Beiträge von Thomas35

    Ich sehe da schon einen Unterschied - Homöopathie kann durchaus eine Wirkung entfalten, nämlich durch den Placebo-Effekt, der wissenschaftlich nachgewiesen ist. (Nicht falsch verstehen - ich persönlich halte nichts von Homöopathie, weil ich bei konventionellen Medis ja ebenfalls den Placebo-Effekt habe - on top zur pharmakologischen Wirkung.) Viele der verbreiteten Schwurbeleien zu Corona und Impfungen entbehren aber jeglichen wissenschaftlichen Grundlage.

    Wenn ich solche Sachen lese frage ich mich einfach nur noch kopfschüttelnd, wo wir da reingeraten sind und wie es so weit kommen konnte, dass so viele Menschen wirklich elementare wissenschaftliche Erkenntnisse bestenfalls ignorieren, schlimmstenfalls leugnen.

    Bin letzte Nacht über eine ziemlich idiotische Lücke in meinen Vorbereitungen gestolpert - auf dem Rückweg von einer Familienfeier setzte plötzlich gefrierender Regen ein. Letztlich haben wir es knapp wieder nach Hause geschafft, waren aber kurz davor, die Karre zu parken und im Auto zu übernachten. Dank Standheizung und Decken wäre das wärmetechnisch kein Problem geworden, einen 10-Liter-Kanister mit Wasser haben wir auch stets im Auto - was aber fehlt sind Nahrungsmittel, insbesondere Nervennahrung für die Kinder in so einem Fall. Wurde heute direkt korrigiert.

    "Omikron ist weniger gefährlich" ist sehr relativ wie man aktuell in Dänemark und Großbritannien sieht, wo nun die Hospitalisierungen steigen.

    Weniger gefährlich, aber ansteckender ist für das Gesundheitssystem wesentlich schlimmer als anders herum, das exponentielle Wachstum der Fälle übertrumpft die geringere durchschnittliche Schwere innerhalb sehr kurzer Zeit.

    Aber wir als Gesellschaft haben uns darauf geeinigt, dass es in höchstem Maße unethisch ist, Menschen eine medizinisch notwendige Versorgung grundsätzlich zu versagen. 🤷

    Wenn die Omikron-Welle so kommt wie vorhergesagt, wird die Triage unvermeidlich. Und ich bin der festen Überzeugung, dass dann der Impfstatus eine Rolle spielen muss. Und es gibt durchaus Juristen, die das ebenfalls so sehen (leider hinter Paywall): https://www.spiegel.de/panoram…22-44d2-be30-4e8535454386

    Ich hab mich echt gewundert :

    Gestern hatte ich meinen letzten "Langzeiteinkauf" bei Aldi gemacht.

    Es hatten alle anderen im Laden anwesenden ( ausser mir etwa 10 andere Personen ) ausnahmslos eine FFP2 Maske auf. Scheint also doch zu klappen !

    Hier, ebenfalls Niedersachsen, klappt das gar nicht. Personal im örtlicher Supermarkt trägt gar keine Maske, auch nicht beim einräumen der Regale, viele Kunden entweder ohne Maske, oder nur mit OP-Maske oder mit FFP2 als Kinnschutz. Ich könnte brechen.

    Apfelbaum : hab ich auch nie gesagt, dass es einfach ist. Ich hab aber gesagt, jeder soll sich wann immer er will impfen lassen. Damit hat er einen Schutz von X%. Auch der Lockdown am Anfang war gut und die Einschränkungen bis die Impfung in ausreichender Anzahl vorhanden war. Aber nachdem jeder die Chance hatte sich Impfen zu lassen, ab dem Zeitpunkt hätte man (meiner Meinung nach) das normale Leben wieder anschmeißen sollen und die Sache einfach laufen lassen mit allen Konsequenzen. Was wir jetzt sehen ist ist ein Rumgehühner was sich noch jahrelang hinziehen kann und ganz viele Menschen und Existenzen auf anderen Ebenen zerstört. Das Restrisiko nach vorhandener Impfung (jeder hätte die Impfung bis heute bekommen können) sehe ich als Rest-Lebensrisiko. Sei es aus einer Verweigerungshaltung heraus, aus Vorerkrankungen oder was auch immer. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte ich persönlich einen stärkeren sozialdarwinistischen Ansatz gefahren. Mag sich moralisch hart anhören, ist aber meine Position. Man kann nicht jeden retten und damit ganze Länder gegen die Wand fahren.

    Das Problem wäre, dass wir damit in ein exponentielles Wachstum rennen würden, das unser Gesundheitssystem komplett sprengen würde. Verzicht auf alle Maßnahmen klappt nur, wenn ab dem Zeitpunkt auch alle Ungeimpften von medizinischer Versorgung ausgeschlossen werden würden, um den vernünftigen Großteil der Gesellschaft auch bei Herzinfarkt oder Autounfall weiter versorgen zu können.

    Thomas35 :


    rechnerisch ja, allerdings bricht das exponentielle Wachstum irgendwann ab (spätestens bei 100% Durchseuchung innerhalb kurzer Zeit). Da dir den Wendepunkt keiner voraussagen kann weil er von zu vielen Faktoren abhängig ist kann aber muss nicht ein Zuwachs von x-tausend Betten schon ausreichen. Man hat es aber nicht hinbekommen hier überhaupt für eine Steigerung zu sorgen, stattdessen hat man (ich erinner mich dunkel an eine Summe von 750 Mio.) den Krankenhäusern Geld gegeben für Units die nun irgendwo im Lager vor sich hin rotten oder das Geld buchHalterisch in andere Kanäle versickert ist.


    Exponentielle Funktionen laufen meist nur über einen Zeitraum x in exponentieller Form bis der Umkehrpunkt erreicht ist, danach wird die Entwicklung gebrochen (im tatsächlichen Leben, mathematisch gibt es natürlich exponentielle Funktionen die zeitlich und wachstumstechnisch ins Unendliche laufen). Hier im Leben die exponentielle Funktion linear weiter zu rechnen ohne die möglichen Umkehrfaktoren zu berücksichtigen bringt nix. Und die können ganz schnell und unerwartet eintreten und aus diversen Gründen wie in diesem Fall die Pandemiekurven in den Ländern zeigen.

    Du hast vollkommen Recht, deswegen schrieb ich ja extra "Wenn das ungebremst so weiterlaufen würde".


    Welche Faktoren könnten das Wachstum drücken? Eine Sättigung aufgrund von Durchseuchung werden wir die nächsten Monate nicht sehen, dazu ist der Anteil der Ungeimpften sowie der Anteil, deren letzte Impfung längere Zeit her ist, zu hoch. Möglich ist aber, dass die vielen Maßnahmen, die im Laufe dieser Woche ergriffen wurden und die noch anstehen, die Kurve abflachen lassen. Oder auch die Vernunft oder die Angst der Bevölkerung, die angesichts explodierender Zahlen vielleicht doch wieder etwas vorsichtiger wird.


    Gegenteilig wirkende Effekte sind z.B. der nachlassende Impfschutz gerade der frühzeitig im Jahr geimpften Risikogruppen, bei denen kommt der Booster momentan nicht hinterher, das erhöht perspektivisch den Anteil der schweren Verläufe in dieser Gruppe. Außerdem sind wir schon bei so hohen Fallzahlen, dass viele Gesundheitsämter mit der Nachverfolgung nicht hinterherkommen bzw. schon kapitulieren - da laufen also unerkannte Infektionsketten weiter, die man bei geringeren Inzidenzen hätte unterbrechen können. Und angesichts der aktuellen Anzahl von PCR-Tests sind wir inzwischen bei einem Niveau, von dem es in den letzten Wellen hieß, die Testkapazitäten wären erschöpft - wenn wir in den Fall wieder reinlaufen, gehen uns dadurch zusätzliche Infektionen unerkannt durch die Lappen.


    Daher mein Fazit: es ist vorab nicht klar, wie genau es sich entwickelt, es sind Ausschläge in beide Richtungen möglich. Ich persönlich gehe davon aus, dass wir jetzt noch viele Wochen lang ein deutliches Wachstum der Intensivpatienten sehen werden, zumal gerade bei den jungen Patienten, die immer mehr werden, die Liegezeit auf Intensiv wesentlich länger ist als bei den Älteren.

    Im Gesamtverhältnis "normale Nutzung" gegenüber "Corona Nutzung" zeigt sich, dass die "normale Nutzung" bei weitem überwiegt. Ich persönlich frage mich, warum nicht viel mehr in die Ausbildung und Bezahlung von Intensiv-Betreuungspotential gesteckt wurde (genug Zeit und Geld war da) um die Reservemasse an im Grunde genommen reichhaltlich vorhandenen Intensivbetten zu heben. Vom Material müssen ja noch tausende Betten zur Zeit nur eingemottet sein, wenn man sich anschaut was aus der Statistik geflogen ist nur weil das Betreuungspotential fehlt. Hätte man diese Reserve gehoben wäre die Zeit heute mit weniger überhasteten Methoden und auch Weniger Einschränkungen in einem gesamtgesellschaftlich entspannteren Umfeld zu bewerkstelligen. Das ist eine Entwicklung wo ich persönlich extrem unzufrieden mit der bisherigen Vorgehensweise bin.

    Man hätte durchaus versuchen können, die Abwanderung zu verhindern, aber auf die Schnelle viele neue zusätzliche Intensivkräfte hätte man nicht gewinnen können. Außerdem hätte uns das nur wenige Wochen Zeit verschafft, Stichwort exponentielles Wachstum: schau Dir mal https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen (Grafik "Anzahl gemeldeter intensivmedizinisch behandelter COVID-19-Fälle") an: am 25.10. waren es 1.671 Covid-Patienten auf Intensiv, am 17.11. bereits 3.360. Das ist ziemlich genau eine Verdoppelung innerhalb von gut 3 Wochen. Wenn das ungebremst so weiterlaufen würde (exponentielles Wachstum), wären wir um den 10.12. bei 6.500 Fällen und Ende Dezember bei 13.000. D.h. selbst 3.000 zusätzliche Intensivbetten würden uns nur eine Verdoppelungszeit - 3 Wochen - Puffer verschaffen. D.h. Aufstockung der Intensivbetten ist lediglich Herumdoktern an den Symptomen, stattdessen muss man aber an die Ursachen (Anzahl der Neuinfektionen und Anteil der schweren Verläufe).

    Die Positivrate ist derzeit so. Hoch wie noch zu keinem anderen Zeitpunkt der Pandemie.

    In der RKI-Tabelle hierzu der letzten Woche lag die Positivrate bei ca. 1,1mio teszt bei ca. 16%. Im Bericht dieser Woche ist nachzulesen, das das wir bei ca. 17% positiven Fällen, bezogen auf die PCR-Test Zahl liegen. Was man aber auch sieht, das die Zahl der PCR-Tests um über 500.000 auf ca. 1,6mio angehoben wurde, wodurch die ohnehin hohe Inzidenz (die ja mathematisch keine ist) noch weiter verstärkt wurde.

    Ein Schelm Wer Böses dabei denkt ;-).

    Der Zusammenhang ist ganz banal: höhere Inzidenz bedeutet, es gibt mehr Kontaktpersonen. Mehr Kontaktpersonen bedeutet, es müssen mehr Menschen getestet werden. Außerdem: höhere Inzidenz führt potentiell zu mehr positiven Schnelltests, für deren Bestätigung wiederum ein PCR-Test erforderlich ist.

    Ich hatte die beiden ersten Impfdosen mit Moderna - und nicht wirklich gut vertragen. Lag beim zweiten Mal mehrere Tage flach.

    Wünsche mir für die Booster-Impfung Biontech, auch um hier noch einen anderen mRNA-Stoff zu nutzen.

    Sollte Biontech nicht möglich sein, werde ich auf das Boostern verzichten.

    Die Impfreaktionen bei der Drittimpfung sollen etwas moderater als bei der Zweitimpfung ausfallen, außerdem enthält die Moderna-Drittimpfung nur die halbe Wirkstoffmenge (50 Mikrogramm) der Erst- und Zweitimpfung (100 Mikrogramm). Ich würde an Deiner Stelle Moderna nehmen, bevor ich auf die Drittimpfung verzichte.

    Bei uns impfen die Gesundheitsämter am Fließband. Von 8 - 17 Uhr, ohne Pause.


    Das ist wohl regional unterschiedlich.

    Hier gibt es alle paar Tage - durchschnittlich 2 Mal pro Woche - eine 4stündige Impfsprechstunde. Das reicht hinten und vorne nicht, die Leute stehen teilweise 3 Stunden in der Warteschlange, viele werden auch wieder nach Hause geschickt. Ich habe die große Sorge, dass der eine oder andere von denen keinen Bock auf eine Wiederholung hat und daher auf die Impfung verzichtet.

    Wir rennen in D sehenden Auges in die gleiche Situation wie in Österreich, das Impfdrama wiederholt sich - bis zum Sommer fehlte der Stoff, jetzt fehlt das Personal, um ihn zu verimpfen. Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum man nicht schon längst die Impfzentren wieder am Laufen hat - meiner Meinung nach müsste jeder, der eine Spritze gerade halten kann, jetzt impfen dürfen, z.B. auch Tierärzte, Apotheker, Ärzte im Ruhestand etc. Wenn es da Sorgen bzgl. Eingreifen bei Impfreaktionen gibt: dann macht man das eben in einem großen Zentrum, wo auch andere Ärzte und Sanis da sind.

    Ich glaub nur noch halb an Antikörper

    Wenn man zu wenig hat vor allem neutralisierende ist man nicht geschützt.

    Wenn man angeblich genug hat (zb 65% neutralisierende) kann man trotzdem auf der Intensivstation landen.

    Antikörper sind halt nur ein kleiner Teil des Immunsystems (leider der einzige, der so leicht zu messen ist, dass das gelegentlich gemacht wird). Ist im Rahmen von COVID aber fragwürdig, da noch das Wissen fehlt, wie hoch der Spiegel sein muss, um zuverlässigen Schutz zu bieten. Deswegen rät man ja auch jedem zur Drittimpfung, ohne vorherige Antikörperbestimmung.

    Bei uns im D sieht es ja leider ähnlich aus - Impfkampagne versammelt, Booster verschlafen, stattdessen Impfzentren geschlossen. Vor 2 Monaten war ich noch davon überzeugt, dass wir keinen weiteren Lockdown sehen werden, zumindest nicht für Geimpfte - jetzt befürchte ich, dass wir ihn bald bekommen. Und ich befürchte, es bleibt dann nicht bei 2 Wochen, es werden dann eher 4-6, bis nämlich die Effekte der Booster sichtbar werden.

    Hintergrund sind Erkenntnisse, dass der Impfschutz zum einen speziell beim Impfstoff von Moderna nach 4 Monaten deutlich nachlässt und zum anderen eine drastische Verbesserung der Immunisierung durch die dritte Impfung beobachtet wird, man spricht von einem 20fach besseren Impfschutz durch die Booster-Impfung gegenüber dem Status nach der 2.-Impfung.

    Die Aussage muss ich korrigieren, Moderna bietet zu keinem Zeitraum einen schlechteren Schutz als ein anderer Impfstoff, sondern meist deutlich besser. Sieht insbesondere die erste Grafik hier: https://www.spektrum.de/news/w…derna-astrazeneca/1945216 Biontech scheint nach ca. 4 Monaten stark nachzulassen.