Ein Beitrag, gerichtet an jene, die anfangen sich mit dem Thema Krisenvorsorge zu beschäftigen.
Eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die Wichtigste Regel überhaupt: sammelt praktische Erfahrung mit Euer Ausrüstung!!
Erlebnisbericht:
Am Wochenende war ich bei einem Freund zu Gast, welcher mir Stolz seine "ich bin auf alles vorbereitet, kann spontan die Flucht antreten" Ausrüstung zeigte: ein Blick und mir war klar, das wird nichts... Alles neu, nichts ausprobiert, gekauft, teilweise noch verpackt. Praktische Erfahrung gleich Null.
Das Wetter war schlecht und ich dachte mir: das wird lustig... hab ihn davon überzeugt alles auszuprobieren.
1. Messer
Zwei Messer, ein Bowie Messer und ein Messer Marke Rambo und ein Multitool. Mit dem Bowie Messer hab ich auf einen ca. 4cm starken Ast gehauen, nach dem Zweiten Schlag brach die Klinge am Flaschenöffner, welcher sich in der Mitte der Klinge an der Oberseite befand. Das Rambo Messer gab beim fünften Schlag auf, Klinge ging auf Reisen, den Griff hatte ich noch in der Hand.
Das Multitool sah super aus, keine Frage, nur zu fast nichts zu gebrauchen. Mit dem Schraubenzieher zwei Schrauben in Holz gedreht, schon war nicht mehr viel vom Kreuzschlitz da. Durch das Schrauben bekam das Multitool einiges an Spiel, verzog sich und nichts ließ sich noch richtig aufklappen.
2. Der Feuerstarter war angeblich aus Magnesium. Wahrscheinlich war an dem Tag der Produktion keins mehr da, denn da ging nix, gar nix. Hatte er billig bei einem Auktionshaus gekauft.
3. Regenplane aus dem Baumarkt in Form einer Gewebeplane. Hat er schön klein zusammengelegt, ein paar Kabelbinder drum für kleines Packmaß. Beim ausbreiten waren etwa 43 Löcher drin, da sich das Gewebe an den stark gepressten Kannten in Wohlgefallen aufgelöst hatte.
4. Sawyer Wasserfilter. Fühlte sich sehr leicht an, das Wasser lief nur so durch. Der mein Freund inzwischen mehr als demotiviert war, stimmte er dem Aufschneiden zu: nichts im Filter drin. War auch günstig im Auktionshaus gekauft.
5. Taschenlampe aus einem Discounter. Man kennt es: Licht an, man geht los, Licht aus, Lampe Schütteln und dagegen klopfen, Licht an und wieder aus... ohne Worte.
6. Für's Jagen und zur Verteidigung hatte er eine China Zwille/Schleuder und Stahlkugeln. Auf die Frage ob er schon geübt hat: Er kann das!! Das ganze praktisch anzugehen haben wir gelassen, die 3 gelben Gummis waren so porös und zwei davon inzwischen zusammen geklebt, das wäre nicht gut ausgegangen.
7. "Ausprobiert" haben wir dann noch seine MiniChinaSäge, sein Survival Armband mit Feuerstarterchen, Messerchen und Pfeife und das MiniAngelset in kompakter Form einer Streichholzschachtel... alles Müll!
8. Sein Campingbeil im Hosentaschenformat, mit Messer und Säge im Griff legte er dann von ganz allein zur Seite mit den Worten: Aber Du kannst sagen was Du willst, es sieht super aus!
9. Zuletzt erklärte ich ihm, dass man zwar mit seinem Fluchtrucksack umziehen könnte, aber keinesfalls eine Flucht vollziehen kann - damit kann er maximal zum nächstgelegenen Orthopäden laufen um seine Rückenschmerzen zu behandeln, die er am nächsten Tag davon haben wird - einfach zu groß, zu schwer, zu unhandlich.
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Du fängst an Dich mit dem Thema Vorsorge und Survival zu beschäftigen? Kauf keinen Müll! Vertrau Dein Leben und das Deiner Liebsten keinem Chinamüll an! Wenn Du was kaufst, informiere Dich vorher, lies Rezessionen, schau hier ins Forum und vor allem: teste es sofort aus wenn Du es gekauft hast, mehr als nur einmal!!
Du musst nicht tausend Helferchen mit Dir herumschleppen. Konzentriere Dich aufs wesentliche! Überleg Dir wofür Du planst und wie das in Deinem Land, Deiner Region praktisch aussieht.