sicher dass im Beef Jerky ein Beutel zur Trockung und kein Sauerstoffabsorber war?
Achtung, Sauerstoffabsorber keinesfalls mit fettigen oder öligen Lebensmitteln oder mit Zucker und Gewürzen benutzen! Sauerstoffabsorber haben den Sinn, eventuell vorhandenen Schädlingen den Sauerstoff zu entziehen, den sie als Lebensgrundlage brauchen. Außerdem verschließen sie - ein entsprechendes Gefäß vorausgesetzt - das Gefäß dauerhaft bis zum Öffnen, so dass keine Luft mehr eindringen kann. Bei Mylar-Beuteln oder bei Selbst-Vakuumiertem, sogar bei Kunststoff-Tonnen mit luftdichtem Verschluss, wird im Laufe der Jahre dennoch Sauerstoff eindringen, mal schneller, mal weniger schnell. Am allerbesten sind komplett verschlossene Konservendosen, am zweitbesten Gläser. Bei Gläsern besteht das Problem, dass das Gummi oder generell die Dichtung irgendwann auch den Geist aufgeben könnte.
Bei möglicherweise noch zu feuchten Dingen benutze ich aber ebenfalls Silica-Gel. Die Beutelchen lassen sich sogar wiederverwenden, indem man sie bei einer bestimmten Temperatur im Ofen für eine gewisse Zeit erhitzt und ihnen dadurch die aufgenommene Feuchtigkeit entzieht. (Bitte selbst googeln, wie lange und bei welcher Temperatur, ich hab die Zahlen nicht auswendig im Kopf)
Sauerstoffabsorber nutze ich in Verbindung mit trockenen Sachen wie Reis (kein brauner Reis, der ist nicht lange lagerfähig), Getreide, Bohnen, Linsen, Erbsen, getrocknetem Gemüse etc. in Einmach- oder Schraubgläsern mit intakter Dichtung im Deckel - Haltbarkeit ca. 20 bis 25 Jahre. Die Sachen müssen aber unter 10 % Restfeuchte haben, ansonsten kann es in Verbindung mit Sauerstoffabsorbern zu Botulismus kommen, und der ist in Verbindung mit einer Krisensituation denn doch eher tödlich... Wenn ich Zweifel habe, packe ich selbst trockenen Reis oder Bohnen nochmal in den Ofen aufs Backblech oder in den Dörrautomaten - nur um ganz sicher zu gehen.
Selbst getrocknetes Gemüse (hab in den letzten Tagen zB einige Kilo Zwiebeln getrocknet) hat dann entsprechend wenig Restfeuchte, wenn es beim Brechen hörbar knackt und beinahe von selbst zu Pulver wird. Es gibt für teures Geld aber auch Messgeräte, mit denen man die Restfeuchte in Lebensmitteln messen kann.
Fleisch an sich würde ich nicht als Beef Jerky haltbar machen, sondern dann eher wie Miesegrau als Pulver, das theoretisch bei o.g. Lagerung mindestens 20 bis 25 Jahre haltbar wäre. Oder ich würde es einkochen, damit erreiche ich zumindest ein paar Jahre.
Was Schädlinge in Lebensmitteln angeht, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Nehmen wir zB Mehl, das ja nicht so lange haltbar ist: Ganze Beutel in Gefrierbeutel packen und 3 - 4 Tage in die Gefriertruhe packen. Das tötet die lebenden Schädlinge, nicht aber die gelegten Eier ab. Beutel aus der Truhe und den Gefrierbeuteln nehmen, bei Zimmertemperatur eine knappe Woche liegen lassen, so dass die Schädlinge aus den restlichen Eiern schlüpfen können, dann erneut zurück in Gefrierbeutel und nochmal 4 Tage in die Gefriertruhe, bei Bedarf nochmals wiederholen. Anschließend auftauen lassen und luftdicht verpacken und zB zur Sicherheit noch einen Sauerstoffabsorber dazupacken.
Oder einfach direkt in der Originalverpackung zusammen mit nem Sauerstoffabsorber luftdicht einpacken und damit leben, dass irgendwann nach Anbruch der Packung die Schädlinge aus den Eiern trotzdem schlüpfen. Aber mal ehrlich, 1 kg Mehl in einer Krisensituation ist nix, da kommen die Schädlinge gar nicht dazu, sich großartig zu vermehren.