Beiträge von huizhaecka

    Bezüglich Wärmebildüberwachung habe ich mal eine Idee:

    Ich habe ein Video gesehen, wo ein Mann mit Neoprenanzug vor einem Bewegungsmelder (Wärmesensor) rumgetanzt ist und für den Sensor unsichtbar war. Ist das bei der Wärmebildkamera ähnlich?


    Nick

    da mal eine persönliche Schilderung: Wir waren auf einer Canyoning Tour, zwischen den engen Stellen und Wasserfällen gab es eine längere Gehstrecke, da waren nur die Füße im Wasser, gleichzeitig was es recht sonnig. Nach kurzer Zeit wird das so warm dass es gefährlich wird, an jeder etwas tieferen Stelle mussten wir uns durchspülen lassen. Auch der Bedarf an Flüssigkeit stieg enorm, und überstieg die Planung - da wäre ein Filter gut gewesen, naja, wir habens überlebt.

    die Quellenlage ist nach einfacher Suche sehr übersichtlich. Das Thema wir ja hauptsächlich im professionellen Gesundheitsbereich diskutiert und da gilt einfach das was draufsteht. Aber mal grundsätzlich: Bei dem Zeug was wir aktuell verwenden beruht die Wirkung auf dem Alkohol. Wenn der weg ist, ist auch die Wirkung weg.

    - die Erfahrung mit Schnaps lehrt mich, dass der Alkoholgehalt auch nach Jahrzehnten kaum abnimmt (ordentlich verschlossen). Das Ausrauchen vom Schnaps dient eher als Ausrede für sonstigen Schwund

    - Auch eine Plastikflasche mit reinem Alkohol steht bei mir nun schon seit Jahren, keine Änderung des Füllstands zu beobachten.

    ich gehe daher aus dass der Alkoholgehalt noch unverändert ist.

    Zur Sicherheit könnte man sich sicher einen Strich mit dem Füllstand machen, wenn der sich nicht ändert gehe ich auch von der Wirksamkeit aus.

    jetzt könnte das Ethanol natürlich auch oxidieren, bis hin zur Essigsäure. Bei unangebrochenen Flaschen dürfte aber insgesamt recht wenig Sauerstoff vorhanden sein und die umgesetzten Mengen sehr gering sein.

    Für den Privatgebrauch denke ich kann man das Haltbarkeitsdatum ignorieren, vielleicht noch den Füllstand kennzeichnen. Für echte Langzeitlagerung (10 Jahre und mehr) würde ich es wie mit Nahrung machen, Sauerstoff weg, kühl und dunkel, auf die Spitze getrieben im Mylarbeutel mit Sauerstoffabsorber eingeschweißt... glaub aber das ist übertrieben.

    Bin jetzt nicht der Gewächshausprofi, aber nur kurz:

    - da man ja auch die Vegetationsperiode ausdehnen möchte, wird es wohl eher ein sonniger Platz sein

    - zwecks solar, ich habe da Bedenken mit den ganzen Verlusten. Wenn man schaut, wie viel Wäremenergie die Sonne auf den qm liefert, dann die Ausbeute an Strom, das speichern in der Batterie und dann wieder in Wärme verwandeln. Also wenn PV für die GärtnerIT ist, Bewässerung, Belüftung, und sonst kein Platz für die Paneele - OK, für die Heizung eher nicht. (zumindest für Strom, vielleicht wäre Solarthermie ein Ansatzpunkt, wenn denn die Beheizung zu Jahreszeiten in denen die Sonne genug liefert ein Thema ist)

    - zu heiß - Belüften, Türen auf...

    - Ganzjahresbetrieb - wo und mit welchem Ziel? nicht dass die Heizkosten das ganze zum Eurograb machen

    - Hochbeete: kommt jetzt auch darauf an, was gepflanzt werden soll. Tomaten werden eher gerne tief gepflanzt, sollen hochranken und werden je nach Sorte dann sogar noch nach unten verlegt, da wäre ein Hochbeet kontraproduktiv. für den Rücken sicher angenehmer. Gibt aber auch Sorten wo es anders funktioniert

    - Urlaub: entweder eine sehr gute Automatik für Belüftung, Bewässerung... oder ein Hiwi der einspringt. Was mehr Schaden verursacht wir die Erfahrung zeigen.


    es scheint ja das erste Gewächshaus zu sein, da vielleicht nicht gleich mit den Anforderungen einer Gärtnerei anfangen. Wenn man selber baut (also keine Stecklösung aus dem Baumarkt) aber einfach gleich die Infrastruktur vorplanen - Leerrohre für Wasser, Strom und Netzwerk, erstmal nicht zu groß, aber genug Reserven für Erweiterung (die Plastikrohre kosten kaum was)

    das kommt jetzt sehr auf die Lage in Deutschland an. Hier bei mir - jetzt mal BugOut oder sonstwie in die Büsche schlagen angenommen - wird es sehr schnell ganz eng. Höhenbereich zwischen 900m (Tal) und 1300m geht noch normal. Man findet also Bereiche die für ein Zelt tauglich sind, für eine Hängematte usw. Die Bereiche kennen aber die meisten, bzw. sind der überlaufene Wanderhügel. Darüber hinaus geht es auch noch, bis über 2600m. Da sind alle halbwegs zum Biwak geeigneten Plätze durch die Bundeswehr schon tausendfach genutzt worden. Gibt sicherlich noch abgelegenere Orte, aber was will man da? Ohne Schußwaffe erlegt man nichts, und wenn das Tier dann abstürzt ist auch wenig essbar. Ich schweife schon wieder ab.

    Kurz, da wo bei uns eine Hängematte geht, geht auch ein Zelt, da wo keine Hängematte geht, könnte aber ein Zelt und zur Not ein Biwaksack funktionieren. Hängematte sehe ich daher als einen Pluspunkt wenn sie sich mit der anderen Ausrüstung umsetzten lässt (Bodenplane vom Zelt?) ansonsten Zelt. Sollte ich Flucht oder Aufenthalt im Hochgebirge planen - zwei Nächte gehen vielleicht, dann langt es aber auch und man braucht doch wieder etwas was halbwegs stabil ist -> Zelt. Die Frage ist auch was der Zweck der Beschäftigung in der Natur ist. Notlager bis ein Unterstand gebaut ist? Irgendwohin Durchschlagen -> landet man eh wieder in dichter besiedeltem Gebiet.

    Guter Schlafsack, guter Biwaksack und Leichtzelt nach Belieben, das wäre meine Basis.

    Wie hat es bisher die Vorbereitung verändert:

    - ja mit Standard 405er Mehl geht viel, Roggen wird nun stärker berücksichtigt, Schüttelbrot machen hat so halbwegs funktioniert, Fähigkeiten, lange haltbares Brot zu backen müssen erweitert werden.

    - in dem Zusammenhang, ein befreundeter Bauer denk langsam laut darüber nach, einen Brotbackofen beim nächsten Umbau vorzusehen - ihn darin zu bestärken sehe ich als Teil der Vorbereitung

    - Der Mangel an Schutzausrüstung auf allen Ebenen ist bestürzend. Soweit es mir möglich ist, im Bekannten und Verwandtenkreis, sowie im ehrenamtlichen Bereich, werde ich für eine großzügige Bevorratung argumentieren.

    - Was relativ knapp wird sieht man ja, dahingehend zumindest nach der Krise stärker bevorraten (Ja, mein Klopapier reicht, im Umfeld ging es zur Neige, noch nicht bedenklich, aber da stocke ich in Zukunft auf - aktuell halte ich mich zurück, Grundversorgung ist gesichert und da will ich nicht die letzten Packerl nehmen). bei der Hefe oder Sauerteigextrakten schaut es auch eng aus. Für ab und zu eine Pizza reicht es, mehr wird schwierig. Hefevermehrung und eigener Sauerteig sind also auf der ToDo Liste, für die Überbrückung auch auf Dauer etwas mehr vom Fertigzeug.


    Ansonsten reichen die Vorräte leider über mindestens 3 Monate - warum leider - internationale Beziehung, zwar nur ein paar Kilometer, aber selbst wenn der Kontakt über die Grenze funktioniert, wegen Risikogebiet bedeutet das für mich Quarantäne - mit Aussendienstjob etwas blöd.


    Der Rest ist Anbaupraxis etwas ausbauen, sind zwar geringe Mengen, sollte es aber richtig krachen, könnte ich dem Bauern helfen (Nebenerwerb aber einige Flächen). Etwas mehr Praxis im Strombereich schadet auch nicht, mini Solaranlage für mobile Geräte muss diesen Sommer laufen, Arduino mit Solar und ein paar Schaltungen (Bewässerung, Überwachung) stehen auf der Liste, jetzt nicht direkt produktiv, aber wenn das läuft ist es schnell adaptierbar.

    Ich nehme mir mir jetzt mal einen Teilaspekt raus, die Ernährung. Die Hilferufe nach Erntehelfern sind ja nicht zu überhören und sogar aus manchen politischen Ecken kommt die Ansage, dass es in Teilbereichen zu Verknappungen kommen kann. Basis ist für mich erst mal der Selbstversorgungsgrad in Deutschland (https://www.ble.de/SharedDocs/…_blob=publicationFile&v=5).

    Davon ausgehend sehe ich zwei Szenarien:

    - die Grundversorgung mit Energiespendenden Produkten bleibt sichergestellt: dann dürfte es am ehesten im Bereich Gemüse und Obst zu Engpässen kommen (Selbstversorgungsgrad in Deutschland um die 30%)

    - es brechen Energielieferanten weg: Aktuell produzieren wir bei den Grundnahrungsmitteln mehr als benötigt, wenn aber von extern manches nicht nachkommt (nehmen wir mal an die Nudeln) und daher vermehrt Kartoffeln gegessen werden, schwindet dieser Überschuss.


    Ich halte eher Szenario 1 für wahrscheinlich, mein Fokus liegt daher erstmal auf viel Gemüse im eigenen Anbau. Um Szenario 2 auch zu berücksichtigen, werde ich als Energielieferant dieses Jahr auch Kartoffeln anbauen, erst mal als Test, um zu sehen was hier geht und was nicht. Dass das notwendig wird sehe ich erst wenn die Krise länger als ein Jahr dauert, diese Saison daher noch Übung.

    Beim Gemüse stelle ich mir auch die Frage, was soll ich anpflanzen? Da nehme ich als Näherung erstmal folgende Tabelle der pro Kopf Verbrauchs: https://www.bmel-statistik.de/…aten/GBT-0070004-2019.pdf

    Die Tomaten stechen dabei besonders hervor. Gleichzeitig sind wichtige Produzenten besonders betroffen. Also sowohl Anbau wie auch Bevorratung in diese Richtung intensivieren. Weiter Wurzelgemüse und Lauchgewächse (also alles was man für Suppe, Brühe etc. braucht. Danach kommen Salate und sonstige Gemüse. Kürbis etc. wächst eh außerhalb der Beete. Kräuter die Standards, spezielleres für das auch Fläche fehlt (Brotgewürz) etwas mehr einlagern.


    Ob es soweit kommt, dass einzelne Nahrungsmittel länger ausfallen? Keine Ahnung, bin insgesamt sogar eher optimistisch, aus Vorbereitungssicht ist es aber meiner Meinung angezeigt, da die eigenen Fähigkeiten auszuloten.

    Ich habe gestern tatsächlich zum ersten mal ein Vakuumiergerät (normale Größe, für zu Hause, für Lebensmittel) ausprobiert. Das hatte ich mal beim ALDI Discounter gekauft. Müsste so um 30 Euro gekostet haben. Ich denke wenn man mal ab und zu Fleisch mariniert oder kleine Portionen irgendwas abpacken will, tut es das wohl. Es gibt dazu ein extra Paket Schläuche und Beutel.


    Jedenfalls habe ich gestern tatsächlich auch an Vorrat gedacht und mal eine komplette 1 kg Packung Reis eingeschweisst. Das Gerät hat wohl Leistung...

    Leistung haben die schon - aber. Habe ein ähnliches Gerät von Lidl - jetzt ist die Dichtung hin und es gibt die nicht als Ersatzteil. Zum Ausprobieren ob einem das Vakuumieren liegt sind die OK, Ersatz wird ein höherwertiges Gerät.

    Wenn man das Kapital nicht wirklich übrig hat, ist das mit Edelmetallen eher nicht so relevant. Gut, ich habe ein bisschen, noch aus der 2008er Zeit und im Umfang wohl im Bereich von zwei Monatsgehältern. Also eher keine Goldunzen sondern kleine Stückelungen. Vielleicht hilfts was, wenn nicht ist nicht viel dahin. Beim Silber habe ich einfach 1:1 getauscht in Gedenkmünzen. Damals gab es noch die "Guten", 10€ Nennwert und 1/2 Unze Silber, also Absicherung in zwei Richtungen. Auch nicht richtig viel, um jemanden zu erschlagen würds wahrscheinlich reichen...

    Von der Kaufkraft her, wenn ich jetzt die 0,1g für ein großes Brot mit dem aktuellen Preis eines Golddukat gegenrechne, komme ich auf etwa 5€ für das große Brot. Letztlich würde die aktuelle Situation durch Gold halbwegs abgebildet. Wenn erste größere Einschläge im Finanzsektor kommen, verschiebt sich das sicher erstmal. Und ja, es könnte kurze Zeitfenster geben in denen man extrem profitiert. Auf längere Sicht gemittelt wird es aber meiner Meinung bei einem realistischen Wert bleiben - für eine Unze hat man vor 200 Jahren, vor Hundert Jahren und heute einen brauchbaren Anzug bekommen. Goldverbot mal ganz ausgeblendet.

    Da ich für den Rest der Familie aktuell einkaufe (mehrere Haushalte), ändert sich für mich erst mal wenig. Hygiene beachten, klar, ebenso vorher schauen, ob viel los ist. Mein Grundvorrat passt und wird deshalb erstmal nicht angerührt. Da wegen internationaler Beziehung (sind zwar nur ein paar Kilometer) momentan die 2-Personen Vorbereitung nur eine Person bedient - ja reicht lange, shit happens.

    Also eher die Genussmittel hoch halten, nicht dass es da auch noch zu Engpässen kommt.

    Will dieses Jahr auch mit den Anbau beginnen. Grundfläche für ein Beet ist genug da jedoch beziehe ich mein wissen aus YT und Google. Welche Pflanzen sind den für die ersten Erfahrungen besonders geeignet. Wie geht ihr bei der Aussaat vor ?

    Meine Erfahrungen mit eigenem Beet haben letztes Jahr begonnen. Die meisten Dinge waren unproblematisch:

    - Karotten: Direktssaat, kein Problem

    - Rote Beete: Direktsaat, kein Problem

    - Lauch/Porree: Direktsaat, vielleicht etwas klein, habs mit Häufeln aber auch nicht übertrieben, sonst gut. Hab ich dieses Mal vorgezogen.

    - Lauchzwiebel: Direktsaat, gleiches wie Lauch, haben am Anfang lange gebraucht, sind aber auch gut geworden.

    - Wurzelpetersilie: wie Karotten, waren problemlos

    - Kohlrabi: Pflänzchen aus dem Supermarkt, haben etwas gebraucht, mit der Ernte zu lange gewartet, also etwas Ausschuss. Wohl auch zu warm und trocken

    - Weißkohl: Pflänzchen..., ist sehr schön geworden, auch kein Ungeziefer

    - Blumenkohl: Pflänzchen..., sehr unterschiedlich, manche wie Supermarktware, andere verkümmert. Aber besser als ursprünglich erhofft

    - Radieschen: Direktssaat, unproblematisch, gehen auch sehr spät noch

    Kräuter etc.

    manche wollten nicht so, da probier ich es mit eigenen Töpfen, ansonsten Schnittlauch, Petersilie und Dill funktionieren meist.

    Das war alles in einem Beet, pralle Sonne, gewässert wurde relativ großzügig.


    Welche Ziele hast Du mit dem Anbau? Je nach Ausrichtung sind natürlich auch genauere Tipps möglich. Ich zum Beispiel bin noch ein wenig am Testen, habe mir aber als grundlegendes Ziel gesteckt, möglichst alles für Suppen und Brühen anzubauen. Also vorrangig Karotten, Wurzelpetersilie, Zwiebeln, Lauch, Tomaten, Petersilie, Schnittlauch und Sellerie. Nächster Aufgabenbereich ist das Einmachen, Rote Beete und Gurken. Das sollte dieses Jahr schon gut klappen. Testfeld sind dann Erbsen/Bohnen und Kartoffeln.


    Wenn du vorziehen willst, mach lieber ein bisschen mehr. Die besten Pflanzen kommen an die geplanten Stellen, der Rest ist erstmal Reserve, nicht dass man nach einem Unwetter gleich gar nichts mehr hat. Ich habs nicht so mit Blumen, in die Balkonkästen kommt dann Chili und was noch so übrig ist (Kohlrabi hat tatsächlich funktioniert, Knoblauch gedeit dort auch wunderbar)

    Simulationen gibt es viele, meine fehlt noch :) Ich hab mir ein einfaches Modell gebaut, nur um den Einfluss verschiedener Faktoren etwas abschätzen zu können. Und ja, die Mathematik ist ungemein grausam.

    MODELL:

    Bevölkerung 80000000 (Berechnung bricht bei 50% Infizierte ab, darüber sind mir die Effekte zu unsicher)

    Startwert Infektionen: 7000 (grob einen heutigen Wert genommen)

    VARIABLEN:

    P0 Wert - als tägliche Steigerung (z.B. 1,25)

    verfügbare Betten (Gesamtzahl) - Werte zwischen 10000 (als unterere Grenze) und 30000 (als utopisches Maximum)

    Anteil Beatmungspflichtiger - rechne erstmal mit 1% (damit ist ein um den Faktor 5 geringerer Wert zu den italienischen Zahlen drin, wegen Dunkelziffer)

    Belegtage pro Fall - da hab ich jetzt mal sehr optimistische 5 Tage genommen (erst mal fest codiert)

    Sterblichkeit - 33% der Beatmungspflichtigen wenn Bett verfügbar, 100% wenn keines verfügbar ist

    BERECHNUNG:

    - in einer for Schleife erstmal die neuen Fälle pro Tag ermitteln

    - dann wird der Wert "noch 5 Tage intensiv" aus den neuen Fällen ermittelt, die bestehenden jeweils eins weiter geschoben

    - aus den "noch 0 Tage intensiv" werden 33% den Opfern zugeordnet, die Betten freigegeben und die neuen zur Belegung hinzugerechnet (was über dem Maximum der Betten ist wird den Opfern zugerechnet)


    damit etwas gespielt ergeben sich folgende Werte:

    P0 1,30, Beatmungspflichtig 1%, Sterblichkeit bei Behandlung 33%, Variable Bettenanzahl:

    10000 Betten: 320000 Tote nach 32 Tagen

    20000 Betten: 310000 Tote nach 32 Tagen

    30000 Betten: 300000 Tote nach 32 Tagen

    Bettenanzahl 10000, Beatmungspflichtig 1%, Sterblichkeit bei Behandlung 33%, Variable P0:

    P0 1,30: 320000 Tote nach 32 Tagen

    P0 1,25: 318000 Tote nach 38 Tagen

    P0 1,20: 313000 Tote nach 47 Tagen

    P0 1,15: 260000 Tote nach 61 Tagen

    P0 1,10: 228000 Tote nach 90 Tagen

    P0 1,05: 186000 Tote nach 177 Tagen


    Verbreitung massiv einschränken bringt danach deutlich mehr als nur Kapazitäten ausbauen, jetzt nochmal das letzte Beispiel mit 20000 Betten

    Bettenanzahl 20000, Beatmungspflichtig 1%, Sterblichkeit bei Behandlung 33%, P0 1,05:

    P0 1,05: 176000 Tote nach 177 Tagen


    Also die rein technische Antwort, die Beatmungskapazitäten auszustocken verschafft nur ein sehr geringen Zeitgewinn. zwei Faktoren sehe ich, die die Zahlen massiv beeinflussen: die Verbreitungsrate und der Anteil Beatmungspflichtiger. Also Lockdown massiv und deutlich stärkere Abschottung von Personen mit Risikofaktoren. Mindestens bis auf anderem Weg eine deutliche Besserung eintritt (Medikament / Impfung), schätzungsweise also mindestens 6 Monate bis zu einem Jahr. Das organisatorisch hin bekommen ohne die Grundversorgung zu gefährden - eine heikle Aufgabe. Wir können nur hoffen dass die realen Zahlen noch etwas besser als eine optimistische Annahme sind.

    Die andere Frage ist, wie lange ein Staat das durchhält, und ab wann größere Staaten dann die Sache laufen lassen.

    Die verbreitete Grafik mit den drei Szenarien - hinsichtlich "Flattening the Curve" mag ja im Prinzip in die richtige Richtung gehen. Da aber dabei von gleichen Infiziertenzahlen über die Zeit ausgegangen wird, sollte - wenn ich jetzt nicht ganz daneben liege - die Fläche unter den einzelnen Kurven gleich sein. Dann der horizontale Strich mit den verfügbaren Betten - jedem muss bewusst sein, nur das was darunter dazugewonnen wird wirkt sich positiv aus, alle Kurvenanteile die darüber sind bedeuten Triage und hohe Sterblichkeiten.

    Was mich beschäftigt ist, dass momentan sehr schnell sehr viele Teilaspekte ineinander greifen. Ich gebe zu, ich hab mich bisher eher mit den materiellen Aspekten einer möglichen Krise beschäftigt. Gruppenverhalten, Belastungssysdrome und was noch alles kommt war eher sekundär oder auf Teilbereiche wie den Rettungsdienst beschränkt. So ein paar Punkte die mir aktuell besonders auffallen:

    - Meinungen zu "Hamsterkäufern": Man kann über den Toilettenpapierbedarf meinen was man will, in den Kommentarspalten fallen mir in den letzten Tage aber vermehrt Beiträge auf, die sich nicht lustig machen sondern sehr aggressiv gegen "Hamsterer" schreiben. Teilweise fast in einer Art gespaltenen Persönlichkeit, einerseits völlig unnötig und alles Hysterie, andererseits diejenigen die aktuell mehr kaufen in Ecken stellen - es wird immer umschrieben - aber der gemeinte Begriff ist meiner Meinung sehr genau benennbar: "Volksschädling". Und das mache ich an keiner politischen Richtung fest, diese Einstellung, dass da welche sind, die jetzt wo ersichtlich ist, dass es vielen/allen schlecht gehen wird, sich noch mit etwas Geld quasi herauskaufen möchten, kommt aus mehreren Ecken. Mit dieser Identifikation eines Feindes ist eine moralische Rechtfertigung, das zu "lösen" auch nahe.

    - Im Umfeld geht es leidlich gut. Den direkten Kontakt mit der Familie beschränke ich wo es geht (selbst gerade etwas erkältet und der Rest der Familie ist Arbeitsmäßig auf mehrere Arztpraxen, ein Krankenhaus usw aufgeteilt), Gespräche in den letzten Jahren waren aber fruchtbar und eine grundlegende Vorratshaltung mit nem Zentenr Kartoffeln usw. eh schon Usus. Haben zum Glück auch in der Großelterlichen Kinderbetreuung wenig Risikofälle. Man beobachtet, tauscht sich am Telefon oder online aus und gegenseitige Hilfe ist eh klar.

    - Die Nachbarschaft ist auch soweit OK, ich versuche die Fakten so gut es geht zu erklären und die Einsicht, dass es jetzt wirklich ein Ernstfall ist, ist da. Die gehen jetzt nicht in totale Isolation, aber einfach vorsichtiger und soweit läuft alles. Haben sicher kein großes Vorratslager, aber bei mehreren Restaurants in deren Familien dürften Grundnahrungsmittel, Öl etc. auch erstmal greifbar sein.

    - Im weiteren Umfeld gibt es aber immer noch die Phase, das Ganze klein zu reden, oft auch mit der Frage, was ich dazu meine. Ich kann da bald ein Skript dazu schreiben, aber mit einfachen Erklärungen wie so eine Ausbreitung abläuft und wann man wie stark (soweit abzusehen) in das Schlamassel läuft, kommt die Aufklärung denke ich gut an, ohne Panik zu erzeugen. Wir sind ein recht katholisch geprägter Landstrich, da ist mir aufgefallen, dass manche erst mit der Absage aller Gottesdienste richtig realisiert haben, wie weit wir schon drin sind.


    zu meinem ersten Punkt: im Rahmen Sterbende zu begleiten (so die Grundinfos im Rettungsdienst) habe ich über verschiedene Phasen gelernt, also erstmal Leugnung, sich lustig machen, irgendwann Akzeptanz (ist jetzt aus dem Stegreif nicht vollständig). Ich könnte mit Vorstellen, dass es bei einschneidenden Krisen (mit Vorbereitungszeit) ähnliche Phasen gibt. Zur Aufheiterung, die Simpsons haben das gut gemacht https://www.youtube.com/watch?v=1tHy1IbJLrg (auf die Schnelle nur in Englisch gefunden)


    zum Schluß noch, irgendwie ist meiner Meinung der Kommunikationsbedarf gestiegen. Aber jetzt nicht nur darüber reden, sondern die Leute suchen auch jemand aus dem Umkreis (Vertrauensperson <-> Amtsperson, Politiker, Medien) der die Fülle an Information etwas einordnen kann. Und ich sag euch, auch im Ehrenamt sucht man jetzt nach direkten, nicht weisungsgebunden, Ansprechpartnern, mit denen man die aufgestellten Regeln einordnen kann und so umsetzt das man handlungsfähig bleibt. Ruhig, sachlich, wir brauchen mehr Erklärbären.


    ich merk ich schreib schon wieder Romane...

    Seit gestern Abend 0 Veränderung in den Fallzahlen in DE ...jemand ne Idee woran es liegt ? Mal wieder 'Technische Probleme'?

    Schon komisch

    Nicht nur das, unser Landkreis taucht in den Statistiken nicht mehr auf, mindestens 3 Fälle sind aber sicher. Bin noch am recherchieren, was da los ist.

    Ich habe damals im Regen gespielt, obwohl unsere Oberen wussten was da runter kam. Ein Lehrer meiner Schule erzählte, er habe sich dann mal von einem Schüler "Dachrinnendreck" mitbringen lassen. Im Physik Labor gemessen ergaben sich wesentlich höhere Werte als für die Versuchsproben, die in der Schule im Stahlschrank aufbewahrt werden mussten... So manche Wildsau in der Gegend soll auch heute noch ein leichtes Ziel sein, leuchtet quasi in der Nacht.

    Weiß jetzt nicht ob das stimmt, aber zu den vergangenen recht trockenen Sommern wurde verbreitet, dass die Pilze zeug aus tieferen Schichten holen und damit tief in den Boden geschwemmtes Cäsium wieder nach oben kommt.

    Gerade ein Beispiel aus der Praxis: in den nächsten zwei Wochen waren Theateraufführungen geplant / Saalgröße um die 200 Personen. Zwar knapp über der Grenze aber Österreich. Wir haben dann durchgespielt, ob - mit den neuen Regelungen - auf 100 Personen begrenzt, die Veranstaltungen durchführbar wären. Dazu gibt es in Österreich eine relativ einfache Checkliste https://www.eventfex.com/check…ewertung-veranstaltungen/ zur Risikobewertung von Veranstaltungen.

    Kurz gesagt, als relativ kleiner Verein ist es uns nicht möglich in der kurzen Zeit auf ein akzeptables Risikolevel zu kommen. Da das Publikum auch zu einem guten Teil aus älteren Personen besteht, war die moralische Komponente natürlich auch dabei und wahrscheinlich hätten wir auch abgesagt wenn technisch die Veranstaltung durchführbar gewesen wäre.

    Aber zu den wesentlichen Punkten, auch bei kleineren Veranstaltungen aktuell:

    + Kontakt und Einbeziehung der Gesundheitsämter (sind eh gerade etwas überlastet)

    + Vorhandensein von Desinfektionsmitteln (in ausreichender Menge) - gibt es nicht, selber mischen kann ich daheim, für öffentliches muss das ein Apotheker machen (Kosten - wie gesagt kleiner Verein, da läuft es auf Kostendeckung mit Zuschüssen)

    + Medizinisch eingewiesene Personen (Gefahren erkennen, schnell eingreifen können) - ja, das Meiste könnte ich auch selbst vermitteln, aber öffentliche Veranstaltung, da braucht man binnen einer Woche einen Termin mit jemandem der auch den richtigen Schein hat (und auch wieder Kosten)

    + Vermeiden von dicht gedrängten Menschenansammlungen - also keine Getränkeausgabe am Tresen sondern nur mit Bedienung (Organisation zusätzlicher Helfer)

    + Isolationsmöglichkeit - gut, das ist eher größeren Veranstaltungen geschuldet, wenn das Amt aber nach Checkliste geht einfach nicht möglich. Es gibt zwar Räume, aber kein separater Eingang oder man verwendet Räume in der nahen Gemeindeverwaltung - der lokale Shutdown ist dann gleich da. Die notwendige Schutzausrüstung gibt es nicht oder wäre zu teuer.


    Wir haben uns jetzt für die Absage aller Veranstaltungen in einem mittelfristigen Zeitraum entschieden. Die Kommune handelte ähnlich und hat den Saal erstmal komplett gesperrt. Es gibt dabei gute Kontakte zu den höheren Behörden. Tenor ist, die aktuellen Einschränkungen (hier noch Österreich) sind eher der Anfang. Ich denke mit einer gewissen Verzögerung wird Bayern nachziehen, bzw. auf dem Verwaltungsweg auch kleinere Veranstaltungen unterbinden.


    Warum der Sermon? Erst wurde eine Bar geschlossen https://tirol.orf.at/stories/3038118/ anscheinend ein gewisser HotSpot, weitere sind jetzt gefolgt. Wenn bald (Stunden/Tage) anerkannt ist, dass auch kleinere Veranstaltungen und Treffs (Bar/Restaurant) stark zur Verbreitung beitragen, werden entsprechende Sanktionen folgen. Die Tausendergrenze in Deutschland und die schon niedrigeren Grenzen (100/500) in Österreich werden nicht lange halten. Mittelfristig eher gar keine Veranstaltungen, kurzfristig halte ich eine Grenze um die 25 für denkbar (wenn eine weitere Stufe dazwischen sinnvoll ist)