Beiträge von huizhaecka

    Gegen Schwefel wird zur Luftreinigung Aktivkohle verwendet. Normale Filter werden sich aber durch die Asche schnell zusetzen. Jetzt hat man im Vergleich zu einem nuklearen Szenario den Vorteil zumindest kurzzeitig mit einfachen Mitteln nach draußen zu können. Mit einem mehrstufigen Filter (Grobfilter, Feinfilter, Aktivkohle), jeweils einzeln und schnell tauschbar ist wahrscheinlich ein ganz brauchbares Ergebnis zu erreichen. Freiwillig geht natürlich keine Luft durch den Filter, da kommt halt der ganze Rattenschwanz aus dem Schutzraum/Bunkerbereich, Stromversorgung, Handbetrieb usw.. Wenn man aber aus dem ABC Bereich nur C halbwegs abdecken will deutlich einfacher und auch günstiger.

    Für Draußen mal mindestens Halbmaske mit Chemikalienschutz, Poncho wenn es regnet. Entscheidend wird sein, wie lange Schutzmaßnahmen notwendig sind. 14 Tage sind da wie bei vielen Vorbereitungen eine gute Empfehlung. Die isländischen Eruptionen zeigen zwar oft eine längere Dauer, in Bereichen außerhalb von evakuierten Bereichen waren die Schadstoffexpositionen aber nicht durchgehend im Extrembereich. Ok, wie es bei Laacher See oder phlegräischen Feldern aussehen wird weiß man nicht. Wobei da ja auch nicht jede Eruption zwangsweise die maximal denkbare sein muss.

    Gestern Vor ein paar Tagen ein neues Taschenmesser gekauft, eine (versuchte) 1:1 Kopie des Victorinox Ranger, gab es bei Lidl:

    Original: Victorinox Ranger (57€)

    Nachbau: Rocktrail Taschenmesser mit 21 Funktionen (8€)

    1694860070102.jpg

    Gedacht als Versuch, verschiedene Taschen und Sets mit den identischen Funktionen meines Lieblingstaschenmessers auszustatten. Das gelingt aber nur Teilweise. Einige Werkzeuge erscheinen brauchbar, andere kann man total vergessen, an das Original reicht keines heran.

    Brauchbar sind: Messer, Säge, Feile (zumindest für Fingernägel), Dosenöffner, Kapselheber, Haken






    FunktionOriginalRocktrailBemerkung
    Klinge (klein)+++-die Klingen sind halbwegs scharf, lassen sich sicher auch nachschärfen, die kleine Klinge war ab Verpackung etwas verbogen, Herstellungsfehler oder zu weich? das muss sich zeigen
    Klinge (groß)++++
    Nagelreinigero--wie viele andere Teile zu "rund"
    Metallsäge++++
    Metallfeile++++
    Korkenzieher+++obeim Nachbau ist an der Spitze die Steigung viel flacher als im Rest, das wird ab und an Probleme machen
    Mehrzweckhakenschaut tauglich aus
    Schraubendreher 2,5mm++-beim Nachbau sind alle Schraubendreher sehr abgerundet, keine definierte Klinge, das geht manchmal, man wird aber im Vergleich zum Original öfter Probleme haben
    Zahnstocher
    Dosenöffner++++zumindest hat hier der nachbau eine Klinge am Dosenöffner, hab da schon wilderes gesehen, Die Art des Schliffs erscheint mir etwas problematisch, eine Dose wird man aufbekommen
    Schraubendreher 3mm+--zu rund... schraubendreher.jpg
    Schere+++---weder Papier noch Fingernagel funktioniert
    Pinzetteooviel Druck kann man mit beiden nicht ausüben, für den einen oder anderen Splitter wird es reichen
    Holzmeissel 4mm+---ohne Arretierung eh ein eher gefährliches Teil, beim Nachbau (links) fehlt aber die Klinge komplett meissel.jpg
    Kapselheber++++++sehe jetzt keine großen Unterschiede
    Schraubendreher 6mm
    Drahtabisoliererxxnie benutzt
    Holzsäge+++++schaut brauchbar aus, ein paar Unsauberkeiten, abeŕ ist scharf
    Ringoo
    Stech-Bohr-Nähahle+---wie beim Meissel, ohne Arretierung gefährlich, hier fehlt beim Nachbau die Klinge, das Teil ist stumpf und das Loch zu weit hinten ahle.jpg

    Fazit: es hätte ein gutes günstiges Taschenmesser werden können, wenn aber die Hälfte der Werkzeuge nicht wie gedacht funktionieren, trägt man - auch wenn der Rest nützlich ist - unnütz Gewicht rum. Es wird seinen Platz in einer sekundären Tasche finden. Am meisten stört mich der Totalausfall der Schere, gebrauchte Originale damit sind auch eher dünn gesät. Für die Basisfunktionen würde ich aber ansonsten auf gebrauchte setzen, da kommt man teilweise Preise von 10-15€ pro Stück.

    Es geht ja auch anders, bei Aldi gab es ein Taschenmesser (Gerade Klinge, mit Wellenschliff und Säge) für um die 5€ und im Abverkauf 2€, das ist stabil, und funktioniert auch im Arbeitsalltag gut.

    Daran muss ich immer wieder denken wenn ich von Dronenschwärmen höre die die Ukrainer eingesetzt haben.

    Aber ich denke von dieser Art zu kämpfen wie in dem Film sind wir noch ein Stück entfernt, oder doch nicht?

    Aktuell sind wir meiner Meinung noch ein bisschen davon entfernt, aber nicht mehr viel. Die Kontrolle.von tausenden Drohnen wurde durch 3D Bilder am Himmel schon eindrucksvoll demonstriert. Spezialisierte KI Beschleuniger und schnellere Datenlinks unter den Drohnen werden nicht lange auf sich warten lassen. Dynamische Rechencluster, also quasi ein Supercomputer der sich je nach Anzahl an Drohnen in Reichweite bildet, wird die logische Folge sein. Die Theorie und teilweise Praxis echter verteilter Systeme steht schon lange, das was uns als Cloud verkauft wird ist es aber nicht. "Verteilte Systeme" von A. Tannenbaum (Lehrer von Linus Torvalds) hat jetzt auch schon einige Jährchen auf dem Buckel, hab mir das mal gegönnt wegen Netzwerken... falsch gedacht, aber viele Grundlagen zu dem was noch kommen wird.


    Warum sehen wir es aber aktuell nicht in der Praxis? Ich glaube das hängt auch mit den Grundprinzipien, wie wir mit Maschinen umgehen zusammen. Dort gibt es praktisch nur die "Befehlstaktik", also man gibt detaillierte Befehle zum Beispiel an einen Bagger: Strecke Gelenk x, senke Arm, bewege Schaufel usw. Auf der anderen Seite die "Auftragstaktik", ich sage dem Bagger, Schaufel den Sandhaufen von links nach rechts.

    Militärisch gibt es letzteres schon, bei Maschinen gibt es langsam die Technik dazu. Sicherlich nicht mit extrem komplexen Aufträgen, aber da ist schon viel möglich. Man gibt aber Kontrolle ab, und in Zusammenhang mit tödlichen Waffen kann das natürlich gewaltig nach hinten losgehen.

    Eine Evolution werden wir aber wahrscheinlich noch in diesem Krieg sehen, eher erst in der Aufklärung dann wird die letzte Phase behandelt, also die Sekunden in Bodennähe mit Funkabbrüchen. Dieser Zeitraum wird Schritt für Schritt größer werden, bis nur noch das Ziel bestätigt werden muss und eine individuelle Steuerung nicht mehr notwendig ist. Eventuell wird man dann auch verschiedene Drohnen (panzerbrechen, Splitter etc.) Gleichzeitig in der Luft haben, erstmal noch manuelle Auswahl, zunehmend aber auch automatisch.

    Zeitlich schwierig zu schätzen, 1-3 Jahre bis die Thematik etablierte Taktiken über den Haufen wirft, 10 Jahre bis diese Technik kriegsentscheidend wird (im Sinne größere westliche Armee) wäre meine Schätzung.

    Laminieren hat Vorteile, wenn man sie bei Regen vorzeigen möchte.

    alternativ wären auch halbwegs wasserfeste Papiere denkbar. Laminiert ist zwar recht unverwüstlich, gefaltet im Geldbeutel aber meist eher schwierig bis unmöglich (1:1 Kopie vom Perso in Visitenkartengröße geht, größeres eher nicht). Das bekannteste ist Affichenpapier (vor allem für Plakate), aber es gibt da anscheinend noch mehr. Z.B,: Outdoorpapiere (nicht verwandt oder verschwägert etc.). Laserdruck ist obligatorisch (würde ich auch beim laminieren machen, Wasser ist schnell irgendwo drin). Wenn es um viele Seiten geht (mehrere Grundbuchauszüge, Geburtsurkunden, Verträge [Versicherungen...]) kann es je nach Papierstärke (!Flächengewicht, z.b. 80g/m², sagt nicht unbedingt viel über die Dicke aus) ein gewisses Volumen einnehmen.

    Dokumente, bzw. deren Kopien, die man jederzeit vorzeigen können sollte (Personalausweis, Reisepass, Versichertenkarte, Führerschein...) einlaminieren, den Rest auf gutem, möglichst dünnen Papier vorhalten. Statt Ziplock Beutel würde ich das sogar vakuumieren. Zumindest erwarte ich dass ich gewisse Dokumente erst brauche wenn sowas wie Feuchtigkeit nicht mehr so das Thema ist.

    Wo wir dabei sind: 50 Blatt Klopapier einvakuumiert braucht kaum Platz, kann einem aber den Arsch retten (im wahrsten Sinne des Wortes).

    Wenn irgendwie möglich würde ich auch dazu tendieren. Da ist auch eine psychologische Komponente dabei. Halbwegs taugliches Geschirr und Besteck ist meiner Meinung in einer Extremsituation durchaus ein Anker für Helfer und Betroffene. Und da gibt es ja schon einige Produkte die zwar leicht und aus Plastik sind, dafür auf Dauer Spülmaschinen aushalten und eine gewisse Haptik bieten. Und das billigste Metallbesteck übertrifft meist die besten Plastikbestecke, zumindest wenn es um Masse geht und nicht um Campingexoten.

    Dabei genug für zwei Tage mitnehmen, wenn nach dieser Zeit keine Möglichkeit zum regelkonformen Abwasch existiert hat man sicher andere Probleme.

    Mindestens einen Topf wird man brauchen, da halt so groß wie sinnvoll handhabbar, dann kann man auch das Besteck und vielleicht sogar die Teller/Schüsseln und Tassen nach dem Abwasch einmal durchs kochende Wasser ziehen.

    Bei Aldi gibt es immer wieder Packsäcke 25l die meiner Meinung für den Preis erstaunlich robust sind. Die haben auch ein relativ großes Feld zur Beschriftung. Da sollte ein einflammiger Gaskocher samt Topf, Wasser und Nahrungsmitteln unterzubringen sein. Reichweite dürfte sich am ehesten am verfügbaren Wasser orientieren, rein essensmäßig denke ich wären 2 Tage für 4 Mann kein Problem.

    Keine Frage, die zwei Wochen offizieller Planungszeitraum lassen sich auch alleine überbrücken. Je nach Vorbereitung auch einiges mehr. Da kommt es halt dann irgendwann auf die Szenarien an. Wenn es zeitlich offen ist - und man nicht gerade komplett Selbstversorger auf dem Land ist - wird man früher oder später auch mit Menschen zusammenkommen.

    Eine gewisse soziale Integration kostet im Vorfeld hauptsächlich Zeit, nachträglich in einer Krise wahrscheinlich mehr materielle Dinge. Wenn man nicht gerade der Überfliegr ist der eine in die Steinzeit driftende Gesellschaft mit seinen nie bekannt gewordenen Fähigkeiten herausreisst, könnte es schon schwierig werden. Da gibt es extreme in beide Richtungen, irgendwo in der Mitte sollte es sein.

    Auf dem Beispiel sieht man ja intakten Lack und die große Rußschicht. Das Auto scheint selber nicht gebrannt zu haben, könnte aber mit höheren Temperaturen in Kontakt gekommen sein. Da wird man einfach auf Nummer Sicher gehen, und aktuell scheint das bei unsicherem Akku das untertauchen zu sein. Vielleicht sehen wir in zwei Jahren irgendeine Schnittstelle die der Feuerwehr die maximale Akkutemperatur etc. mitteilt und damit weitere Entscheidungen erlaubt.

    Das wäre für eine stationäre Anwendung zuhause - aber gerade da gibts bereits einen wettergeschützten Unterstand. Ich kaue auf einer transportablen Lösung rum, die auch ohne Hänger noch bequem im Kombi mitsamt dem ganzen restlichen Gepäck transportierbar ist.


    Das Problem am Festival ist ja, dass tragbare Generatoren gerne mal "Füße" bekommen, daher ketten die meisten die Teile eben an der Felge vom Auto fest.

    Ich hatte aber wegen der Brandgefahr eher vor, ein paar Meter von den Zelten und Fahrzeugen weg und das ganze dann eben mit längerem Stahlseil, dann brauchts aber eben auch einen eigenständigen Unterstand/Wetterschutz.

    Generator auf Sackkarre montieren, also nicht die Grundplatte die im Morast steht sondern 10cm darüber was anschrauben/schweißen, dann über die Holme ein Stück Plane spannen, eventuell an den Auspuff eine Verlängerung und oben an den Handgriffen zwei Röhrchen anbringen, jeweils einen 40cm Stab (vorne ein Knubbel der die Plane nicht beschädigt) einstecken. Ein Bild sagt mehr wie tausend Worte (das "Papier" einfach ignorieren... gerade nicht anderes da)

    generator_forum.jpg

    Bei den ganzen Berechnungen um Nachschub zu sperren ist eines wichtig: es muss mit in großer Stückzahl verfügbarer Munition gehen. Theoretisch wäre Tokmak schon in Schussweite regulärer Munition mit PzH2000 - die will man aber nicht so nah an der Front stationieren - und für die Spezialmunition mit höherer Reichweite und Genauigkeit fehlt wahrscheinlich genau diese in Stückzahlen und es braucht zeitnahe gute Aufklärung.

    Erstmal Tokmak, da müsste man noch ein paar Kilometer schaffen. Theoretisch - ich nehme da mal 25km an - ist Tokmak schon in Reichweite breit verfügbarer Artillerie, allerdings aus den gerade befreiten Gebieten um Robotyne. Die müssten schon noch etwas gesichert werden bis man da Artillerie sicher einsetzen kann.

    Tokmak dürfte Hauptziel sein, wie oben geschrieben östlich Richtung Nachschub, und dann ist die Frage, eher nach Westen um das Gebiet um Enerhodar abzuschneiden oder sich auf Melitopol konzentrieren. wesentlich dürfte dabei der Erfolg um Kherson sein. Der Jackpot wäre schnelles Vorrücken auf Melitopol von Norden und auf die Landbrücke zur Krim von Westen, was einige Brigaden wenn nicht eine ganze Armee einkesseln würde, aber das ist eher Wunschdenken. Aber wenn man Tokmak hat muss es irgendwie in Richtung Geiselbefreiung im Sinne des Atomkraftwerks gehen.

    Aber erstmal Tokmak, das wird noch schwierig genug.

    Hilfreich wären sicherlich Taurus etc. um mal für längere Zeit die Versorgung der Krim auf den Seeweg zu beschränken, dann die beiden Landbrücken an der Krim praktisch unpassierbar machen. Bei Kherson durften die Russen unbehelligt abziehen, das wird es in der Art nicht mehr geben, es sei denn Russland kapituliert oder macht große Zugeständnisse.

    Wenn ich die Bilder anschaue, dann können das keine Karabiner mit Kletternorm sein. Wenn im persönlichen Szenario etwas vorkommt wo man sich tatsächlich sichern muss oder ein paar Meter abseilen, kann man sich ein kleines Set zusammenstellen mit "richtiger" Ausrüstung. Bewusst schreibe ich nicht Klettern. Da ist die Bandbreite zu groß um ein Modul für einen Fluchtrucksack zu definieren. Wobei es natürlich Szenarien gibt mit entsprechendem Gelände, hier mal etwas historisches: Wilhelm Högners Flucht vor den Nazis über das Karwendel

    Ich habe mir mal ein Set zusammengestellt für "ungeplant schweres Gelände", zum Beispiel Vorsorgedienst auf der Piste, Skifahrer stürzt in steilen Graben. Da hat man auf Streife nicht die komplette Kletterausrüstung dabei, daher was zweckmäßiges um zu Erkunden, Erstversorge zu machen etc.

    Abgedeckt werden folgende Punkte:

    • einfachen Standplatz bauen
    • Abseilen bis max 20m
    • Flaschenzug
    • notfalls Vorstieg bis 10m (abhängig vom Sicherungsmaterial, nicht richtig alpin Klettern, eher zum Überwinden einzelner kurzer Stellen)
    • Queren von Schneefeldern, Fixseil für Gruppe bauen
    • alle denkbaren Unterstützungen im Klettersteig

    bestehend aus

    • 20m Multinormseil (~50€)
    • Reverso Sicherungs- und Abseilgerät (ab 20€)
    • Seilklemme (Tibloc o.ä.) (25€)
    • Dyneema Schlingen (2x 120cm, 2x 60cm, 1x 20cm) (~30€)
    • Karabiner (1x HMS, 2x D-Form, 2x Schnapper) (~40€)
    • ein paar Klemmkeile und Felshaken (~40€)
    • Reepschnur 5mm/5m (10€)
    • Pickel mit Hammerkopf (100€)
    • 2x Expressschlinge (30€)

    optional

    • Seilrolle mit Rücklaufsperre (80€)
    • Leichtgurt (50€)

    mit 350€ kann man rechnen - und das Zeug wiegt auch, 2-3kg muss man mitschleppen. Man kann auf Gewicht optimieren, dann kommt man an die 2kg, das kostet aber mehr. Wer jetzt nicht den Maximalfall, Standplatz bauen, jemanden 20m ablassen und mit Flaschenzug wieder aufziehen, benötigt, kann aber deutlich reduzieren. Um die 100€ muss man für den einfachsten Fall, Abseilen und wieder aufsteigen am Seil einkalkulieren.

    Konsorten wie Thomas Gast zeigen auch gerne Techniken wo nur ein Seil benötigt wird - das Risiko ist da aber enorm.

    Wenn man irgendwie absehen kann, dass sowas auf der Fluchtroute oder sonstwie notwendig ist, setzt auf genormte gute Ausrüstung. Die Metallteile halten ewig, Textilien offiziell bis 10 Jahre - praktisch, also gut gelagert, nicht verschliessen auch deutlich drüber, vor allem wenn man Extrembelastungen ausschließen kann - harter Sturz, womöglich über eine Kante usw.

    Nur noch eins: haltet euch von schnellen Mischtechniken fern, vor allem dem gehen am kurzen Seil, ein Mitreissunfall ist da vorprogrammiert. Entweder ungesichert oder gut gesichert, alles dazwischen ist für Bergführer oder sehr erfahrene Bergsteiger - und da passiert es immer wieder. Und in jedes Seilende ein Knoten, diesen zu vergessen dürfte neben Lawinen die bedeutendste Todesursache von Profikletterern sein.


    Aber nochmal zum Thema an sich. Meine Holde hat einen Notfallrucksack von 1ration. Für das bei uns relevante Szenario, Evakuierung und dann irgendeine Notunterkunft, ist der ausreichend und meiner Meinung halbwegs sinnvoll gepackt. Die dazu verfügbare App informiert über Ablaufdaten und Checklisten, soweit ich weiß kann man auch eigene Zusatzteile aufnehmen, muss da aber mal nachfragen. Sinnvollerweise wird der nach und nach etwas erweitert für mehr Komfort. Ich selber hab meinen eigenen Rucksack zusammengestellt, da fehlt sicher einiges an Komfort, dafür wahrscheinlich längere Durchhaltefähigkeit, also einfacher Gaskocher mit voller Kartusche gegen drei Esbit Würfel. Aber dem ist mit einer Packung Esbit und ein paar Suppentüten schnell abgeholfen. Von der Grundausstattung her sehe ich den mir vorliegenden Notfallrucksack so: es ist genug darin, in einer "normalen" Katastrophe den Weg zur Notunterkunft zu überbrücken (Notfallnahrung/Heißgetränke), auch noch den ersten Tag bis die Strukturen langsam funktionieren. Grundlegendes für Wärmeerhalt. Hygiene, Erste Hilfe und ein paar Kalorien ist da. Wenn es schnell gehen muss, reicht das auch (Feuer, Chemieunfall usw.). Wenn die Front auf einen zurollt ist das was anderes, da würde aber auch vorher umgepackt werden.

    und das war nur eine Hagelschneise in diesem Gewitter. Recht heftig soll es auch Benediktbeuern und Bichl sowie Lenggries getroffen haben. Letzteres war schon vor zwei Wochen dran. Alleine die Meldung das in Bad Bayersoien von 400 Dächern 370 Beschädigungen haben ist eine Ansage. Da wird das Material in der nähren Umgebung wohl schnell knapp.


    Nachtrag:

    Jetzt gibt es einen Artikel zum Kloster Benediktbeuern. Das Ausmass ist schockierend

    Merkur: Hagelschäden Kloster Beneditkbeuern

    Immerhin haben die betroffenen Gebäude jetzt 250-340 Jahre ohne so einen Wetterschaden überstanden. Das gibt schon zu denken.

    Raketenabwehr ist schon ein interessantes Thema, zum einen weil sie nie flächendeckend sein kann (zumindest wenn ein Staat nennenswert Fläche hat, halt, bei geringer Fläche liegen die Ziele dichter und es kann leichter übersättigt werden, man kann immer nur einen Teil abfangen), zum anderen weil sie die großen strategischen Planspiele beeinflusst. Kurz, wenn man genügend ICBMs oder deren Sprengköpfe treffen kann, schwindet auf der anderen Seite deren Drohpotential, die jahrzehntelange nukleare Stabilität ging aber davon aus dass beidseitig die Erfolgswahrscheinlichkeit der Raketen so hoch ist dass niemand anfangen will. Da gibt es aber auch unterschiedlichste Meinungen, ich denke, man sieht aktuell, welche Waffen in einem größeren konventionellen Krieg eingesetzt werden, dagegen muss man sich wappnen - wenn das Einsatzprofil dann einen nuklearsgrategische Auswirkung hat - dann ist das halt so, hat je keiner den Putin gezwungen mit angeblichen Hyperschallwaffen usw. zu spielen.

    Aber zur Stückzahl, so wie es ausschaut gibt es jetzt Systeme, die in einem breiteren Spektrum eingesetzt werden können, also nicht nur Start- und Zielphase sondern auch in der ballistischen Bahn "im All". Die weitreichenden Systeme haben wohl 400-500km, da sollte man zumindest soviel haben um rechnerisch das Bundesgebiet abzudecken. Der Einfachheit halber - und um Spezialfälle abzudecken - habe ich mal über Deutschland kreise mit 200km Radius gelegt - entspricht 7 Stück. Dann braucht man natürlich noch den mittleren und den nahen Bereich, zuzüglich etwas Reserve für NATO Einsatz etc. Grob 5 IRIS-SLM pro Patriot (oder in Zukunft Arrow 3), darunter je nach Infrastruktur Skyranger als Kanone und Stinger oder ähnliche Raketen für den Nahbereich. Laser wird in Zukunft eine Rolle spielen, aber erstmal nicht alles darauf verwetten.

    mal grob hingespinnert:

    Flugabwehrbrigade

    • Patriot System 2x
    • IRIS-SLM 10x
    • Skyrangerkompanie 10x (je nach lokalen Anforderungen)
    • eine Kompanie "neuartige Systeme", also Drohnen und Laser
    • Und was man sonst so braucht, Stab, Unterstützung, Nachschub

    das ganze 7 mal, ok, 50% Einsatzfähigkeit sind da mal pauschal eingerechnet. Deutschlandweit kann man das sicher noch weiter auswürfeln, rechnerisch wären das 14 Patriot Einheiten, das könnte man wahrscheinlich auf 10 reduzieren und die angehängten Teile fast proportional, nach unten hin sollte es tendenziell etwas mehr sein, da - wenn es knallt - näher an den Kampfhandlungen.

    Jetzt nur mal als Gedankenexperiment, wir haben ja recht viele wohlgesonnene Nachbarstaaten, wenn wir es aber brauchen, wird viel auch auswärts gebraucht - einen isolierten Angriff auf Deutschland schließe ich mal aus.

    Aber sowas kostet, insgesamt (genaue Angaben finden sich kaum) kann man von 25-50 Milliarden ausgehen, wobei mit 25 Mrd schon eine solide Lösung da wäre und das was darüber kommt wohl feuchte Träume bleiben.

    Man darf aber bei den Summen nicht ausblenden, dass das pro Kopf mindestens 300€ ausmacht, vom Säugling bis zum Greis. Und das ist jetzt nur ein Teilbereich der Verteidigung, neben anderen (zivilen) Großprojekten (Energie...) die dringend anstehen.

    Vielleicht ist mitteleuropäischer Standard für die Seilbahn etwas viel verlangt? Wenn ich mir die Videos mit den typischen Strassen und Brücken im gebirgigen Hinterland so ansehe, stelle ich mir eher etwas vor wie die alten Materialbähnchen in den Alpen, wie ich sie vor 30 Jahren noch oft im Tessin gesehen habe: Irgend ein abgelegtes Drahtseil von der Armee oder einem Skilift als Tragseil, oben eine Seilwinde angetrieben von einem alten Automotor, das Aufwickeln des Seils auf die Windentrommel steuert man mit einem Holzprügel, und die "Kabine" ist eine irgendwie zusammengeschweisste Pritsche mit Rahmen, mit einem Kletterkarabiner oder was grad da ist ans Zugseil gehängt, das nicht eine verpresste Kausche am Lastende hat, sondern eine irgendwie drangeschnurpfte Öse zum Einhängen. Keine Seilklemmen da? Ein Achterknoten geht auch, der zieht sich auch an Drahtseilen zu und das freie Seilende kann man mit etwas Zaundraht zähmen. Schäkelbolzen verloren? Nimm ein Stück Betonstahl. Und so weiter.

    Als Luxusvariante dann alte Personengondeln in Bauart der 1930er Jahre bei uns. Statt regelmässige Sicherheitskontrollen mit Prüflasten und Seilröntgen regelmässige Überlast im Betrieb.

    Immerhin scheint das Ding ja eine automatische Feststellbremse bei Zugseilbruch zu haben, sonst wäre es nicht irgendwo blockiert hängen geblieben.

    Laut Infos von https://www.alpinforum.com/for…4&hilit=pakistan#p5409204 hatte die Bahn drei Tragseile, wovon eines gerissen ist - Tragseil nicht Zugseil. Wobei letzteres im verlinkten Thread problematisch ist. Da ist eine ganz gute Aufnahme der Gondel zu sehen - keine Bremsen an der Gondel und das Zugseil ist nur als Schatten auf der Aufnahme zu erahnen, scheint ziemlich zu vibrieren. Ja, oben habe ich die Sicht aus einer mitteleuropäischen Bahn mit mehrstufigem Sicherheitskonzept geschildert. Fordere ich das für alle? Nein, weil nicht machbar. Aber da scheint es wirklich am grundlegendsten zu mangeln. Also ich meine dieses Bild https://cdn.alpinforum.com/ima…4cccb9d65d278bc8e97dc30ae

    Da ist am Gehänge einfach nichts. Zum Glück ist nur ein Tragseil von dreien gerissen, beim Zugseil dürften alle tot sein. Und für einen solchen Fall einen Blockierung bauen ist kein Hexenwerk. Zertifiziert und zu 110% sicher kostet und da gibt es einige Feinheiten, klar. Aber zu 99% sicher und viel besser als gar nichts, kann wahrscheinlich fast jeder Dorfschmied herstellen.

    Und einfach so als gegeben möchte ich es letztlich auch nicht sehen, die Menschen auf dem Land haben kaum Möglichkeiten, aber Pakistan ist immerhin Atommacht, und salopp formuliert, vorne den großen Prügel raushängen lassen und hinten nichts gebacken bekommen, das kann es auch nicht sein. Und anscheinend gibt es öfter Unfälle in der Richtung, sind halt nicht immer Kameras in der Nähe und Kinder an Bord, damit nicht relevant :frowning_face:

    Meine Phobie geht nicht auf die Gondel / Seilbahn an sich, aber der zweite Mast... auf den man oft von der Gondel aus ungesichert gestiegen ist, dann die Leiter, knapp 40m, teilweise leicht überhängend.

    Aber zum Thema, ich hoffe da auf technisch belastbare Infos in den nächsten Tagen. Anscheinend wurden die ersten Passagiere mit einem Hubschrauber geborgen, der Rest aber irgendwie mit Rettern die sich am verbleiben Tragseil zur Gondel bewegt haben. Wind wurde verschiedentlich erwähnt, der ist in so einer Situation äußerst hinderlich, da sich dann Hubschrauber und Gondel bewegen, das ist dann kaum noch sicher zu bewerkstelligen. Zumindest hier gibt es Konzepte die beübt werden - und damit auch eine gewisse Reihenfolge. An einigen Anlagen gibt es Bergefahrzeuge mit eigenen Zugseilen, ein intaktes Tragseil ist da aber notwendig. Aber wenn möglich wird man erst die Bahneigenen Mittel verwenden, und auch da mit Risiko, siehe die Bergegondel der neuen Zugspitzbahn die mit der regulären Gondel spektakulär kollidierte.

    Der Hubschrauber steht dann an zweiter Stelle. Diese Verfahren werden auch regelmäßig geübt, hier in Deutschland gibt es in der Trainingshalle der Bergwacht Gondeln und Sessel für diesen Zweck, in "echt" seltener, aber auch da gibt es Trainings, auch mit Seilbahnen die deutlich über übliche Skilifte hinausgehen.

    Und dann gibt es noch Seilfahrgeräte oder relativ einfache Rollen, mit denen man sich vorarbeiten kann. Bei vielen Skiliften gehören die zum Regelkonzept, bei Seilbahnen mit sehr großen Feldern (Abstand zwischen den Masten) und vielleicht sogar Gegenanstiegen (weil die Seile durchhängen), ist das eher der letzte Notnagel. In so einem Fall müssen die Passagiere in der Regel abgeseilt werden, da sorgt das Gelände darunter gerne für "viel Spaß", man kann zwar schräge Systeme spannen, hat da aber schnell ein paar 100kg Mehrbelastung - und wenn schon ein Tragseil gerissen ist...

    So wie es ausschaut ist da vieles Zusammengekommen und man musste die letzten Möglichkeiten ausschöpfen.

    Da zolle ich den Rettern allerhöchsten Respekt, und nach letzten Meldungen scheint es auch gut ausgegangen zu sein.

    Und ja, Witness , ich kann mir Situationen ausmalen, wo die Rettungskette nicht mehr funktioniert, jetzt speziell bei der Seilbahn in meinem Wirkungskreis. Aber zu 99,9% würde die dann gar nicht erst losfahren. Viel Wind und sehr tiefe Temperaturen wären ungünstig, in Kombination mit einem Halt im oberen Drittel der Strecke - also eine Situation in der man gar nicht auf den Berg will. Ansonsten ist die Branche - zumindest mal in Deutschland - gut überwacht und auf Sicherheit wird großer Wert gelegt, da steig ich gerne ein, auch wenn ich mir manches Horrorszenario vorstellen kann.


    Auch wenn es vielleicht Korinthenkackerei ist, aber in gefühlt 90% der Artikel ist von einem gerissenen Kabel oder Draht zu lesen. Auf Drahtseil, oder noch genauer Tragseil kommt kaum einer, wahrscheinlich wieder mal die Übersetzung (cablecar für Seilbahn usw) und keine Zeit kurz auf Wikipedia zu schauen.

    Die Russen haben doch diesen TOR Raketenwerfer mit thermobaren Bomben im Einsatz. da hatte man ja anfangs bei den Laiendiskussionen im Westen einen Höllen-Respekt davor.


    Bisher scheinen die Dinger jedenfalls nicht kriegsentscheidend gewesen zu sein.

    TOR wäre eher Flugabwehr, TOS-1(a) der Mehrfachraketenwerfer mit thermobaren Raketen. Laut Wikipedia nur eine Reichweite von 6km (Weiterentwicklung bis 10km), nur wenige Systeme im Dienst. Videos die diesem System zugeordnet werden sind oft recht spektakulär, also riesiger Feuerball usw. Aber - soweit ich die sehen konnte - meist in der Nacht gefilmt, da fehlt halt immer eine Skala, und der Lichteffekt wird wahrscheinlich deutlich verstärkt. Möchte aber trotzdem nicht in deren Wirkungszone kommen. Ob ihrer Reichweite sind die aber schnell in Reichweite gegnerischer Artillerie oder von Drohnen.

    Ähnlich dürfte es bei den MOABs sein, da braucht es halt Flugzeuge die über die Front fliegen und so ein Monster tragen können. Dafür muss aber erstmal die Luft frei sein und gegnerische Flugabwehr niedergehalten werden. Beides sehe ich noch nicht. Dazu die Stückzahl, nach bekannten Abwürfen und einer einfachen Schätzung mit der Nuclear Map ist ein Radius von 150m recht sicher tödlich und Gefahr bis 450m. Das ist beeindruckend, keine Frage, aber als entscheidendes System gegen mehrere Verteidigungslinien etc, bräuchte es auch zig von den Teilen - auch zur psychologischen Wirkung.

    Wenn ich deine Intention richtig deute, man solle nicht auf "Wunderwaffen" hoffen, dann stimme ich dem voll zu.

    nach dem motto "haben ist besser als brauchen", habe ich mir noch ne refurbisched BLUETTI EB3A bestellt. Ähnliche Leistungsdaten, wie meine ecoflow river zum drittel des preises

    Meine ist heute geliefert worden. Soll mal bei einem Bekannten auf seiner Hütte zum Einsatz kommen. Ist eine refurbished für 160€, da konnte ich nicht wieder stehen und teste jetzt erstmal ausführlich.

    Aktuell hängt sie an einem 130W Modul, das zweite wollte ich noch nicht dazu hängen, seriell zu viel Spannung, parallel evt. Zuviel Strom, manche sagen aber das ginge schon.

    schön leicht und je nach Anforderung ausreichend. Hier ist es im Winter mal eine Lampe, Handy, Radio und vielleicht mal einen Werkzeugakku laden. Maximaltest wird mit Solarunterstützung ein Stihl AP300S Akku werden.