erzeugt, die der Ort eigentlich bräuchte.
    Das Problem ist, man kann so etwas offenbar nicht von Bundesebene herab verordnen, die Lobby der Energiekonzerne ist dafür zu mächtig. Aus deren Feder kommen die Vorlagen für ihnenen entgegenkommende Gesetze. Auch die nun beginnende Hatz auf energietechische Selbstversorger, die sich angeblich "entsolidarisieren" und aus der Verteilnetz-Verantwortung stehlen würden, ist nichts als perfide Lobbyarbeit der "Big 4".
    Interessant in diesem Zusammenhang, dass nun ein Verbraucherschutzverband in D gegen die Offshore-Windparks klagt. Denn diese und die dann fast wie selbstverständlich angeblich notwendigen "Stromautobahnen" von Nord nach Süd sind aus lokaler Sicht für die Energieversorgung vollkommen unnötig. Aber sie sind gigantische Subventions-Senken für Steuermilliarden und EEG-Umlagen, bezahlt vom Verbraucher, der "Kohlepfennig" des 21. Jahrhunderts.


    Aber zurück zum Peak Oil aus Prepper-Sicht: wer der Maxime folgt "Unter allen Umständen handlungsfähig bleiben", der ist dann eigentlich schon fast automatisch auch auf Peak Oil vorbereitet, meine ich. Denn es gibt durchaus mehr als nur ein Szenario, in dem erdölbasierende Treibstoffe nicht oder nur zu abstrusen Preisen zu bekommen sind. Fragt mal jemand, der in der DDR aufgewachsen ist. Oder fahrt mal durch Afrika: "Sorry, no gas" ist ein Schild, dass jede Tankstelle auf diesem Kontinent griffbereit hat.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    bei AKWs gibt es eigentlich nur zwei kritische Problemauslöser:
    - Überhitzung der Brennelemente im Reaktordruckbehälter mit den bekannten Folgen (Ansprechen der Überdruckventile, teilweise oder völlige Kernschmelze etc.)
    - Überhitzung der Brennelemente im Abklingbecken mit möglicherweise vergleichbaren Folgen wie vor (Versagen der Brennelementhüllen, ggf. Entstehung kritischer Masse im Abklingbecken etc.)


    Nimmt man ein "absehbares Worst-Case-Szenario" an, d.h. keine Naturkatastrophe, krasse Fehlbedienung, akutes Technikversagen oder einen Anschlag, dann sollte man in der Lage sein, ein oder viele AKW kontrolliert herunterzufahren und die Brennelemente in Abklingbecken zu verfrachten. Mit etwas Verve (oder Mut der Verzweiflung) sollte es möglich sein, diese Brennelemente auch aus aufzugebenden Abklingbecken zu ziehen und in einen für diesen Zweck zu opfernden geeigneten See zu verfrachten (russische Methode). Ist der See gross genug, sollte die Wassermasse ausreichen, die Brennelemente unter der kritischen Temperatur zu halten, ohne dass man technische Kühlsysteme jahrzehntelang am laufen halten muss.


    Als Optimist gehe ich auch in einem solchen Worst Case davon aus, dass irgendwann auch wieder bessere Zeiten kommen und man dann die BEs bergen kann und irgendwo endlagern wird.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    IMO zuviel und zu schwer. Abgesehen davon ist das Kind nur jetzt im Moment 8 Monate alt, in vier Wochen ist es schon 9 Monate. Falls Du verstehst, was ich meine. Lässt die Krise zwei Jahre auf sich warten, ist der Zwerg zweieinhalb Jahre alt, läuft kürzere Strecken alleine und wiegt >10kg, was ihn als Beipack in Mamas Rucksack disqualifiziert. Dann das Thema Gasmaske: eine passive Maske funktioniert bei Kleinkindern nicht, die schaffen mit ihren Lungen den Unterdruck nicht, der notwendig wäre, um Luft durch den Filter zu ziehen. Alternative wäre eine gebläsebelüftete Schutzmaske, wie es sie z.B. aus BW-Beständen für Kopfverletzte gibt. Sind allerdings etwas unhandlich.


    Ich hab mal violett markiert, was ich weglassen würde und grün, was ich zusätzlich mitnehmen würde.



    Die "Technik" würde ich redundant soweit es geht, jeweils in jede Funktionsjacke verbannen: Stirnlampe, Handy mit Ersatzakku, Verbandpäckchen, Trekkingkekse/Traubenzucker, Taschenmesser, Feuerzeug etc.


    Beim flüchten mit Kind gibt das Kind den Rhythmus und die Ansprüche an Wetterschutz, Routenwahl etc. vor. D.h. man wird mehr Zeit stationär in einem (mehreren) ggf. selbstgebauten Unterschlupf und weniger mit ganztägigen Gewaltmärschen verbingen. Zumindest sollte das das vorrangige Ziel sein.


    Die Basics zum Wandern und Übernachten hab ich mal weggelassen, die gehören natürlich dazu. Auch evtl. Transportmittel, wie Bollerwagen, Fahrräder mit Anhängern (einer fürs Kind, einer für die Rucksäcke, Zelt) und vorzugsweise Auto sollten je nach persönlicher Situation geplant werden. Optimal ist natürlich das Zwiebelschalen-Prinzip: im Auto die Fahrräder + Anhänger + Rucksäcke + Wanderausrüstung dabei haben. Dann kann man nach Bedarf umsteigen: Auto bis es nicht mehr geht, dann Fahrrad, dann zu Fuss.


    Grüsse


    Tom

    Hallo FK,


    ich kann Deine Gefühlslage einigermassen nachempfinden, war ich doch während meines Studiums jahrelang als angelernter Pflegehelfer (ex Zivi) als "Springer" querbeet auf allen Stationen (bis auf Wochenbett) in einer kleinen Kreisklinik im Einsatz. Auch kenne ich die Situationen mit 45 Patienten auf einer für 36 Betten ausgelegten Station und dann der Ankündigung kurz vor Mitternacht, dass noch 3 bis 4 alkoholisierte Personen nach einer Schlägerei zur Beobachtung dabehalten würden... Oder Wochenenddienst Spätschicht alleine mit einer 17jährigen Schwesternschülerin im 2. Ausbildungsjahr auf einer Inneren Station... Ist immer gut gegangen und zeigt mir, dass auch schon Mitte der 90er Jahre der Personalschlüssel in der Pflege besch...eiden war. Ich hab aber auch erlebt, dass gerade das Pflegepersonal in ernsten Lagen absolut über sich hinauswächst, unaufgefordert aus dem "frei" zur Arbeit kommt und absolut konzentriert am Patienten arbeitet. Im Gegensatz zu den eher am Schreibtisch tätigen Oberärzt/innen der Inneren, die ich zwei Mal bei Reanimationsnotfällen auf der Normalstation sowohl mit der Situation als auch mit dem Equipment ("Verdammt, weiss jemand, wie der Defi...") überfordert waren. Und auch den blutjungen unerfahrenen Stationsarzt, der mit den Worten "Sie wissen besser, was er braucht" dem erfahrenen stationsleitenden Pfleger bei der medikamentösen Notfalltherapie den Vortritt lässt. Wenn es drauf ankommt, funktionieren die Pflegeteams IMO hervorragend.


    Was wird in Krankenhäusern passieren, wenn eine Krise eintritt? Man wird versuchen, soviele Patienten, wie möglich, nach Hause zu entlassen. Und zwar rigoros. Da gibt es kein tagelanes Warten eines Schlaganfallpatienten auf einen Rehaplatz. Alle, die Familie haben und nicht am Beatmungsgerät hängen, werden als erstes heimgeschickt. Ein Gipsbein kann man auch zuhause hochlagern und den Verbandswechsel nach einer grossen Bauch-OP bekommt auch die Gemeindeschwester zusammen mit dem Hausarzt hin.


    Geschätzte 50% der Patienten, würde ich sagen, könnten heimgeschickt werden, ohne dass sie dadurch in Lebensgefahr geraten. Dass ihre Heilung dann nicht optimal verläuft, sei dahingestellt.


    Wie es in einem Krankenhaus in einem Krisengebiet aussieht, kann man immer wieder aus dem TV erahnen, wenn mal wieder aus Libyen, Syrien oder dem Libanon berichtet wird.


    Sollte es sich "nur" um einen Stromausfall handeln, dann sollte ein vorausschauender Klinikdirektor entsprechend vorgesorgt haben. Notstromaggregate und Treibstoff für zunächst einige Tage. Dann eine unverzügliche vorranginge Belieferung mit Treibstoff und ggf. mobilen Netz-Ersatz-Anlagen. Und wenn das aus bestimmten Gründen nicht möglich sein sollte: Verlegung der Patienten in andere Regionen mit Strom. Last but not least hat auch das Militär dutzende mobiler Feldkrankenhäuser, die zwar provisorisch aussehen, aber durchaus ganzjährig nutzbar und monatelang oder länger betreibbar sind. Das Zeugs funktioniert nicht nur am Hindukusch.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von unimog;132513

    das mit den Unterschieden zwischen Drehmomentschlüssel, Ratsche, Radkreuz & Co. ist mir bekannt :lachen:, nur ich tendiere mangels einem gescheiten (-> ordentlichen) Drehmomentschlüssel zum Kauf von einem, da dieser auch eine Ratsche bzw. ein Radkreuz ersetzen kann. Denn für den "normalen", hoffentlich bald anstehenden Reifenwechsel benötige ich sowieso noch einen Drehmonetschlüssel.
    Recht hast du, dass der geringe Hebelarm oft ein Problem ist, aber bei den Ratschen von z.B. Proxxon ist es möglich eine Verlängerung zu montieren.


    Ratsche und Drehmomentschlüssel sind zum lösen festsitzender Radschrauben komplett ungeeignet, ja sogar gefährlich.


    Was das Verlängern von Proxxon-Ratschen betrifft, hab ich diesen Hinweis gefunden:


    "Mit Innenvierkant in der Stirnseite des Griffes. Zum Aufstecken einer Verlängerung. Mit viel Gefühl kann hier auch ein Hebel eingesetzt werden (Ratsche, T-Stück). Die zu übertragenden Kräfte sind jedoch auf max. 27 Nm begrenzt."(Quelle)


    27 Nm ist etwa ein Viertel des heute üblichen Anzugsmoments beim Festziehen der Radschrauben an PKW-Rädern. Das Lösemoment einer wie es Matthias schon genannt hat, mit dem Schlagschrauber festgeknallten Schraube ist ein meist ein Vielfaches höher (wenn man sich mit 1m Hebellänge mit einem grossen Teil seines Körpergewichts reinhängen muss, dürften es meist über 300 Nm sein). D.h. man riskiert den Bruch der Ratsche bzw. das Auseinanderrutschen/Versagen der Steckverbindung zw. Ratsche und Verlängerung. Verletzungsgefahr! Und deshalb gerade aus "Prepper-Sicht" nochmals völlig ungeeignet, weil man im Krisenfall alles, aber auch wirklich alles vermeiden sollte, was zu Verletzungen führt.


    Einen Drehmomentschlüssel zum Lösen von Radschrauben zu missbrauchen ist auch Murks: der typische Drehmomentschlüssel im PKW-Bereich geht bis etwa 210 Nm Maximalwert. Muss man ihn höher belasten (was bei festsitzenden Schrauben der Fall ist, s.o.), riskiert man, dass man ihn innerlich verbiegt und auf jeden Fall die Kalibration verloren geht. Man ruiniert sich also mindestens die Messgenauigkeit, auch wenn der Schlüssel so schön lang und robust aussieht.


    Deshalb unbedingt Matthias' Rat folgen und einen ausziehbaren Radmutternschlüssel für sowas verwenden: ist sicher und mit dem geringsten Verletzungsrisiko. Ausserdem ist er als Werkzeug eigentlich nur fürs Radschrauben lösen geeignet, was die Chance erhöht, dass er auch immer brav im Auto verbleibt und nicht irgendwann mal zum Fahrradschrauben o.ä. rausgeholt wird und dann nicht mehr zurückfindet ins Auto und im entscheidenden Fall unterwegs bei einer Reifenpanne nicht mehr an Bord ist.


    Für Unterwegs würde ich keinen Drehmomentschlüssel einpacken, mit dem (eingeschobenen!) Radmutternschlüssel kann man die Radschrauben nicht überlasten: damit so fest wie möglich anziehen (nicht gerade draufspringen, eher mit dem Körpergewicht satt draufstützen), das passt dann schon. Wichtig ist, nach einigen Kilometern die Schrauben nochmal nachziehen.


    Allgemein würde ich das an Bordwerkzeug einpacken, was ich auch beherrsche bzw. mir an Arbeiten am Auto (unterwegs!) auch zutraue. Ein kompletter Steckschlüsselkasten ist nur Ballast, wenn man schon an der Frage scheitert, wie rum denn nun die Radschrauben auf- und zugehen. Fährt man ein halbwegs "neumodisches" Auto, sollte man sich überlegen, ob man nicht ein kleines Lesegerät für die OBDII-Schnittstelle einpackt, die kosten heute nicht mehr die Welt (die billigsten, die ich kenne, um 35 Euro). Das erleichtert die Fehlersuche manchmal ungemein: Auto ruckelt, nimmt kein Gas mehr an, spuckt schwarzen Qualm aus. Jetzt ohne Ahnung drauflos zu schrauben, kann alles eher verschlimmern, vor allem am Strassenrand. Ein Blick aufs Display des Diagnosegeräts verrät: Fehler xy, Luftmassenmesser: kein Signal oder Fehler yz, Ladedruck zu niedrig. Im ersten Fall liefert der LMM kein Signal und die Gemischberechnung im Steuergerät klappt nicht mehr. Ist es nur ein Kabelproblem, kann man den Fehler schnell einkreisen, ist der LMM defekt (und hat man einen Ersatz dabei, bei Fahrern von tdi-Motoren aus dem VAG-Konzern empfehlenswert) ist das Teil mit wenigen Handgriffen gezielt ausgewechselt. Imzweiten Fall mit zu niedrigem Ladedruck hat man es meist mit einem Riss/Loch im Druckschlauch der Ansaugluft zwischen Turbolader/LLK und Zylinderkopf zu tun. Hier wirkt das bereits genannte Panzertape/Gaffatape auch wahre Wunder.


    Nach meiner Erfahrung genügt als Bordwerkzeug neben dem ab Werk vorhandenen Radschlüssel, Umsteckschraubenzieher etc. noch den ausziehbaren Radschlüssel, eine gute Kombizange, ein kleiner Kreuzschlitz- und ein Schlitzschraubendreher, etwas stabiler Draht (1-2m, mind 1mm Durchmesser), eine Rolle gutes(!) Panzertape, z.B. das von Tesa. Eine Auswahl Kabelbinder und ein Auspuffreparaturset (findet man bei ATU), bestehend aus einem Blech und zwei grossen Schlauchschellen. Ein OBD-Lesegerät. Dazu ein paar "feinfühliger" Arbeitshandschuhe (dünne aus Baumwolle/Nitril, nicht diese grauen dicken Lederlappen) und eine helle Arbeitslampe. Für Pannen kommen noch der Original-Wagenheber, ein mind. 20x20cm grosses, 2cm starkes Sperrholzbrett (kein normales Brett und keine Spanplatte) als Unterlage für den Wagenheber, ein gutes Abschleppseil,(nur) im Winter noch ein gutes Starthilfekabel, Schneeketten, Schneeschaufel, Wolldecke, Ersatzeiskratzer und ein Liter Scheibenfrostschutzkonzentrat.


    Grüsse


    Tom