Beiträge von Baerti

    Der Vermieter hat halt momentan üblicherweise nur sehr wenig Anreize das zu tun, denn die Mieter stehen wahrscheinlich derzeit Schlange bei ihm und die Energiekosten interessieren ihn daher nicht die Bohne.

    Nicht unbedingt, er kann die Installation auch vornehmen und legt das Invest (da ja ökologisch) auf die Miete um. Dann stellt sich aber ob der Investkosten die Frage ob die Mieter das so gerne bezahlen wollen. Vermutlich nicht, besonders wenn es ärmere Haushalte trifft.


    Wärmepumpe und PV wie du sagst mal so eben wie in dem Beispiel im Reihenhaus installiert, noch ein wenig Nachgedämmt. Da reden wir schon mal von bummelig 25 Kilo. Dann 8% davon umlagefähig pro Jahr. Heisst Mieterhöhung von 2.000 p.a oder 166 Euronen im Monat. Solche Summen verbunden mit der allgemeinen Teuerung killen die Leute finanziell bis in den Mittelstand hinein. Machen kann man viel, kostet aber.


    Und damit sind wir wieder bei der Absenkung des Lebensstandards……


    Mag sein das auf dem Lande wo die Mieternachfrage geringer ist mal Ökoinvests für den Vermieter notwendig werden um die Immo unter Vermietung halten zu können. Ab Mittelstädten aufwärts wird aber letzten Endes immer der Mieter zahlen da er ob der Angebotssituation in der schwächeren Position ist.

    Ob deine Einschätzung der nötigen Einschränkungen zutrifft oder nicht kann ich nicht beurteilen, als Aussage würde ich sie aber als populistischen Argument halten um die Leute davon abzuhalten neue Wege zu gehen, und das müsste wir eigentlich schon länger.

    Mir geht es darum den Leuten die Konsequenzen aufzuzeigen. Nimm als Beispiel die voherigen Beispiele von Cephalotus. Das er gemäß seiner Vorstellungen handelt ist gut und richtig, zeigt aber gleichzeitig schön auf was es herausläuft: eine Absenkung des Lebensstandards. Man kann ohne Weiteres ohne selber den Löffel abzugeben die Raumtemperatur absenken, weniger PKW fahren, regionale Produkte einkaufen etc. Und genau dann sind wir am Ende eben in den 60er bis 70er Jahren angekommen. Reisen sind dann wieder was super Besonderes, das Auto kann sich nur die Mittelschicht aufwärts leisten etc.


    Ich halte das nicht für Populismus zu sagen das eine Absenkung stattfinden muss. Schlüssel zum (materiellen) Wohlstand ist und bleibt kostengünstige Energie die ohne Schwankungen vorhanden ist. Und die Umstellung wird lange dauern und damit eine langfristige/längerfristige Einschränkung zur Folge haben. Ob es das den Leuten wert ist sollte man sie selber entscheiden lassen und sie nicht bevormunden. Darum geht es mir. Weil auch die "andere Seite" die selben Rechte hat wie ich.

    Da hast du vollkommen recht. Natürlich ist das bei China genau das Gleiche, nur das uns hier wieder CO2-Lasten angerechnet werden müssen.


    Die Quintessenz des Ganzen ist: man sollte den Leuten ganz klar vermitteln das eine Senkung nur möglich ist, wenn zumindest über einen längeren Zeitraum bis grüne Energie weltweit in ausreichendem Maß vorhanden ist der Lebensstandard abgesenkt werden muss. Will man dazu noch eine weltweite Angleichung der Lebensverhältnisse fällt diese Einschränkung noch viel höher aus, will man das 1,5-Grad-Ziel halten. Gleichzeitig zur Absenkung des Lebensstandards wird durch die Umstellungskosten auch noch Alles teurer und als Seiteneffekt der damit einher gehenden automatisch erzeugten Inflation fällt z. B. der Wert der Altersvorsorge, sofern diese in"Geldwerten" und nicht in Sachwerten angelegt ist. Erst nach einer nahezu existierenden Vollversorgung von Industrie und Privathaushalten (in einigen Dekaden) mit grüner Energie wird dann wieder eine Anhebung des Lebensstandards möglich sein. Man kann diesen Prozess entweder radikal und schnell gestalten um die Erwärmung unter dem Schwellenwert zu halten oder aber man setzt für eine dann längere Übergangsphase "schmutzige Energie" ein und federt die Absenkung damit ab, wird aber vermutlich den Schwellenwert reissen.


    Persönlich rechne ich auf eine Absenkung auf das Niveau der 60er bis 70er-Jahre im Worst-Case.


    Genau darüber sollte man die Bevölkerung ehrlich informieren und fragen ob sie zu einer solchen Entwicklung bereit ist. Wenn ja, dann ist das so und man kann massive Eingriffe vornehmen. Wenn nein sollte man auch damit leben lernen wissentlich das dann am Ende eine Erwärmung über 1,5 Grad erfolgen kann. Den meisten Menschen hier in Europa ist nicht bewusst wie hoch die Einschränkungen sein werden. Erst mit diesem Wissen kann eine ehrliche Auseinandersetzung über die Problematik erfolgen.


    Die Selbstkasteiung die wir häufig sehen ist für mich persönlich nur eine radikaler Weg diese Diskussion vorzubereiten, damit "Schuldfragen" schon einmal vordefiniert wurden. Und das mag ich nicht, weil du eben eine offene Auseinandersetzung brauchst.

    Mit was "kauft" den die Ukraine das Material? Die waren vor dem Krieg ziemlich klamm und konnten ohne westliche Unterstützung kaum vor sich hinvegitieren. Ich würde eher sagen wir schenken denen die Sachen, indem wir ihnen vorher Geld geben damit sie es kaufen können.

    Eine Verteilung des CO2-Restbudgets per Kopf ist meiner Meinung nach hirnrissig und typisches Kindergarten-Rechen-Gehabe. Bleiben wir beim Export. Nun exportieren wir Güter welche (teilweise) die Lebensumstände in anderen Erdteilen verbessern, sei es die Wasserpumpe oder das medizinische Gerät. Das wird jetzt uns in der CO2-Bilanz angekreidet, der Nutznießer ist aber quasi emissionsfrei. Nee, da stimmt was nicht. Damit müssten wir quasi die Exporte einstellen damit wir Paris-konform leben. Dafür sterben dann Leute in Ländern die auf unsere Produkte angewiesen sind. Aber wir halten das CO2-Ziel ein. Ist es so wie es laufen soll?


    Mir persönlich geht die ewige Selbstkasteiung so was von auf den Keks, weil für jeden Furz die Schuld nur noch bei sich selber gesucht wird auch wenn andere hier einen Großteil indirekt mit zu tragen hätten.


    Man kann das durchaus auch umdrehen und sagen, wenn keine karnickelmäßige Vermehrung der Weltbevölkerung stattfinden würde, dann hätten wir weniger Nachfrager nach Gütern und somit würde das Exportvolumen und damit die CO2-Bilanz schrumpfen. Sagt man aber nicht, weil dann ist man ja ganz böse und irgendwie rechts…..

    Vielleicht ist es so. Wahrscheinlich wird der EU aber sowieso wegen carbon leagage entsprechende Zöll auf Stahl, Alu & Co einführen, wobei bei Gas eher andere Produkte relevater sind.

    Mag moralisch geboten sein und sich gut anfühlen, führt jedoch dazu das du die hiesige Industrie weiter schwächst und den Protektionismuslevel höher setzt. Das hat dann Marktverschiebungen zur Folge die Europa langfristig immer weniger wettbewerbsfähig machen und andere Märkte wie den asiatischen weiter pushst wo dann die Musik spielt. Dann können wir uns zwar moralisch einen weiteren Sten auf die Epauletten heften, ob das aber zielführend für die eigene Bevölkerung und die Zukunft in DACH ist sein mal dahin gestellt. Irgendwann haben wir dann eine Protektionsspirale wo wir uns die Karten legen können weil die Rohstoffe für innovative Produkte leider nicht bei uns vorkommen. Und wenn tit-for-tat einsetzt sind wir auf lange Sicht die erpressbaren Looser….

    Russland wird vielleicht Bitcoin beim Verkauf von Rohstoffen akzeptieren:


    https://www.bbc.com/news/business-60870100


    Die ganzen Zahlungsmodalitäten die man sanktionieren wollte bröckeln langsam weg, weil sich immer mehr Schlupflöcher auftun. Das kann (muss nicht) auf lange Sicht für die USA zum Risiko werden wenn damit direkt und indirekt sowohl der Petrodollar geschwächt werden als auch Staaten die nicht gerade Freunde der westlichen Welt sind vorgeführt bekommen, wie man sich Sanktionen generell entziehen kann. Ist die Frage was aus diesem kleinen Pflänzchen noch einmel erwächst. Ein sehr spannendes Experiment, hat es doch auch viel mit Macht und Sendungsbewustsein zu tun, was daraus folgt.


    Ich vermute man wird alles mögliche versuchen diese Entwicklungen zu unterbinden, hin bis zum Verbot von Kryptowährungen in den Ländern welche die Kontrolle über das Finanzsystem gerne behalten wollen.

    Kubicki hats gestern schon erwähnt: Wenn er das tut kann er seine Energieträger aber auch bis in alle Zukunft an andere verkaufen, nicht mehr an die EU.


    MfG

    Das wird er vermutlich auch so machen und dann noch mit Abschlägen und zwar Richtung China/Indien. Die Chinesen und Inder freuen sich ein 2tes Loch in den Arsch weil sie damit energieintensive Industrien erhalten können bzw. Anziehen können. Die wandern dann dafür mit ihren Alu- und Eisenschmelzen etc. nach China/Indien ab aus Europa. Ganz tolle Wurst, da waren wir ja voll knorke und haben gewonnen. Jau wir sind echt gut.

    In der "Toilettenpapierkrise" hatte die Schwiegermutter (Alleinstehende Frau Mitte 60) eines Arbeitskollegen 12 Pack gekauft. Außerdem noch zig Kg Mehl (obwohl sie außer Plätzchen zu Weihnachten nie bäckt). Noch Fragen?


    Wenn jetzt jeder loszieht und drei Flaschen Öl auf Vorrat kauft ist das eben aus. Das gibt sich recht schnell wieder aber für einige Tage ist da eben kein Öl mehr im Laden.

    ….bis dann der Nachschub aus den Zentrallagern abverkauft ist, aber nix mehr nachkommt.


    Biden-Aussagen zu eventuellen Nahrungsmittelverknappungen:


    https://www.foxnews.com/politi…ollowing-sanctions-russia

    Cephalotus : Wo und wie ist deiner Rechnung der Export enthalten? Wenn wir (oder andere Länder) ein Exportgut herstellen was ge- oder verbraucht wird, dann erzeugen wir CO2 quasi "im Auftrag" einer anderen Nation. Denn diese fragt das Gut ja nach.


    Wieviel CO2 ging denn damit quasi an andere Länder und müssten diesen und nicht uns "angelastet" werden. Mir dünkt, dass unser (Eigenverbrauchs-)Anteil sehr gering ist und mit "historischen Schulden" die einem zugesprochen werden tu ich mich immer schwer, da diese Schuld aus der heutigen Moralwelt beurteilt wird, historische Entwicklungen muss man aber immer aus der damaligen Warte betrachten. Und da wurde CO2 nicht als Gefahr wahrgenommen.

    Ganz interessante Möglichkeit die da immer häufiger diskutiert wird. Die Übereinstimmungen der Langzeitfolgen für Betroffene (heute Long Covid) decken sich sehr stark mit den Auswirkungen der Russischen Grippe in den 1890er Jahren:


    Russische Grippe: Gab es schon im 19. Jahrhundert eine Corona-Pandemie? - Berliner Morgenpost


    Clinical evidence that the pandemic from 1889 to 1891 commonly called the Russian flu might have been an earlier coronavirus pandemic (wiley.com)


    Könnte also sein das es damals keine "echte Grippe" war sondern auch ein Corönchen was mal Besuch abstatten wollte.

    Nun, die Lieferverträge sind aber angeblich nun mal auf Euro und Dollar.

    Das dürfte Putin so ungefähr gar nicht interessieren. Irgendwie finde ich es auch seltsam sich jetzt auf Bestandsverträge zu berufen, das zählt in einer solchen Situation nicht. Es zählt wer den Energieträger fördert / herstellt und damit entscheiden kann den Shieber an der Pipelin zu schließen. Das ist di (bittere) Realität. Man wird auch damit rechnen können, dass uns Russland ab nächste Woche den Hahn abdreht, die Devisen Euro/Dollar sind für Rüssland zur Zeit ja eh schwerer am Markt abzusetzen. Insofern macht die Drohung "kauft Rubel" aus seiner Sicht Sinn um die eigene Währung zu stärken. Wenn man dann den Hahn zudreht hat das für die eigene finanzielle Situation von Russland im augenblicklichen Umfeld eh nur sekundäre Auswirkungen.

    Den Sommer passiert erstmal wenig Übles, spannend wird es erst im kommenden Winterhalbjahr.


    Der Gasverbaruch für Gaskraftwerken lässt sich recht schnell halbieren durch Steinkohle und Schweröl.

    Mit dieser Äußerung wirst du bei Greta mindestens Herzkammerflimmern und nervöses Augenzucken hervorrufen.......

    Kommentar dazu von N-TV:


    "Die von Russland angekündigte Umstellung der Zahlungsmethode bei Gaslieferungen an "unfreundliche Staaten" auf Rubel bedeutet einem Top-Ökonomen zufolge eine Zuspitzung des ökonomischen Konfliktes mit dem Westen. "Das ist eine Eskalation des Wirtschaftskrieges", sagte das Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums, Jens Südekum, Reuters. "Diese Breitseite haben nicht viele erwartet."

    Für Südekum stellt dies einen klaren Vertragsbruch dar. "Für Gaslieferungen gibt es langfristige Verträge, die auf Dollar lauten", sagte er. "Wenn Putin nun erklärt, er akzeptiere nur noch Rubel, bricht er diese Verträge." In irgendeiner Form werde der Westen nun reagieren müssen. Laut Südekum ist nun ein Embargo von Energieimporten aus Russland "wahrscheinlicher geworden". Würde der Westen dem russischen Ansinnen Folge leisten, müsste er seine eigenen Sanktionen wegen des Krieges gegen die Ukraine unterlaufen und Rubel bei der russischen Zentralbank holen."


    Trifft die Situation sehr gut.

    Schlauer Schachzug von Putin in seiner augenblicklichen Situation. Jetzt sollen die Gas- und Öllieferungen aus Russland in Rubel bezahlt werden:


    Putin: Gas-Lieferungen an EU-Staaten müssen künftig in Rubel bezahlt werden - FOCUS Online


    Das hat für ihn folgende Vorteile:


    1. Schwächung Petrodollar

    2. Stützung Rubel (der sich ja in den letzten Wochen eh erholt hat)

    3. Beschaffung außerhalb westlicher Verrechnungssysteme möglich

    4. indirekte Devisenzufuhr

    5. eigene Preisgestaltung


    Ich bin mal gespannt wie die Reaktionen darauf ausschauen werden. Der Schachzug hat was Fischiges, diejenigen die russisches Öl kaufen wollen haben jetzt einen einfacheren Zugang dazu.