Beiträge von Jongleur

    Wenn Strom da ist, wird es kaum zu einer Kontamination des Trinkwassers kommen.

    Sollte das dennoch der Fall sein, fahre ich in den Supermarkt, kaufe mir Bier und Wasser und schaue weiter Netflix.

    Das Szenario Wasserabkochen ist schon ohne Krisenlage keine Seltenheit in D. und teilweise wirklich wochenlang.
    Und nach einer Krise, also zB nach Blackout, halte ich das für gar nicht unwahrscheinlich. Nicht weil tatsächlich viele Keime im Wasser sind, sondern weil die Behörden auf Nummer sicher gehen wollen und erst der Reihe nach überall alles durchtesten.

    Wasser wird bei Kontamination mit Bakterien doch mehrere Minuten lang abgekocht. Mein Wasserkocher schaltet sich sofort ab, sobald das Wasser kocht.

    Man müsste da daneben stehen und 10 Minuten lang dauernd neu einschalten- ich würde da den Druckkochtopf oder die Herdplatte vorziehen.

    Das ist ein guter Hinweis. Bei meinem Wasserkocher kann ich den Deckel leicht öffnen, dann kocht er blubbernd weiter.

    Die Diskussion hat mich inzwischen überzeugt, dass zumindest eine kleine Menge Einweggeschirr sinnvoll sein könnte.
    Allerdings werde ich kein Plastikbesteck kaufen, der Aufwand um ein Messer, eine Gabel oder einen Löffel zu reinigen ist sehr gering und die Wassermenge haben wir auf jeden Fall zu Verfügung. Aber einen Schwung Einwegschüsseln, Teller und Becher werde ich mir noch zulegen.

    Die Anregung von Opa ist prinzipiell nicht schlecht. Aber ein kurzer Blick in unseren Gelben Sack zeigt mir sofort: da ist nix dabei.
    Wir kaufen überwiegend Bio, da sind die Trays fasst immer aus Pappe, die Verpackung der Joghurtbecher ist zweilagig, innen sehr dünnes Plastik, außen Pappe -wird auch schön brav getrennt-. Und die Kunststofftrays von Hackfleisch würde ich aus hygienischen Gründen nicht wiederverwenden wollen.

    Elektrischer Wasserkocher ist jedenfalls effizienter als die elektrische Herdplatte.

    Bei größeren Wassermengen könnte es allerdings vielleicht günstiger sein, wenn man einen Gasherd hat, es dort im großen Topf auf zu kochen.

    Aber die Unterschiede sind vermutlich marginal.

    Asdrubal Duschen sollte kein Problem, über die Trinkwasserversorgung kommen ja keine Legionellen. Die züchtet man sich gegebenfalls selber, falls der Warmwasserbereiter zu niedrig eingestellt ist.

    Zu Bens Fragen:

    Es ist sicher empfehlenswert, es möglichst frisch und nach Bedarf abzukochen. Allerdings möchte man ja vielleicht nicht warmes Wasser, sondern kaltes Wasser trinken. Da sehe ich jetzt kein Problem, dass man es nach dem Abkochen abkühlen lässt. Wenn es einen Tag in einem zugedeckten Gefäß bei Zimmertemperatur steht, wird das auch kein Problem sein.

    Das würde ich nur machen, wenn du wirklich gar keine Möglichkeit hast, an Brauchwasser zu kommen.

    Mein Ansatz wäre, so gut es geht Geschirr zu sparen, also zB aus dem Topf oder der Schüssel essen. Und alle 3 Tage wird dann abgewaschen.

    Die Honigernte De (und wahrscheinlich auch allen Ländern rundherum) war dieses Jahr auf Grund des Wetters sehr schlecht.

    Die Erntemenge in D selbst ist nicht sehr relevant, da 80% des Honigs importiert werden, aus Süd- und Osteuropa, Südamerika und aus (Überraschung! 😉) China. Österreich ist besser versorgt, 45%, und dieses Jahr war die Ernte durchwachsen, aber deutlich besser als in D. Und positiv: die Zahl der Bienenvölker in Ö ist so hoch wie nie.

    Mal etwas Input zum Thema, ich werde später noch mehr dazu schreiben:

    Österreich:

    m Kalenderjahr 2020 wurden von der heimischen Landwirtschaft an tierischen Produkten 910.000 t Fleisch, 3,85 Mio. t Milch, 2,17 Mrd. Stück Eier und 4.700 t Fisch produziert. Der Inlandsverbrauch betrug 808.900 t Fleisch (90,8 kg pro Kopf), 740.100 t Trinkmilch (83,1 kg pro Kopf), 2,1 Mrd. Stück Eier (236 Stück pro Kopf) und 65.100 t Fisch (7,3 kg pro Kopf). Der Grad der Selbstversorgung erreichte bei Fleisch 112%, bei Käse (inkl. Schmelzkäse) 111%, bei Eiern 90% und bei Butter 73%.


    Die österreichische Landwirtschaft produzierte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2019/20 rund 5,4 Mio. t Getreide, 1,97 Mio. t Zuckerrüben, 751.000 t Kartoffeln, 690.000 t Gemüse, 410.000 t Ölsaaten, 399.000 t Obst und 2,32 Mio. hl Wein. Der Grad der Eigenversorgung erreichte bei Wein 95%, bei Getreide 88%, bei Kartoffeln 85%, bei Gemüse 55%, bei Ölsaaten 51%, bei Obst 45% und bei pflanzlichen Ölen 30%.


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    Aber es gibt dann noch die sogenannte Eiweißlücke: Eiweißfutter ist für die Erzeugung tierischer Lebensmittel wesentlich. In Österreich stammen zirka 85% des eingesetzten Eiweißes aus heimischen Quellen wie Feldfutter, Grünland, Getreide, Silomais beziehungsweise anderen Eiweißträgern wie Rapskuchen oder ActiProt. Gemäß der österreichischen Eiweißbilanz werden 225.000 t Reineiweiß nach Österreich importiert, dies entspricht 15% des in der Fütterung eingesetzten Eiweißes.


    Überwiegend erfolgt das durch Import von Gensoja aus Südamerika.


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    Die österreichische Bilanz hat also folgende Schwachstellen: es fehlen Eiweißpflanzen, es fehlt an frischem Obst und Gemüse, es fehlt an pflanzlichen Ölen. Das ist aber nichts groß Bedrohliches. Sollten die Futtermittelimporte ausfallen, dann werden die Henderln und Schweinderln nicht verhungern, sondern etwas weniger schnell wachsen. Und die Kühe werden nicht mehr 8000 Liter sondern 7000 Liter Milch geben.

    Frisches Obst und Gemüse ist schon eher ein Problem: da sind wir es heute gewohnt, dass rund um das Jahr die Regale gefüllt sind. Die Umstellung auf Regionales und Saisonales wäre schon hart, wobei ich da gar nicht einmal an Flugmango oder Erdbeeren im Dezember denke.


    in Berlin gab es die letzten Jahre immer wieder Anschläge auf Stromleitungen Kommunikationsnetze und Leitungen der Verkehrsbetriebe.Täter werden vermutet im Kreis radikaler Linker, Hausbesetzer und Autonomer. Teilweise gab es auch Bekennerschreiben aus dieser Ecke, oder zumindest immer viel Beifall.

    Zu Wilderei vielleicht noch ein Gedanke:

    Wenn plötzlich alle Hunger haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit, auf einen anderen aggressiven und hungrigen Wilderer zu treffen höher als auf einen Jäger. Vielleicht sind die Jäger so schlau und warten erst mal ab und rufen anschließend den Leichenwagen, oder die Wildschweine kümmern sich drum. Wenn man den Gedanken weiterspinnt... Wenn Wild erst mal lernt, dass menschlicher Geruch nicht Gefahr sondern Nahrung bedeutet?



    Nick

    Da geht die jetzt etwas die Fantasie durch, würde ich sagen.
    So schnell wird ein Wildschwein nicht zum Raubtier und auch nicht zum Aasfresser ala Geier. Das war auch in früheren kriegerischen Jahrhunderten, als noch öfters mal Leichen in der Landschaft herumlagen, nicht der Fall. Und bis sich die Wölfe in nennenswerte Anzahl vermehren und eine Gefahr werden könnten, das dauert auch ...

    Beides wird stimmen. Es wird natürlich die Unbelehrbaren geben, aber die Reaktion auf der anderen Seite wird deutlich sein. Wenn nur 20 oder 30 Prozent der deutschen Haushalte reagieren, ist das gegenüber jetzt ein riesiger Unterschied, und ich wette, das werden deutlich mehr sein. Vor allem bei Eigenheimbesitzern, und das sind auch sehr viele in D, wird das Thema Solar plötzlich ganz oben stehen.
    Abgesehen davon, dass natürlich Firmen massiv in die Blackoutfestigkeit ihrer Anlagen investieren werden. Dafür werden alleine schon die Versicherungen sorgen, die von ihren betrieblichen Kunden solche Konzepte verlangen werden.

    Was es danach auf jeden Fall geben wird:
    einen massiven Boom durch Investitionen in Infrastruktur, Netzwerke usw.. Außerdem alles was mit Vorsorge, Autarkie usw. zu tun hat.
    So wie sich die Leute bei Corona eine Pool oder eine Sauna gebaut haben, werden nach einem Blackout inselfähige Solaranlagen, Dieselaggregate, USVs, Wasserspeicher usw. auf der EInkaufsliste stehen.

    Gestern hatte jemand diesen Artikel aus der Schweiz verlinkt:
    https://www.luzernerzeitung.ch…tromversorgung-ld.2195702


    Was den Strom angeht, dürften mehr oder weniger alle dort beschriebenen Stufen zum Einsatz kommen:

    Appelle zum Sparen
    Verbot und Abschaltung bestimmter Verbraucher, zB Saunen, Werbebeleuchtung, Gebäudeanstrahlung, Straßenbeleuchtung

    Kontingentierung für Großverbraucher

    Rollierende Abschaltungen, Brownout
    Aber alles nichts was einen Prepper, der dein Szenario überstanden hat, noch irgendwie erschrecken könnte. :winking_face:


    Welche Maßnahme kommt, wird vor allem davon abhängen, wie viele Schäden im Netz auf Erzeugerseite entstanden sind.
    Die Stromabnahme dürfte aufgrund vielseiter Schäden auf Verbraucherseite jedenfalls deutlich niedriger als normal ausfallen: Rechenzentren sind down, Produktionsanlagen sind beschädigt und oder müssen aufwändig repariert und gereinigt werden, viele Einrichtungen bleiben geschlossen.


    Die viel größeren Auswirkungen sehe ich auf der Versorgungskette, bei Lebensmitteln wie bei sonstigen Gegenständen des sonstigen Bedarfs. Wie man in UK sieht, reichen ja wesentlich geringere Störungen wie der Brexit, dass es zu erheblichen Verwerfungen kommt und vor allem noch in den nächsten Monaten kommen wird. Der "Winter of Discontent" hat noch gar nicht richtig begonnen.