Die hohen Pachtpreise und der Verlust des Status als Ackerland sind die Hauptgründe für Landwirte gegen PV, Ernährungssicherheit wär mir neu, denn dann müsste es massive Proteste gegen Biogasanlagen und gegen Biokraftstoffe geben, beide aber in der Landwirtschaft sehr wohl gelitten, weil sie dafür sorgten, dass die enormen Produktionsüberschüsse auf den Ackerflächen der EU so elegant "vernichtet" werden können.
Jaein. Ich bin bei dir, dass viele der landwirtschaftlich angebauten Produkte durch Tiermägen geht, das aber auch, weil viele Menschen Fleisch essen und er Konsum stark gestiegen ist.
Aber nicht alle ticken so, ich z.B. nicht. Ich bin absolut dagegen, dass Mais etc angebaut wird, dauerhaft gespritzt, gedüngt etc nur um diesen dann zu vergären.
Aber das ist ein anderes Thema
Extra angebauten Mais zu verstromen ist nur dank widersinnig hoher Subventionen überhaupt rentabel und nicht viel besser, als Kohlekraftwerke zu betreiben. In der aktuellen Energiekrise mag die Biogasproduktion die Gas-Not etwas lindern - aber nur dann, wenn das Biogas auch den Erdgaskunden zur Vefügung gestellt werden kann. Die große Mehrzahl der Biogas-Bauern verstromt ihr Biogas und bläst die Abwärme überwiegend ungenutzt ins Freie. Denn die meisten Biogas-Betriebe liegen fernab von Gas- oder Fernwärme-Netzen.
aber "keine Sorge". Ich hab da mittlerweile keine große Hoffnung mehr, dass wir in Deutschland oder auch die Welt das noch irgendwie hinbekommen werden. Alles deutet darauf hin, dass wir an der Energiewende scheitern, nicht weil es technisch herausfordernd wäre, sonder weil zuviele Leute einfach nicht wollen und statt PV Freiflächen und 100% EE im jahr 2045 halte ich es für viel wahrscheinlicher, dass usnere Ackerböden als gigantische Staubwolken davon geweht werden, wenn die Sonne bei 45 Grad über die ausgdorrten Felder brennt.
Und dann können wir uns alle gemeinsam auf die Schultern klopfen.
Da bin ich leider ebenso bei euch. Wie oben gesagt, bin ich nicht generell gegen PV Freiflächen-Anlagen, das sollte halt ein sinnvoller Mix sein.
Alle wollen Energiewende aber gefühlt tun viele nichts dafür. Sorry to say, aber da ist leider wie bei vielen Dingen jeder einzelne gefragt.
Nicht nur beim Ausbau, sondern halt eben auch beim Verbrauch.
Wir (der durchschnittliche Deutsche) lebt auf extrem großem Fuß, wir verbrauchen das dreifache an Ressourcen die uns eigentlich zur Verfügung stehen.
Auch die Produktion von Solarmodulen belastet die Umwelt, Abbau von Ressourcen, seltenen Erden etc.
Das heißt nicht, dass ich gegen PV bin (habe ja auch selbst welche installiert) aber eine Reduktion bzw. Verbrauchsanpassung ist halt auch nötig. Darüber wird aber nicht gerne gesprochen.
Achtung: Polemik -> Bauen wir lieber mehr PV damit wir auch in Zukunft mit dem dicken SUV (dann halt elektrisch) zum Bäcker um die Ecke und die Kids von der Schule abholen fahren können.
Tut es nicht. Höchstlast in den Netzen war bisher überwiegend dann, wenn der PV Ertrag Null ist.
Kann ich z.B. bei mir ausschließen.
9,6kWp, 10kWh Akku UND 2 E-Autos. Da ist nicht viel Überschuss vorhanden, ich belaste das Netz nicht, und eins muss man bedenken, der Strom der bei mir dann doch mal "übrig" ist, fließt ja nicht bei mir aus dem Haus raus und irgendwo nach Buxtehude. Strom "fließt" den kürzesten Weg, sprich von meinem Haus raus und bei den Nachbarn rein, da ist ja auch immer Grundlast vorhanden.
Außerdem habe ich ja oben auch von öffentlichen Gebäuden wie z.B.
Schulen und Behörden gesprochen. Wann ist denn da der höchste Stromverbrauch? Wenn die Leute da sind und arbeiten. Und das ist über Tag.
Da sehe ich das Problem der Netzbelastung halt nicht.
Wenn jetzt ALLE PV hätten, dann bin ich bei dir, haben aber nicht alle, im Gegenteil, haben die wenigsten. Und genau das ist das, worüber ich mich so ärgere.
Wenn wenigstens jeder fünfte oder zehnte PV hätte...
und ob jetzt 5 oder 8 Cent pro kWh, ist aus meiner Sicht unerheblich bei aktuellen Preisen jenseits von 60 Cent bei den Stromanbietern...
Was meine Flächenrechnung angeht:
die ist vereinfachend dargestellt. Der deutsche verbraucht im Schnitt 2000m² Ackerfläche (für Energiepflanzen, Nahrung und auch Fasern für Kleidung etc), die muss ja aktuell nicht zwingend in Deutschland sein, wir importieren ja viel.
Dass es absolut sinnfrei ist, hier mit hohen Subventionen "Mist" zu produzieren, auf der anderen Seite dann tausende Kilometer weit das Zeug zu importieren steht aus meiner Sicht nicht zur Debatte.
Es geht mir nur darum "sichtbar" zu machen, dass Ackerfläche nun mal begrenzt ist, damit sollte vernünftig umgegangen werden, wie mit jeder anderen Ressource auch.
Abschließend: Ich bin nicht generell gegen Freiflächen PV, es muss aber wie überall ein sinnvoller Mix sein.
Grüße
Panger
P.S.: Wenn die Flächennutzung, so wie im Ariadne Projekt vorgeschlagen umgesetzt würde, bin ich direkt überzeugt. Ich glaube aber nicht, dass so kurzfristig die totale unsinnige Biogas-Erzeugung aufgegeben wird.