Um eine Neutralleiter Überlastung zu fabrizieren muss man erstmal einen 1-phasigen Generator auf 3 Phasen im Hause aufsplitten. Wie würde dass denn passieren bei euch? Das Proofwood Beispiel ist natürlich richtig gerechnet und erklärt, aber in der Praxis halt auch eher untauglich. Ich schau den auch gern.
Für den Prepper Bereich ein 8kW Notstrom vorhalten? Mit 3L/h Verbrauch, mit 500L/Woche Verbrauch... Sprit vorhalten, für welche verbraucher eigentlich, und dann 8kW über 1-Phase mit 230V abrufen? Das würd dann 35A/10mm² Leitungen bedingen. Das sind alles größenordnungen, die passen nicht zusammen.
Die nächste Frage wäre, wie soll der Neutralleiter überlastet werden bei einphasiger Einspeisung?
Am Beispiel E-Herd mit 4 Kochflächen (L1 = 2 platten, L2 = 2 Platten) und 1 Backrohr (L3 Backrohr). (die wenigsten E-Herde sind mit 400V über die Außenleiter verdrahtet. Ausnahmen gibts immer)
1 LS Block mit 3 Phasen ohne N sichert mit B Kennlinie mit 16A. Das ist der übliche Wert bei E-Herden. mit 2,5mm² verkabelt vom zählerschrank bis zur Herdanschlussdose.
Beim 1-Phasigen Erzeuger gibts meist eine Schuko Steckdose, die schon mit 16A limitiert ist. 230V x 16A = 3680W
Ist die Leistung über 3,68kW, wird/muss das schon über eine CEE Steckdose abgedeckt sein.
Wenn man spaß hat, könnte man halt auch einen einpoligen 16A LS auf den N-Leiter legen. dann wär das mit 7€ und 30cm kupferleitung geklärt.
Das bedeutet, der maximale Strom der vom Generator geliefert wird, entspricht auch schon dem maximalen Summenstrom der auf der mit 16A abgesicherten N-Leitung zum E-Herd geliefert wird. Kichhoff, Summenströme würden in dieser Konstellation immer noch unter der Maximalleistung des Generators liegen. (Schuko = 16A max).
Wenn man jetzt sein Backrohr und seine 4 Herdplatten aufdreht und mit 11kW Leistung betreiben will, wird das Notstrom im Garten wohl abgewürgt werden oder die Überlast Sicherung im Generator auslösen. Bevor der Generator eine Überlast im N-Leiter erzeugen könnte.
Wenn man sich ein Setup bastelt mit 1-phasiger Einspeisung mit über 3,6kW, ohne Schuko verkabelung, dann kann man dann auch gleich mehr in einen 3-phasigen Generator investieren, wenn man schon so große Leistungen abrufen möchte.
Ich mein, ich hab jetzt keinen Generator bisher gesehen welcher über eine Schuko 1-phasig über 16A/3,7kW liefert. Das ist dann schon nix handelsübliches mehr.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, in einer Krise mit einem Stromausfall/Blackout muss man sich auf 1-phasige Verbraucher beschränken können.
Grundsätzlich sollte man Strom und auch den Treibstroff rationieren, und das Erhitzen und Kochen sollte nicht mit Strom erfolgen.
Es ist grundsätzlich schon einfacher und Effektiver einfach den Diesel/Benzin in einem dementsprechenden Kocher zu verheizen, statt in einem Motor in Rotationsenergie, in einem Generator die Rotationsenergie in Elektrische Energie, die Elektrische Energie dann über Heizspiralen in Wärme zu verwandeln.
Besser gleich verheizen den Sprit.
Propangasflaschen sind leichter und sicherer zu lagern als Benzin/Diesel, mit einem 2-flammigen Camping Gaskocher hat man das Thema E-Herd elegant aus dem Weg geräumt. dann muss man sich über 3-phasigen E-Herd und einphasig garkeine Gedanken mehr machen.
Wenn man aber den E-Herd betreiben möchte mit dem Generator, dann sollte halt auch gleich ein entsprechend großes Aggregat angeschafft werden. bei über 3,6kW gibts aber dann halt mal 3-phasige CEE Steckdosen, weil man mehr eh nicht über die Schuko mit 1,5mm² oder 2,5mm² drüber bringt.
Wenn man einen 3-phasigen Generator anstöpselt an seinen 16A/32A CEE Hausanschlussstecker, dann immer auch auf die Schieflast achten.
Der 3-phasige Generator ist mit der AVR meistens für gleiche Lasten ausgelegt. zum Beispiel ein großer Drehstrom Motor.
400Vx16Ax3phasen=20kW
230Vx16Ax3phasen=11kW
Wenn man jetzt aber nur eine Phase mit dem E-Herd mit 3,6kW belastet, dann kanns sein das die AVR das erkennt, dort nachregelt und die Leistung hochfährt um die 230V stabil zu halten. die beiden anderen Phasen sind unbelastet, werden aber auch über die AVR gleichmäßig hochgefahren. Dann hat man irgendwelche Spannungen am Generator oder produziert schäden am Generator oder der Hausverkabelung und an den anderen Geräten.
Deshalb, beim Generatorkauf drauf Achten wie die Spannung reguliert wird. Ob die Erregerwicklung und der Generator und die AVR Schieflastfähig sind.
Da ich das alles nicht 100% sicherstellen kann, ist für mich, und auch mangels eines Krafstrom Verbrauchers ein 3-phasiges Notstrom in meinen Konstellationen nicht anwendbar und praktikabel.
Mitbedenken kann man auch gleich mal, wie man die PEN-Brücke bei der einphasigen Einspeisung ausführen will. Die wird nämlich bei einem 4-poligen Lastumschalter üblicherweise mitgetrennt. Passiert das im Schaltschrank, im Kabel, im Generator oder garnicht?
Gibts eine PEN-Brücke, funktionieren die FI-Schalter? Kann man mit dem verwendeten Generator überhaupt eine PEN-Brücke setzen?
Liefert der Generator ein TN-C-S Netz oder doch ein IT-Zweiphasen-Netz ohne N-Leiter mit 2 Außenleitern mit je 115V?
Als manuellen 4-poligen Umschalter, kann ich den Hager HIM404 empfehlen. Das ist die 40A Version, HIM606 ist natürlich die 60A version, falls man mehr braucht, gibt auch kleinere. Den hab ich Feb/März 2019 verbaut.
Knaus-Naimer ist hier in der gegend auch sehr üblich, und wohl ein bisl billiger.
Die Sammlung an Threads zum Thema bei den Krisenvorsorgern (Schwesterforum) kann ich gern empfehlen, zum einlesen. Die meisten sind von mir, oder ich hab zumindest tatkräftig mitgepostet.
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