Beiträge von tomduly

    Zitat von Buddelbär;53988

    Den Klappspaten kann man vergessen, damit bekommt man ein Auto das aufsitzt nicht in den nächsten Stunden frei
    ...
    Schneegestöber wie die Sau und nach kurzer Zeit hab ich nicht mal mehr die Tür aufbekommen.
    Auspuff regelmässig freiräumen fiel damit also flach. :eek:



    Hallo BB,


    was mir noch nicht klar ist, war das von dir geschilderte eine tatsächliches Erlebnis oder ist es ein theoretisches "Übungsszenario"?


    Zum Klappspaten: der taugt im Schnee echt nicht viel, weil er zu klein ist. Besser ist eine Schneeschaufel/Sandschaufel, wie diese HIER von Fiskars


    Ich möchte aber - aus eigener Erfahrung - dem widersprechen, dass man ein mit dem Boden im Schnee aufsitzendes Fahrzeug nicht freigeschaufelt bekommt. Das geht im Schnee und auch im Sand, selbst wenn er feucht und festgebacken ist. Es ist halt unangenehme Arbeit. Wir haben schon festsitzende VW Golf, VW SyncroBus und auch schon Unimogs mit Schaufeln freigegraben, je nach Situation dauert es halt einige Stunden. In der Regel fährt man sich ja nicht auf einer Lawine fest, sonder kommt von tragfähigem, Traktion bietenden Untergrund und irgendwann geht nichts mehr und man muss zurück, d.h. die meisten Situationen, in die man mit dem Fahrzeug kommen kann sind nicht auf "bodenlosem" Untergrund oder betonharten Lawinenschnee. Es dürfte eher eine Schneeverwehung, das Abrutschen in einen Graben oder das Unterschätzen der Befahrbearkeit eines nicht geräumten Weges sein.


    Für den Fall, in einem Schneesturm im Auto z.B. bei Stau festzusitzen, kann ich es mir kaum vorstellen, dass man keine Tür mehr aufbekommt. Mindestens eine Fahrzeugseite dürfte im Windschatten sein, dort sollte es auch kein Problem sein, die Tür zu öffnen. Was den Auspuff betrifft, könnte man versuchen, einen Windschutz aus aufgehäuftem Schnee oder Schneeblöcken zu bauen (wie auf der Titelseite des aktuellen Wolfskin-Kataloges).


    Grundsätzlich sind bei uns in jedem Auto im Winterhalbjahr immer drin:
    - Schneeketten, besagte Schneeschaufel
    - Wanderstiefel
    - Daunenjacke, Schal, Mütze, Handschuhe
    - Notverpflegung (Kekse, Wasser, Tee, Zucker) mit Esbitkocher zum Tee kochen
    - Wolldecken
    - Reservekanister mit Winterdiesel
    - 2. Mobiltelefon mit (funktionierender) Prepaidkarte + 12V-Ladekabel
    - Wanderkarte(en) der üblicherweise gefahrenen Standardstrecken (Weg zur Arbeit z.B.)
    - LED-Stirnlampe, LED-Taschenlampe


    ...liegt aber auch daran, dass wir im ländlichen Mittelgebirge auf 800m regelmässig mit schwierigen Witterungsverhältnissen rechnen müssen.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    ein paar Ergänzungen zu Lesanes an sich gutem Beitrag:


    - Die grosser Mehrzahl der "weichen" Plastikdosen besteht aus Polyethylen(PE), ohne Weichmacher und ohne BPA. PE gilt - noch - als harmlos.


    - Polycarbonat (PC) und der Zusatzstoff Bisphenol A (BPA) wird meist für Produkte verwendet, die hart, glasklar transparent und bruchfest sein sollen - etwa die Flaschen der "Wassersprudler" (Aquamax, Sodastream etc.) oder leider die Babyfläschchen.


    Weil Lesane explizit Tupperware angesprochen hat, hier die (englische) Stellungnahme des Konzerns zu PC und BPA: LINK. Demzufolge sind noch etwa 10% der Tupper-Produkte aus PC und man bietet keine "Babyprodukte" mit BPA an und will künftig ganz weg von PC. Nur zur "Ehrenrettung" der Plastikbehälter :face_with_rolling_eyes: bin weder verwandt noch verschwägert mit Tupperware (auch mit keiner "Tupperfee"...) noch habe ich Aktien der Chemie- und Erdölindustrie.


    Bei Keramiktöpfen sollte man immer ein kritisches Auge auf die Glasur werfen: grundsätzlich gilt: je bunter, desto giftiger sind die Farbstoffe der Glasur. Mit niedriger Temperatur gebrannte Keramik gibt leichter Giftstoffe aus der Glasur an die Lebensmittel ab, als hochgebrannte Keramik (Porzellan). Zitat aus Wikipedia:
    "Während die Farbe weiß durch Dispersion (Zugabe von Zinnoxid oder Zirkoniumoxid) entsteht, lassen sich andere Farben nur durch Zugeben färbender Metalloxide erreichen. Bekannt ist die blaue Cobaltglasur. Grün entsteht durch Chromoxid, Brauntöne durch Mangan oder das oft bereits enthaltenen Eisen...Niedriggebrannte bunte Keramikglasuren enthalten oft noch lösliche Bestandteile, die beim Gebrauch soviel Substanz abgeben, dass sie noch giftig sind." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Glasur_(Keramik))


    Ähnlich sieht es bei Email aus, im Grunde ja auch eine "Glasur". Zitat Wikipedia:
    "Chemisch betrachtet handelt es sich bei Email um ein Schmelzgemisch aus Silikaten, Boraten und Fluoriden mit den Metallen Natrium, Kalium, Blei und Aluminium. Die Färbungen erreicht man durch Eisen-, Chrom-, Cadmium-, Cobalt-, Nickel-, Gold-, Uran- und Antimonoxide...Bemerkenswert ist, dass einige Emails beträchtliche Schwermetallmengen (Bleisilikat, Arsenoxidzusätze) beinhalten, diese werden aber nur unter ungünstigen Bedingungen freigesetzt. Radioaktive Keramikfarben (Urangelb/-rot) wurden lange Zeit wegen ihrer Hitzebeständigkeit und Farbigkeit für Emails verwendet." (Quelle: wikipedia)


    ...also: "Nix ist ohne Risiko!" :Cool:


    Grüsse


    Tom

    Zitat von derHerzog;53889

    Servus,
    hat schon mal jemand Wasser über den Winter im Auto gelagert??


    Hallo,


    stilles Wasser in PET-Flaschen ist bei Minusgraden kein Problem, es ist nur etwas schwierig mit dem Trinken... :face_with_rolling_eyes:


    Getränke mit Kohlensäure sind dagegen gefährlich, vor allem in Glasflaschen, friert sowas ein, steigt durch die Ausdehnung der erstarrenden Flüssigkeit der Luftdruck in dem Raum über dem Flüssigkeitsspiegel an und der Deckel verformt sich soweit, dass der Druck entweichen kann. Da der Druckabfall dann aber relativ schnell geschieht, entzieht dies dem Flascheninhalt schlagartig Wärme (Physik: entspannendes Gas nimmt Wärme auf), das Getränk friert durch und die Flasche platzt.


    Grüsse


    Tom

    Zitat von hogan;53460

    hm eine Feuerschutzkassette, was ist denn deine Idee dahinter?


    30 Minuten feuerfest ist meiner Ansicht nach nichts.


    Naja, nicht jeder plant, seine persönlichen Dokumente in einem Schutzraum im Gotthardtunnel zu lagern...:face_with_rolling_eyes:


    30 Minuten Schutz können durchaus reichen, wenn die Kassette in einem Raum mit wenig Brandlast (=brennbares Material) und in Bodennähe lagert. Schlimmstenfalls zieht da die eine oder andere Feuerwalze durch, wenn die Rauchgase durchzünden. In einem meterlangen raumhohen vollgestopften Bücherregal sieht das natürlich andes aus, das brennt und glüht stundenlang...


    Neben Brandschutz sollte man sich auch über Wasserschutz Gedanken machen, sonst überstehen die Dokumente zwar den Brand, nicht aber den Löschangriff der Feuerwehr...


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    das schwedische möbelhaus wurde ja schon erwähnt. Was hältst Du vom Regalsystem IVAR, das bietet sich doch direkt an, um unter Schrägen eine optimale Ausnutzung hinzubekommen.


    Wenn das ganze dann noch getarnt nach normalem Einbauschrank aussehen soll, bieten sich fertige Lamellentüren an, die manin jedem Baumarkt in diversen Grössen bekommt. Mit etwas handwerklichem Geschick und einer Säge passt man die Türen den Schrägen an (die angeschnitten Lamellen muss man natürlich wieder mit einem Rahmenholz einfassen) - bei sowas geht einem der örtliche Schreiner auch zur Hand: Du besorgst die Regale, baust sie auf, besorgst die Lamellentüren und lässt sie vom Schreiner zuschneiden und ggf. anschrauben. Das kostet Dich halt Stundenlohn, aber sowas ist an einem halben Tag erledigt.
    Die Lamellentüren haben zudem den Vorteil, dass sie eine gute Belüftung des Lagers sicherstellen. Wer Angst vor Insektenbefall oder Mäusen hat, sollte die Lamellentüren von der Innenseite her mit einem Fliegengitter aus Metall abdecken. Der Einbau-Regalschrank muss dann natürlich auch an den Wänden, der Decke und am Boden dicht abschliessen, z.B. durch eine umlaufende Leiste, die mit Montagekleber oder Silikon dicht mit den Wänden abschliesst.


    Grüsse


    Tom


    P.S. Wir nutzen als Vorratsschränke normale Büro-Aktenschränke aus kunststoffbeschichteter Spanplatte, in die ich innen und auf der Rückseite mehrere Belüftungsöffnungen mit einer Lochsäge eingebaut habe, die mit besagtem Insektengitter geschützt sind.

    Zitat von Nachtfalke;52968

    In einer Krise dürfte das nachfüllen mit einem solchen Schüttelschlauch auch deutlich unauffälliger sein.


    Hallo,


    man darf es dann aber nicht eilig haben, bis ein 20l-Kanister durch so einen Aquariumsschlauch geflossen ist, da vergeht schon einige Zeit.


    Da lob ich mir die Möglichkeit zur "Sturzbetankung" an meinem Unimog: Tankdeckel auf, Einfüllrohr aus dem Stutzen ziehen und einrasten. 20l-Kanister aufmachen und die Kaniströffnung direkt in das Einfüllrohr stecken.
    Die 20l sind nach etwa 15 Sekunden restlos umgefüllt. Ist natürlich etwas gewuppe, aber hey, es ist ein 20l-Kanister, der wiegt etwas über 20kg, das geht schon.
    Manchmal ist schnelles nachtanken besser als unauffälliges... Ging mir jedenfalls schon so, als ich nachts in der Schweiz auf einer Bergstrecke unterwegs war - dank ungenauer Tankuhr mit der Reichweite verschätzt und bei Bergauffahrt verhungerte der Motor plötzlich und nahm kein gas mehr an (lief aber im Standgas noch). Ich rollte aus und stand mitten in einer Spitzkehre am Strassenrand... Also Warnblinker an, rausgehechtet, die beiden 20l Kanister aus den Haltern gerissen und die beschriebene Sturzbetankung bei laufendem Motor durchgeführt, Kanister wieder weggepackt und gerade wieder losgerollt, als eine Kurve weiter unten ein grosser Bus sichtbar wurde, der bergauf fuhr. Ich denke mal, dass mein unfreiwilliger Tankstop weniger als eine Minute insgesamt dauerte und wir waren wieder unterwegs. Bei nem leeren LKW-Tank kommt man mit 20l meistens nicht sehr weit (das gibt bei waagerecht stehendem Fahrzeug gerade mal 2-3 Finger breit Pegelstand im Tank), speziell, wenn man bergauf fahren muss. Deshalb sind beim Unimog immer 40l Reserve dabei.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    Carpe hat vor einiger Zeit sein beeindruckendes Sortiment zur Sanversorgung militärischer Abstammung vorgestellt. Nicht ganz so umfangreich, aber im Grunde ähnlich bestückt ist meine Sanitätstasche, die noch das oder andere für Kinder-Notfälle enthält.


    Das erste Bild zeigt die Tasche, es ist eine normale "First-Responder"-Tasche, wie sie viele Rettungsdienste einsetzen. Den Inhalt habe ich selbst zusammengestellt, mich dabei an handelsüblichen FR-Bags orientiert und aus eigenen Erfahrungen sinnvolle Dinge dazu gepackt.


    Auf dem zweiten Bild sieht man im Hintergrund von links nach rechts:
    - Universal-Stiffneck für Erwachsene (Stiffnecks sind "Halskrausen" zur Stabilisierung der Halswirbelsäule)
    - Universal-Stiffneck für Kinder
    - Blutdruckmanschette
    - Beatmungsbeutel mit Gesichtsmasken in versch. Grössen (Erw. & Kinder), mein Beatmungsbeutel stammt aus einer Arzttasche der Bundeswehr und ist deshalb mit einem Gewinde für Gasmaskenfilter ausgestattet. Man kann also einen Patient auch mit gefilterter Luft beatmen, sofern man einen Filter aufschraubt.
    In der zweiten Reihe von hinten aus gesehen sind:
    - eine SamSplint-Schiene
    - div. Haut- und Handdesinfektionsmittel, ein Abwurfbehälter für gebrauchte Kanülen (das gelbe Teil)
    - diverse Absaug- und Intubationsmaterialien (Guedel-Tuben etc.)
    - ein Stethoskop
    - ein Pulsoxymeter (das grau-blaue Kästchen), es wird wie eine Wäscheklammer auf einen Finger des Patienten geklipst und misst dann mit einer Art Lichtschranke, die durch den Finger leuchtet, den Puls und die Sauerstoffsättigung


    In der dritten Reihe von hinten:
    - "portionsweise" abgepackt mehrere Beutel mit sterilen Spritzen, Kanülen, Verweilkanülen, Infusionsbesteck, Kanülenstöpsel usw.
    - ein Laryngoskop mit vier verschieden grossen Aufsätzen (2x Erw., 1x Kind, 1x Baby), ein Instrument zum sicheren Einführen von Beatmungsschläuchen (Tuben)
    - ein Besteckset für Sanitäter (von der BW) bestehend aus guten Pinzetten und Scheren und einem Reflexhammer :face_with_rolling_eyes:
    - ein Durchschreibeblock mit vorgedruckten Verwundetenkarten (BW Standard)
    - darauf eine Pupillenleuchte, eine ALDI-3W-LED-Taschenlampe und ein Venenstau-Band
    - ein Handbuch "Kindernotfälle" und ein Taschenatlas Notfallmedizin


    In der ersten Reihe ganz vorne:
    - wasserfeste Heftpflaster-Streifen
    - Klebestrips für Platz-/Schnittwunden
    - hochwertiges Leukoplast-Klebeband
    - sterile Einwegskalpelle und sterile eingefädelte Nahtsets (Nadel mit chir. Faden), davor: ein zahnmedizinisches Notset zum Entfernen loser Füllungen, Desinfizieren und provisorischem Füllmaterial, inkl. Instrumenten
    - Kältekompressen, die auf "Knopfdruck" kalt werden
    - Rettungsdecken
    - normales Verbandmaterial
    - Verbandschere
    - Atemschutzmasken FFP3


    Was nicht abgebildet ist, aber auch in der Tasche seinen Platz hat:
    - ein kleiner Teddybär für kleine Patienten
    - Fieberthermometer
    - eine LED-Stirnlampe
    - eine kleine Gewebeplane (als "Arbeitsunterlage" outdoor und als Nottrage)
    - ein Rettungsmesser, eine Kombizange
    - 10m Reepschnur mit 2 Karabinern als "Rettungsleine" oder um einen Wetterschutz mit der Plane bauen zu können
    - Traubenzucker, Hartkekse
    - 2 0,5l-Flaschen stilles Wasser
    - Papiertaschentücher
    - Feuchttücher


    Die Tasche ist damit relativ voll und schwer, dafür ist das wesentliche Sanitätsmaterial für alle (zivilen) Lagen drin. Medikamente und Infusionslösungen habe ich auch vorrätig, lagern aber separat als griffbereite "Notapotheke".


    Grüsse


    Tom


    P.S. Die Tasche kann auch als Rucksack getragen werden, in einem Seitenfach sind die entsprechenden Tragegurte versteckt.

    Hallo,


    was mich bei der Gold-Diskussion wundert, warum spielt Silber praktisch keine Rolle? Es wird oft als ungeeignet bezeichnet, weil zu wenig Wert pro Gewichtseinheit im Vergleich zu Gold. Aber: wieviele von uns hier stehen vor der "Problem", 50.000 Euro kompakt in Edelmetall anzulegen?


    Mit meinen bescheidenen Anlagemöglichkeiten hatte ich mit Silber in den letzten beiden Jahren doch eine deutlich bessere Wertentwicklung, als wenn ich für den gleichen zur Verfügung stehenden Betrag Gold gekauft hätte:


    Im Januar 2008 kostete mich die Unze Feinsilber 10,60 Euro. Heute muss ich 21,90 Euro dafür bezahlen. Angenommen, ich hatte damals 1060 Euro in Silber investiert, dann hat sich bis heute der Wert mit 2.190 mehr als verdoppelt, ein Zuwachs von 1.130 Euro.


    Der Goldpreis lag im Januar 2008 bei 600 Euro/Unze - heute bei ca. 1.000 Euro, also nur ein Anstieg um 400 Euro.


    Wenn ich also einen bestimmten Betrag X zur Anlage verfügbar habe, fahre ich mit Silber doch deutlich besser als mit Gold...


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    in Stuttgart geht die Post ab. Gestern kollidierte eine ordnungsgemäss angemeldete und genehmigte Demonstration von Schülern gegen den begonnenen Bahnhofsumbau im Stuttgarter Schlossgarten mit einem massiven Polizeiaufgebot, das dort zur "Befreiung" eines Teilgebietes zusammengezogen wurde, weil hier Baumfällarbeiten vorbereitet werden sollten. Ein Aufgebot von 1.000 bis 2.000 Polizisten räumte reichlich unsanft Blockierer von der Strasse, erstmals seit 40 Jahren kamen dabei Wasserwerfer zum Einsatz, sowie Pfefferspray und CS-Gas. Die Bilder gehen mittlerweile "um die Welt". Die von der Situation völlig überrumpelten Rettungskräfte richteten eilig vor Ort Behandlungszelte ein, um nach eigenen Angaben über 300 Verletzte zu versorgen. Bei mindestens zwei Personen geht man davon aus, dass sie ein oder beide Augen verlieren werden, weil sie den Wasserwerferstrahl aus 3-4m Entfernung direkt ins Auge bekamen.


    Die erste Quittung bekommt die Landespolitik in diesen Stunden: es wird geschätzt, dass heute Abend bis zu 100.000 Demonstranten auf der Kundgebung im Stuttgarter Schlossgarten sind.


    Mich erinnert das an das kürzlich in Neuseeland passierte Erdbeben: die Erde riss an einer Stelle auf, wo es niemand erwartete. Exakt das gleich passiert gerade im ansonsten politsch brav-langweiligen Baden-Württemberg, in dem die schwarz-konservative CDU seit 50 Jahren ununterbrochen an der Macht ist: in Umfragen haben die Regierungsparteien CDU und FDP keine Mehrheit mehr (die FDP dümpelt in ihrem "Stammland" an der 5%-K.O.-Marke) und die bisherige Opposition SPD und Grüne kämen zusammen auf eine satte Mehrheit - mit den Grünen bei unglaublichen 27%, was die alte Volkspartei SPD zum "Juniorpartner" degradieren würde. Im März 2011 sind Landtags-Wahlen in Baden-Württemberg - stürzt dort die CDU-FDP-Landesregierung, wackelt auch schwarz-gelb in Berlin.


    Wir erleben gerade einen massiven "Murenabgang" im Schwabenländle...


    Grüsse


    Tom

    Zitat von tommy83;51560

    100€ für eine Handbetriebene Brotschneidemaschine?:grosses Lachen:
    Was wollt ihr denn damit?


    Hallo,


    es muss ja nicht so ein Designerstück sein. Das schlichte klassische Modell von Graef tuts ja auch - das bekommt man auf Flohmärkten und bei Ebay für 20 Euro. Nachdem uns vor einigen Jahren die tolle elektrische TCM-Schneidemaschine pünktlich nach Ablauf der Garantiezeit abgeraucht ist, konnte ich die Rückkehr zur Handmaschine durchsetzen :face_with_rolling_eyes: nach anfänglichem Misstrauen diesem "Kurbelding" gegenüber war meine bessere Hälfte dann recht schnell begeistert davon.


    Zitat

    Nehmt doch einfach ein vernünftiges Messer und investiert das Geld in etwas, was ihr wirklich brauchen könntet.


    Als Schwabe kann ich Dir das ganz genau sagen: mit dem Messer geschnittene Scheiben sind zwangsläufig dicker, der Brotverbrauch deutlich grösser als bei gleichmässig dünnen Scheiben von der Maschine... Ausserdem ist die Verletzungsgefahr (zumindest meine...) bei Säbelaktionen mit dem Messer höher...


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    allgemein gibt es ja den Trend "in Edelmetalle zu gehen". Bei einigen ist es die Furcht vor dem Wertverfall des "Fiat Money", bei anderen ist es genau die selbe Gier (nach Profit und Super-Schnäppchen), die das globale Finanzsystem ruiniert. Bekanntlich schau ich mir gerne vergangene Krisen und Ereignisse an und versuche daraus meine Schlüsse zu ziehen. Aus der Argentinien-Krise gibt es den schon viel zitierten Bericht des Silver Bear Cafe. In diesem wird der praktische Wert von EM während einer Krise doch recht nüchtern betrachtet. Es fängt schon damit an, dass man beim Verkauf/Tausch von EM den Käufer davon überzeugen muss, dass es sich um echte Ware handelt. Der kleine Händler an der Ecke kann das nur bedingt, der Schwarzmarkt-Dealer gar nicht. Pragmatisch erkennen sie deshalb nur einen deutlich geringeren Wert an, der das Risiko, unreines EM angeboten zu bekommen, abfedert. Der Autor des Argentienberichts rät deshalb bei EM-Bevorratung ganz praktisch zur niedrigsten handelsüblichen EM-Qualität, weil die Ankäufer ohnehin keinen höheren Wert anerkennen würden. Konkret empfahl er schlichte Goldringe aus einfachem "Schmuckgold".


    EM in Barren oder Münzen und in hochwertiger Reinheit scheint mir eher eine Möglichkeit, bestehendes Vermögen durch eine vorübergehende Krise zu bringen oder unauffällig ausser Landes bringen zu können, wenn man aufgrund von Krieg und Chaos flüchten muss.
    Diese Anlageform setzt zwangsläufig voraus, dass es eine neue geordnete Zeit nach der Krise gibt, die im Prinzip eine nahtlose Fortsetzung der Vor-Krisen-Zeit bedeutet, also alles wieder beim alten ist und man seine Goldbarren bei der Bank wieder in die neue dann gültige Währung umrubelt.


    Akzeptiert man diese Vorstellung, dann muss man sich im klaren sein, dass das gehortete EM im Barren und Münzform während der Krise mehr oder weniger nutzlos ist und vermutlich nur unter extremen Abschlägen als Zahlungsmittel eingesetzt werden kann, da es zum einen die Problematik der Echtheitsprüfung gibt und zum anderen die Stückelung bei EMs nicht wirklich zum Wert von Alltagseinkäufen oder -dienstleistungen passt. Wenn ich für jeden Friseurbesuch eine viertel Unze Gold mitnehmen muss und kein "Wechselgeld" bekomme, wird das mit der Zeit ein teures Vergnügen.


    D.h. bei der Vermögens-Vorsorge muss man - so man kann - zweigleisig planen: womit bezahle ich während der Krise und wie rette ich Werte in eine Zeit danach. Auch Altersvorsorge ist da so ein Thema.


    Wenn ich die Sicherung meiner "Zahlungsfähigkeit" während einer Krise betrachte, scheiden EM in Barren- oder Münzform für Alltagsgeschäfte weitgehend aus. Ich könnte mir vorstellen, dass es durchaus taugliche Alternativen zu EM als Tauschwaren gibt, die man jetzt schon nach und nach bevorraten kann, weil ihr Nutzwert, je nach angenommenem Szenario, in einer Krise deutlich steigen wird:


    - lagerfähige Batterien in Standardformaten (Lithium-Batterien in AA und AAA gibts in Baumärkten gerade mit 2023)
    - gute Akkus in Standardformaten (NiMH mit geringer Selbstentladung; Eneloop, Infinium, Recyko)
    - gute Ladegeräte mit universellem Eingangsspannungsbereich (100-230V AC &12VDC), z.B. Ansmann Digispeed Ultra oder Energy 4 Speed
    - Solarladegeräte, generell solare Stromversorgung
    - 100% solar betriebene Geräte wie Taschenlampen, Taschenrechner, Radios, Digitalmultimeter, Uhren, Thermometer/Wetterstationen
    - gutes Werkzeug, Glasschneider, Bohrer, Sägeblätter, alles was Handwerker nicht selbst herstellen können
    - Elektromotoren, Generatoren, Keilriemen
    - Metalle (Rohre, Rund- und Flachmaterial, Bleche)
    - Baumaterial (Bauchemie, Teerpappe, Eisenverbinder, Gewindestangen, Rohre)
    - Sanitärmaterial (Wasserhähne, Pumpen, Dichtungen, Fittinge)
    - Fahrräder und Fahrradverschleissteile, Luftpumpen, Reifen, Schläuche
    - Brillen, Sonnenbrillen
    - gute mechanische Uhren
    - Feinmechanik (Schreibmaschine, Nähmaschine, Brotschneidemaschine)
    - Fachbücher, Do-it-yourself-Anleitungen, Unterhaltung, Schulbücher
    - Papier, Schreibwaren
    - Stoffe, Nähzeug, gute Wolle
    - Gewürze (wurden auch schon mal genannt), Salz, Zucker
    - Hygiene- und Kosmetikprodukte (Parfüm wurde schon mal genannt, Lippenstifte und Nagellack waren im Ostblock schon früher immer ein "Türöffner", wollte man eine Frau kennenlernen...)
    - ...



    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    ich hab die Silberzehner als Abo bei der Deutschen Post Abteilung Philatelie laufen. Bis vor nem Jahr gabs die Münzen zum Selbstkostenpreis frei Haus. Seit diesem Jahr verlangen sie einen Servicezuschlag von 3,50 Euro und eine Höchstmenge von 3 Stück. D.h. 3 Silberzehner prägefrisch in Kapsel auf nett aufgemachtem A5-Karton mit Details zum Prägeanlass kosten nun 33,50 bzw. 11,17 Euro/Silberzehner - per Post ins Haus geliefert. Dafür spar ich mir das Anstehen und Bankfilialen abklappern. Ist für mich auch eher ne nostalgische Sache für meinen Junior, der bekommt die Sammlung, wenn er mal gross ist, dann hat er was aus der Zeit, als es noch "Geld" gab...


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    in der Tat ein interessantes Thema, allerdings auch eines, zu dem die meisten Journalisten, Politiker und "Sicherheitsexperten" jede Menge Geschwafel von sich geben, weil die Thematik so umfassend ist, dass sie die meisten Leute schlicht überfordert. Weil sie aber was in ihren Blättern schreiben müssen, was Joe Sixpack bzw. Otto Normalverbraucher zum Kauf des Blattes anregen soll, kommt dann immer der allmächtige US-Geheimdienst NSA drin vor, der ganz bestimmt jede E-Mail und jeden Forumsbeitrag weltweit durchliest und selbstverständlich die Terroristen, die den Atomreaktor per Web-Attacke zur Kernschmelze bringen.


    Zu den Begriffen, die mit "Cyber-" anfangen und böses beschreiben - also Cyber-War, /-Terror, /-Kriminalität etc. - diese werden fast ausschliesslich von der Rüstungs- und Sicherheits-Lobby verwendet, man sieht dann recht schnell, "welch Geistes Kind" die Texte sind. Damit soll Angst gemacht und gleichzeitig für das jeweilige eigene Konzept oder Produkt Werbung gemacht werden, das einen vor der Cyber-Bedrohung schützen soll. Hier empfiehlt sich sehr kritisch und aufmerksam zu bleiben, um nicht den sehr geschickt agierenden PR-Strategen auf den Leim zu gehen.


    Ich hab das Vergnügen, als Gutachter für die EU ein wenig in diese Materie hineinlugen zu dürfen, in den Bereichen "Future Internet", "Privacy" und "Protection of critical Infrastructures". Dort wird man dann sofort mit Begriffen wie "Cloud Computing", "Internet-of-things", Software-as-a-Service (SaaS) oder "Infrastructure-as-a-Service" (IaaS) bombardiert.
    Genau dort liegen IMO auch die Gefahren.


    Worum geht es?


    Mit Cloud Computing umschreibt man die heute fast schon selbstverständliche Vernetzung verschiedener Systeme, die eigentlich völlig verschieden sind und die dadurch dem einzelnen Anwender Zugriff zu Services ermöglichen, die er mit seinem System oder Endgerät alleine nicht hätte. Fast alle von uns leben bereits in der "Cloud", ohne sich dessen bewusst zu sein.


    Beispiele:
    - Bestellung eines Buches per Smartphone bei Amazon und Bezahlung auf elektronischem Weg, authentifiziert durch die SIM-Karte im Handy.


    - Nutzung eines Web-Mail-Dienstes wie Google-Mail, web.de oder GMX - ich vertraue meine (private) Mail-Korrespondenz irgendjemand (dem Freemail-Anbieter) an und lasse ihn meine Daten archivieren und bereithalten.


    - Soziale Netzwerke wie Facebook verleiten ihre Nutzer dazu, ihre persönlichen elektronischen Adressbücher, die sie lokal auf ihrem Rechner oder Smartphone haben für den Sozialnetz-Betreiber freizuschalten, damit sich dieser die Kontaktdaten in die Datenbank hochladen kann, um dann (als Service!) nach möglichen Verknüpfungen einzelner Kontakte zu suchen.


    - Online-Backup-Dienstleister bieten den Nutzern Gigabytes an Speicherplatz an, um die Daten ihres lokalen Rechners regelmässig im Hintergrund zu sichern. Der Nutzer muss dabei auf Vertraulichkeit und Zuverlässigkeit des Anbieters hoffen, dem er seine privatesten Computerdaten anvertraut.


    - Moderne Computer binden den Nutzer standardmässig in die "Cloud" ein: Betriebssystem und Anwendungen tauschen (oft ungefragt) Daten mit ihrem Hersteller aus, welche Daten zu welchem Zweck da unterwegs sind, erfährt man nur bruchstückhaft. "Problembericht senden" kennt jeder Computernutzer. Und dass "automatische Updates" insgesamt gesehen eher besser sind, als hunderttausende ungepatchte Rechner mit offenen Sicherheitslücken, hat inzwischen auch jeder noch so MS-misstrauische Administrator akzeptiert - und schon sind alle diese Rechner in der Cloud.


    - Immer mehr Software v.a. im professionellen Bereich läuft nicht mehr lokal auf dem Rechner des Anwenders, sondern mehr und mehr "online" beim Anbieter. Software-as-a-Service. Wer mit Autowerkstätten-EDV zu tun hat, kennt deren elektronische Werkstatthandbücher und Ersatzteillisten. Früher (vor 5 Jahren noch) wurden solche Anwendungen auf CD geliefert, lokal installiert und internetunabhängig betrieben. Dann kam die komfortable Möglichkeit dazu, per Internet die Daten aktualisieren zu können und mit der Verbreitung schneller Internetzugänge verlagerte sich die Anwendung komplett in die "Cloud". Bei Mercedes gab es früher den "Electronic Parts Catalogue" auf CD-ROM (auf der jeweils sämtliche Teile und Montagezeichnungen von ein paar Modellreihen hinterlegt waren). Aus dem EPC ist nun "EPC online" geworden - Zugang per Internet.


    - Die Buchhaltungssoftware Lexware Financial Office wird mit der Standardeinstellung ausgeliefert bzw. installiert, dass beim Erstellen einer Datensicherung das Häkchen "Datensicherung an Lexware überspielen" gesetzt ist (man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: bei der Sicherung werden alle buchhalterischen Daten aller im Programm angelegten Mandanten in ein ZIP-Archiv geschrieben und dann mir nix dir nix mal eben an den Softwarehersteller überspielt!). Willkommen in der Cloud.


    Rechtlich gesehen, liegen übrigens die meisten Patente rund ums cloud computing interessanterweise bei der Firma Amazon. Wer cloud computing im Web kommerziell machen möchte, kommt nicht umhin, die nötigen Techniken dazu bei Amazon zu kaufen bzw. zu lizenzieren. Jeder Webshop-Software-Hersteller, jeder Bezahldienstleister, jeder "unterschiedliche-Plattformen-Vernetzer" nutzt Amazon-Know-how.


    Die Gefahren im "Cyberspace" sehe ich weniger in Terror-Attacken oder militärischem bzw. staatlichem Missbrauch - da reden wir in 10 Jahren nochmal drüber.


    Die Gefahren bestehen heute IMO darin, dass die Anwender noch kein Gefühl für die "Sicherheit" ihres Tuns in der Cloud haben und dass die Anbieter aus reinem Profit-Interesse, alles das machen, was Umsatz und Gewinn verspricht, um Sicherheit, Legalität und sonstige Negativfolgen kümmert man sich nicht. Allein schon deshalb, weil sich die Technik und die massenhafte Anwendung (Facebook, StudiVZ, Google) viel schneller entwickeln, als der gesellschaftliche Konsens, was "richtig" und was "falsch" ist. Von der Rechtsprechung im Internetzeitalter ganz zu schweigen.


    Diese Dynamik macht Politkern, Industrielobbyisten und "Sicherheitsfachleuten" natürlich Sorgen, sie geben den Takt nicht mehr vor, sondern sind gezwungen, hinterherzulaufen und sobald der gewöhnliche "Cloud"-Nutzer mal böse auf die Nase gefallen ist, fürchten unsere Mächtigen die Frage "Warum habt ihr uns nicht davor geschützt?"


    Zu den Attacken aufs Internet. Die gibt es ständig. Der klassische picklige Computerhacker, der von Mafiosi angeheuert wird und mal eben per Datenleitung in Systeme marschiert, ist dabei Klischee. Sicherheitskritische Anlagen, wie z.B. die Regelung eines Kernreaktors hängen nicht am Internet, ein Angriff müsste also so erfolgen, dass man die Bedienmanschaft durch getürkte Informationen so manipuliert, dass sie z.B. den Reaktor abschaltet. Dazu müsste man die Informationszugänge (Telefon, Radio, TV) der Bedienermanschaft komplett und plausibel manipulieren...


    Die meisten Attacken sind heute darauf aus, Rechner zum Versenden von Spam-Mails zu manipulieren, mit denen dann für Potenzmittel geworben wird.


    Dann folgen Angriffe, die versuchen, Rechner durch permanentes Zumüllen mit elektronischen Anfragen zu überlasten, um sie so an ihrer eigentlichen Arbeit zu hindern (Denial-of-Service, DoS-Attacke).


    Schließlich folgen Angriffe, die bestehende Sicherheitslücken ausnutzen, um die Kontrolle über einen Rechner zu erlangen, um z.B. ein Spionageprogramm zu installieren, das die Tastatureingaben abfängt, um z.B. an Passwörter oder PINs zu kommen.


    Ähnlich, aber ohne nachweisbare Manipulation des lokalen Anwenderrechners, ist das "Phishing", das hauptsächlich beim Onlinebanking verwendet wird. Man versucht entweder den Anwender auf eine mehr oder weniger gut nachgemachte Webseite seiner Bank zu locken und ihm so eine gefakte Login-Prozedur unterzujubeln, wobei die eingetippten Angaben nicht bei der Bank sondern bei den Kriminellen landen. Vergleichbar, aber technisch raffinierter ist es, per cross-site scripting von einer vom Anwender geöffneten (unsichtbar "bösen") Internetseite aus die im gleichen Browser geöffnete Originalwebseite des Onlinebanking unter Kontrolle zu bekommen und z.B. durchsichtige Eingabefelder über die Originaleingabefelder der Bankseite zu legen, die die getippten Eingaben abfangen und zum Server der bösen Webseite weiterleiten.


    Die meisten tatsächlich schädlichen Angriffe benötigen immer noch die Mitarbeit des Nutzers vor dem Computer oder die persönliche Anwesenheit des Angreifers z.B. am Firmennetzwerk.


    In letzter Zeit viel diskutiert wurde der "Not-Aus-Knopf" fürs Internet, den sich Präsident Obama wünscht, oder den "Internet-Radiergummi" für Soziale Netzwerke, denn die dt. Familienministerin gerne hätte. Das ist naiv. Das Internet ist kein zentral gesteuertes Organ. Nicht mehr.


    Der Witz an TCP/IP-Netzwerken ist, dass der Weg der Datenpakete nicht strikt vorgegeben ist, ja nicht mal vorhersagbar ist, sobald es alternative Datenpfade gibt. Die Daten werden abhängig von der Verfügbarkeit und der Auslastung einzelner Zweige transportiert. Dazu hat jedes IP-Paket die Zieladresse und seine Absenderadresse an Bord. Was "abschaltbar" ist, sind die Domain-Name-Server, die die gut merkbaren www-Adressen den unhandlichen IP-Adressnummerblöcken zurodnen, also wissen,
    welche IP z.B. hinter http://www.survivalforum.ch steckt, nämlich 78.46.77.98.
    Schaltet man einzelne Nameserver ab, können Anfragen zu bestimmten www-Domains nicht mehr aufgelöst werden und man bekommt als Surfer die Fehlermeldung "Domain not found" oder so ähnlich. Kennt man die IP-Adresse jedoch und tippt diese anstelle der www-Domain ein, kommt man auch bei ausgefallenem DNS-Server ans Ziel.
    Natürlich kann man Internethauptleitungen kappen oder stören. Aber dazu müsste man alle in Frage kommenden Leitungen kennen, physisch darauf Zugriff haben und ggf. unauffällig und koordiniert angreifen, dürfte aufwendig sein.


    Noch ein Nachtrag zum Cyber-Missbrauch durch die vielgerühmten Terroristen oder Untergrundkämpfer wofür oder wogegen auch immer:
    vernetzte Systeme haben immer auch Schwachstellen und irgendwer findet sie auch irgendwann heraus. So haben Aufständische im Irak die gefunkten Bilder von Aufklärungsdrohnen abgefangen und entschlüsselt - die Schwachstelle war eine ("todsichere") aber leider fest eingestellte Verschlüsselung der Daten an Bord der Drohnen. Für dynamischen Wechsel der Kryptoschlüssel war das US-Militär offenbar noch nicht reif genug. So genügte den Angreifern die irgendwo mal geleakte Information, wie die Drohnen ihre Daten verschlüsseln.


    Noch besser ist das unautorisierte Benutzen von Kommunikationskanälen. Fast alle alten Kommunikationssatelliten egal ob TV oder Militär arbeiten als "dumme" Relaisstation: sie empfangen auf einer Frequenz, alles was ihre Antennen einfangen und senden es verstärkt auf ihrer Sendefrequenz wieder aus. Das machen sich manche Amateure zu nutze und Hijacken Satellitenkanäle von Militärsatelliten und in China gelang es der Gruppe Falun-Gong mal, einen der staatlichen TV-Kanäle des Satellitenfernsehens zu entern, in dem sie dem Satellit einfach ihre Videobotschaft mit mehr Sendeleistung hochgeschickt haben, als das staatliche Bespassungsprogramm. So konnten theoretisch Millionen chinesischer Zuschauer erreicht werden: statt Tagesschau gabs Revoluzzer-Propaganda...


    Das zeigt, dass Kommunikationssysteme natürlich auch missbraucht werden können, vor allem wenn sie schlecht designt worden sind.


    Wenn das Internet (stellenweise) zusammenbricht, dann weniger wegen gezielter Cyber-Angriffe sondern eher wegen pleite gegangener Internet-Dienstleister, eingesparter Wartung an der Telekom-Infrastruktur und Schlamperei. In einem Post-Crash-Szenario sind das natürlich ernstzunehmende Optionen.
    Ganz wegbekommen wird man das Internet nicht mehr. Dafür ist zuviel Internet-Technik auf dem Globus verteilt vorhanden. Lokale Netze lassen sich prima und völlig abgekoppelt vom grossen Internet aufrechterhalten (MESH-Netze wie openwireless.ch, freifunk.net). Anleitungen und Erfahrungsberichte zu solchen Adhoc-Netzen gibt es zuhauf im: olsr.org, das Buch Mesh von Corinna Aichele ist lesenswert, der Do it Yourself-Guide für ein Freifunk-Netzwerk aus Südafrika auch.


    Man lernt dabei auch, dass die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländer uns da durchaus voraus sind - die betreiben solche eigenen Datennetze schon...


    ...mal wieder etwas länger geworden, sorry :sleep:


    Grüsse


    Tom

    Hallo Getreidelagerer,


    zur Lagerung in Kunststoffbehältern oder Beuteln aus PE hab ich noch was interessantes gefunden:


    "PE Folien enthalten weder Weichmacher noch Schwermetalle und sind voll recyclebar. ...


    Eigenschaften: ...Polyethylen nimmt kaum Wasser auf, es schwimmt auf Wasser. Die Gas- und Wasserdampfdurchlässigkeit ist niedriger als bei den meisten Kunststoffen; Sauerstoff, Kohlendioxid und Aromastoffe lässt es hingegen gut durch. Die Verwendbarkeit wird dadurch eingeschränkt, dass es bei Temperaturen von über 80°C erweicht. ... Durch Sonneneinstrahlung kann bei PE eine Versprödung eintreten, meist wird Ruß als UV-Stabilisator eingesetzt. ...
    Brennt gut; rückstandsfrei: CO2 + H2O als Verbrennungsprodukte
    - PE ist beständig gegen fast alle polaren Lösungsmittel (T<60°C), Säuren, Laugen, Wasser, Alkohole, Öl, HDPE auch gegen Benzin
    - Bei Raumtemperatur unlöslich, bei erhöhter Temperatur nur in wenigen Lösungsmitteln löslich, z.B. in 1,2,4-Trichlorbenzol, in Xylol oder in Hexan."
    Quelle: LINK


    Das Institut Fresenius rät davon ab, Lebensmittel in Müllbeuteln aus Recycling-Kunststoff zu verpacken: "Mülltüten werden in der Regel aus Regenerat hergestellt, das heißt aus gebrauchtem Kunststoff. Und da sie bestimmungsgemäß nicht zum Verpacken von Lebensmitteln vorgesehen sind, gelten für sie auch nicht die strengen Regelungen des deutschen Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände und Futtermittelgesetzbuches (LFGB). Es könnten sich zum Beispiel gesundheitsschädliche Lösungsmittel aus dem Plastik lösen." Quelle: [URL="http://www.talkingfood.de/presse/presseschau/TITEL-Lebensmittelaufbewahrung%3A_M%FCllbeutel_und_Kunststoff-Tragetaschen_ungeeignet,7,34,3243.html"]LINK[/URL]


    Grüsse


    Tom

    Hallo Missy,


    für den halben Preis des DD Allrad bekommst Du auch einen Subaru Justy mit vier Jahren auf dem Buckel.


    ...wenn Du bisher mit einem Fiesta ausgekommen bist und nur den Allradantrieb vermisst hast, sollte ein Justy doch ideal sein.


    Der Umstieg auf einen grossen SUV sollte gut überlegt sein. Die gesamten Kosten für Wartung und Nutzung dürften erheblich teurer sein. Allein ein Satz Reifen dürfte das Drei- bis Vierfache kosten im Vergleich zu Fiesta/Justy-Reifen. Ebenso die ganzen Verbrauchsmaterialien: Filter, Keilriemen/Zahnriemen, grössere Ölmenge, exotische Scheibenwischergrösse, Auspuffanlage usw. Bei Reparaturen kannst Du bei so einem neu auf dem Markt gekommenen Modell noch nicht auf Gebrauchtteile zurückgreifen, vermutlich wird der Duster eher einen Nischenmarkt bedienen, d.h. auch in 5 Jahren wird man kaum einen Kotflügel oder Scheinwerfer beim Gebrauchtteilehändler finden.


    Zitat von Stalkerunit 66/1;50213

    (Ich persönlich verschwende aber kein Geld für den Kauf von Neuwagen!)


    ...sehe ich genauso. Meine bisherigen Autos kaufte ich als 4-5 Jahre alte Gebrauchte und fuhr sie dann, wenn es geht, noch 10 Jahre lang.


    Grüsse



    Tom


    P.S. Ich lebe in einer Region mit teils heftigen Wintern, steilen Steigungen und nicht immer geräumten Strassen. Unterwegs bin ich ohne Allrad, dafür investiere ich lieber etwas mehr in sehr gute Winterreifen, das reicht in 99% der Fälle zum Durchkommen und wenn ich mal eine Steige wg. Eis unter der Schneedecke nicht raufkomme, dann kehre nicht nur ich um, sondern auch die Allradler. Bisher hab ich immer eine Alternativstrecke fahren können, wenn meine "Hausroute" nicht passierbar war (meist sind es eh Lastwagen, die die Strecke blockieren, weniger mein fehlender Allradantrieb).

    Hallo Doomer,


    klasse Konzept und pragmatische Lösung. Perfekt für die Langzeitlagerung wären Edelstahlfässer, dann hätte man das Diffusionsproblem des Sauerstoffs auch noch gelöst. Durch die Kunststoffwand des Plastikfasses diffundiert Luftsauerstoff mit der Zeit hindurch, die Sauerstoffabsorber können sicher ein wenig davon binden, aber auf dem Weg von der Behälterwand bis zum Absorber liegt ne Menge Getreide, da kann der Sauerstoff auch schon oxidierend wirken. Aus dem selben Grund sind Kunststoffrohre im Heizungsbau als Verbundrohre mit einer Zwischenlage aus Alu hergestellt, weil man keinen Sauerstoff im Heizungswasser möchte (Korrosion).


    Edelstahlfässer sind allerdings nicht ganz billig. Welche mit halbwegs vernünftigem Preis/Volumen-Verhältnis gibt es hier z.B.: LINK


    Grüsse


    Tom

    Zitat von jla;49319

    Jetzt zitiere ich mich mal selbst :face_with_rolling_eyes:, aus dem ersten Beitrag:
    "Im Moment ist es mir ja noch egal. Beziehe noch meine Lebensmittel aus dem Supermarkt. Aber wenn es los geht: Wen der Schädlinge jage / fange ich wie?"


    Im Moment können alle Tiere in meinem Garten noch machen was sie wollen. Die geplünderten Pflaumenbäume ärgern mich etwas, jedoch nicht übermässig. Aber ich möchte mir jetzt schon das KnowHow aneignen und evtl. Material besorgen um es im C-Fall parat zu haben.


    LG, jla :)


    ..wäre es dann nicht sinnvoll jetzt schon mit dem Gärtnern anzufangen und den Bezug von Supermarktgemüse/-obst einzuschränken? Nach unsern Erfahrungen, braucht man 2-3 Jahre, bis man seinen Garten im Griff hat und die unterschiedlich geeigneten Stellen mit der Bodenqualität, Sonnenlicht, Feuchtigkeit, Windschutz kennt und mehrjährige Nutzpflanzen tragen auch erst nach ein zwei Jahren so richtig (unsere Erdbeeren z.B.). Das Saatgutsortiment im Vorsorgepaket allein garantiert noch keinen Ernteerfolg.


    Die Schädlingsproblematik kann man auch kaum theoretisch vorweg planen. Jeder Garten hat da andere "Schädlinge", die teilweise auch erst auftreten, wenn man bestimmte Pflanzen anbaut.


    Was die Pflaumenbäume betrifft - bist Du sicher, dass Schädlinge die Ernte klauen? Unsere Zwetschgenbäume tragen von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Mal brechen die Äste vor lauter Früchten fast ab, dann ist wieder ein Jahr fast gar nichts zu ernten, das hängt von vielen Faktoren ab (langer Winter/wenig Bienen usw.).


    Grüsse


    Tom

    Zitat von bastler;49321

    Natürlich kann man das automatisieren, aber ich mache das immer selber, damit ich morgens gleich Nachschau halten kann, ob irgendwas auffälliges war (Krankheit/ Huhn tot? Ratten/ Mäuse/ Marder oder was auch immer, etc.... bisher nie passiert).


    Hallo,


    das halte ich auch für vernünftig. So hat man auch eher ein Bezug zu seinen Hühnern, als wenn man das rein/raus der Zeitschaltuhr überlässt. Und ein Rollo mit Automatik schützt auch nicht unbedingt vor Raubtieren: in Sachsen-Anhalt hat sich ein hungriger Fuchs das ne zeitlang angeschaut und dann eines Morgens stand der schlaue Bursche parat am Rolltor und hat Huhn für Huhn, ahnungslos rauskommend, gemeuchelt, der konnte gar nicht mehr anders, am Ende waren um die 14 Hühner tot... *huchnocheinhuhn..hmjamm..ohschonwiedereinhuhn..*


    Wenn man seine Hühner abends selber "zu Bett bringt", dann erlebt man auch kurioses, wie meine Schwiegermutter vor einigen Monaten: da war helle Aufregung im Hühnerstall, die Hühner wollten auf ihre Schlafstangen, trauten sich aber nicht: denn dort sass ein Pfau und hat es sich schon für die Nacht bequem gemacht - wie sich herausstellte, war der Pfau einer Nachbarin ausgebüxt und hat sich abends dann eine Bleibe gesucht...


    Grüsse


    Tom

    Zitat von tux_on_tour;49301

    Solange ich keinen wirklichen schaden durch solche Tiere habe lasse ich sie in ruhe.


    Ganz meine Meinung. Verwundert hat mich in diesem Thread, dass Eichhörnchen als Schädlinge eingestuft werden - treten die in solchen Massen auf, dass sie die Nussernte dezimieren??
    Wir haben in unserm 800qm Garten:


    - Nacktschnecken en masse, dito Weinbergschnecken
    - in jedem der drei Schnellkomposter eine grosse Ameisenkolonie
    - (mindestens) ein Eichhörnchen
    - (mindestens) einen Igel
    - eine Elsternfamilie hat diesen Sommer in unserer grössten Tanne gebrütet
    - zwei Kaninchen (im Stall bzw. Freigehege)
    - div. Katzen (zwei davon sind unsere, der Rest sind Nachbarkatzen)
    - im Frühjahr hat sich in der Scheune eine Marder-Mutter mit ihren zwei halbwüchsigen Jungen für ein paar Tage einquartiert, bevor sie weitergezogen sind
    - etliche Erdkröten
    - zwei Fledermäuse, die unser oberstes Stockwerk in der Scheune bewohnen
    - viele Bergmolche
    - Scharen von Libellen (wir haben den Dorfteich direkt am Gartenzaun).
    - seit diesem Jahr (endlich) wieder Glühwürmchen
    - Schmetterlinge, besonders viele Taubenschwänzchen
    - gelegentlich Raupenbefall an ein zwei bestimmten Büschen, die sind dann komplett eingesponnen
    - ganz selten Blattläuse an den Rosenstämmen
    - jeden Tag ein zwei Mäuse, die wir erlegt als Geschenk von unsern Katzen in den Hausflur gelegt bekommen :peinlich: da ist dann von der Spitzmaus bis zur ausgewachsenen Schermaus/Wühlmaus alles dabei


    Bekämpfen tun wir eigentlich gar nichts, irgendwie hält sich das im Gleichgewicht, unser Garten hat einen teilweise sehr alten Pflanzenbestand, der wohl auch schneckenresistent ist. Im Gemüsegarten sammeln wir bei Bedarf die Schnecken ab und bei vielen Pflanzen haben wir wenig bis keine Probleme mit Schneckenfrass: Erdbeeren, Gurken, Zucchini, Erbsen, Kartoffeln und Kräuter sind unproblematisch, bei Salaten muss man halt die Jungpflanzen schützen (da hilft schon so ein transparenter Plastiktrichter drübergestülpt).


    Insgesamt halten wirs eher wie Sepp Holzer: die Natur lässt genügend für alle wachsen, das funktioniert auch im Garten. Richtige Schädlingsprobleme hat man eigentlich nur bei Monokulturen, wenn ausgerechnet das Lieblingsfutter eines bestimmten Schädlings im Überfluss angebaut wird.


    Die Katzen kontrollieren ganz gut den Mäusebestand, wir haben auch absolut keine Probleme im Haus/Scheune/Keller mit Mäusen, die etwas anfressen.
    Als die Marderfamilie bei uns eingezogen war, hab ich den Sohn unseres Nachbarn extra geholt, er ist Jagdpächter. Er meinte "Schöne gesunde Tiere, lasst sie in Ruhe, die gehen wieder von selbst. Und keine Angst wegen euern Autos: dort wo ein Marder wohnt, geht er nicht an Gummischläuche, das macht er nur bei Streifzügen ausserhalb seines Wohnbereichs".


    Die brütenden Elstern waren etwas lästig, weil die Viecher halt sehr laut sind und ein enormes Mitteilungsbedürfnis haben, jetzt sind sie ausgeflogen und die Welt für die Singvögel ist nun auch wieder in Ordnung.


    Die ganze "Schädlings-Bekämpferitis" ist IMO auch eine emotionale Sache, fängt man mal damit an, sieht man im Garten überall nur noch Feinde und kann sich gar nicht mehr am Garten freuen, sondern denkt nur noch in Kategorien wie "hier muss ich mal wieder gasen/giften/Falle stellen". Vielleicht hatten wir aber auch bislang Glück und die Tatsache, dass unsere Winter lang und kalt sind, spielt sicher auch eine Rolle.


    Grüsse


    Tom