Beiträge von tomduly

    Hallo,


    zum Natodraht (aka Bandstacheldraht) gibt es in D ein interessantes Urteil (verlinkt im Wikipedia-Artikel Natodraht). Demnach ist die private Nutzung des Natodrahts nicht grundsätzlich verboten. Im verhandelten Fall wurde dennoch die Grundstückseigentümerin dazu verurteilt, den Natodraht wieder abzubauen, den sie hinter ihrem Zaun installiert hatte, um Kinder und Jugendliche davon abzuhalten, die von einem am Zaun gelegenen Ballspielplatz ab und zu auf ihr Grundstück geschossenen Bälle wieder zu holen. In diesem konkreten Fall argumentierte das Gericht, dass Kinder und Jugendliche sich erfahrungsgemäss über Verbote (und Zäune) hinwegsetzen, wenn sie im "Spieltrieb" sind. Auch Verbotsschilder seien keine wirksame Massnahme, Kinder davon abzuhalten, über den Zaun zu steigen. Der dahinter ausgelegte Natodraht würde sie dann unweigerlich erheblich gefährden. Zumal die Eigenschaften des Natodrahts bewusst so seien, dass eine Person, die in den Draht gelangt und sich verletzt, bei Befreiungsversuchen noch stärker in den Draht verwickelt wird und sich weiter verletzt. Deshalb ginge von dem Natodraht eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit aus. (Urteil Verwaltungsgericht Minden, 2003)


    Man könnte jetzt im Umkehrschluss argumentieren, dass in einem Bereich, wo man nicht mit starkem Aufkommen von Kindern und Jugendlichen rechnen muss (Ballspielplatz) und wenn man ein an sich für Kinder und Jugendliche "unüberkletterbares" Hindernis hat und zusätzlich deutliche Warnschilder anbringt, der Einsatz von Natodraht zur Grundstückssicherung rechtlich unproblematisch sei.


    Am Rand eines Stadtparks würde ich Natodraht für eher problematisch halten. Hier wäre denkbar, dass ein Hund eines Spaziergängers ausbüxt und sich im Zaun verfängt. Wenn der Hundehalter dann versucht, seinen ggf. schon verletzten Hund zu befreien und sich selber auch in Gefahr bringt, könnte das ziemlichen Ärger bringen.


    Bei einem Lattenzaun bringt es nichts, ihn nur oben rum zu schützen, er muss auch gegen Unterkriechen gesichert werden.


    Ich würde einen robusten Metallzaun erwägen, geschweisste verzinkte Doppelstabmatten 250x170cm sind da heute Standard. Kosten allerdings um die 50 Euro das Stück dazu kommen noch Pfosten, Verbinder und Fundamente. Bei 680m geschätzte 18.000 Euro - wenn man es selber macht...


    Die andere Frage ist, ob man wirklich die äusserste Grundstücksgrenze derart absichern muss, oder ob es nicht ausreicht, einen kleineren innneren Bereich stärker zu sichern.


    Um den Zaun "hühnersicher" zu bekommen, muss man ihn vor allem unternrum verstärken, damit Fuchs und Marder sich nicht unten durchgraben. Das kann man mit einem feinmaschigen Maschendrahtzaun machen, den man L-förmig anbringt: ein 50cm breiter Teil eines z.B. 150cm breiten Maschendrahtzaunes wird flach auf den (extrem kurz gemähten, besser blanken) Erdboden gelegt und mit Heringen gesichert. Mit der Zeit wächst dieser "Bodenzaun" ein und verhindert sowohl das Scharren der Hühner am Zaun als auch das untergraben von aussen. Der restliche 100cm-Teil des Maschendrahts wird innen am Lattenzaun angetackert. Wenn man dann noch vermeidet, auf dem Bodenzaun herumzutrampeln oder zu fahren, hält diese Konstruktion durchaus ein paar Jahrzehnte.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von flywheel;127392

    Zusätzlich zu meinem Wohnwagen baue ich mir einen Anhänger der universell einsetzbar sein soll.
    Hierfür suche ich Kompaktküchen aus Bullis mit: Spühle, Kocher, Kühlbox und frisch sowie Abwasser.


    wenn Du Anregungen suchst:


    Reimo T4 Multivcanküche


    Flightcaseküchen


    Bei IKEA und in Baumärkten findet man kleine Badezimmerschränkchen für wenig Geld, die kann man mit einem WoMo-Spülbecken, zwei Kanistern, einer Tauchpumpe und einem Gaskocher ratzfatz zu so einer "Bulliküche" umstricken.


    Mein "Küchenrohbau" aus unserem Shelter hab ich mal angehängt. Der Küchenblock ist 80cm breit (Sitzplatz mit eingerechnet), die Arbeitsfläche 68cm breit, 60cm tief. Im Block ist hinten ein stehender Wassertank 100l, links davor ein 30l-Abwasserkanister mit Rädern und ausklappbarem Griff. Zwischen Kanister und Tank sitzt links an der Wand eine Shurflo-Druckwasserpumpe, die 3bar schafft (um einen Katadyn-Keramikfilter zu betreiben). Rechts vom Kanister eine Waeco-Kompressorkühlbox mit 32l Inhalt, die bei Bedarf auf -18°C kühlt und wesentlich weniger Strom braucht, als eine Peltier-Kühlbox. Die Kühlbox sitzt auf einem in "Schienen" geführten Rollbrett, weil sie nach oben öffnet. Rechts vom Kanister und über der Kühlbox sind auf dem Bild als Platzhalter zwei Aldi-Plastikboxen. Hier kommen Schubladenauszüge für Geschirr, Töpfe etc. hin. Im Oberschrank, der auf dem Bild noch provisorischen "Testcharakter" hat sind die Frühstücksbox (alles wichtige zum Frühstück griffbereit: Nutella, Marmelade, Instantkaffee etc.) und weiterer Küchenkrimskrams und Trockenlebensmittel.


    Aus eigener Erfahrung kann nich nur raten, die geplante Küche erst mal provisorisch zusammenzuzimmern und z.B. an einem Campingwochenende auszuprobieren. Denn nur in der Praxis zeigen sich Planugnsfehler oder unpraktische Anordnungen (bei uns z.B. "Kind kommt nicht an den Wasserhahn" - deshalb sieht man rechts von der Kühlbox einen Falthocker).


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    ich habe in den letzten Wochen fast alle 35W-Halogenbirnen durch 5W-LED-Leuchtmittel im Haus ersetzt. Insgesamt 36 Stück (Zimmer über 3 Etagen, Flure, Treppenhaus, Arbeitszimmer, Bad, Waschküche, Küche). Macht rechnerisch 180W installierte Leistung statt 1260W bzw. eine Reduktion auf 15% der bisher installierten Leistung.


    Da wir fast ausschliesslich Lampen mit E14 bzw. GU10-Sockeln haben, kamen die meisten der schönen guten Marken-LED-Lampen mit bester Farbwiedergabe und Helligkeit leider nciht in Frage. Für E14 gibt der Markt nicht viel her. Ich hab viel experimentiert und bin letztlich bei Leuchtmitteln gelandet, die sehr hell sind, auch wenn sie keine perfekte Farbwiedergabe haben (Ra>65..70). Es sind 385lm-LED-Leuchtmittel mit 5W (E14, GU10 und MR16). Sie liefern ein absolut brauchbares Raumlicht, speziell Kinderzimmer, Wohnzimmer, Bad, Treppenhaus etc. sind nun mindestens gleichwertig ausgeleuchtet (was die Helligkeit und Lichtverteilung angeht). Für Arbeitsbereiche (Küchenarbeitsplatte, Schreibtische und gutes Leselicht) setze ich die Parathom PAR16 von Osram ein, die relativ gebündeltes Licht liefert, mit guter Farbwiedergabe und Helligkeit.


    In Scheune, Werkstatt und anderen Nebenräumen fliegen jetzt nach und nach die 36W-Leuchtstofflampen raus und werden durch je 2x 10W-E27-LED-Leuchtmittel ersetzt. Die klassischen Leuchtstofflampen liefern zwar ein helles Arbeitslicht, sind aber im Winterhalbjahr bei Raumtemperaturen knapp über 0°C eigentlich unbrauchbar, weil sie nicht ihre volle Helligkeit erreichen und auch erst nach Minuten einigermassen hell werden. Dazu kommt, dass die Lampen allesamt konventionelle Vorschaltgeräte/Drosseln enthalten, die einen Eigenverbrauch von 10W haben. D.h. jede 36W-Lampe braucht in Wirklichkeit 46W. Das betrifft 10 36W-(46W)-Leuchtstofflampen, die nun durch 20 10W-LEDs ersetzt (diese da KLICK sind wirklich brauchbar hell zu einem günstigen Preis) werden, das macht eine Reduktion von 460W auf 200W installierter Leistung - immerhin. Koppeln will ich die Nebenraumbeleuchtung dann mit PIR-Bewegungsmeldern, also wahlweise Dauerlicht per Lichtschalter oder Licht bei Bewegung, wenn mal nur kurz von der Wohnung durch Stall und Scheune huscht, um Brennholz zu holen, oder Müll raus zu bringen.


    Wovon ich enttäuscht bin, sind die chinesischen 10W-LED-Baustrahler die Lichtausbeute und "Projektion" ist enttäuschend. Ganz gut dagegen sind die 50W-LED-Fluter, die sind wirklich hell - hab ich zwei getrennt schaltbare in der Werkstatt. Da kommen herkömmliche 300W-Halogenstrahler nicht mit.


    Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, dass ich die klassische "böse" klare 100W-Glühbirne nach wie vor für die Referenz halte, wenn man einen typischen (Wohn-)-Raum oder Arbeitsraum gleichmässig hell und farbtreu beleuchten will.


    Bis dahin muss sich die LED-Industrie noch ganz schön strecken. Aber man ist auf dem Weg: bei meinem Arbeitgeber bin ich seit letztem Jahr mit beteiligt, Workshops für Elektronikentwickler und Forschungsprojekte zum Thema "Intelligentes Licht" zu veranstalten. Der (schaltungstechnische) Aufwand ist immens, aber da Mikroelektronik in Massenproduktion (fast) nichts kostet, kann man sich den Aufwand durchaus erlauben: um z.B. eine bessere Farbwiedergabe zu erreichen und auch die unterschiedliche Alterung der einzelnen Phosphore auf den LED-Chips erfassen und ausgleichen zu können, werden (gute) LED-Leuchtmittel künftig einen Farbsensor enthalten, der das emittierte Farbspektrum permanent ermittelt und eine Elektronik, die mit der Farb- und Helligkeitsinformation die einzelnen LED-Chips so ansteuert, dass die gewünschte Farbtemperatur und Helligkeit herauskommt und vor allem unter allen Bedingungen beibehalten wird.


    Andere Ansätze gehen dahin, die LED-Chips selber als Fotosensoren zu "missbrauchen": eine LED erzeugt einen Strom, wenn Licth auf sie fällt, der der Lichtintensität entspricht. So könnte sich z.B. eine LED-Leuchte selbsttätig der Umgebungshelligkeit anpassen (so dass der Raum immer konstant gleich hell ausgeleuchtet wird) oder selber feststellen, wann es draussen dunkel wird und sich einschalten. Dazu muss man nur alle paar Sekunden die LED für Mikrosekunden ausschalten und in dieser Aus-Phase den Fotostrom messen. Bei einem LED-Leuchtmittel mit mehreren LED-Chips könnten einzelne kurz ausgeschaltete Chips die Fotosensorfunktion selbst übernehmen.


    Grüsse


    Tom

    Hallo DON,

    Zitat von DON;127206

    Ein Bekannter von mir hat sich vor ca 2 Jahren einen alten Hanomag AL28 mit Kofferaufbau gekauft.


    die Hanomags sind auf jeden Fall kultige Fahrzeuge. Aber so manchem AL28-Fahrer wird es mulmig, wenn sich die Tachonadel nach minutenlanger Beschleunigungsorgie der 70km/h-Marke entgegenzittert.
    Man sollte sich allerdings intensiv mit den Schätzchen beschäftigen, die haben so ihre Schwachstellen, die man kennen sollte. Und sie sind seehr wartungsintensiv. Hanomag hat früher AL28-Besitzer, deren Motor 100.000km erreicht hat, mit einer Ehrenplakette ("guter Fahrer - guter Motor") geehrt.


    Aber die schnelle "Abmarschfähigkeit" haben wir mit unserem Reiselaster (Unimog 1300L + aufgelasteter Kabine FM1) auch. Entspricht so ziemlich der Originalkonfiguration der BW, unserer hat allerdings eine etwas zivilisiertere Optik. Und die Inneneinrichtung ist für 2 Erwachsene + 1 Kind ausgelegt. Der Vorteil so einer Kabine im Container-Format: extrem robust, absetzbar und auch alleine (ohne Fahrzeug drunter) funktiuonsfähig und nutzbar. Könnte in einem Katastrophen-Szenario (Hochwasser, Erdbeben) z.B. so genutzt werden: zunächst bringt man sich und seine Familie mit dem aufgesattelten Shelter in Sicherheit. Am sicheren Ort lädt man die Kabine ab (in unserer Scheune mach ich das alleine manuell mit einem Ketten-Hebelzug, draussen ohne Verladehilfe würde ich die Kiste notfalls an einem Fixpunkt (Baum o.ä.) festbinden und von der Pritsche ziehen, die Shelter halten viel aus). So hat man eine Wohnmöglichkeit für sich und die Familie und gleichzeitig ein universelles Fahrzeug mit 2x3m Ladefläche und 2t Zuladung, 22t Anhängelast, das bei Hilfsmassnahmen bzw. dem Wiederaufbau gut verwendbar sein dürfte.


    Ist aber auch eine Luxusvariante, wir hatten Mog und Shelter schon für Wüstentouren, bevor wir das "Prepper-Potenzial" erkannten und ich das in die Krisenvorsorge mit einbezog. Extra kaufen würde ich mir heute (vermutlich) einen Unimog nicht mehr. Dann eher einen 110er Defender und einen Offroad-Trailer als Wohnanhänger. Aber wenn man mal einen Mog hat, gibt man ihn nicht mehr her...:smiling_face_with_hearts: und macht das Beste daraus.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    pfiffiges Teil und garantiert EMP-fest , kann höchstens die Mechanik festrosten :)


    Hier mal ein Link, was Googles Bildersuche zum Stichwort Addiator ausspuckt: [URL="http://www.google.de/search?hl=de&gs_rn=3&gs_ri=psy-ab&pq=casio+solar&cp=6&gs_id=o&xhr=t&q=addiator&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.&bvm=bv.42452523,d.bGE&biw=1342&bih=917&wrapid=tljp1360828593614010&um=1&ie=UTF-8&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=tJgcUe2cJOar4ATG3YCIAg"]KLICK[/URL]


    Wers etwas komfortabler mag (halt nicht ganz so EMP-fest), dem sei der klassische Schülerrechner Casio FX-82 Solar empfohlen. Kommt 100% ohne Batterie aus und arbeitet auch bei trübem Licht. Ich hab ein paar von denen: bei der Arbeit, zuhause, in der Schultasche fürs Studium. Da es ein verbreiteter Schülerrechner ist, gibt es ihn laufend gebraucht für wenige Euro z.B. bei Ebay, kostet neu aber auch nur 12-15 Euro.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    Zitat von Waldschrat;126811

    ... würde ich die Alkali-Manganbatterien durch LiFeS2-Batterien ersetzen. Die sind zwar um Faktor drei teurer, haben aber eine Lagerdauer von 15 Jahren.


    ist schon richtig, habe ich auch bei (meinen) langzeiteingelagerten Gerätschaften, soweit sie mit AA-Format arbeiten. Für D- bzw. Monozellen-Bauform habe ich bislang noch keine Lithiumbatterien mit 1,5V gefunden und mit den Plastikadaptern "AA-to-D" habe ich speziell bei den Camplite bzw. Varta-Lampen eher schlechte Erfahrungen gesammelt (vor allem bei den Doppel-AA-Adaptern gibts Kontaktprobleme) - unzuverlässiger Kontakt.


    Da ich aber (hoffentlich) die mit dem Koffer ausgestatten Eltern und Schwiegereltern auch künftig in kürzeren Abständen als dem 5jährigen bzw. 15jährigen Haltbarkeitsdatum besuchen werde, hab ich auch die Hand drauf, was die Retablierung des Koffer-Inventars angeht. :)


    Zitat von Mr. Prepper;126792

    ...Welche Bezugsquelle hast Du denn für den einfachen Plastikkoffer aufgetan? Ich halte ihn auch für sehr gut geeignet, weil er gut auffindbar ist und die regelmäßige Wartung durch Angehörige in der Tat sehr erleichtert. Der von Campingaz mitgelieferte Koffer ist ja zu klein, um alles unterzubringen.


    Den Koffer habe ich mal vor Jahren via Ebay "geschossen", bzw. einen ganzen Satz (4 Stück) davon. Waren unbenutzt und waren ursprünglich als Musterkoffer für irgendwelche Messe-Sets vorgesehen. Keine Ahnung wofür. Sind auch nicht besonders solide oder durchdacht konstruiert. Immerhin deutlich schlagfester als die Originalkoffer der Kartuschenkocher, wo selbst der von Camping-Gaz schon vom streng anschauen bricht und reisst.
    Aber Anbieter von solchen und ähnlichen Koffern gibts wie Sand am Meer: KLICK, KLICK und KLICK z.B.


    Zitat von Mr. Prepper;126792

    ...Hast Du den CO-Melder auch mit einer Montageanleitung versehen? Denn sofern die Beschenkten im Stromausfall-Szenario auf das Einraumkonzept setzen (was bei Heizungsausfall und winterlichen Temperaturen ja nahe liegt), werden Schlafplatz und Küche ja eins.


    Da hast Du sicher recht. Ich hab die CO-Melder in der Küche montiert, bzw. in einem Fall sind Küche und Wohn-Essbereich offen miteinander verbunden. Bei Kohlenmonoxidmeldern sollte man übrigens unbedingt ein aktuelles, mit CO stückgeprüftes Modell kaufen, es gab da in den letzten Jahren praktisch keinen Hersteller, der seine CO-Warner nicht aus dem Handel nehmen musste, weil sie völlig unzuverlässig und ungenau arbeiteten. Akutelle CO-Warner erkennt man u.a. daran, dass sie nach der Norm EN 50291 geprüft sind und dass man sie nach 5 Jahren auswechseln muss (weil de Sensor dann als verbraucht gilt und die Genauigkeit nicht mehr gegeben ist). I.d.R. sind diese Geräte dann gleich mit einer "Lifetime"-Batterie für diesen Zeitraum ausgestattet.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    bei Pollin gibt es neuerdings ein vielversprechendes preiswertes Multimeter mit Stromzange für Gleich- und Wechselstrom. Es bietet als Besonderheit neben einer integrierten LED-Beleuchtung der Mess-Stelle, USB-Buchse & PC-Software und einer kontaktlosen Spannungsprüfung auch die in diesem Preissegement seltene Funktion der Anlaufstrom-Messung (inrush current). Das ist für alle interessant, die z.B. mal den Anlaufstrom ihrer Kühlgeräte ermitteln wollen, um z.B. einen passenden Wechselrichter auszuwählen, wenn man eine Kühltruhe o.ä. per Solarstrom oder Notbatterie weiterbetreiben möchte.
    Ich werde mir das Teil mal besorgen und dann testen und berichten.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,

    Zitat von Sentencer;126525


    Mir schwebt in etwa ein [URL=http://www.google.de/imgres?um=1&hl=de&sa=N&tbo=d&biw=1280&bih=818&tbm=isch&tbnid=JONlHLuJsWFKFM:&imgrefurl=http://www.solardirekt24.de/rotex-sanicube-solaris-scs-538-16-0.html&docid=1lLmvlUwj8DrHM&imgurl=http://www.solardirekt24.de/media/catalog/product/cache/2/image/328x328/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/0/_/0.jpg&w=328&h=328&ei=Iz8SUZeGOIXbtAbb9oHQAg&zoom=1&iact=rc&dur=219&sig=108980812893107451490&page=1&tbnh=135&tbnw=133&start=0&ndsp=40&ved=1t:429,r:15,s:0,i:127&tx=50&ty=66]Puffer wie dieser[/url] hier vor.
    Drucklos, relativ einfach selbst zu bauen, beliebig viele Wärmetauscher durch Wellror einschleifbar, nix großartig Legionellen.


    dieser "Rotex Solaris Sanicube" arbeitet zumindest nach einem ungewöhnlichen Prinzip, das Speicherwasser wird direkt durch die Kollektoren geleitet, was bedeutet, dass bei stehender Umwälzpumpe die Kollektoren leer laufen müssen, damit es keine Frostschäden gibt. Das muss man bei der Wahl der Kollektoren und der Leitungsverlegung (Gefälle) zwischen Speicher und Kollektor berücksichtigen.


    Da der Sanicube aus doppelwandigem Kunststoff mit geschäumter Zwischenlage ist, dürfte er recht gute Isolationseigenschaften und keine Probleme mit Lochfrass haben. Allerdings begrenzt der Hersteller die Maximaltemperatur aus 85°C - wohl deshalb, damit der Kunststoff nicht instabil wird.


    Aus eigener Erfahrung mit unserer konventionellen Solarthermie-Anlage (Wasser-Glykol-Gemisch als Wärmeträger und 4bar Systemdruck bei heisser Anlage) weiss ich, dass im worst case (tagelang Hochsommerwetter und niemand da, der stundenlang heiss duscht oder täglich ein warmes Vollbad nimmt) die Speichertemperatur auf deutlich über 85° ansteigen kann (wir hatten schon knapp 90°) und dass die Temperatur im Kollektor durchaus auf 128° ansteigen kann.


    Was die Hygiene-Eigenschaften (Verkeimung!) angeht, bin ich auch etwas skeptisch: Kunststoffwände in Wassertanks sind aufgrund ihrer mikroskopischen Rauhigkeit der ideale "Rasen" für einen Biofilm, einmal drin, wird man ihn auch kaum mehr los. Metallische Wandflächen wirken dagegen eher zelltoxisch und damit von sich aus schon hemmend gegen "Bewuchs" mit Mikroorganismen. Und Legionellen gedeihen dann, wenn der Warmwasserspeicher nicht richtig warm wird, was in der Übergangszeit öfter vorkommt, als einem lieb ist. D.h. wenn nciht genügend Sonne scheint und die Temperatur im Speicher unter 55° bleibt, hat man ideale Wachstumsbedingungen für die Viecher.


    Eher ernüchternd liest sich dieser Thread im Forum Haustechnik-Dialog: KLICK


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    neben einem Defekt oder einer fehlerhaften Installation könnte tatsächlich auch der von Olaf beschriebene "Denkfehler" vorliegen.


    Wir haben auch einen Brauchwasserspeicher, der von 7qm Flachkollektoren gespeist wird. Der isolierte, etwa 180cm hohe 300l-Speicher ist ein "Schichtspeicher". Der Kaltwasserzulauf findet ganz unten und möglichst verwirbelungsfrei statt. Etwa 30cm über dem Zulauf sitzt der Temperaturfühler für die Solarsteuerung. Im oberen Drittel des Speichers befindet sich ein mechanisches Zeiger-Thermometer. Im Betrieb haben wir z.B. folgenden "Normalzustand": Zeigerthemometer steht bei 60°C, fragt man den unteren Temperaturfühler an der "Solarstation" ab, bekommt man z.B. 23°C angezeigt. Steigt nun die Temperatur in den Solarkollektoren (dort sitzt ein zweiter Fühler) auf z.B. 28 Grad, schaltet sich die Umwälzpumpe ein. Der Wärmetauscher für den Kollektorkreislauf sitzt ganz unten im Speicher. So wird selbst mit niedriger Kollektortemperatur das noch kühle Wasser im unteren Bereich des Speichers vorgewärmt. Der Wärmetauscher, der vom (Pellet-)Heizkessel bedient wird, liegt zwischen mittlerem und oberem Drittel des Speichers. Die "Ladepumpe" vom Heizkessel springt aber nur an, wenn die (wiederum mit einem eigenen Sensor von der Heizkesselsteuerung gemessene) Temperatur im oberen Drittel des Speichers unter 55° absinkt. Da unsere Kesselvorlauftemperatur bei 60° und der Rücklauf bei 55° liegt, passt das ganz gut zusammen.


    Ich würde die vom Zeigerthermometer am Speicher angezeigte Temperatur beobachten, wenn die Solarpumpe läuft. Wenn der Zeiger nicht sinkt, sollte alles ok sein.


    Bedenken sollte man, dass ein Schichtspeicher eigentlich nur bei geringer Wasserentnahme im Verhältnis zur gespeicherten Wassermenge optimal funktioniert. Wenn man eine Wanne mit 150l Warmwasser füllt, laufen in unserem 300l-Speicher 150l eiskaltes Wasser nach (wir haben im Winter eine Kaltwassertemperatur von 4-8°C). D.h. der Speicher ist dann zur Hälfte mit Kaltwasser gefüllt und durch den raschen Umschlag auch reichlich verwirbelt. Das dauert dann wieder ein paar Stunden, bis sich die Schichten gebildet haben. Unmittelbar nach so einem "Komplettwechsel" des Speicherinhalts fahren die Temperatiren natürlich erstmal Achterbahn.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    Zitat von Endzeitstimmung;126405

    Ich bin ja mal gespannt wann Tom für seine unsolidarische Inselanlage Strafsteuer bezahlen darf, weil er unerlaubt den Sonnenstrom nutzt, der ja Allgemeingut ist.


    so unvorstellbar ist das gar nicht. Vor allem "Einspeiser" müssen da aufpassen. Denn sie sind gewerblich unterwegs, nutzen die steuerliche Absetzbarkeit ihrer Investitionskosten, nutzen den Vorsteuerabzug und haben formal einen Gewerbebetrieb, der Strom herstellt und verkauft. Wenn nun der Inhaber (= Unternehmer) Strom aus seinem Gewerbebetrieb für sich selbst verwendet, stellt das eine "Entnahme aus Gewerbebetrieb" dar. Diese ist grundsätzlich steuerpflichtig!


    Man sollte also genau abwägen, was man vorhat. Wer z.B. durch eine hohes Gehalt sehr viel Steuern zahlt, kann durch "Verluste aus Gewerbebetrieb" seine Steuerlast dämpfen. Wenn man die Investition der PV-Anlage so gut wie möglich steuerlich absetzen möchte und in der Anfangsphase plausibel machen kann, dass er mehr ausgibt, also durch Stromverkauf reinkommt, kann die Umsatzsteuerdifferenz zurückbekommen. Aber er muss dann den Eigenverbrauch aus seinem Kraftwerksbetrieb versteuern. Oft geben sich die Finanzämter mit einem pauschalierten Ansatz zufrieden. Das Prinzip der steuerpflichtigen Eigenentnahme gilt auch für gewerbliche Brennholz-Produzenten und Landwirte. Vielen ist das nicht bekannt und das Geheule ist gross, wenn nach einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt eine hohe Nachzahlung und künftige Besteuerung festgelegt wird...


    Sollte mein "schlechtes Vorbild" Schule machen und die Privathaushalte in nennenswertem Umfang anfangen, unsolidarisch "freie" Solarenergie zu nutzen, ohne dem Staat was davon abzugeben, wird es garantiert eine Steuer da drauf geben. Könnte man z.B. in die Grundsteuer mit reinpacken, abhängig von der solaren Einstrahlung auf das Grundstück einen quadratmeterbezogenen Aufschlag.


    Ich sehe das aber gelassen, halte netzunabhängige Inselstromanlagen aber schon allein aus "Prepper"-Sicht für eine Notwendigkeit. Man muss es ja nicht gleich übertreiben. Ein im Notfall schnell ans Balkongeländer montierbares solares Notstrom-Modul kann ja auch dazu dienen, lediglich Notbeleuchtung und Kommunikationstechnik aufrecht zu erhalten. Deshalb muss man ja seinen Stromliefervertrag mit dem Versorger nicht kündigen, das kann ja alles parallel laufen.


    Eine kleine Lösung des von mir eingangs beschriebenen Solar-Akku-Wechselrichter-Systems habe ich auch schon durchgespielt:


    - 2x 30Wp Solarmodule über zwei Scharniere gekoppelt wie ein "Solarkoffer", dazu zwei Aufstellstangen und Haken für die Montage an Balkongeländern
    - ein kleiner Solar-Laderegler
    - ein 38Ah-Blei-Gel-Akku
    - ein kleiner 230V-Wechselrichter mit 150W
    - zwei 12V-Zigarettenanzünder-Steckdosen


    Das ganze passt bis auf die Solarmodule in einen Pilotenkoffer aus Alu (passt natürlich auch woanders rein, aber den hatte ich grade). Hintergedanke ist ein Blackout-Szenario, bei dem die diversen 1-Personen-Haushalte in unseren Familien mit einer Stromquelle versorgt werden sollen, um z.B. etwas Beleuchtung, Radio, Akkuladegeräte und ein CB-Funkgerät stundenweise betreiben zu können.



    Grüsse


    Tom

    Hallo Dietrich,


    ok, mit 7,2kWp spielst Du schon in der Oberliga der Eigenheim-Photovoltaiker mit.


    Wenn Du (auch) ins öffentliche Netz einspeisen willst, ist die Auslegung der Anlage anders als bei einer reinen Inselanlage ohne Verbindung zum öffentlichen Netz, die sozusagen "Privatsache" ist.


    Einspeisende Anlagen unterliegen einer ganzen Reihe Vorschriften und Richtlinien, die sich dummerweise auch sehr dynamisch ändern. So z.B. das Thema "Einspeisemanagement". Ab 2013 errichtete Anlagen unterliegen in D auch unter 30kWp installierter Leistung den Regelungen des Einspeisemanagements. D.h. der Abnehmer des eingespeisten Stroms darf Deine Anlage in Grenzen rauf- und runter regeln, was aus Sicht der Netzbetreiber und grossen Stromversorger durchaus Sinn macht, damit man Last- und Angebotsspitzen im Stromnetz abfedern kann. Bedeutet halt, dass man nicht immer soviel Strom einspeisen kann, wie die Sonne gerade liefert, sondern nur soviel, wie der Netzbetreiber gerade annehmen will. Runtergeregelte Anlagen sollen für die Umsatzeinbussen zwar entschädigt werden, aber das ganze ist noch ziemlich im Fluss.


    Hinzu kommt, dass eine einspeisende Anlage während des Einspeisebetriebs "netzgeführt" ist. D.h. fällt das Netz aus, dann geht auch Deine PV-Anlage vom Netz und schaltet sich ab. Netzausfall-resistente aber dennoch einspeisefähige Inselanlagen sind im Moment noch die Exoten auf dem PV-Markt. Denn sie müssen einerseits die strengen Anforderungen an die selbsttätige Trennung der Netzverbindung bei Netzausfall erfüllen und andererseits einen Battteriewechselrichter besitzen, der ohne die 50Hz aus dem öffentlichen Netz seine eigene Netzfrequenz fürs Hausnetz während des Inselbetriebs erzeugen kann. Zudem kommt noch die möglichst nahtlose Angleichung der Netzfrequenz im Umschaltmoment von öffentlichem Netz auf Inselbetrieb. Diese Anforderungen alle unter einen Hut zu bringen, ist auch technisch nicht trivial.


    Was SMA & Co. zumeist bieten, sind Nachrüstlösungen für klassische "Nur-Einspeise-Anlagen" die nur netzgeführte Wechselrichter besitzen. Systeme wie die SMA Sunny Backups enthalten einen Batteriewechselrichter und eine Umschaltautomatik. D.h. man kauft nochmal einen Wechselrichter nur für den Netzausfall-Fall. Das macht IMO nur Sinn, wenn man schon eine klassische PV-Anlage in Betrieb hat.


    Anlagenkonzepte, die einen selbstgeführten Wechselrichter haben und sowohl Inselbetrieb als auch "managementfähigen" Einspeisebetrieb ermöglichen und das ganze nahtlos Umschalten können, gibt es m.W. noch nicht.


    Ich selber bastele seit vergangenem Sommer an einer 4kWp- Solar-Akku-Insel, die einen Teil des Hausnetzes versorgen kann und nahtlos zwischen Netz- und Batterie-/Solarbetrieb umschalten kann. D.h. dieses Teilnetz wird im Normalfall mit selbstgemachten Strom versorgt und schaltet erst bei fehlender Sonne und leeren Akkus zurück aufs öffentliche Netz. Also eine "umgekehrte" USV wenn man so will: Batterievorrang statt Netzvorrang.


    Als Kernstück der Anlage nutze ich die vormontierte Elektronik-Einheit "Flexpower One" von Outback. Hier näher beschrieben (damals noch auf 3kWp ausgelegt, sie wird jetzt aber gleich auf 4kWp dimensioniert): KLICK.


    Cephalotus

    Auf Netzeinspeisung "meines" Stroms verzichte ich bewusst, auch wenn es "unsolidarisch" sein mag. Ich steh der gesamten "Smart Grid"-Thematik sehr kritisch gegenüber und würde anstelle landesweiter (teurer) Energieverteilnetze bis zum letzten Baum mehr dezentrale Lösungen bevorzugen. Der einzelne Klein-Stromerzeuger und vor allem der Verbraucher wird IMO in der momentanen "Solidargemeinschaft" genauso über den Tisch gezogen, wie die solidarisch krankenversicherten, rentenversicherten usw. Menschen.


    Während es bei den Sozialsystemen kaum eine Möglichkeit gibt, aus der Solidargemeinschaft auszuscheren oder sie aus Versichertensicht auch nur annähernd beeinflussen zu können, gibt einem die PV kombiniert mit Speichersystemen, erstmals die Möglichkeit, wenigstens beim Strombezug ein Stück weit unabhängig zu werden.


    Das Solidar-Prinzip beim Strom sollte umgebaut werden. Nicht wie jetzt "privater Stromkunde finanziert allein die Ausnahmen der Grossverbraucher und die Subvention über Einspeisevergütungen". Sondern: "wer viel Strom braucht (Aluminiumwerk) soll sich direkt mit Kraftwerksbetreibern zusammen tun". Und "Genossenschaften, bei denen die Verbraucher eine Erzeugungsanlage gemeinsam besitzen und betreiben". Letzteres passiert in den "Energiedörfern" und aktuell auch in unserer Gemeinde, dabei bleiben Verteilnetz und Technik "in Bürgerhand".


    Bei Heizanlagen mit Fest- und Flüssigbrennstoffen gibt es auch keine "Solidargemeinschaft" und trotzdem funktioniert die Versorgung mit Heizungswärme. Stromverteilnetze und zentrale Grosskraftwerke sind eine über Jahrhunderte gewachsene Infrastruktur, die man IMO durchaus hinterfragen sollte, vor allem wenn dahinter aussliesslich privatisierte und rein gewinnorientierte privatwirtschaftliche Unternehmen stecken. Was anderes wäre eine staatliche Stromversorgung oder ein Genossenschaftsprinzip, bei dem die Stromverbraucher Miteigentümer der Kraftwerke und Verteilnetze sind.


    Mein wissenschaftlicher Taschenrechner funktioniert auch ganz unsolidarisch rein solar. Apple hat Patente auf Tablet-PC-Technologien, bei denen die gesamte Displayfläche zugleich Solarstrom erzeugt. Damit und mit der Weiterentwicklung stromsparender selbstleuchtender OLED-Displays und effizienter Prozessoren wird auch der Allzweckrechner daheim in ein paar Jahren ohne Netz- bzw. Ladegerät auskommen. Den Leistungsbedarf meiner Beleuchtung zuhause habe ich durch die Umstellung von Halogen auf LED auf 15% der bisherigen installierten Leistung reduzieren können (typisch hatten wir pro Raum bisher 4x35..40W Halogen, jetzt 4x5W LED). Der LED-TV braucht nur 1/3 des bis vor kurzem genutzten Röhrenfernsehers. Kühl- und Gefriergeräte sind schon "A+". Wenn Spül- und Waschmaschine fällig sind, werden sie durch warmwasserfähige ersetzt. Kochen kann man mit Gas aus der 33kg-Flasche (aussen am Haus) monatelang. Es bleibt dann nicht mehr viel übrig, was im Privathaushalt nennenswert Strom verbrauchen kann. Mein Ziel ist es, langfristig mit einem Fünftel des von den Stromversorgern als "normal" bezeichneten Durchschnittsverbrauchs (1.000kWh/Person/Jahr) auszukommen.


    Aber das ist ein anderes Thema. Sorry fürs off-topic werden.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    unser Neumitglied ghia1202 (Dietrich) äusserte den Wunsch nach Erfahrungsaustausch "in Bezug auf Solar-Batteriespeicher in Verbindung mit einem Hatz 24V Generator". Das mit einem schnöden Hinweis auf die Suchfunktion abzuspeisen, wollte ich mir verkneifen, da es sicher auch für andere User interessant sein könnte.


    Was braucht man für ein minimales 24V-Notstromsystem (Solar&Diesel)?


    Zunächst sollte man sich klar machen, wozu das Ganze dienen soll. 24V sind für Nicht-Militärs eine eingermassen exotische Spannung, bieten aber den Vorteil, aus dem gigantischen Mengen Surplusmaterial, das unsere Armeen jedes Jahr aussondern, sich etwas brauchbares für vergleichsweise wenig Geld zusammenbauen zu können.


    Solarstrom ist natürlich eine ideale Sache - wenn die Sonne scheint. Tagsüber im Hochsommer ist ein vorübergehender Stromausfall zwar ärgerlich, aber kaum lebensbedrohlich. Anders sieht es schon aus, wenn nachts im Winter der Strom ausfällt. Noch problematischer wird ein andauernder Stromausfall im Winter. Beim Wetter, wie es z.B. die vergangenen Wochen in Mitteleuropa vorherrschte, war es nachts dunkel und tags trüb - ziemlich schlechte Voraussetzungen für eine rein solarstrombetriebene Notstromversorgung.


    Sinngemäss kann man das auch für Windgeneratoren durchspielen.


    Speicher - also Akkus - sind das eine, Generatoren das andere. Batteriespeicher nehmen recht schnell ziemlich grosse Dimensionen an und sind teuer. Motorbetriebene Generatoren sind laut, brauchen Sprit und haben - zumindest die "Hobbygeräte" aus dem Baumarkt - meist nur recht kurze Standzeiten (wenige 100 Betriebsstunden), also nichts für Dauerbetrieb.


    Kombiniert man das alles, kann man die Vor- und Nachteile der einzelnen Komponenten grossteils gegeneinander ausspielen:


    - Speicherakkus dienen als Herz der Anlage und stellen 24V direkt, 12V und 230V über entsprechende Umrichter zur Verfügung
    - Solarmodule liefern wann immer möglich den Strom für Verbraucher und Ladung-/Pufferung der Speicherakkus
    - ein leistungsfähiger (Lade-)Generator lädt innerhalb weniger Stunden die leeren Akkus wieder auf


    Wie sieht die kleinste sinnvolle Anlage aus? Ein Beispiel, wie ich das gelöst habe:


    1) Ein Standard-Batteriekasten aus BW-Beständen. Nimmt zwei so genannte "Nato-Würfel" auf, vorzugsweise Blei-Gel-Akkus mit 12V und 115 Ah, die in Reihe zu einem 24V/115 Ah-System verschaltet sind. Mit in den Kasten integriert ist eine 100A-Vorsicherung, gasdicht vom Batterieraum getrennt (der übrigens belüftet ist) und eine an einer Schmalseite angebrachten Standardsteckdose (150A-"Schweinenase"). Mit zwei Natowürfeln hat man theoretisch 2,7kWh Energie gespeichert. Aus verschiedenen Gründen sollte man Akkus aber niemals "komplett" entladen, das nehmen sie übel. Üblich sind 30-50% Entladetiefe. Bei 50% wären das knappe 1,4kWh, die man mit gutem Gewissen aus dem vollgeladenen Akku entnehmen darf.


    2) Solarmodule. Ich verwende in diesem Fall preiswerte 30W bzw. 50W-Module, die in China aus den Resten der in den "grossen" Auf-Dach-Solarmodulen verwendeten Solarzellen hergestellt werden. Es sind meist Streifen von monokristallinen Si-Zellen, die mit den selben Verfahren wie bei den "grossen" Modulen zusammengelötet und in eine Kunstoffbett hinter einer Glasscheibe montiert werden. Diese Module sehen aus wie verkleinerte Ausgaben der Dachmodule. Sie sind für deutlich unter 1 Euro pro Watt (Brutto-Endpreis) zu bekommen. Eine sinnvolle Mindestgrösse der Solarleistung ist 400W - also 8 Stück 50W Module. Davon werden jeweils zwei als "String" in Reihe geschaltet, man hat dann 4 Strings a 100W bei etwa 34-36V Strangspannung unter Last, was optimal für ein 24V-System passt.


    3) Solar-Laderegler. Für ein 400W-System in der vorgenannten Verschaltung (4 Strings à 34-36V und 2,8A unter Last) reicht ein preiswerter 15A-Laderegler, wie z.B. der Steca PR1515 völlig aus. Er deckt mit seinen 47V max. zulässiger Eingangsspannung auch die Maximalspannung der Module (22,2V => 44,4V im String) problemlos ab. Beim Laderegler kann man beliebig viel Geld investieren: MPP-Tracking, Temperaturfühler für die Batterien usw. Das kann man aber auch später, wenn man die Anlage ohnehin vergrössern will, nachrüsten.


    4) Ein Ladegenerator. Perfekt passt das "SEA1,9kW" bzw. das schallgekapselte (ansonsten baugleiche) "SEA1,9kW silent" der Bundeswehr. Es wird von einem robusten aber auch etwas derben 1-Zylinder Hatz-Dieselmotor angetrieben und liefert bis zu 68 A Strom bei bis zu 28V, also 1,9kW. Strom und Spannung sind über Drehknöpfe manuel einstellbar und an zwei Zeigerinstrumenten ablesbar. Mit dem Generator kann man die unter 1) beschriebenen 1,5kWh, die aus dem Batteriekasten entnommen wurden, innerhalb einer Stunde wieder nachladen: bei 1,9kW Ladeleistung pro Stunde und 80% "Einlagerungswirkungsgrad" der Blei-Akkus kommt man recht gut auf netto 1,5kWh, die man anschliessend wieder entnehmen kann. Praktisch ist dabei, dass sowohl das SEA1,9kW als auch der Standard-Batteriekasten mit der selben 2poligen 24V-Steckdose ausgestattet sind und mit einem "BW-Starthilfekabel" verbunden werden können.


    5) Wechselrichter. Vorweg: WR sind Stromfresser. Deshalb nur so gross dimensionieren, wie man sie unbedingt braucht und nur einschalten, wenn man sie unbedingt braucht. Ein 2kW-WR hat gut und gerne 50W Eigenverbrauch, ein 600W WR nur 15W. Lieber zwei verschieden grosse WR wählen und den "dicken" nur für spezielle Fälle (Elektrowerkzeug-Einsatz o.ä.) einschalten. Generell nur WR mit "echtem Sinus", keine Trapez-WR, keine Rechteck-WR und keine mit "modifiziertem Sinus" verwenden. Nur mit echten Sinus-WR ist man auf der sicheren Seite, dass man wirklich auch alle 230V-Verbraucher-Arten betreiben kann. Einen guten Ruf haben z.B. die "Sine Power"-Geräte von Waeco oder die Phoenix Compact Reihe von Victron.


    6) DC/DC-Wandler von 24/12V. Es gibt auch hier verschiedene Grundprinzipien: längsgeregelte Wandler, die die Spannungsdifferenz schlicht "verheizen", d.h. wenn der 12V-Verbraucher 50W zieht, dann tuts der DC/DC-Wandler auch - 50% Wirkungsgrad. Und es gibt getaktete Wandler, die wie ein Schaltnetzteil arbeiten und einen deutlich besseren Wirkungsgrad (meist 70-80%) bieten. Hier kommt es noch auf die Verbraucher an: an Funkgeräten und Radios können getaktete Wandler Probleme machen, da ihre 12V-Ausgangsspannung nicht ganz sauber ist (Hochfrequenzanteile drin), die man dann im Lautsprecher als Sirren hört. Ich würde auch hier einen "dicken" und einen kleinen DC/DC-Wandler vorsehen und beide wirklich nur bei Bedarf einschalten. Bei längsgeregelten Wandlern (erkennt man daran, dass sie hauptsächlich aus Kühlkörper bestehen) kann man eigentlich nicht viel falsch machen, da tuts auch China-Ware. Bei den getakteten würde ich eher zu Markengeräten greifen (Waeco und Victron sind auch hier empfehlenswert).


    7) Montagemöglichkeit für Wechselrichter und DC/DC-Wandler sowie eine einfache Gleichstrom-Elektroverteilung mit 12V-Steckdosen und Sicherungen. Will man mobil bleiben, kann man das ganze auch in einen Alukoffer aus dem Baumarkt montieren, sollte dann aber ausreichende Belüftung der WR und DC/DC-Wandler vorsehen. Wer sicher gehen will, plant bei der Elektroverteilung noch einen Tiefentladeschutz ein, der die Batterien vor zu tiefer Entladung schützt und sie bei Erreichen einer einstellbaren Minimalspannung abschaltet.


    Damit ist man schon mal gerüstet und hat ein relativ potentes Notstromsystem zusammen, dessen Kernkomponenten recht robust und zuverlässig sind. Die ganze Anlage kann im Notfall auch mit nem PKW transportiert werden, allerdings sollte man zwei kräftige Helfer einplanen:
    - Batteriekasten bestückt: 90kg
    - SEA1,9kW silent: 80kg
    - Wandler-Koffer + Kabel: 20kg
    - Solarmodule 8x 50W + Kabel: 50kg


    Hier ein paar Bilder dazu:


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    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    Zitat von Endzeitstimmung;126321

    ...denke mal ein typischer Zeltofen dürfte so 2-4KW Leistung haben, das reicht dann schon eher um ein Zelt zu heizen...


    Ich heize mit 15kW ein komplettes Haus mit >120qm temperierter Wohnfläche. Unser Kaminofen hat eine "Prospektleistung" von 8kW, damit bring ich das gesamte Erdgeschoss (Wohnen-Essen-Küche) innerhalb kurzer Zeit von 15 auf 25 Grad, wenn sein muss. Die Warmluftgebläse für Festzelte (!) haben typisch 30-50kW. Wenn ich mir nun 2-3kW in einem 3-Mann-Zelt mit vielleicht 3 Kubikmetern "umbautem Raum" vorstelle...wirds mir schon bei der Vorstellung sehr heiss.


    Für ein Trekkingzelt dürften ein paar hundert Watt Heizleistung locker ausreichen. Macht doch mal den Versuch und stellt einen kleinen Halogen-Baustrahler mit 150 oder 300W ins Zelt. Das dürfte fix recht warm werden.


    Das Problem bei Warmluftheizungen ist eher, dass die Wärme nur dann empfunden wird, wenn die Warmluft kontinuierlich eingeblasen wird.


    Aber das Alu-Flexrohr bringt mich auf ganz andere Ideen. Angenommen, man hat einen Standort mit Hanglage. Dann könnte man die Feuerstelle tiefer als das Zelt einrichten. Wenn man nun das Feuer ähnlich einer Esse an drei Seiten mit Wänden eingrenzt und darüber einen Rauchabzug montiert, könnte man die heissen Rauchgase durch das Flexrohr abfangen und dann in zwei drei S-förmigen Windungen im Erd-Boden unterm Zelt eingraben und hinterm Zelt mit einem senkrechten Rohrabschnitt mit 2m länge als "Kamin" wieder ins Freie leiten. Man hätte dann eine "Fussbodenheizung" nach dem Hypokausten-Prinzip der Römer...


    Aber ich glaube, ich bleibe lieber beim guten Schlafsack und unbeheiztem Zelt...


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    im Zusammenhang mit der hier diskutierten "Perspektivlosigkeit" (die ich, ehrlich gesagt, für ein Wohlstandsproblem halte, wenn wir in CH, A, D uns von Perspektivlosigkeit und Zukunfstängsten befallen lassen, was sollen dann Rumänen, Weissrussen, Malier, Ägypter, Syrer, Nordkoreaner etc. pp. erst für Ängste entwickeln?), gibt es aktuell einen interessanten und IMO passenden Artikel beim Spiegel über


    "Geheimnis psychischer Stärke: Die Unverwundbaren"


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    interessante Idee. So umgeht man auch die CO-Problematik und das Thema "offenes Feuer im Zelt" einigermassen elegant.


    Ob man das auch mit einem holzbefeuerten Ofen hinbekommt, hängt wohl davon ab:


    "Ideal zur Wärmeverteilung ist ein Flammenkreis von 4 bis 5,5 cm Durchmesser. Bei den meisten Campingkochern genügt es, die kleinstmögliche Flamme einzustellen."


    D.h. man müsste bei einem Hobo o.ä. eine entsprechende Blende oder ähnliches einstellen, damit die Flammen auf so einen Bereich beschränkt bleiben. Wird vermutlich schierig.


    Die Idee, sich den Gebläsestrom selbst durch das Feuer zu erzeugen, finde ich gut. Das könnte man auch auf Allesbrenner mit Gebläse ("Wildniskocher System Volker Lapp") anwenden.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    zum Wärmestau in gedämmten Gebäuden zwei Beispiele:


    1) Wir wohnen im nachträglich gedämmten Altbau mit (hellen) roten Dachziegeln, Holzweichfaser-Aufsparrendämmung und Glaswolle-Zwischensparrendämmung, unsere Fenster in den Fassaden sind eher klein.
    2) Mein Vater wohnt in einem relativ jungen Neubau-EFH mit dunkelblauen Dachziegeln, 25cm Styro-Aufsparrendämmung und die Südwestecke des Hauses ist im Wohn-Ess-Bereich komplett verglast von der Decke bis zum Boden.


    Haus 1 ist im Sommer auch unterm Dach angenehm temperiert, die tagsüber auf das Dach eingestrahlte Sonnenwärme schlägt bis zum Abend nicht durch, nachts kühlt das Dach nach oben hin über Strahlungswärme wieder ab. Jalousien oder ähnliches sind aufgrund der kleinen Fenster nicht nötig.


    Haus 2 ist im Sommer extrem überwärmt, man muss teilweise stark abdunkeln, dass man drinnen wieder Licht anmachen muss, um die Sonne draussen zu halten.
    Haus 2 hat dafür an sonnigen Wintertagen den Vorteil, dass man praktisch nicht heizen muss.


    Der Haupteffekt einer Wärmedämmung ist das Erhöhen des Wärmewiderstands der gedämmten Fläche. Die Wärme versucht immer von der wärmeren Seite zur kälteren Seite zu "fliessen". Ein guter Wärmeleiter zwischen beiden Seiten sorgt für schnellen Wärmetransport. In der Technik ist das z.B. erwünscht bei der "Entwärmung" von leistungsstarken Computer-Chips. Im Hausbau versucht man das Gegenteil: den Wärmewiderstand so hoch wie möglich zu gestalten. Die Ideale Wärmeisolierung ist eine Kombination aus Vakuum und infrarot-reflektierenden Materialien. Das Vakuum verhindert eine direkte Wärmeleitung durchs Material (weil kein Material im Vakuumbereich da ist) und unterdrückt auch die Wärmeleitung durch Konvektion, d.h. im Kreis fliessende Luftströmung, die Wärme von der warmen zur kalten Seite transportiert. Konvektion tritt z.B. in mehrfach verglasten Fenstern auf, deshalb gibt es Überlegungen zu Isolierfenstern mit Vakuum zwischen innerer und äusserer Scheibe.


    Eine Überwärmung eines gedämmten Raumes im Sommer tritt dann auf, wenn der Wärmewiderstand und die Wärmespeicherfähigkeit der Dämmkonstruktion so ungünstig gewählt sind, dass die Sommerhitze z.B. innerhalb der Sonnenstunden eines Tages durch die Dämmung in den Innenraum geleitet wird und wenn der Wärmewiderstand "nach draussen" zusammen mit der Wärmespeicherung in der Dämmung/Wand/Decke ein nächtliches Abstrahlen der Wärme ins Freie verhindert bzw. verlangsamt. Während einer Schönwetterperiode kann so die gesamte Dachkonstruktion nach und nach "aufgeladen" werden: es kommt pro Tag mehr Wärme hinzu, als nachts wieder verloren geht und nach wenigen Tagen wohnt man in einem "Backofen".
    Mit einer Kombination eines "guten" und "schlechteren" Wärmedämmstoffs kann man das Auflade- und Abstrahlverhalten in Grenzen "einstellen". Eine Holzweichfaserdämmung hat z.B. einen ggü. Glaswolle niedrigeren Wärmewiderstand und aufgrund der Masse eine höhere Wärmespeicherfähigkeit. Dämmt man also mit der "schlechteren" Holzweichfaser aussen (unter den Dachziegeln), hat man hier einen Wärmespeicher, der sich relativ schnell äuflädt, aber auch schnell seien Wärme wieder abgibt (begünstigt durch den von der Dachkante zum First strömenden thermischen Luftstrom zwischen Ziegelunterseite und Dämmungsoberseite. Zum Hausinneren hin isoliert man dann mit der Glaswolle, die Wärme aufgrund ihres höheren Wärmewiderstandes langsamer weiterleitet und gleichzeitig wegen der niedrigeren Dichte und Masse auch nicht so intensiv speichern kann, wie die Aussendämmung. Damit kann die (Heiz-)Wärme aus dem Gebäudeinneren nicht so schnell in die Dämmung insgesamt eindringen, wie die sommerliche Hitze vor allem in die Aussendämmung hinein-, aber auch wieder hinauskann.


    Leider machen sich die wenigsten Hausbauer/Renovierer da genügend (eigene) Gedanken, sondern vertrauen blind auf die Baufirma bzw. werden Kostengründe vorgeschoben, um eine Dämmung mit einem einheitlichen Standardmaterial (Styro-Aufsparrendämmung) plus "kontrollierter Wohnraumlüftung" gemäss irgendwelcher Normen zu rechtfertigen.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    vielleicht sollte man bei der Konzeption eines INCH oder anderer Langzeit-Ausrüstung gleich eine regelmässige Erneuerung von verschlissenem Equipment einplanen bzw. versuchen, nichtreparierbares Gerät von vorneherein zu vermeiden? Ich denke da z.B. an komplexe Kunststoffteile an den Tragegestellen: Tonkas, Steckschnallen, Verstellvorrichtungen für Rückenpolster. Da könnte weniger (Komfort/Bedienungsfreundlichkeit) unter Umständen "mehr" sein.


    Man könnte sich die wesentlichen Konstruktionsprinzipien eines Rucksacks oder einer Lastenkraxe verinnerlichen, damit man so etwas im Notfall improvisieren kann. Nylongewebe, LKW-PLanen oder anderes beschichtetes Planenmaterial kann man evtl. unterwegs requirieren. Oder, wenn mans ursprünglich mag, sich Gedanken über das mit Wachs beschichten von Baumwoll-/Leinenstoffen o.ä. machen. Das Gestell einer Kraxe oder eins (aus der Mode gekommenen) Aussengestell-Rucksacks könnte man mit vielerlei Material nachempfinden: aus Lattenstücken, Aluprofilen, Bambusrohren u.v.m. Die einzelnen Elemente mit Schnur, Draht, Nägeln/Schrauben/Nieten, Kabelbindern o.ä. miteinander verbunden. Als Körperpolsterung kommt vom aufgewickelten Handtuch bis zur irgendwo gemopsten Schaumstoff-Rohrisolierung oder anderen Schaumstoffen (Autositz-Innereien z.B.) vieles in Frage. Auch die Natur bietet eigentlich alles Material fürs Rucksack-Basteln. Man muss sich nur mal ansehen, mit welchen Backpacks z.B. die Sherpas im Himalaya unterwegs sind.
    Ich würde die "Reise" nicht von der durchgehenden Verfügbarkeit meiner Ausrüstung vom Start der Flucht aus Abhängig machen. Möglicherweise gehe ich dann unterwegs die flaschen Risiken ein, um z.B. unbedingt einen bestimmten Ausrüstungsgegenstand zu schonen oder zu bewahren: "Wenn ich durch den Fluss schwimme, geht mein E-Book-Reader kaputt, also bleibe ich am (möglicherweise falschen, weil feindlichen) Ufer und versuche dort -trocken- weiter zu kommen."


    Also ein bisschen "McGyver"-Denke in das INCH-Konzept mit hineinbringen: die jeweilige Umgebung ist ein Reservoir, aus dem man Ausrüstungsgegenstände gewinnen kann. Das schafft einem auch mal die Möglichkeit, eine Etappe ohne schweres Fluchtgepäck zurücklegen zu können, nur mit dem allernötigsten am Mann. Hat man so eine Sprintetappe dann hinter sich, muss man sich die umfangreiche Ausrüstung eben wieder "erzeugen". Stelle mir z.B. vor, auf einen langsam fahrenden Güterzug aufspringen zu müssen. Mit einem 50kg-Rucksack ein Himmelfahrtskommando mit garantiert negativem Ausgang, nur mit einer kleinen Tasche am Gürtel aber durchaus machbar.


    Verfolgt man diesen Ansatz, läuft es auf ein Basic-Kit raus, auf einen ÜGÜ a la Nehberg. Wobei ich in gemässigt-kaltem Klima etwas mehr als ein Messer und einen Feuerstahl ins Basic-Kit packen würde. Es gibt ein paar Dinge, die man in der Natur nur mit viel Aufwand herstellen kann (Wetterschutz, Schlafstätte), was aber z.B. nach einer Flussdurchquerung im Winter sehr wahrscheinlich zu lange dauern würde, d.h. man ist aufgrund der Unterkühlung schneller handlungsunfähig, als man seinen Unterschlupf aufbauen kann. Deshalb würde ich mehrere Rettungsfolien ins Basic-Kit packen, ebenso eine Möglichkeit, schnell und mit fast steifgefrorenen Fingern ein starkes Feuer entfachen zu können: ein paar wasserfeste "Überall-Sturmstreichhölzer" und ein paar Ofenanzünder (Paraffinblöcke) einzeln in einer wasserdichten, aber anzündbaren Folienverpackung. Messer und Feuerstahl würde ich natürlich dennoch einpacken, weil es wesentlich mehr "Zündungen" erlaubt, als eine handvoll Zündhölzer und Ofenanzünder.
    Auch würde ich vergleichsweise viel dünne und reissfeste Schnur mitnehmen (z.B. 100m "Maurerschnur"). Bindematerial aus direkt der Natur entnommenen Sachen muss meist aufbereitet werden (wässern, flechten, spinnen, verseilen), bevor es taugt. Die Zeit hat man als INCHler aber in bestimmten Situationen aber nicht.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    Zitat von tecneeq;126042

    Was ich nicht verstehe ist warum nicht einfach irgendwo ein fettes Solarkraftwerk hingestellt wird (Spiegel konzentrieren Licht auf Rohr mit Wasser, Dampfdruck treibt Turbine, Turbine treibt Generator). Der Strom daraus wird benutzt um Wasserstoff aus Wasser zu gewinnen und in Flaschen zu verpacken. Die Flaschen legt man sich dann in den Keller und kocht/heizt oder generiert wieder Strom damit.


    es gibt Pläne dazu und es gibt auch schon eine ganze Reihe solcher Kraftwerke. Das Problem ist auch nicht die Korrosion am richtigen Standort: man muss solche Anlagen ja nicht unbedingt direkt ans Meer stellen, in USA gibt es z.B. extrem trockene Hochlandwüsten mit 0% Regen im Jahr, die ideal geeignet sind, um z.B. eingemottete Flugzeuge unter freiem Himmel jahrzehntelang funktionsfähig einzumotten. Dort würden auch Parabolrinnenkraftwerke problemlos sehr lange funktionieren. Auch die Steinwüsten der Sahara (z.B. die Hammada al Hamra in Libyen) wären aus dieser Sicht ideale Standorte, dort findet man heute noch die Reifenspuren der ersten motorisierten Wüstenexpeditionen aus den 20er Jahren des letzten Jahrhundert, als wären sie erst gestern dort lang gefahren.


    Das Problem, warum man das heute noch nicht im grossen Stil macht ist ein anderes:
    - An den idealen (Wüsten-)Standorten gibt es keine Kunden für den dort erzeugten Strom (oder die mit dem Strom erzeugten anderen Energieträger, wie Wasserstoff). Man müsste also die Energie von dort wegtransportieren oder die Verbraucher dort ansiedeln (energieintensive Industrien). Aber:
    - Die idealen Wüstenstandorte (ausgenommen USA) sind allesamt in politisch extrem instabilen "failed states" - kein Investor der Welt hat momentan Interesse, dort sein Geld zu versenken, weder in Solarkraftwerke, weder in Energiekonversion vor Ort, weder in Höchstspannungs-Trassen bis zu uns nach Hause.


    Ich glaube auch nicht an die Desertec-Idee als Energie-Lieferant für "uns", da sind einfach zu viele Ausfall-Risiken und Abhängigkeiten vom Wohlwollen anderer auf der Strecke vom Solarkraftwerk bis zur Steckdose daheim. IMO Sinn macht "solarer Wüstenstrom" nur, wenn man ihn vor Ort auch (ver-)braucht. Das könnte durchaus ein "Geschäftsmodell" für die langsam öltechnisch austrocknenden sonnenreichen "Ölstaaten" im Nahen Osten sein, aber die scheinen derzeit andere Interessen zu haben (Finanzierung der Salafismus-Bewegung z.B.) und sehen das Peak-Oil-Problem offenbar nicht.


    Bei uns ist der Stromverbrauch ohnehin rückläufig (in D sinkt er in den letzten Jahren im 1stelligen Prozentbereich) und da ist noch eine Menge Luft drin. Ich bin überzeugt, dass zumindest kleinere Wohneinheiten (Einzel- und Reihenhäuser) ihren Eigenbedarf an elektrischer Energie mittelfristig komplett - auch ganzjährig - aus lokaler Solar- und Windstromproduktion + Speicherung decken können. Und die fertigungsintensive Industrie wandert bei uns ohnehin ab...


    Was die Lagerung von Wasserstoff angeht, das ist ziemlich knifflig, da H2 quasi überall durchdiffundiert und auch eine Stahlflasche mit "dichten" Metallverschraubungen und -metalldichtungen stellt kein nennenswertes Hindernis für H2 dar: das Zeug kriecht sogar am Gewinde von Verschraubungen entlang. Ausserdem ist die Energiedichte von gasförmigem H2 sehr sehr niedrig, d.h. man braucht schon extreme Speicherdrücke (die FuelCell-Autos von Daimler haben einen 720bar-Tank, der den halben Kofferraum ausfüllt und einem Auto mit 70kW Stack eine Reichweite von 300km erlaubt). H2 als gut speicherbarer Energieträger ist leider nicht. Besser ist da das Konzept der Methan-Konvertierung: CO2 + H2, herauskommt "Erdgas", mit dem man weit besser umgehen kann.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    bevor man sich nen VW T4 syncro "antut" - ein Landrover Defender 110tdi/td4/td5 liegt verbrauchsmässig in der selben Liga (siehe Praxisverbräuche bei spritmonitor.de). Ist auf jeden Fall mehr "Survival"-Auto als ein T4 der - vor allem, was die angejahrten ersten Modelle mit hoher Kilometerleistung betrifft, extrem teuer ist: schrauben - fahren -schrauben usw. Es ist halt PKW-Technik drunter, die LKW-mässig beansprucht wird, der Verschleiss ist immens (Lager, Stabi-Buchsen, Motor usw.)


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    denkt ihr bitte dran, dass wir im Thread "Inflation" sind? Die letzten 7 Beiträge sind da "ein wenig" von abgekommen. Und ob Bayern besser 1949 oder heute aus der BRD ausgetreten wäre, ist weder inflationsrelevant noch für S&P von Bedeutung (es sei denn man ist Saupreiss im bayrischen Exil...) :face_with_rolling_eyes:


    Grüsse


    Tom