Moin,
mittelfristig lässt sich meiner Meinung nach auch jetzt noch ein Lebensmittelvorrat mit Budget 143 EUR / Monat und gesunder Ernährung anlegen.
Mit der Prämisse gelten 4,76 EUR am Tag für Verpflegung. In meinen Augen schaffbar, wenn der Aspekt "Zeit" passt. Die Frage ist, wie weit möchte man gehen und wie schnell soll ein Vorrat für welche Zeiträume angelegt werden. Und vor allem ist es wichtig, zu wissen was man tut, um Mangelernährung zu vermeiden.
Aktuelle Discounter-Preise: 1 Kilogramm Mehl mit (3485 kcal) 0,45 EUR, eine Flasche Rapsöl 500 ml 1,99 EUR (4420 Kalorien), 500 g Kichererbsen 1,19 EUR (1820 kcal). In Summe 3,63 EUR für 9725 kcal. Bei 2 Cents für 10 Liter Leitungswasser sind es 3,65 Euro, Strom bzw. Energie betrachte ich nicht. Wenn ich damit wirklich zwei Tage komme, kann ich in der Situation 2,20 EUR in ein langhaltendes Vorratsmittel investieren.
Beispielsweise 1 x Kichererbsen und 2x Mehl zusätzlich. Oder statt Mehl eine Packung Sauerkraut für 0,59 EUR / 520 Gramm, damit man kein Skorbut bekommt
Und sobald die Tage 1 und 2 verplant sind, schaut man sich für Tage 3 und 4 um.
Mit Glück hat man keine Vollzeitausbildung und den 450 EUR Job von dem man lebt, und genug Zeit um zu schauen, wo es welche Angebote gibt, mit denen man entsprechend dem obigen Beispiel planen kann. Vielleicht mit Haferflocken, imo ernährungsphysiologisch Gold wert.
Mit einem Rad und einem Rucksack ist man auch in einer Großstadt relativ flexibel, so das es sich lohnen kann mehrere Geschäfte anzufahren, immer dort wo das günstigste Angebot ist. Es kostet definitiv Recherche Zeit. Und es kostet mehr Zeit mehrere Geschäfte aufzusuchen.
Interessant sind auch Initiativen wie https://mundraub.org/ - naturgemäß sieht es im Winter schlechter aus. Als kurzes Off-Topic habe ich über eine ganze Zeit meine Wäsche mit Kastanien gewaschen. Das geht gut, solange nicht die ganze Großstand loszieht.
Noch nicht genannt worden sind, glaube ich, auch Großmärkte, oder große Wochenmärkte. Dort werden gegen Ende der Märkte auch gern mal ganze Kisten voller Gemüse gegen Kosten, falls überhaupt, vergeben. Immer gut wenn die aktuellen Preise zu den jeweiligen Lebensmitteln (erwähnte Recherche) bekannt sind, um auch hier sagen zu können, ob es sich lohnt.
Auf "Containern" gehe ich aufgrund des rechtlichen Status nicht ein.
Schwer fallen hier definitiv rabattierte Großeinkäufe, Bulk-Ware, die manchmal im Internet winken. Die Investitionskosten sind zu hoch für's Budget. Sinnvoll könnte eine Art Splitting sein (das habe ich noch nie versucht), also konkret vom gesparten 1 EUR/Tag die Hälfte zeitnah zu nutzen und die andere Hälfte zurücklegen. Sind im Vierteljahr 45 Euro. Davon kann man sich vll. zwei Faltkanister á 20 L und Micropur holen. Und eine Jahreskarte bei der örtlichen Bibliothek. Dort gibt's Bücher, ggf. sogar digitale Lernangebote zum Thema Verpflegung, Bevorratung und Kochen.
Immens sinnvoll sind in meinen Augen Einkaufslisten und Wochenplanungen (anhand der Recherchen was gerade günstig / im Angebot erworben werden kann).
Alles was in Richtung Technik geht (Vakuumieren, Dörrautomaten, Einwecken, Energieversorgung), wird deutlich schwieriger und erfordert Fokus. Hier denke ich ist es sinnvoll bestimmte Szenarien und Situationen zu betrachten. Allgemeingültige Aussagen halte ich für begrenzt möglich, ggf. sind sie nicht optimal oder sinnvoll.
Nach meinem Verständnis reden wir hier von "Not-Vorrat". Das bedeutet für mich "überleben, bestenfalls ohne Mangelernährung".
Falls ich in eine falsche Richtung abgebogen bin, möge man mir verzeihen.
Viele Grüße
out
PS: Ein Vorteil den ALG2 Bezieher in meinen Augen potentiell gegenüber Vollzeitbeschäftigten haben, ist der Anteil an Stunden pro Tag die in eigene Projekte, wie beispielsweise Bevorratung / Verpflegung gesteckt werden können.
PPS: in der Situation würde ich definitiv auch alle Rabattpunkte Programme Payb**, Deutschland Ca** und wie sie nicht alle heißen nutzen. Es summiert sich, und zweistellige Beträge sind im Jahr möglich. DSGVO und Daten-Albtraum außen vor.