Beiträge von tomduly

    Zitat von Dr.Snuggles;7507

    aber kann mir mal jemand sagen, wieviel gramm körner bspw. 250gr mehl ergeben?!?


    Hallo,


    bei Vollkorn isses ganz einfach: 250g Korn ergibt 250g VOLLkornmehl... :lachen:


    Im Ernst, die Getreidemühlen für den Heimgebrauch raspeln alles klein, was man reinschüttet. Will man dann z.B. nur weisses Weizenmehl haben, muss man das frisch gemahlene Mehl sieben, je nach Maschenweite des Siebs bleibt mehr oder weniger vom "Grobanteil", also Schale etc. zurück.


    Reines sehr feines "Weissmehl" hat teilweise nur noch 60% vom Ausgangsgewicht. D.h. 1.000g Körner ergeben 600g Mehl.


    Infos zum Mahlvorgang und den Mehlgewichten gibts z.B. HIER ab Seite 34.


    Grüsse


    Tom

    Hallo Nachtfalke,


    Dosenburger spricht einen wichtigen Punkt an: Mais. Das geht nicht mit jeder Mühle. D.h. bevor man eine Mühle kauft, muss man klären, was man damit mahlen will. Mais ist sehr hartes Getreide, da muss das Mahlwerk geeignet sein und (bei elektrischen Mühlen) die Antriebsleistung stimmen.


    Will man ölhaltige Körner mahlen (Leinsamen etc.), nimmt man ein Mahlwerk aus Stahl, weil Mahlwerke aus Stein durch das Öl verschmieren und unbrauchbar werden.


    Dann kommen die "philosophischen" Aspekte. Folgt man z.B. Dr. Schnitzers Empfehlungen, dann sollte Getreide erst unmittelbar kurz vor Gebrauch und mit möglichst wenig Wärme- und Luftzufuhr gemahlen werden, da sonst empfindliche Bestandteile des Mahlguts durch die Hitze kaputtgehen und andere durch den Luftsauerstoff oxidiert werden. Muss man selber wissen, wie weit man da gehen will.


    Ich hab vor einiger Zeit mühlentechnisch mit ner kleinen preiswerten Flockenquetsche angefangen. Die taugt aber nicht wirklich zur MEHLgewinnung. Dann kam mir Dr. Schnitzer mit seiner Gesundheits- und Ernährungsphilosophie in die Quere und das inspirierte mich, eine gebrauchte Mühle mit Steinmahlwerk nach Schnitzer zu besorgen, im Prinzip genau wie die von Dir angesprochene Jupiter-Mühle, nur dass bei meiner der Motor von Moulinex ist.


    Diese kleine Mühle ist erstaunlich leistungsfähig, was den Durchsatz z.B. beim Mahlen von Weizen oder Dinkel angeht. Die Feinheit des Mehls kann man einstellen. Für kleine Haushalte durchaus passend.


    Dann wurde in meiner Gegend ein kleiner Bäckereibetrieb geschlossen und ich konnte sehr günstig eine Elsässer-Mühle ergattern. Die gehört schon zu den semiprofessionellen Geräten und schafft bis 500g in der Minute.


    Die Mühle ist für unsern Bedarf eigentlich zu gross, aber da wir genau gegenüber vom Dorf-Backhaus mit Holzofen wohnen, passt das schon, denn wenn man dort bäckt, lohnt sich das nur mit nem halben Zentner Teig...


    Grüsse


    Tom

    Hallo D.B.,


    jaja die Vorratsplanung. Was du schon machst, liest sich ja mustergültig. Wir versuchen auch, einen etwas umfangreicheren Vorrat (schätze die Reichweite mal auf 4-6 Wochen) bei Lebensmitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs (Klopapier, Windeln, Zahnpasta,...) da zu haben und ihn laufend umzuschlagen.


    Was ich bei einer langfristigen Planung auf 2 Jahre wichtig finde, ist eine Abschätzung einer solchen Situation insgesamt. Wenn es tatsächlich dazu kommen sollte, dass man 1-2 Jahre lang keine Lebensmittel mehr bekommen sollte, dann bleibt eh kein Stein auf dem anderen...dann müsste man auch andere Vorsorgemassnahmen treffen, ein gefülltes Konservenregal allein dürfte dann nicht ausreichen. Möglicherweise wäre es dann besser (sicherer), abzuwandern oder man muss vielleicht sogar flüchten. Ein 2-Jahres-Vorrat wiegt hunderte Kilogramm und ist für einen Normalmensch bzw. eine Familie nicht transportabel, ausserdem möchten andere bei nem Flüchtlingstreck garantiert was davon abhaben.


    Ehrlich gesagt, gehe ich nicht von so einem Szenario aus. Eher davon, dass sich der Staat bzw. seine Sozialsysteme aus den dünn besiedelten ländlichen Regionen mehr und mehr zurückziehen. Das gleiche gilt für Einkaufsmöglichkeiten bzw. allgemeine Versorgungsinfrastruktur. Die Stadtbevölkerung wird vermutlich vom Staat versorgt, schon allein deshalb, dass es keine Unruhen gibt. Die Landbevölkerung wird man sich selbst überlassen, da trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen: wer nicht arbeiten kann oder will, wandert notgedrungen in die Städte ab, zurück bleiben die, die sich mehr oder weniger gut selbst versorgen können, d.h. was von Gartenbau verstehen und etwas Landwirtschaft betreiben.


    Da ich auf dem Land lebe und (noch) in der Stadt arbeite, tendiere ich bei meiner langfristigen Planung zu einem nachhaltigen Lebensstil auf dem Land. Das gilt dann auch für die Vorratsplanung. Unser Nutzgartenanteil im Garten ist zwar klein, aber wir wissen, was gut wächst und was nicht (das ist bei 800m Höhenlage mit langen Wintern nicht unerheblich). In unserer Vorratshaltung finden sich daher stets viele verschiedene Arten Saatgut für Gemüse und Obst, das nimmt nicht viel Platz weg und für einen Zeitraum von 1-2 Jahren kann ein eigener Garten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung leisten. Unser Garten bietet noch einige 100qm Reserve, die jederzeit als Nutzgarten aktiviert werden können, außerdem ist das Dorf "umzingelt" von teilweise kaum noch genutzten Gemüsegärten, die nur auf einen Pächter warten.


    Als eiserne Reserve lagere ich Dinkel und Weizen im ganzen Korn in 25kg Säcken ein, das kostet direkt ab Mühle nicht viel und ist im Notfall eine gute Grundlage, akute Versorgungsengpässe zu überbrücken und ein leckeres Bauernbrot taugte schon immer als Tauschmittel. Natürlich braucht man dazu ne Getreidemühle, da haben wir mittlerweile drei Stück von, eine Flockenquetsche zum Kurbeln, eine kleine für die Küchenmaschine und eine Elsässer für grössere Mengen.


    Ich würde bei der ganzen Vorratsplanung eher von einer krisenfesten Zukunftsplanung sprechen und mehr als nur die haltbaren Fertigprodukte ins Auge fassen.



    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    hab das "Lexikon" des Karl Leopold auch im Regal stehen - 100%iger Fehlkauf. Die kritischen Amazon-Kommentare beschreiben es treffend.


    Ganz gut fährt man mit Büchern von Autoren, die wissen wovon sie schreiben, weil sie das, was sie beschreiben schon mal selbst gemacht haben.


    - Gartenbau/Landleben: John Seymour, Sepp Holzer
    - Altbausanierung: Konrad Fischer
    - Survival: Rüdiger Nehberg, Armee-Handbücher


    Was das "moderne Globetrotter-Survival" betrifft, lohnt sich ein Blick in die Reiseführer vom Lonely Planet-Verlag (von Reisenden für Reisende geschrieben, sehr viele gute Insidertipps) und - mein Favorit - der "Anti-Reiseführer http://www.amazon.de/Robert-Pe…=1-1&tag=httpswwwaustr-21, kommt jährlich neu raus und beschreibt, wie man an den übelsten Orten unseres Planeten (Krisenregionen wie Irak, Afghanistan, GUS-Staaten, Nahost, Schwarzafrika etc.) halbwegs heil durchkommt, Entführungen vermeidet, welche Kommunikationstechnik empfehlenswert ist usw.


    Für medizinische Themen bin ich einerseits bei den Klassikern:
    - http://www.amazon.de/Pflege-Pr…=1-2&tag=httpswwwaustr-21 von Juchli
    - http://www.amazon.de/Pschyremb…=1-1&tag=httpswwwaustr-21
    - http://www.amazon.de/Rote-List…=1-1&tag=httpswwwaustr-21
    - http://www.amazon.de/Oxford-Ha…=1-7&tag=httpswwwaustr-21 von Hope, Collier und Longmore
    - und natürlich die Medizin-Fibeln für Entwicklungshelfer von der Hesperian Foundation:
    1) Where There is no Doctor
    2) Where There is no Dentist
    3) Where Women Have No Doctor


    Die Bücher gibts in fast allen Sprachen bei der Hesperian Foundation
    Die englische und spanische Fassung der Bücher gibts auch als PDF zum kostenlosen Download. Absolut empfehlenswert!


    Damit ist die Survivor-Arztpraxis/Krankenstation schon ganz gut ausgerüstet.




    Grüsse


    Tom

    Hallo Doc,


    vermutlich willst du mit der Schüssel einen der TV-Satelliten (Astra, Eutelsat, Hotbird) anpeilen. Diese Satelliten sind "geostationär", d.h. sie laufen auf einer Umlaufbahn gleich schnell, wie die Erde sich dreht. Von der Erde aus gesehen, scheinen sie stillzustehen. Die geostationären Umlaufbahnen befinden sich über dem Äquator. Von unserer Sicht von der Nordhalbkugel aus, muss die Schüssel deshalb zunächst nach Süden ausgerichtet werden. Je nach Satellit und Schüsselstandort muss man die Schüssel nun wieder etwas aus der Südrichtung herausdrehen (Azimut). Ausserdem muss man die Neigung der Schüssel gegenüber den Waagerechten/Horizont einstellen (Höhe). Für die Höhe haben die Schüsseln i.d.R. eine Gradskala an der Halterung, die man als grobe Orientierung nehmen kann, vorausgesetzt, der Antennenmast steht senkrecht. Für den Azimut kann man einen Kompass nehmen, was aber nur als ganz grobe Hilfe taugt. Besser ist ein "Sat-Finder", der an den LNB angschlossen wird und mit zunehmender Lautstärke piept, sobald er ein Sat-Signal empfängt. Dann weiss man nur noch nicht, welchen Satellit man drin hat (da hilft nur der Blick auf den TV mit angeschlossenem Receiver). Hat man aber erst mal einen Satellit gefunden, stimmt zumindest die Höhe schon mal halbwegs auch für die anderen Satelliten. Dann dreht man nur vorsichtig die Schüssel um ein paar Winkelgrade um die Mastachse, also den Azimut, bis man beim nächsten ist usw.


    Die Winkelgrade für Azimut und Höhe bezogen auf den eigenen Standort kann man hier ausrechnen(lassen): Sat-Schüssel-Ausrichtung


    Als SAT-Finder kann z.B. das Teil von Conrad Electronic


    oder das von Pollin dienen.



    Grüsse


    Tom

    Zitat von Techniker;6560

    also baumaschienen baumaterial und lebensmittel können zwangseingezogen werden (Notstand)wie es mit Leuten ausschaut? keine Ahnung


    Hallo,
    Du meinst vermutlich das Katastrophenschutzgesetz. Z.B. [url=http://www.bbk.bund.de/cln_027/nn_398542/DE/06__Fachinformationsstelle/02__Rechtsgrundlagen/04__Bundeslaender/KatSG_20Baden-W_C3_BCrttemberg,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/KatSG%20Baden-Württemberg.pdf]HIER[/url]


    Da heisst es z.B. im KatSG von Baden-Württemberg


    "§ 25
    Hilfspflichten der Bevölkerung
    (1) Jede über 16 Jahre alte Person ist verpflichtet, bei der Bekämpfung von Katastrophen und der unmittelbar anschließenden, vorläufigen Beseitigung erheblicher Katastrophenschäden nach ihren Fähigkeiten und Kenntnissen Hilfe zu leisten, wenn sie dazu von der Katastrophenschutzbehörde, dem technischen Leiter des Einsatzes oder seinem Beauftragten aufgefordert wird."


    oder


    "§ 27
    Pflichten der Inhaber von Fahrzeugen und Geräten;
    Instandsetzungen
    (1) Die Eigentümer, Besitzer und Halter von Fahrzeugen aller Art, Zugtieren, Maschinen, Werkzeugen, Anlagen, Einrichtungen, Geräten und sonstigen geeigneten Hilfsmitteln haben zu dulden, dass diese sowie deren Zubehör auf Anordnung der Katastrophenschutzbehörde, des technischen Leiters des Einsatzes oder seines Beauftragten für die Katastrophenbekämpfung
    und für die unmittelbar anschließende vorläufige Beseitigung erheblicher Katastrophenschäden in Anspruch genommen werden.
    (2) Wer in seinem Geschäftsbetrieb üblicherweise Instandsetzungen vornimmt, kann während eines Katastropheneinsatzes insbesondere zur sofortigen Instandsetzung von Fahrzeugen, Maschinen oder Geräten herangezogen werden. Er hat dabei im Rahmen seines Geschäftsbetriebs
    auch erforderliche Ersatz- und Zubehörteile sowie Betriebsmittel zu liefern."


    ..also passt gut auf eure ZUGTIERE auf :)



    Tom

    Hallo,


    die Szene der professionellen und der Amateur-Retter war schon immer etwas "speziell". Ich hatte ein paar Jahre Einblick in die Arbeitsweise verschiedener Ortsverbände diverser Hilfsorganisationen. Hauptprobleme scheinen mir persönliche Eitelkeit und Rivalitäten der Organisationen untereinander. Freiwillige Dorffeuerwehren arbeiten gegen Stützpunktwehren, zoffen sich am Einsatzort. Rotes Kreuz mag Malteser nicht mögen Johanniter nicht finden private Krankentransportdienste blöd usw.


    Eine Zeit lang betrieben Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienste parallel ihre eigenen Leitstellen/Notrufzentralen - der Staat (und mit ihm der Steuerzahler) leistete sich einen gewaltigen bürokratischen Wasserkopf.


    Dann kam der Sparzwang über die öffentlichen Haushalte und die Landkreise erfanden die "integrierten Leitstellen". Klingt in der Theorie toll, in der Praxis war es nur alter Wein in neuen Schläuchen. Man setzte die Mitarbeiter der unterschiedlichen Leitstellen in ein gemeinsames Gebäude, faselte was von kurzen Wegen und Synergien und gut wars. Trotzdem landete ein Notrufer in D, abhängig davon, ob er 110, 112 oder 19222 wählte, jeweils bei einer völlig anderen Stelle, die alle für ihn irgendwie zuständig sein wollten.


    Die HiOrg-Szene wird von Provinzfürsten und von Fahrzeugausstattern und Telekommunikations-Unternehmen dominiert, jeder wacht eifersüchtig über sein Revier und dass ihm ja keiner was vom Kuchen stibizt.


    Überlastete Leitstellen haben oft weniger ein Ausstattungsproblem als ein Führungsproblem. Wenn es wie in dem verlinkten Zeitungsartikel heisst, dass Personal langfristig krankheitshalber dienstunfähig ist, dann riecht das vor allem nach Mobbing in der Leitstelle - leider keine Seltenheit. Der Ton in Leitstellen ist selten kollegial, eher herrscht ein "schlauer-Unteroffizier-dumme-Rekruten-Kommandoton" vor. Weil es bei der täglichen Arbeit häufig aber um Menschenleben geht, haben die Mitarbeiter wenig Mittel sich gegen ihre Vorgesetzten zu wehren, schlucken den Ärger notgedrungen runter und machen ihren Job, bis sie krank ausfallen.


    Manche (besonders die diensteifrigen freiwilligen und ehrenamtlichen mit Helfersyndrom) meinen, dass eine klare Kommandostruktur bei Einsätzen notwendig sei und das eben einen rauheren Umgangston mit sich bringe.
    Die Kommandostruktur hilft sicher, Unklarheiten, Fehlverhalten und Hektik zu vermeiden, aber Vorgesetzter zu sein, heisst nicht, siene Leute anzubrüllen und ihnen das Denken zu untersagen. Bei Berufsfeuerwehren und Rettungswachen funktioniert die kollegiale und "ruhige" Führung meistens sehr gut.


    Man sollte in den Zeitungsartikel aber auch nicht zu viel rein interpretieren. Im Rettungsdienst gibt es klare Zuständigkeiten. Die RTWs, die gerade im Dienst sind, fahren nicht einfach irgendwohin, sondern arbeiten die Aufträge ab, die sie von der Leitstelle bekommen, basta. Anders ist es, wenn weitere Fahrzeuge in Bereitschaft sind, etwa bei Großveranstaltungen oder wenn die "Reserve" der Ortsverbände voralarmiert ist. Da kann es schon mal vorkommen, dass sie eigenmächtig ausrücken, z.B. weil sie in der Nähe des Unglücksorts sind.


    Ein anderes Thema ist die Verantwortung der Veranstalter von größeren Events. Diese sollten von sich aus, abhängig von der Zahl der Besucher/Teilnehmer ohnehin schon Sanitäter und Rettungswagen vor Ort bereit halten - kann man bei jedem Ortsverband einer Hilfsorganisation anmieten. Viele Veranstalter sparen da lieber und lassen es drauf ankommen. Das hat dann noch nichts mit Untergang der Zivilisation zu tun, eher mit Mangel an Verantwortungsgefühl seitens der Veranstalter. Es gibt z.B. in Süddeutschland immer noch Motocrossrennen mit zahlreichem Publikum, bei denen kein Sanitäter und kein RTW vor Ort präsent ist...



    Grüsse


    Tom

    Hallo Chamenos,


    hab ja nicht gesagt, dass das System SeRo perfekt war. Man konnte auch selbstgeerntete Pflaumen bei Annahmestellen der Konsum-Läden abgeben und bekam mehr Geld dafür, als die Pflaumen nachher - subventioniert - im Ladenverkauf gekostet hatten. Was dazu führte, dass die Leute die Pflaumen im Laden kauften, zuhause in einen Eimer schütteten und diesen zur Annahmestelle brachten und mehr Geld für die soeben gekauften Pflaumen rausbekamen...


    Und dass die SeRo-Altstoffe angenommen wurden, heisst noch lange nicht, dass sie dann auch tatsächlich verwertet wurden. Und mit steigendem DDR-Wohlstand kam halt auch der Müll. Aber es stimmt, bei meiner Ost-"Verwandschaft" gibts die Müll-Einbuddel-Verbrenn-Löcher auch in fast jedem Garten..


    Es war aber auch im Westen bis Ende der 70er Jahre normal, dass jede Gemeinde eine eigene Müllgrube hatte, wo von der Waschmaschine, übern Hausmüll bis zur alten Autobatterie alles hinkam. Unser "Umweltbewußtsein" ist noch nicht soo alt.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    die Müllmenge reduziert sich tatsächlich gewaltig, wenn man Papier, Pappe und Verpackungsmaterial (Plastik, Dosen, Gläser) mal weglässt. In der DDR gab es ein System, das hiess "SeRo" (Sekundär-Rohstoffe) und war quasi ein Vorläufer des leidigen Dualen Systems bzw. des "Grünen Punkts" in Deutschland. Mit dem Unterschied, dass man bei SeRo für angeliefertes Material Geld bekam, während man beim Grünen Punkt eine Zwangsabgabe auf den Kaufpreis des damit gekennzeichneten Produkts zahlen muss. Dafür wird der Grüne-Punkt-Abfall dann großzügig kostenlos eingesammelt. Beim SeRo-System waren es oft Kinder und Jugendliche, die Papier, Altglas, Altmetall etc. suchten und sammelten und sich so ein Taschengeld verdienen konnten. Der Staat sparte sich ein aufwendiges Einsammel-System, weil die Leute das Zeug von sich aus zu den Annahmestellen brachten.


    In einem Post-Crash-Szenario werden solche "Sekundärrohstoffe" wieder sehr begehrt sein, d.h. die Müllmengen fallen schon mal gar nicht mehr an. In Westafrika gibt es viele Handwerker, die am Straßenrand eingesammeltes Alt-Aluminium über nem Feuer schmelzen und in Sandformen dann die typischen großen halbrunden Blechschüsseln gießen. Papier und Pappe werden sehr begehrt sein, weil man daraus ohne Hi-tech wieder neues Papier herstellen kann (vielleicht nicht strahlend weiss, aber für Kartons etc. allemal tauglich).
    Kunststoffe werden vermutlich als Einwegverpackungen aussterben, weil man zu ihrer Herstellung komplexe Anlagen benötigt und das Recycling wild gemischten Plastikmülls nicht funktioniert (man kann einen Mix aus PP, PE und PVC nicht mehr so ohne weiteres sortenrein trennen) und Parkbänke aus Recyclingplastik werden nicht unbedingt zu den gefragtesten Produkten gehören.


    Was bleibt dann noch vom Hausmüll übrig? Leute mit Kindern werden ne zeitlang noch Babywindeln als "echten" Sondermüll produzieren, der weder in die Kanalisation noch in den Gartenkompost kann. Mit dem Verschwinden der Plastik-Verbund-Materialien werden auch die "Pampers" aussterben und man wird wie bis in die 70er auch bei uns üblich, wieder auf klassische Stoffwindeln umstellen, damit entfällt auch dieser Müllanteil.


    Küchenabfälle wandern entweder direkt oder über den Umweg Hühner/Kaninchen in den Gartenkompost und dienen der Humus-/Düngerproduktion.


    Bleiben eigentlich nur alte Medikamente, infektiöse Abfälle, kaputte Haushaltsgegenstände (Geschirr, nicht reparierbare Kleingeräte), Kehricht und leere Batterien. Schuhe und Kleidung trägt man, solang sie halten, danach wird geflickt oder neu besohlt.


    Ein "Müllproblem" gibts eigentlich nur dann, wenn die Versorgung mit frischem (Verpackungs-/Wohlstands-)Müll weiter läuft, aber die Entsorgung, z.B. wie in Neapel, nicht mehr funktioniert. In einer abgemagerten Zivilisation gibts weniger Konsum und damit weniger Müll.



    Grüsse


    Tom

    ...so überschreibt die FAZ ein sehr interessantes Gespräch mit Meinhard Miegel, Direktor des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft, Bonn.


    LINK


    Mir scheint, er hat das Problem verstanden. Um so mehr sollte man aufhorchen, wenn einer wie er von einem finalen Crash spricht und noch 5-6 Jahre bis dahin einräumt. Ganz ohne Waldviertler-Weissagungen und anderen ominösen Hokuspokus.


    Es geht nicht ums Einlagern von ner Handvoll EPA-Rationen und nem Spirituskocher für ein paar schlechte Tage, es geht darum, dass bald "nichts mehr geht" - zumindest nicht mehr so, wie wie wir es die letzten Jahrzehnte gewohnt waren. Und es liegt an uns, aus dem Schlamassel wieder herauszufinden.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    es gibt kein "ideales Geländefahrzeug"... die Ansprüche ans Fahrzeug hängen extrem vom Einsatzgebiet und dem Einsatzzweck ab.


    Ein Suzuki SJ oder Samurai ist auf mitteleuropäischen Waldwegen ein sehr agiles Fahrzeug, durch das niedrige Gewicht kann es andere Schwächen wie Drehmoment, Radgröße oder Bodenfreiheit oft wettmachen. Einen umgeworfenen Suzuki stellt man von Hand mit ein zwei Helfern locker wieder auf die Räder (selbst probiert - unfreiwillig). Ein vollaufgerödelter Patrol oder ein Landcruiser überschreitet locker die 2-Tonnengrenze (eher die 3t ...) und ist ohne technische Hilfsmittel oder ein weiteres Fahrzeug nicht mehr zu bergen. Dagegen ist ein Landruiser nach wie vor das unübertroffene Fahrzeug, um zu zweit und völlig autark mal eben 2.000 oder 3.000km in Nordafrika zurückzulegen, er steht das durch, hat eine bärige 4,2-l-Maschine und lässt sich entsprechend mit Ausrüstung, Zusatztanks etc. beladen.


    Für eine größere Tour (Weltreise oder "Flucht") mit Familie, Hund und komplettem Hausstand einschließlich rollender Werkstatt, Vorräten für Monate und ner Enduro als Beiboot kommt nur ein Allrad-LKW mit 7,5t oder größer in Frage. Klassisches Beispiel sind die Kurzhauber-Mercedes-LKW oder Magirus/Iveco als Hauber oder als Frontlenker. Die spielen alle von der Konstruktion in der 9-12t-Liga und lassen sich (für Inhaber des alten dt. "3er-Führerscheins") auf 7,5t ablasten.


    Die Unimogs leiden i.d.R. an ihrem "legendären Ruf" als Geländemaschine, der ihnen vorauseilt. Viele (Hobby-)Unimogfahrer glauben, dass allein die Tatsache, einen Unimog zu steuern, sie schon durchs Gelände bringt und sind entsprechend hochnäsig unterwegs. Der Unimog hat durch seine Konstruktion einige atemberaubende Fähigkeiten, wie z.B. das Erklimmen einer 80-100cm hohen senkrechten Stufe, um anschließend weiterzufahren, als wäre nichts gewesen. Die Portalachsen verschaffen dem Mog eine Bodenfreiheit von fast einbem halben Meter unter den Achsdifferentialen usw. Aber die Konstruktion mit dem sehr weichen Rahmen und den Schraubenfedern machen den Mog auch zu einer gewaltigen "Schiffschaukel", mit einem großen Wohnmobilkoffer werden Mogs im Gelände fast unfahrbar. Es gibt keine bezahlbaren Unimogs mit modernen Motoren, d.h. die gebrauchten Mogs mit originalem Dieselmotor halten keinerlei Abgasvorschriften ein (max. Euro 1, eher "keine Einstufung"/Schadstoffklasse 0). Das macht sie nur begrenzt alltagstauglich.


    Gute Geländefahrzeuge, denen man die Fähigkeiten ansieht oder die einen entsprechenden Ruf geniessen, sind in einem Krisen- oder Survivalszenario für Privatleute auch nur bedingt nützlich. Man muss damit rechnen, dass solche Fahrzeuge von den aktuellen lokalen Machthabern "eingezogen" werden. Halbwegs neue Allrad-LKW in Privatbesitz werden von Zeit zu Zeit in D deshalb von den Behörden erfasst(man bekommt als Fahrzeughalter einen Fragebogen zugeschickt), um einen Überblick zu haben, was so in privaten Garagen nützliches herumsteht...


    Von daher ist ein äußerlich "uninteressantes" Auto dann sicher die bessere Wahl. Ein alter Golf oder VW Passat, in schneereichen (Berg-)Gegenden sind Autos mit Allradantrieb von Subaru interessant, wie z.B. der Justy, der Legacy oder der Forrester. Derb und recht robust (aber wartungsintensiv, man sollte immer ein paar Ersatz-Steckachsen dabei haben) sind die Lada Niva.


    Ist man allein unterwegs, ist das ultimative Fortbewegungsmittel eine leichte Enduro, etwa eine DR350.


    Um in einem Krisenszenario im Umkreis seiner Wohnung persönlich mobil zu bleiben, dürften Fahrrad, Moped/Roller jeweils mit Anhänger das beste sein. Und für Transporte die in allen Entwicklungsländern bewährten Eselskarren bzw. so lange es Sprit gibt, ein kleiner alter Traktor mit Anhänger.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    wir halten unser Kaninchenpärchen (kastriert..) in einer Gitterbox im Europalettenformat. Auf halber Höhe habe ich einen Zwischenboden eingezogen und ein Brettchen mit aufgenagelten Querstreben als Treppe eingebaut. Unten ist eine Klo-Ecke (quadrat. Blumentopfuntersetzer mit ner Handvoll Strohpellets als Bindemittel) und Schlafzimmer (mit Einstreu) und oben ist Wohn- Esszimmer (Futternäpfe, Heuraufe, Wasserflasche und Häuschen, kein Einstreu). Die Gitterbox ist an der Vorderseite waagerecht zweigeteilt aufklappbar, so kann man die untere oder obere Etage zu Wartungszwecken gut erreichen. Die Gitterbox haben wir mal geschenkt bekommen, gibts aber in allen Industriegebieten immer irgendwo gebraucht recht günstig.


    Von den klassischen Hasenboxen, wo ein Rammler gerade mal diagonal reinpasst, halte ich nix, das ist Tierquälerei. Nach den aktuellen Tierschutzbestimmungen in D müssen pro Kaninchen 2qm(!!) Gehegefläche vorhanden sein. Wir lösen das so, dass die Karnickel im Sommer tagsüber in einem mobilen Gehege (klappbare Konstruktion aus Dachlatten mit punktgeschweisstem Maschendrahtgitter beschlagen) 2x2m im Garten sind.


    An eine Kaninchenfleischproduktion denken wir im Moment nicht :) Wäre aber denkbar, dann würde ich 2-3 Gitterboxen aufeinander stellen und mit je 3-4 Tieren belegen, das ganze in einem Gartenhäuschen und angrenzendem Auslauf marder- und greifvogelsicher. Unsere Kaninchen sind übrigens "frostfest", d.h. werden bei Außentemperatur gehalten. Ausser Krallenschneiden sind die Tierchen quasi wartungsfrei :)


    Grüsse


    Tom

    Zitat von Dr.Snuggles;5530


    [TRAUM] wenn mal genug kleingeld übrig ist und mein finanzminister einen guten tag hat, hätte ich gerne so einen unimog. am besten ein alter bw krankenwagen zum umrüsten als wohnmobil [/TRAUM]


    Hallo,


    hab Dir da nen Tipp: wende Dich mal vertrauensvoll an unsere Dagmar :) Ich hab "leider nur" einen 2tonner mit Plane&Pritsche (und bei Bedarf nen ausgebauten Ex-Richtfunk-Shelter zum draufstellen). Aber bedenkt bei aller Unimogträumerei: es gibt nur zwei glückliche Tage im Leben eines Bauern - der Tag, an dem der Unimog auf den Hof kommt und der Tag, an dem der Unimog den Hof wieder verlässt..
    Aber, abgesehen vom Preis und dem Ärger, den man hin und wieder damit hat - ein geiles Vehikel :winke:


    Nach wie vor das meiner Meinung nach ultimative Allzweck-Vehikel ist der Golf II mit dem 70PS Turbodiesel. Unkaputtbar, selbst ein Zahnriemenriß bringt ihn nicht wirklich um (Ventile schlagen nicht auf die Kolben), Verbrauch 4-5l, Reisegeschwindigkeiten von über 160km/h kein Problem. Quasi elektronikfrei. Schlechtwegetauglich, gut Wintertauglich. Übersichtliche Technik ohne japanisch-französische Seltsam-Konstruktionen. Dazu kommt: als ehemaliges Massenauto gibts immer noch alle Teile, sowohl in neu, als auch gebraucht. Das Auto ist heute out, klaut keiner mehr und vollkommen unauffällig, was man von Buschtaxi oder Unimog nicht behaupten kann.


    Auf dem Land und in schwierigem Gelände würde ich die Kombination aus kleinem (altem) Traktor und 2-Achsanhänger erwägen. Voll geländegängig, vom Dorfschmied reparierbar, wartungsfrei.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    eine einfache Autobatterie mit "nassem" Elektrolyten entlädt sich mit 5..10% im Monat. Eine bessere Autobatterie mit geliertem Elektrolyten (Gel-Batterie) verliert nur 2..5% pro Monat. Dazu kommt, dass man einer Autobatterie nicht mehr als 30..40% ihrer Gesamtkapazität entnehmen sollte, da sonst eine Tiefentladung droht und sich die Batterie chemisch verändert und dann kaputt ist.


    Im Handel findet man oft auch noch "trocken vorgeladene" Batterien. Die wurden bei der Herstellung gefüllt, dann am Ladegerät aufgeladen und dann wurde die Batteriesäure wieder abgelassen. Hat den Vorteil, dass die Batterie "trocken" sehr lange lagerbar ist und wenn man sie benutzen möchte, braucht man nur Batteriesäure auffüllen und sie ist sofort einsatzbereit.


    Für den Doomer ist eine eine trockene Bleibatterie mit separatem Säurepack also ideal. Sie hat nur den häßlichen Nachteil, dass man vor Benutzung erst die Schwefelsäure einfüllen muss. Das widerspricht Sunnhilds Forderung nach "kindersicherer Beleuchtung".


    Als Lampe für die Kinder selbst würde ich zu Kurbellampen tendieren, dann sind sie beschäftigt. Um einen Haushalt mit Kindern gefahrlos bei längerem Stromausfall führen zu können, würde ich den Tagesrhythmus dem Tageslicht anpassen (mit den Hühnern ins Bett und aus dem Bett).


    Um bei Dunkelheit vernünftig arbeiten zu können (Werkstatt, Küche, Handarbeiten) ist bei mir die Leuchtstofflampe nach wie vor erste Wahl. Flure und Treppenhäuser können meinetwegen mit LEDs punktuell beleuchtet werden, aber ein vernünftig helles Raumlicht bekommt ist mit LEDs immer noch unbezahlbar. 5W-LEDs für 12V oder 230V kosten immer noch knapp 40 Euro. Bei Selbstbaulösungen darf man nicht nur den Preis für die Leuchtdiode alleine rechnen, man braucht noch eine Konstantstromquelle oder passende Vorwiderstände (was das LED-Spar-Prinzip ins Absurde führt, dann kann man auch ESL oder Halogenbirnchen nehmen).


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    für mich stellt sich das Thema "kindersicher" auch zunehmend, da unser Zwerg immer mobiler wird :Zunge raus:


    Ich kam neulich an einem "Jawoll"-Restemarkt vorbei, der hatte Campinglaternen mit ner 7W-Energiesparlampe im Angebot. So wie diese hier (LINK) nur mit 7W-Röhre statt LEDs. Die Lampe kostet bei Jawoll 4,99 EUR und wird mit 4 Batterien im C-Format (Baby-Zellen) betrieben. Rechnerisch kommt man bei NiMH-Akkus mit 4000mAh auf knapp 3h Dauerbetrieb. Ich verwende auch AA-Akkus mit einem Plastik-Adapter fürs C-Format. Mit AA-Akkus kommt man auf nicht ganz zwei Stunden Dauerbetrieb.


    LED-Lampen leuchten zwar wesentlich länger, aber als "Raumlicht" überzeugt mich bislang keine der LED-Lampen. Und sie sind noch richtig teuer.


    Für Zuhause habe ich noch diese Option:


    Handlampe mit Leuchtstoffröhre, wie man sie in Autowerkstätten benutzt. Gibts auch als 12V-Ausführung für wenig Geld. Z.B. sowas (LINK) die klemme ich einfach an eine Autobatterie. An einer 45Ah-Batterie brennt die Lampe mit 8W theoretisch 67h lang ununterbrochen. Das reicht schon weit, um den Lichtbedarf bei einem längeren Stromausfall zu überbrücken. Ich halte immer zwei geladene 100Ah-Autoakkus geladen bereit, die eigentlich dafür vorgesehen sind über einen Wechselrichter notfalls die Pelletheizung mehrere Stunden am Tag am laufen halten zu können.
    (Die Notheizung für längere Ausfälle ist ein 8kW-Kaminofen, der den gesamten Wohn-Ess-Küchen-Bereich locker versorgt.)


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    im aktuellen WOICK-Katalog hab ich was ganz interessantes entdeckt: einen 50W-Fuss-Generator für 12V. Da hat sich echt jemand Gedanken gemacht.


    LINK


    Bei den von HiredGun verwendeten 5-Watt-Dünnschicht-Solarmodulen hat man halt drei Nachteile: Dünnschichtmodule heissen so, weil eine dünne Schicht photoelektrisch aktiven Materials auf eine Glasplatte aufgebracht wird. D.h. das gesamte Solarmodul ist im wesentlichen eine grosse Glasscheibe, mit allen Nachteilen (Bruchgefahr, Packmass). Der zweite Haken ist der gegenüber aus mono- oder polykristallinen (Silizium-)Solarzellen aufgebauten Modulen der etwa nur halb so grosse Wirkungsgrad bei gleicher Grösse. D.h. man braucht doppelt grosse Module, um die gleiche Strom-Ausbeute eines mono/poly-Si-Zellen-Moduls zu erreichen (was die Bruchgefahr rein praktisch weiter erhöht). Der dritte Nachteil ist die Empfindlichkeit gegen Teilabschattungen, die bei einem "1-Strang"-Solarmodul sofort zum vorübergehenden Komplettausfall führt, Module aus vielen Einzelzellen können in mehreren Strängen parallel ausgeführt werden, hier wirkt sich eine auf einen Strang begrenzte Teilabschattung nur auf diesen Strang aus, die anderen arbeiten weiter.


    Aus der McGyver-Trickkiste würde ich noch zwei hundsgewöhnliche 6V-Fahrraddynamos mit je 6W Leistung ans Hinterrad meines Velos montieren, für Standbetrieb muss man dann nur das Hinterrad stabil aufbocken, schon kann man 12V mit 12W Leistung produzieren, egal, ob die Sonne scheint oder es draußen schneit. Schnallt man sich nen kleinen versiegelten Bleiakku ans Fahrrad, kann man unterwegs nebenbei Strom erzeugen.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    ich hatte als Zivi im Krankenhaus auch mit Tbc-Patienten auf der Iso-Station zu tun. Man kann, wenn man ein paar Regeln beachtet, eigentlich unbeschadet mit infizierten "Ausscheidern" umgehen. Patientenzimmer auf Isolierstationen haben so eine Art Schleuse im Eingangsbereich. Dort liegen auf der einen Seite einzeln verpackt frische Einwegschürzen, Handschuhe und Mundschutz bereit, auf der andern Seite ein robuster Mülleimer mit "Fußbedienung" und ein Desinfektionsmittelspender.
    Hat man als Personal mit einem isolierten Patienten zu tun, zieht man sich in der Schleuse die Einweg-Klamotten über. Beim Arbeiten am Patient schaut man, dass man aus dem "Tröpfchenbereich", sprich dem Kopf, möglichst weg bleibt (auch die Augen sind eine Eintrittspforte für Erreger über Tröpfcheninfektion! -> in Emergency Room tragen deshalb die Leute in der Notaufnahme Schutzbrillen)


    Wichtig ist, dass alle Utensilien, die an Iso-Patienten verwendet werden (Fieberthermometer, Blutdruckmesser, Salben usw.) im Zimmer des Patienten bleiben und nur für diesen verwendet werden.
    Das gilt auch für Essgeschirr, das getrennt von anderem Patientengeschirr gesammelt, transportiert und behandelt wird.


    Verlässt man den Iso-Patienten, nimmt man die Einwegschürze ab, packt sie in die Mülltonne, dann krempelt man sich beim Abstreifen die Handschuhe um, dass das Äussere nach innenn kommt, entsorgt sie ebenfalls und schließlich nimmt man sich den Mundschutz ab, ohne ihn an der Vorderseite zu berühren und wirft ihn auch in die Tonne. Dann desinfiziert man sich Hände und Unterarme gründlich mit geeignetem Händedesinfektionsmittel (z.B. Sterilium oder Desderman), wartet die vorgeschriebene Einwirkzeit ab (meist eine Minute), um sich dann die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen und trocknet sie mit Einwegpapiertüchern ab. Dann desinfiziert man sich die Hände/Unterarme nochmals. Klingt komplizierter als es ist. Vorausgesetzt, man hat den Platz für so eine Schleuse, hat genügend Einwegmaterial und einen Desinfektionsmittelspender und eine Mülltone parat stehen, wird die Prozedur recht schnell zur Routine und man hat die Infektionsgefahr und das Problem der Keimverschleppung ganz gut im Griff.


    So kann man im Prinzip auch mit infizierten Patienten zuhause umgehen: eigenes Zimmer, Schleusenbereich davor (Notfalls mit nem Duschvorhang und einem Schränkchen und ner Mülltonne improvisiert) und penibles Einhalten der Prozeduren.


    Das andere ist natürlich die Vermeidung von Kontakten mit potenziell Infizierten. Also keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, keine Massenveranstaltungen besuchen, generell von unbekannten Leuten einige Meter Abstand halten, damit man nicht "angeniest" wird. Alles vermeiden, was zur Übertragung von Keimen geeignet ist: Händeschütteln, kein "Gemeinsam-aus-einer-Flasche-trinken, keine offen verkaufte Lebensmittel, die vor dem Verzehr nicht gekocht werden (Obst & Gemüse vom Markt oder aus der Grabbelecke im Supermarkt) - da hilft die alte Globetrotter-Regel: "Cook it, peel it - or forget it!" (Koche es, schäle es - oder vergiss es!).


    Wie Alexis schon schrieb, ist es mit dem Mundschutz so eine Sache, eigentlich schützt er die anderen vor den Keimen des Mundschutzträgers (das ist auch der Sinn des Schutzes im OP). Denn die Augen bleiben ungeschützt und sobald man einen von aussen "beniesten" Mundschutz anfasst, hat man die Keime überall und wenn er durchfeuchtet, schlagen die Keime nach Innen durch.


    Man sieht halt "geschützt" aus mit so nem Mundschutz im Gesicht. Wirklich sicher ist eigentlich nur ein Ganzkörper-Anzug mit Überdruckbelüftung a la "Outbreak". Aber um aus dem "unkontaminiert" wieder herauszukommen, braucht man jemand anders - auch im Schutzanzug - der einen vorher "entseucht", d.h. mit Desinfektionslösung abspritzt. hier könnten die "Gedienten" unter uns aus der ABC-Ausbildung sicher mehr zu sagen :)


    Der beste Schutz ist Zurückhaltung in der Öffentlichkeit und Einhaltung von ein paar Grundregeln der Hygiene.


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    ich hab auch schon, wie chamenos, das eine oder andere "Hof-Projekt" scheitern sehen. Aber trotzdem sehe ich ein Szenario wie das von Alexis' Großeltern gelebte auch bei uns wieder kommen. Aber weniger aus städteflüchtendem Öko-Idealismus, sonder aus purer Notwendigkeit. Meine bessere Hälfte stammt aus der Ex-DDR, dort war zumindest weit eine Teil-Autarkie auf dem Land sehr hilfreich, vielleicht nicht überlebensnotwendig, eher, um sich einen gewissen Lebensstandard aufbauen und halten zu können. Beispiel Ersatzteile für die Technik an Haus, Hof und Auto - die hatte man zuhause, mit der Zeit entstanden da recht ansehnliche Gebrauchtteile-Lager. Und da wurde schon mal ein Lenkgetriebe für nen Trabi gegen ein Küchengerät getauscht. Auch war die Versorgung aus dem eigenen Garten eine Selbstverständlichkeit, genauso wie der eigene Brunnen.
    So eine Leben ist nicht besonders romantisch, es ist eher mit viel Arbeit verbunden und verlangt kluge vorausschauende Planung, z.B. Anbau welcher Gemüsearten, Art und Menge der Einlagerung, Mästen von Vieh (meine Ostverwandschaft hat immer von der LPG ein Kälbchen gekauft und auf dem eigenen Grundstück großgezogen und als Jungrind wieder an die LPG verkauft - so kam man zusätzlich zu Bargeld).


    Die Gefahr, die ich bei "gemeinsamen Hofprojekten" sehe, ist dass die Arbeit meist bei wenigen hängen bleibt und viele sich einen "schönen Lenz" machen und sich treiben lassen, ohne effektiv mitzuwirken. Das gibt dann bald Zündstoff und irgendwann seilen sich Leute aus der Gemeinschaft ab. Entweder die "Gründer" oder die Mitläufer.


    Wenn man ohne echte Not so ein Projekt angeht, dann muss man die sozialen Belange gleich mit einplanen. Beziehungen gehen in die Brüche, Pärchen formieren sich neu, es gibt Faulenzer, die nur ne Hängematte suchen, Kiffer, die vom freien Leben ohne gesellschaftliche Zwänge träumen (und die das weggbringen von Müll schon als solchen empfinden) und es gibt die, die sich abrackern und sich irgendwann fragen, wozu sie das ganze überhaupt machen.


    Man braucht in so einem Konzept immer jemand, der die Führung innehat, klare Spielregeln, eher so ein Verhältnis Vermieter und Mieter. Die Methode "Alle haben gleiche Rechte und wir diskutieren alles aus bis zum Konsens" klappt in der Realität nur, wenn sich die eigentlichen "Anführer" regelmäßig verbiegen und die Schlaffis großzügig mitreden lassen, aber deren Arbeit klaglos übernehmen. Und das brennt die Macher mit der Zeit aus und dann scheitert so ein Projekt.


    Ich würde eher Genossenschaften als ein Modell mit Zukunft sehen. Also eine rechtlich eigenständige Zweckgemeinschaft, in der man Mitglied werden kann, sich dann aber auch den Regeln unterwerfen muss (sonst ist man ganz schnell kein Mitglied mehr) und die von einem Gremium gelenkt wird, das aus den Genossenschaftsmitgliedern per Wahl bestimmt wird und dann für eine bestimmte Zeit geschäftsführend aktiv ist. Das ist zwar aufwendiger als eine Betriebsgemeinschaft mehrerer Bauern/Selbstversorger, aber durch die größere Zahl an Leuten und die "Eigenständigkeit" der Genossenschaft wird das Gesamtprojekt nicht so stark durch Schicksale einzelner Personen beeinträchtigt.


    Der andere Punkt, auch schon mehrfach im Thread angesprochen: ohne Zuverdienst geht es nicht, man kann nun mal nicht mit nem Sack Kartoffeln zum Zahnarzt, um seinem Kind eine Zahnspange machen zu lassen. D.h. die Selbstversorgung aus dem Garten oder Hofbetrieb ist eigentlich nur als eine Entlastung der eigenen Finanzen zu sehen: die Tomaten, die ich aus dem eigenen Garten beziehe, muss ich nicht mit einem zu fast 50% besteuerten Bruttolohn einkaufen und beim Kauf nochmal Steuern bezahlen.


    Deshalb scheint es mir wichtig, dass man bei aller Selbstversorger-"Romantik" nicht eine der wichtigsten Errungenschaften unserer Zivilisation über Bord wirft: Arbeitsteilung und Spezialisierung. Man braucht auch Techniker, medizinisches Personal, Lehrer und Unterhalter. Wenn Wissen nicht weitervermittelt wird, geht es verloren. Sich da nur auf die "gute alte Zeit auf dem Lande" zurück zu besinnen reicht nicht. Nicht alles, "was die Grossmutter noch wusste" war aus heutiger Sicht richtig oder sinnvoll. Es war möglicherweise damals in bestimmten Situation eine pragmatische Lösung, aber es wurde zu allen Zeiten schon hemmungslos gepfuscht und lieber eine schnelle Lösung gesucht, anstatt durchdacht und nachhaltig zu arbeiten. Schaut nur mal die Statik alter Scheunen und Ställe an, besonders, wenn mal an- oder umgebaut wurde: da fällt mir immer der Spruch eines alten Zimmerers ein "Es hält erstaunlich viel."


    Grüsse


    Tom

    Hallo,


    wolpi (freut mich übrigens, Dich hier zu lesen, hatten damals in SP auch schon ähnliche Ansätze diskutiert) beschreibt das sicher zutreffend, dass Afu-Technik für größere Distanzen sicher das Mittel der Wahl ist. Man braucht halt ein paar technisch versierte Funkamateure, um das ganz einzurichten und zu warten. Interessant wäre die Frage, ob z.B. eine automatische Repeater-Strecke für Packet Radio über Afu-Frequenzen, die über Gateways an lokale Netze angekoppelt ist, von nicht lizenzierten Personen benutzt werden darf? Die "Endgeräten" wären ja dann PCs mit nem Webbrowser.


    Momentan bastle ich an automatischen Packet Radio Repeater-Stationen herum, die je aus 2 CB-Geräten, einem Mini-ITX-PC, der auch als Softmodem und (W)LAN-Zugang dient, der Afu-Version von Knoppix und 12V-Akku-Versorgung + Ladetechnik bestehen. Das ganze in alten wasserdichten Blechkisten aus Armeebeständen, mit absetzbaren Antennen, Daten- und Stromanschlüssen. Idealziel wäre, diese Kisten so konfiguriert zu bekommen, dass sie nach dem Einschalten einen Selbsttest machen, das SWR (Antennenabstimmung über Matcher) automatisch optimieren und dann in den Repeaterbetrieb gehen. Prinzipiell gibt es sowas im Afu-Bereich, z.B. mit APRS und dem AX.25 Protokoll.


    Der Hintergedanke ist, solche Daten-Funk-Repeater quasi aus überall erhältlichem "Elektronikschrott" bauen zu können und auf Spezialgeräte zu verzichten. Funkamatuere setzen häufig spezielle TNCs (tiny node controller) ein, um den Repeaterbetrieb zu realisieren. Dazu kommt, dass z.B. CB-Geräte absolut preiswert zu bekommen sind, sogar die konfigurierbaren 80-Kanal-FM/12-Kanal-AM-Mobilstationen gibts zuhaus gebraucht für unter 20 Euro. Bei Afu-Stationen fängts meist erst bei 200 Euro an, ganz abgesehen von der Lizenz-Frage.



    Wir bleiben dran :)



    Tom