Beiträge von gul

    Gärtnern und "keine Zeit" schließen sich weitgehend aus. Natürlich hat man jede Zeit der Welt, stunden- oder tagelang Bücher zu wälzen. Deine Sämereien schießen ja nicht innerhalbn von Sekunden nach der Aussaat aus dem Boden. Und der richtige Zeitpunkt fürs Säen oder Anpflanzen ist ja in der Regel ein Zeitfenster über Wochen, hängt ja auch von der Witterung ab und den örtlichen Bedingungen und von der Pflanzenart. Da bleibt schon Zeit zum lesen.


    Gärtnern ist aber ohnehin Erfahrungssache und nichts, was man sich als Survival-Kit hinlegen kann, damit man im Fall des Falles "out of the box" loslegen kann und dann auch noch planbaren Erfolg hat.

    Mit "im Fall der Fälle" meine ich, dass es gerade eben zu meinem Worst Case Szenario gekommen ist. Da kommen andere Dinge zuerst, für mich jedenfalls. Im Winter findet sich im Laufe der Wochen vermutlich Zeit, das ein oder andere Buch zu lesen. Aber wenns nicht im Winter, sondern jetzt passiert? Oder im Hochsommer? Ich plane halt lieber vor, als dass ich mich erst dann um etwas kümmere, wenn es bereits eingetreten ist. Darum gärtnere ich ja seit Jahren in bescheidenem Maßstab. Nun wollte ich halt mal einen größeren Maßstab anlegen und das durchdenken und notieren.

    Die Bypass-Dioden sind üblicherweise in der Anschlussdose auf der Rückseite jedes Solarmoduls untergebracht. Dort sind sie zwischen die Verdrahtungsklemmen gelötet. Um sie auszutauschen, braucht man nur einen Elektronik-Lötkolben und etwas Lötzinn. Beim Einbau der neuen Dioden muss man auf die richtige Polung der Diode achten (erkennbar am weißen Ring). Die neue Diode muss genauso eingebaut werden, wie die alte eingebaut war. Und sie muss eine vergleichbare Spannungsfestigkeit und Strombelastbarkeit haben, wobei eine stärker belastbare Diode natürlich immer eingebaut werden kann.


    Als Workaround kann man die defekten Dioden aber auch einfach mit einem Seitenschneider durchknipsen und entfernen. Dann funktioniert das PV-Modul wieder (wenn es ansonsten keine Schäden hat), es fehlt dann halt die Bypass-Funktion, die bei Teilabschattung eines Moduls wichtig ist, um ein Zusammenbrechen der Strang-Leistung zu verhindern. Aber in direkter Sonne ohne jegliche Teilabschattung auf den Modulen braucht es keine Bypass-Dioden.


    Grundsätzlich sollte man aber wissen, was man tut: eine installierte Solaranlage erzeugt ziemlich hohe Gleichspannungen von mehreren hundert Volt, weil in der Regel viele Module zu einem Strang hintereinander geschaltet sind und sich so die Spannungen der Module addieren. Um an die Modulrückseite zu gelangen, muss ein Modul abgebaut und aus dem Strang ausgesteckt werden. Macht man das bei Sonnenschein, besteht große Gefahr, einen Stromschlag zu bekommen und einen Lichtbogen zu erzeugen, wenn man die Steckverbindung auseinandersteckt. Deshalb sollte man solche Arbeiten eher in der Dämmerung machen oder die Module des betroffenen Strangs mit Decken o.ä. lichtdicht abdecken.


    Hach, auf dich ist einfach immer Verlass, Tom! Einfach mal ein dickes Danke dafür!!! :face_blowing_a_kiss:


    Hier für Interessierte noch ein YT-Video mit einer Anleitung (englisch). Die Dioden sehen etwas anders aus, aber Raketenwissenschaft ist es eher nicht. Lötkolben und Lötzinn Check, Voltmeter nicht vorhanden. Im Zweifelsfall dann bei Nichtfunktion einfach alle austauschen, so wäre mein Plan. :upside_down_face:


    Schottky-Dioden am Solar-Panel auswechseln

    Für "ohne Internet" gibt es Bücher.

    Wieviel Samen steht normalerwiese auf den Tütchen (reicht für x laufen Meter / für x Pflanzen. Aus den Planz- und Reihenabstand kannst Du dan auseichnent, was Du pro Quadratmeter benötigtst. Dann mußt du nur noch wissen, wieviel Du wovon auch ißt.

    Nützt dir nichts, wenn in Dirketsaat das Wetter nicht mitspielt oder die Schnecken die Keinlinge sofort abfressen.


    Was willst Du Samen "vorhalten"? Welchen denn, wenn du nicht weist, was bei Dir wächst und wann im Jahr Du es anbauen möchtest. Außerdem behalten nur eine bestimmt Zeit ihre Keimfähigkeit, ich kaufen einiges immer jedes Jahr neu, wenn da im nächsten Jahr nur noch 20% keimmt brauch ich damit nicht anfangen. Dazu ist es inzwischen ein Lotteriespiel, was Du in dne Tütchen erhälst. Da schein sich einige Händler und Hersteller darauf zu verlassen, das wegen 2-3 Euro keinner reklammiert.

    Im Fall der Fälle habe ich sicherlich keine Zeit, mich erst stundenlang durch Bücher zu wühlen.


    Ja, es steht auf den Samentütchen drauf, wieviel die ergeben, aber es steht nicht drauf, wieviel man braucht pro Person pro Jahr. Würde ja auch keinen Sinn machen... Darum habe ich den Thread ja erstellt, um eure Erfahrungen dazu zu lesen. Wieviel von was auf welcher Fläche baut ihr an, wie lange kommt ihr damit hin, usw.. Daraus stelle ich mir u.a. dann meinen persönlichen Bedarf und meine persönliche Anbauplanung in einer Excel-Liste zusammen, die dann auch ganz viele Infos zu den einzelnen Pflanzen beinhaltet, u.a. auch die Infos auf den Samentütchen zu Anbau- und Erntezeitpunkt, Direktsaat oder Voraussaat, benötigte Keimtemperatur, möglicher Ertrag von A bis Z, gute Nachbarn / schlechte Nachbarn, Platzbedarf in m², Haltbarmachung durch X, Lagerung in Y, Weiterverarbeitung wie Z, Samengewinnung, und noch vieles mehr.


    Was bei mir wächst, weiß ich im Großen und Ganzen, da ich als Kind mit dem Nutzgarten meiner Eltern und Großeltern aufgewachsen bin und dort auch mithelfen musste.


    Grundlegende Samen für einen Notfallanbau kaufe ich tatsächlich jedes Jahr neu, allerdings eher ohne Sinn und Verstand, was meine persönlich benötigte Menge angeht. Die werden kühl und trocken in einer mittelgroßen Kiste gelagert, Platz zum Einfrieren habe ich nicht. Die Samen des Vorjahres säe ich zum Teil bei mir aus, zum Teil "verliere" ich die aber auch mal versehentlich irgendwo in der Natur, zum Teil verschenke ich sie. Was dann noch übrig ist, bleibt bis zum übernächsten Jahr in einer weiteren Box und wird danach dann entsorgt.

    Beim Thema EMP bin ich letztens in einem Buch über einen interessanten Teil gestolpert, der auch in diesem Szenario ein Denkanstoß ist. Wann beginnt man mit der Reparatur bzw. holt seine Ausrüstung aus seinen EMP geschützten Kisten?

    In dem Buch hat der Feind (der nicht genauer benannt wurde) durch eine Atombombenexplosion in der Atmosphäre einen EMP ausgelöst. Staatliche Organisationen und einige zivile Menschen die vorbereitet waren, haben angefangen ihre geschützte Ausrüstung zu benutzen und der Feind hat noch mal einen EMP nachgelegt.

    In der Realität wäre ich da ziemlich aufgeschmissen, da es genau der Zeitpunkt wäre, an dem ich dann nichts mehr gehabt hätte.

    Wir scheinen die gleiche Art von Büchern zu lesen... :winking_face:


    In dem von mir gelesenen Buch hatte sich eine kleine Gruppe von Überlebenden gerade berappelt, sie fingen an, ihre sehr kleine Energieinfrastruktur wieder aufzubauen, Autos, Kühlschränke, Funkgeräte und Maschinen wieder funktionsfähig zu machen, alles lief und entwickelte sich positiv, das Buch war knapp vor Ende. Da sitzen sie dann am See und feiern, und plötzlich sehen sie wieder diese tollen Polarlichter, und ihnen ist klar, dass alles, was sie wieder aufgebaut haben, nun auch kaputt ist... (so endete das Buch übrigens) :rolleyes:


    Daraus hat sich für mich ergeben, dass ich einen sehr kleinen Teil meiner schützenswerten Sachen doppelt und in einer weiteren EMP-sicheren Kiste gelagert habe. An dieses Rückfall-Notfall-Kiste werde ich nicht herangehen, solange alles andere aus den ersten Kisten noch funktioniert. Sollte dann tatsächlich ein weiterer NEMP kommen, hab ich zumindest ein Minimum an funktionierenden Gerätschaften.


    Hab mir Bypassdioden zurechtgelegt (in Blecheimer), die können evtl. kaputtgehen.

    20 STÜCKE Schottky Diode 30 A 50 V Axial 30SQ050 für Solarpanel Parallel-Reflow-Schutzdioden.

    Nicht teuer .

    Das klingt sehr interessant. Gibt es irgendwo eine Anleitung, wo diese Dinger sitzen und wie man sie austauscht und was für Gerätschaften man dazu braucht? Ich habe nicht den blassesten Schimmer (und ehrlich gesagt gerade auch noch nicht gegooggelt).

    Danke für deine Tipps. Das mache ich alles bereits. 2,5 Hochbeete sind seit Jahren bepflanzt, diverses, meist Mehrjähriges, ist auch außerhalb von Hochbeeten gepflanzt, außerdem gibt es jährlich diverse Topfpflanzen. Das alles, um die Erfahrungen zu haben, wenn es drauf ankommt. Selbstversorgerkanal und Wurzelwerk mag ich nicht, aber viele andere Youtuber zum Thema Garten und Selbstversorgung sind seit Jahren abonniert. Auch Bücher nenne ich mein Eigen.


    Mir geht es darum, dass ich im Fall der Fälle einen Action Plan habe, damit ich dann nicht erst mühsam und unter Stress nach Infos suchen oder herumrätseln muss, wieviel ich von was wo anbauen will - notfalls auch ohne Internet. Und wieviele Samen von was ich jeweils vorhalten muss - das mache ich derzeit noch "intuitiv" und teilweise wirklich schlecht. Diese Gedanken"spiele" / Planungen sind für mich also keine vergeudete Lebenszeit, sondern ich sammele Wissen und Erfahrung und bereite mich vor. :)

    Respekt!!!

    Wieviel und was hast du getrunken und gefuttert?


    50 km in 12 Stunden stelle ich mir sehr sportlich vor....

    Nur ma am Rande: Mit dem Programm Total Commander kann man easy Listen von Datei- und Ordnernamen in Zwischenablage oder txt File kopieren. Auch sonst sehr nützlich bei größeren Datengeschubse.

    Das ging an mich, oder? :)


    Ich hab kein Problem damit, euch meine Dateien zu zeigen, aber ich hab keinen Bock auf einen Riesenaufwand. Bedenkt, ich bin tatsächlich schon sehr alt!


    Gib mir ne einfache und narrensichere Anleitung, dann mach ich das. Ich hatte ja schon an an Screenshots gedacht, aber das wären viel zu viele...


    Viel einfacher wäre es eigentlich, mir nen Datenträger zu schicken und ich kopiere euch die kompletten Daten drauf. Aber eigentlich ist das für mich alles andere als einfacher.

    Ich würde dir vorschlagen, sicherheitshalber deine gerade angelegten Milchvorräte gegen pflanzliche Vorräte wie Hafer-, Nuss- oder Sojamilch auszutauschen.


    Darüber hinaus würde ich dir empfehlen, derzeit jegliche intime Kontakte zu(m) Vögeln oder zu Rindern zu vermeiden, da das den Weg zum Menschen kürzer und somit wahrscheinlicher macht.


    Es dauert drei bis sieben Minuten, bis das Virus den Menschen befallen kann.


    Zu der Letalität? Das kannst du dir doch selbst beantworten, oder?


    Das mit der Kuhwiese ist natürlich bedenklich. Wir ist denn eure vorherrschende Windrichtung? Falls du mitten darin wohnst, solltest du einen Plan B in der Tasche haben....


    LG, gul

    Bringt zwar keinen direkten Ertrag, aber neue Insektenfresser sind auch immer gut zu gebrauchen:

    (und man kann sich an der Entwicklung erfreuen)


    Bei uns im Nistkasten bringt ein Meisenpaar gerade seine Jungen durch.

    (Wir haben beim Bau des Nistkastens eine Mini-Kamera in den Deckel montiert und können per Live-Stream zuschauen)

    Das sind aber intelligente Meisen. Die bringen ihren Jungen sogar Mathe bei... :grinning_face_with_smiling_eyes:


    (siehe Wand links)

    Der Strom muss sicher abgeschaltet werden, Spannugnsfreiheit nachgewiesen werden, erst dann kann gepumpt werden. Alles andere ist russisch Roulette.

    Genau darum ging es mir. Der Hauptstromkasten hängt ca. 3 Schritte hinter der Kellertreppe. Wenn also da unten der Boden unter Wasser steht, käme ich da nicht mehr heran. Es sei denn, ich würde den riesigen Sicherungskasten immer offen stehen lassen, so dass ich notfalls den Schalter mit sehr viel Glück und Zielwasser mit einem Besenstiel oder so umlegen könnte. Hmpf... Wie machen denn Feuerwehr oder THW sowas? Von Brandeinsätzen weiß ich, dass der Energieversorger rauskommt und dann komplett den Strom für einen ganzen Häuserblock oder straßenweise abschaltet. Machen die sowas beim Abpumpen nach Hochwasser auch erst?

    Wärs möglich deinen Schatz in Form von Listen zu teilen?

    Leider nicht, denn dann müsste ich hunderte Dateien von Hand abtippen, aber hier u.a. mal das Ordnerverzeichnis. Das Ordnerverzeichnis ist ein "work in progress", da mir immer noch neue Dinge einfallen, die es sich im Falle einer "Apokalypse" zu wissen lohnt. Du musst für dich selbst entscheiden, was du wissen willst / musst, was du sattelfest kannst, wie umfangreich das ganze werden soll. Ich habe klein angefangen mit großen Überbegriffen wie Biologie, Medizin, Technik, Chemie usw., dann kamen immer mehr "kleinteilige" Bereiche und somit auch Videos hinzu, da das sonst beim Suchen zu unübersichtlich geworden wäre (Schweine, Bienen, Hühner beispielsweise gehören eigentlich in Biologie, aber jeder dieser Ordner beinhaltet über hundert Videos dazu, dann würde ich im Ordner Biologie nix mehr wiederfinden). Auf weitere Unterordner in den Ordnern im Hauptverzeichnis habe ich bewusst verzichtet, um alles auf verschiedenen Playern so unkompliziert wie möglich abspielen zu können - mein TV mag beispielsweise Unterverzeichnisse wenig. Hier aber mal abgetippt mein aktuelles Inhaltsverzeichnis, das aber definitiv weiter fortgeschrieben werden wird:


    Angeln

    Bauen

    Bienen

    Biologie

    Chemie

    Einkochen, Dörren, Lagern, Haltbar machen

    Energie und Motoren

    Erze

    Fallen

    Gerben

    Gewächshäuser

    Hühner

    Informatik

    Kaninchen

    Kleber DIY

    Kohle DIY

    Luft

    Mechanik, Technik, Praxis (mit dem bin ich noch nicht glücklich, das ist zu undifferenziert)

    Medizin

    Perimeter Defense

    Pflanzen

    Physik

    Schweine

    Seife, Shampoo, Waschmittel

    Seile, Schnüre, Knoten

    Sonstiges

    Tabak

    Teiche

    Ton DIY

    Wasser

    Wolle, Hanf, Leinen etc.


    Es gibt durchaus auch Überschneidungen, beispielsweise in Bauen und Ton DIY und Teiche oder Medizin und Pflanzen oder Angeln und Knoten oder Wasser und Technik und Physik. Da hab ich das Spezialisierteste in den jeweiligen Spezial-Ordner gepackt. Angel-Knoten sind also unter Angeln, nicht unter Knoten. Herstellung von Ton ist unter Ton DIY, nicht unter Bauen oder Teiche, Wasserpumpen sind unter Wasser, nicht unter Physik oder Motoren.


    Was ich jetzt im Sommer, wenn ich meinen Garten halbwegs auf Vordermann habe, noch machen werde, ist das "Handbuch für den Neustart der Welt" nochmal durchzugehen und mir daraus weitere Anregungen zu holen. Denn viele der komplizierteren Herstellungsprozesse brauchen ein (insbesondere chemisches) Herstellungswissen, das in dem Buch zwar angerissen, aber nicht vertieft wird.

    Kennst Du 'Leben auf dem Lande' von John Seymour? Der rechnet genau das für zwei verschiedene Anbauflächen durch. Sehr zu empfehlen. Der hat mehrere Jahrzehnte selbst nen Selbstversorgerhof geführt.

    Ja, das habe ich auch hier, neben einem Buch über Permakultur und diversen Einzelartikeln. Bringt mich aber leider nur bedingt weiter.


    Die Arbeit dürfte dann weniger das Problem sein, wir haben dann ja sonst nichts mehr zu tun... :thinking_face:


    Getreide: Für 1 kg Getreide rechnet man 1 qm (Profis mit entsprechendem Wissen und Equipment) bis 2 qm (Anfänger in kompletter Handarbeit). Für ein 1-Kilo-Brot pro Woche bräuchte man daher schon 100 qm nur für Getreide. Da ist noch kein Hühnerfutter oder sonstwas drin.


    Zum Kartoffelanbau: Ich habe gestern einen interessanten Artikel zu dem Thema gelesen, Quintessenz: Bei den meisten Kartoffelsorten heutzutage ist Anhäufeln nicht mehr notwendig und bringt keinen höheren Ertrag, im Gegenteil. Da würden dann also zwei Reifen übereinander ausreichen als Pflanzgefäß. Mit der Lagerung von Kartoffeln habe ich allerdings so meine Probleme. Ich erinnere mich, wir hatten früher eine große Kartoffelkiste aus Latten im Keller stehen. Nach der Ernte wurden sie etwas getrocknet (noch auf dem Acker), dann schön vorsichtig in die große Kiste gestapelt und es kam immer wieder ein Keimhemmer drüber. Letzterer ist allerdings seit Jahren verboten. Heutzutage keimen bei mir die gekauften Kartoffeln spätestens nach wenigen Wochen. :angry_face:


    Oh, Erbsen hätte ich nicht für so entbehrlich gehalten. Ich habe in einem Artikel 3 kg Ernteertrag für 1 qm Erbsen gefunden. Bohnen kommen laut diesem Artikel auf 3,5 kg (Buschbohnen) bis 4,5 kg (Stangenbohnen) pro qm. Wenn ich noch Platz finde, probiere ich dieses Jahr endlich mal Buschbohnen aus. Erbsen wachsen derzeit entlang meines im letzten Jahr gebauten Stabmattenzaunes. Steckrüben kenne ich gar nicht, Pastinaken mag ich leider so gar nicht. Bei Zucchini würden mir eine bis zwei Pflanzen absolut ausreichen. Eigentlich eine, aber man weiß ja nie.


    Alblinsen werde ich gleich mal nachschauen, danke für den Tipp!!! Meine Mutter erzählte mir gestern, dass Opa auch immer Kürbisse auf dem Kompost gezogen hat. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Zum Topinambur:


    Topinambur wächst anspruchslos und wie die Pest... Man sollte aber den Verzehr gewöhnt sein, denn es hat durchschlagende Wirkung... Das heißt, vorher schon regelmäßig auf dem Speisenplan integrieren.


    Hab hier zwei große Kästen seit einigen Jahren, dem Zeug kann nix was anhaben... Immer wieder die Knollen raus, es gedeiht gar prächtig nach...


    Ich liebe Topinambur! Ich hab ihn selbst hier angebaut, sicherheitshalber in einem Hochbeet, um ihn im Schach zu halten. Absolut unkompliziert, man muss sich außer zum Ernten um nichts mehr kümmern. Und die gelben Blüten sehen ebenfalls toll aus. Lagerung im Beet selbst, Entnahme auch im Winter, also ein prima Kartoffelersatz. Lediglich kalorisch nicht so doll wie Kartoffeln. Und ja, man muss sich wegen der vielen enthaltenen Ballaststoffe vorsichtig dran gewöhnen. Aber wenn man ihn mit Bohnen oder Zwiebeln zusammen verdrückt, kann man es auf die schieben... :winking_face:



    Ich bin ganz bei dir. Bei Bodenverbesserung würde ich noch Mulchen mit reinnehmen. Ich baue hier u,a, Mulchpflanzen mit an wie beispielsweise Beinwell. Der steht überall dazwischen, und wenn er zu hoch wird, schneide ich ihm einige Blätter ab und lege sie an Ort und Stelle auf den Boden um die anderen Pflanzen herum. Klappt prima und hilft dem Boden sehr.

    Der Dreijahresrhythmus ohne Pause / Gründungung klappt problemlos bei dir?


    Wir praktizieren seit 6 Jahren einen ähnlichen Ansatz auf ca 600m2. Da sind wir was Gemüse anbelangt komplette Selbstversorger.
    Das Feld ist auf mehrer Abschnitte aufgeteilt. Die halbe Fläche wird geviertelt und in der Vierfelder - Art genutzt (Kartoffel, Hülsenfrüchte, Kraut und sonstiges, Brache) die andere Hälfte wird in Reihenkultur nach Frank genutzt. Dazwischen ist noch Platz für Beerenobst.
    Wir haben jetzt noch Kartoffel von 2023 und diverse eingekochte Gemüse zum verspeisen.

    Das klingt sehr interessant. Was ist für dich "Kraut und Sonstiges"? Wie lagert ihr die Kartoffeln und welche Sorte nehmt ihr?

    Hallöchen,


    immer, wenn ich über das Thema Selbstversorgung aus dem eigenen Garten nachdenke, bekomme ich einen Knoten im Kopf. Mischkultur, Permakultur, 4-, 6-, 8-Felder-Wirtschaft, Fruchtfolge, Stark-, Mittel-, Schwachzehrer, Tief-, Mittel-, Flachwurzler, Gründungung, erforderliche Anbaufläche, Aufteilung der Beete, Standort zur Sonne hin, Bedarf pro Person, Lagerfähigkeit, Wintergemüse, Platz für Kompost, usw.


    Stellt euch mal vor, Szenario X ist eingetroffen. Ihr habt überlebt, aber ihr könnt nicht mehr einkaufen gehen. Noch habt ihr genügend Vorräte, aber euch ist klar, dass ihr eure Lebensmittel nächstes Jahr selbst anbauen müsst, denn Plündern tut ihr auch nicht. Ihr habt 500 Quadratmeter Anbaufläche zur Verfügung (angeblich soll das mehr als ausreichend sein für Obst und Grünzeug für drei Personen inklusive Kompost-Platz plus Wege plus Hühner- oder Kaninchenhaltung =O ). Mehr als genug Samen fürs nächste Jahr habt ihr ebenfalls, und vielleicht wollt ihr ja auch etwas zum Tauschen produzieren?


    Ich bin sicherlich nicht die Erste, die versucht, sich einen Plan für den Fall der Fälle zurecht zu legen, aber es hakt wirklich in meinem Kopf. Wie macht ihr es? Habt ihr einen grundlegenden festen Anbauplan? Wie würdet ihr vorgehen, wenn ihr so etwas planen würdet? Was und wieviel pro Person haltet ihr für unbedingt erforderlich? Wieviel würdet ihr zusätzlich zur Samengewinnung oder als Puffer für schlechte Ernten anbauen? Ich gehe mal einfach von den grundlegenden Pflanzen aus, die man hierzulande anbauen kann und die für Prepper im eigenen Garten Sinn machen würden. Also zB Kartoffeln und Topinambur und Getreide (?) als Kohlehydratlieferanten, Eiweißquellen wie Bohnen, Erbsen, Linsen (kann man die hierzulande überhaupt anbauen? Muss ich gleich mal nachschauen, GIDF), Kürbisgewächse, diverse Gemüse (auch Frischzeugs für den Winter), Salate, Obst, Nüsse (? brauchen viel Platz). Nur von Gurken und Tomaten kann ich halt nicht überleben. Und wer weiß, wie es auf Dauer mit unseren Gießmöglichkeiten aussieht (Stichwort Wasserverknappung).


    Aktuell suche ich immer mal wieder Infos zu verschiedenen Pflanzen zusammen, aber das Problem dabei ist, dass überall andere Angaben zu finden sind. Abgesehen davon, dass jeder andere Essgewohnheiten hat (wie oft und welche Menge Kartoffeln pro Woche? Im Zweifelsfall dann vielleicht sieben Mal, wenn nichts anderes da ist?), sind anscheinend die Erträge auch unterschiedlich. So finde ich Angaben zu Ernteerträgen von 1,5 kg bis hin zu 3,5 kg pro Quadratmeter. Puuuh... also los, wie würdet ihr es machen?

    Gestern 2x Getränkepulver "Fantasie, Typ Exotic", produziert durch die Firma Krüger im März 2007, entsorgt, weniger weil ich dem Inhalt nicht mehr getraut hätte, sondern weil der Inhalt Feuchtigkeit gezogen hatte.

    (...)

    Da ist der oben beschriebene Fall natürlich ein GAU.

    Du könntest abends, wenn du erschöpft am Lagerfeuer Platz genommen hast, daraus noch Lollis für die kleine Zuckerdosis unterwegs schnitzen. Oder Bonbons schneiden, ähm, meißeln. :winking_face:

    Sarah Lyons Fleming - Until the End of the World (Trilogie, auf deutsch und englisch bei Amazon verfügbar, auch kostenloser Bestandteil von kindle unlimited) - 10/10 Punkte


    Ich bin als Leseempfehlung von Amazon über diese Mini-Serie gestolpert und hab den Büchern einfach mal eine Chance gegeben. Normalerweise lese ich nichts über die Zombie-Apokalypse, und normalerweise nervt es mich auch, wenn Bücher in der Ich-Perspektive und im Präsens geschrieben und aus dem Englischen übersetzt worden sind (da lese ich dann lieber das Original). Bei dieser Trilogie hingegen traf keines der vier Ausschluss-Kriterien zu. Die Autorin hatte mich bereits nach einigen Seiten so in ihren Bann gezogen, dass ich mich ans Präsens und die Ich-Perspektive in sehr kurzer Zeit gewöhnt hatte. Die Übersetzung ist hervorragend, hat nichts von dem Holprigen, das man bei vielen Büchern vorfindet, die aus dem Englischen übersetzt wurden und sich einfach nicht flüssig lesen lassen.


    Die Dialoge sind hervorragend geschrieben, natürlich eingebettet in Gedanken oder Handlungen, nicht unnatürlich aneinandergereiht. Ich habe in jedem der drei Bücher mehrfach laut gelacht, da manches einfach herrlich lustig und / oder skurril ist. Und an einer Stelle hab ich sogar ein Tränchen verdrückt, und das ist mir schon lange bei einem Buch nicht mehr passiert. Die Vorhersehbarkeit vieler amerikanischer Apocalypse-Bücher, gespickt mit Helden und Gewalt und immer vorhandenen Unmengen an Munition (halt das typisch amerikanische Buch zu dem Thema) hat in dieser Trilogie gefehlt, und das macht es unglaublich reizvoll - ebenso wie der Kampf ums Überleben beispielsweise durch Anbau und Konservierung von Nahrungsmitteln. Natürliche Personendarstellungen, teils liebevoll überzeichnet, plausible Handlung, viele tiefgründige Gedanken der Autorin, gepfeffert mit nicht besserwisserisch dargereichtem Survival- und Prepperwissen, machen die Bücher trotz des Themas (Zombie-Apokalypse durch ein freigesetztes oder mutiertes Virus, wer weiß das schon?) für mich zur absoluten Leseempfehlung, daher vergebe ich 10 von 10 Punkten.



    Wolf Harlander - 42 Grad (Spiegel-Bestseller, ebenfalls bei Amazon und kostenlos im kindle-unlimited-Programm) - 2/10 Punkte


    Selten war ich so enttäuscht von einem hochgelobten Buch (Thriller) mit einem spannenden Thema: Wasserknappheit in Europa, hervorgerufen durch einen Jahrtausendsommer und verschärft durch russisch motivierte Terroristen. In der Beurteilung des Spiegel-Rezensenten heißt es, das Buch wäre drehbuchartig geschrieben und hervorragend recherchiert. Nun ja, wenn das ausreicht, es zu einem Buch zu machen, dann kann sich bald alles Buch nennen. Übrigens ist der Autor, der da so hochgelobt wird, ein ehemaliger Journalisten-Kollege des Rezensenten...


    Die Recherche, die sicherlich stattgefunden hat, beschränkt sich überwiegend auf die eher unwichtige Funktionsweise einzelner Wasserkraftwerke, während andere Dinge wie Hacks selbiger und die Verfolgbarkeit durch die Strafverfolgungsbehörden mit Allgemeinplätzen und nicht nachvollziehbaren Vermutungen übers Darknet, den Tor-Browser und die außerordentlichen Fähigkeiten einer ehemaligen Ökoterroristin, die nun für eine EU-Umweltbehörde arbeitet (aber mit ihren Hacking-Fähigkeiten eigentlich die Welt übernehmen könnte), abgetan werden.


    Das Thema an sich war spannend genug, um mich bis zum schließlich endlich kommenden Regen bei der Stange zu halten, aber der Autor beherrscht weder die Kunst guter Dialoge noch versteht er es, lebendige Charaktere zu schaffen, die oder deren Gedanken und Gefühle man nachvollziehen und mitempfinden kann. Ein Beispiel? Die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Hauptprotagonist und Hauptprotagonistin wird kurz abgehandelt mit "und sie merkte, dass sie Gefühle für ihn entwickelt hatte". Auf nicht einmal einer halben Seite wird das Happy End zwischen den beiden, die bis dahin nicht ein einziges Mal ernsthaft miteinander geredet haben, dargestellt.


    Ebenfalls nervig fand ich den permanenten Wechsel zwischen diversen Personen und Handlungssträngen. Zwar verbinden sich die Handlungsstränge nach und nach beim Aufeinandertreffen der Personen miteinander, aber das Herumgespringe (tatsächlich wie in einem Drehbuch) unterbricht einfach nur den eh schon kaum vorhandenen Lesefluss. Darüber hinaus glänzt das Buch mit Vorhersehbarkeit (Wer ist der Ober-Bösewicht? Wie hängt das alles zusammen?) und macht es dadurch extrem langweilig.


    Mehr als einmal hatte ich das Gefühl, hier will jemand auf den Erfolgszug von Marc Elsbergs Blackout aufspringen, indem er ein anderes, aber ebenfalls brisantes Thema abhandelt, ohne allerdings dessen Schreibkunst zu beherrschen. Und bei der Art, in der es geschrieben ist, habe ich mehr als einmal gedacht "Aha, der bereitet schon die Verfilmung vor". Das Buch hat mich zu keinem Zeitpunkt abgeholt oder mitgenommen. Einen Punkt gibt es für das spannende Thema und einen Punkt dafür, dass es mich motiviert hat, mir noch eine weitere Regentonne zu bestellen. Macht summa summarum 2 von 10 Punkten. Und das ist letztlich noch geschmeichelt...