Beiträge von Sorgenvoll77

    Ergänzung als potentielle Gefahr: Bügeleisen, die man vergisst auszuschalten, weil man "nur auf einen Sprung" etwas anderes machen muss ... bei uns steht das Bügelbrett im Oberstock. Aber zwischen Strom und Bügeleisen ist eine mechanische Zeitschaltuhr, da muss man die gewünschte Zeit einstellen; danach wird abgeschaltet.


    Zu der Problematik der Fenstergitter informierte mich vor 20 Jahren der Chef der Sicherheitsfirma, über die ich eine Alarmanlage einbauen ließ. "Ich bin bei der freiwilligen Feuerwehr - Gitter kommen mir nicht vor das Fenster."

    Aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts stammt die Bemerkung des "Berliners in den Alpen": "Also Berje hammwa in Baalin nischt, aber wenn wa welche hätten, wärnse höher!" - Der Gegensatz "Mensch der großen Metropole vs. Provinzheini" ist so alt wie es Städte gibt.

    Meine 2 Cent ...


    (a) "Nicht eingetretene Prophezeiungen": Der fröhlichen Meinung "trotz aller prophezeiten Katastrophen seit 2007 gibt es Europa immer noch und deshalb ist alles nicht so schlimm" kann ich nicht zustimmen, da ich in vielen Bereichen eine Verschlechterung beobachte gegenüber dem, was ich früher als "Standard" in Deutschland oder Frankreich erlebte.


    (b) "Andere Länder, andere Sitten": stimme allen nuancierten Beiträgen zu. Man wartet nicht auf den Auswanderer oder Einwanderer. Die Faktoren, die eine Rolle spielen, wurden genannt und müssen alle bedacht werden. Sicher ist man willkommen, wenn man Geld bringt - man muss dann nur aufpassen, es auch zu behalten. Wandert man in eine Kultur ein, in der zunächst die eigene Familie bzw. der Clan bedient werden *muss* und "der andere" (egal ob Aus- oder Inländer) ein Konkurrent ist, den man auszunehmen die Pflicht hat, muss man sich darauf einstellen und die erlernte Höflichkeit oder das gewohnte Vertrauen kritisch befragen.

    Jede Situationsveränderung hat ihre Vorteile, aber auch ihre "trade-offs", wie die Amis sagen; ich muss vorher möglichst viele Faktoren bestimmen und dann bewerten.


    (c) "Das Deutsche in sich unterdrücken": na ja, man tut sich manchmal schwer damit. Als ich vor sehr vielen Jahren vor einer französischen Grundschule wartete, um ein Kind abzuholen, störte ich mich sehr über die französischen Eltern, die in ihren Autos saßen und auch warteten. Aber eben auf französische Weise, d.h. bei laufendem Motor (ich spreche von den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts). Angesprochen von mir, ob sie nicht den Motor abstellen wollten: Kopfschütteln, fragender Blick, ob ich nicht ganz bei Troste sei, denn "ich warte doch!". Heute würde ich mit den Schultern zucken.


    (d) "Alter": zu bedenken ist für den Senior IN JEDEM FALL das Gesundheitssystem, die Erreichbarkeit guter Kliniken und überhaupt die Perspektive auf das Alter und dessen Gebrechen. Gewiß verstehe ich die Idee, "möglichst weit weg von den Städten", aber sooo ganz weit weg ist auch schlecht, wenn der Weg in das nächste Krankenhaus 2 Stunden über Landstraßen dauert, oder wenn Kontakte rar sind und man dann erkrankt und Hilfe benötigt. Da reicht ein kleiner Sturz. Das ist dann schon in D oder F schwierig; stelle ich mir das in einem fremden Land vor - gute Nacht. Hat man dann noch besondere Konditionen , benötigt man Medikamente oder regelmäßige Kontrollen, dann kommt nur ein Land in Frage, in dem man das alles (aber zu welchem Preis) auch bekommt.

    Ich habe mich heute gefragt, was aus dem AdBlue-Thema geworden ist und der im Sommer befürchteten Gefahr für die Logistik. Infos auf der Seite des ADAC (Stand 07.11.2022, https://www.adac.de/news/adblue-preis-gestiegen/)


    Auszüge:

    • Eine flächendeckende Versorgungslücke gibt es aktuell nicht, allerdings eine deutliche Preissteigerung.
    • Schuld daran, dass AdBlue in Deutschland so deutlich teurer wurde und vereinzelt sogar vergriffen ist, sind die hohen Gaspreise. Da Gas für die Herstellung von Ammoniak, dem Grundstoff für AdBlue, benötigt wird, hatten beispielsweise die SKW Stickstoffwerke Piesteritz aus Wittenberg in Sachsen-Anhalt die Produktion des
      Dieselzusatzes zwischenzeitlich eingestellt. Bei dem Unternehmen, das gut 40 Prozent des AdBlue-Bedarfs in Deutschland liefert, läuft jetzt aber zumindest wieder eine von zwei Anlagen zur AdBlue-Herstellung. Ein zweiter große Anbieter des Harnstoffs ist BASF in Ludwigshafen. Auf Anfrage des ADAC erklärt eine Sprecherin jedoch: "Die AdBlue-Produktion am Standort Ludwigshafen läuft derzeit uneingeschränkt."
    • Hamsterkäufe sind aufgrund der zum Teil extrem hohen Preise für Kanisterangebote nicht ratsam, eine kleine Reserve zu Hause ist aber auf jeden Fall sinnvoll.

    Die Süddeutsche zitiert auch beruhigende Stimmen: https://www.sueddeutsche.de/wi…-skw-piesteritz-1.5685609:

    • Grundsätzlich ein bedrohliches Szenario, allerdings gibt sich Markus Wolters, Hauptgeschäftsführer des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik, entspannt: "Der Anteil der Kosten für Adblue an den Gesamtkosten des Straßengüterverkehrs ist - trotz einer Vervielfachung des Abgabepreises - gering." Anders als die hohen Dieselkosten seien die gestiegenen Adblue-Preise in seinen Augen daher "nicht marktpreisrelevant", soll heißen: vernachlässigbar. Und: "Derzeit verzeichnen wir keine nennenswerten Einschränkungen der Logistik aufgrund von Adblue-Engpässen", sagt Wolter.

    Das Beste hoffen und auf das Schlechteste vorbereitet sein ist wohl am sinnvollsten.

    Richtig. Und wem man Glauben schenken möchte, oder wie man die vorgetragenen Argumente bewertet, muss auch jeder mit sich ausmachen auf Basis seines Wissens und seiner Erfahrungen.

    Meine Erfahrungen raten mir, die Äußerungen von Frau Ministerin Gewessler eher negativ zu beurteilen, weil sie sicher viele Menschen davon abhält, sich mit einer Krisenvorbereitung - ganz unabhängig von der besonderen Krise "Blackout" - zu beschäftigen. Denn es schadet niemandem, ein paar Vorräte anzulegen; dagegen können sehr große Schäden auftreten, wenn einmal eine Krise eintreten sollte und alle darauf hoffen, dass "der Staat" hilft. Aber das ist ja hier Dauerthema, und ich will das nicht wieder aufwärmen.

    Die Agentur Bloomberg erläutert in einem Artikel von heute, dass im kommenden Jahr die LNG-Importe nicht ausreichen werden, um die Gasspeicher nach dem Winter 22/23 wieder zu füllen. Artikel ist unter dem Link frei aufrufbar: Europe Can’t Rely on US Gas to Plug Growing Shortfall Next Year.


    "How full Europe’s storage sites get next summer will be a direct consequence of the amount LNG Europe can pull from global markets. More than 43% of the fuel can go anywhere according to contracts, BNEF’s database shows.

    Should the region import 60% of spot LNG, storage injection rates could stumble and reach just below 70% by the end of the summer, BNEF said in its monthly outlook. This year, they have reached 94% full. "


    Es werden überall Mittel investiert, um Export und Import zu erhöhen, aber die Projekte starten wohl erst in 2024.

    Risikoabsicherung kostet Geld.


    Egal ob Versicherungen, an der Börse, der Airbag im Auto oder eben preppen.


    Wer das Geld sparen will muss halt das höhere Risiko tragen.

    Ich kann dem nur zustimmen. Jeder muss sich die Fragen beantworten: (1) ob er überhaupt ein Risiko sieht, (2) als wie groß er die Eintrittswahrscheinlichkeit ansieht, und (3) welchen maximalen Schaden er zu tragen bereit ist.

    Vor zwei Jahren wurde ich belächelt zum Punkt (1) "Blackout". - "Wir leben doch in Deutschland, nicht in einem Entwicklungsland." - Das ändert sich gerade, da auch in den Mainstream-Medien das Thema angesprochen wird und also "offiziell" ist.


    Es hängt auch viel davon ab, was man schon selbst erlebt hat - z.B. wie schnell ein kleines Stück Butter vom Messer in die Gasflamme gefallen ein Feuer entzünden kann. Danach hält man die Feuerlöschdecke in der Küche für eine sinnvolle Investition.

    Oder was man gelesen hat ... ich erinnere immer den Fall von der Toilettentüre, die von einer Frau aufgerissen wurde, und der dahinterstehenden Arbeitskollegin ein Auge ausschlug (ging mal durch die Presse als Fall). Da Toilette, kein Arbeitsunfall. Wer dann keine private Haftpflicht hat, ist ruiniert.


    Die Ausgangsfrage "Was kann ich noch entgegen" hängt immer vom Gegenüber ab und seiner Bereitschaft, sich auf Szenarien einzulassen, diese zu diskutieren und die Eintrittswahrscheinlichkeit und die mögliche Schadenshöhe zu ermitteln.


    Am Ende mag man immer auf sehr altes Wissen verweisen und die Fabel von der Grille und der Ameise erzählen.

    Zum Thema "Treibstoffversorgung" und "Hilfe außerhalb des Kreises": es gab hier im Forum den Hinweis auf die Präsentation "Planerische Vorbereitung für einen möglichen Blackout im Hochtaunuskreis (Ringvorlesung – 25. Juli 2022)" aus der Mediathek des BBK. Ich habe gerade den direkten Link leider nicht mehr gefunden. Die Präsentation selbst habe ich nicht gesehen (mir fehlen also die mündlichen Erläuterungen), sondern nur das PDF heruntergeladen.


    Positiv: man hat eine Bestandsaufnahme der Krankenhäuser, Pflegeheime, Wasserwerke, Abwasserwerke, Polizeitstationen, Feuerwehren und welche davon notstromversorgt sind / Einspeisemöglichkeit haben / in Planung sind ... die Wassernotversorgung ist da.


    Aber dann kommt Seite 39: "Kraftstoff - Achillesferse des Katastrophenschutzes". Folgeseite mit dem Tageskraftstoffbedarf (siehe Anhang). Auf den Folgeseiten werden die verfügbaren Reserven im Kreis zusammengerechnet (Stufe 2), und in den Stufen 3 und 4 müssen die Reserven der Region angezapft werden (siehe Anhänge), wenn ich die Darstellung richtig lese.


    Soweit, so gut. Das alles gilt nun *auf der Ebene eines Kreises*. Der Hochtaunuskreis hat als Nachbarn die Stadt Frankfurt, den Kreis Offenbach, den Kreis Gross-Gerau, die Landeshauptstadt Wiesbaden ist nicht weit weg ...

    Und alle diese Agglomerationen werden die gleichen Berechnungen anstellen, und ich sehe da gewisse "Verteilungsprobleme" auf uns zukommen.

    Und nicht die Feinstaubbelastung durch Kerzen vergessen.

    15 kleine Weihnachtsbaumkerzen reichen für eine ordentliche

    Verschmutzung aus. Für mich sind Kerzen nur noch das letzte

    Mittel der Wahl.

    Im Notfall sollte die Feinstaubbelastung kein Thema sein - obwohl der Allergiker in der Vorweihnachtszeit, wenn die Gattin überall Kerzen anzündet, schon weiß, was das bedeutet.


    Viel mehr Sorgen mache ich mir über die Brandgefahr. Anders als unsere Groß- und Urgroßeltern hat heute niemand mehr wirklichen Umgang mit "Feuer und offenem Licht", wie es noch in meiner Kindheit auf manchen Warnschildern stand.


    Sollte ein Blackout eintreten, sehe ich jetzt schon die Gefahr vieler Brände nicht durch Unachtsamkeit, sondern Unerfahrenheit (und leider auch Dummheit). Wir sind zwar heute überall mit Brandmeldern ausgestattet und das ist ein unschätzbarer Vorteil, um einen Brand schnell zu entdecken. Beim Blackout jedoch wird die Feuerwehr vielleicht an den ersten beiden Tagen noch halbwegs einsatzfähig sein. Danach wird es schwierig mit der Brandbekämpfung. Die Feuerwehrleute hier im Forum mögen mich bitte korrigieren, aber wenn ein Haus in einer Häuserreihe mal richtig durchbrennt, dann kann - wenn keine Brandbekämpfung erfolgt - die ganze Reihe draufgehen.


    Ich denke, die meisten Mitglieder hier sind nicht nur mit Brandmeldern ausgestattet, sondern auch mit den elementaren Brandbekämpfungsmitteln, vulgo Feuerlöscher und Feuerlöschdecke, um einen Brandherd auszuschalten.


    Wir wohnen in einem Haus und im Brandfall ist der Weg nach draußen nicht weit. WÜRDE ICH ABER in einem größeren Wohnblock oder einem Appartmenthaus wohnen, in dem die Fluchtwege über Treppenhäuser gehen und länger sind, DANN HÄTTE ICH SCHON längst in Einweg-Fluchtmasken von Dräger oder einem ähnlichen Produkt investiert ("Dräger Parat Brandfluchthaube"). Denn hat man ein- oder zweimal Videos von Bränden auf einer bekannten Videoplattform gesehen, dann weiß man, was dicker Rauch anrichten kann.

    Ich kann es in fast jedem Land der Welt wieder in Papiergeld umwandeln.

    Und es wird auch nach der x-ten Währungsreform noch einen gewissen Wert haben (im Gegensatz zu Papiergeld).

    Grundsätzlich stimme ich Herzhaus zu; ich möchte nur auf den Artikel "Goldverbot" in wikipedia hinweisen:

    Zitat

    Im 20. Jahrhundert wurden in einigen demokratischen Ländern Goldverbote verhängt. Beispiele hierfür sind in der Zwischenkriegszeit die Weimarer Republik 1923, die USA 1933 und Frankreich 1936 sowie in der Nachkriegszeit Indien 1963 und Großbritannien 1966. Noch 1973 war in über 120 Staaten der Erde der private Goldbesitz von Restriktionen betroffen. Im Zusammenhang mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems, das vom goldhinterlegten US-Dollar als Leitwährung bestimmt war, wurden die meisten Beschränkungen aufgehoben.[10] Die Goldverbote in vielen sozialistischen Ländern blieben bestehen. Sie wurden erst zwei Jahrzehnte später mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Ostblocks außer Kraft gesetzt.

    Deutschland: 1923 - 1955

    USA: 1933 - 1974

    Unter Eisenhower wurde es ab 1961 sogar Bürgern und Unternehmen verboten, im Ausland Gold zu besitzen, auch wenn die lokalen Gesetze (z.B. in Deutschland) dies erlaubten.


    Bitte nicht missverstehen: es gibt keine sichere, unkonfiszierbare Anlageform. Wir können mit allem, was wir als Sicherheit betrachten, baden gehen, wenn der Staat, in dem wir leben oder in den wir umgesiedelt sind, unsere Anlage als Gut betrachtet, das er zu seinem eigenen Wohl benötigt. Mitunter reicht ein Federstrich, so wie Indien die Ungültigkeit der 500 -und 1000-Rupien-Noten im November 2016 - natürlich mit besten Gründen (der Artikel in der FAZ ist voller Verständnis für die Regierung:)

    Zitat

    Überraschend hat Indien über Nacht seine wichtigsten Banknoten ausgetauscht. Die indische Regierung will mit ihrem Verbot die grassierende Korruption, Falschgeld und das Schwarzgeld eindämmen. (...)

    https://www.faz.net/aktuell/fi…-korruption-14520765.html


    Es ist dennoch sinnvoll, zu versuchen, mehrere und möglichst voneinander unabhängige Anlageformen zu nutzen.

    Vorbereitet sind Spinner.... die bösen Prepper. Und so weiter. Kennt das Framing ja.

    Ja, das Framing kennt man. Und ich gehe jede Wette ein, dass das Framing im Krisenfall ebenso schnell wechselt wie unter dem Corona-Regime (zuerst alle diffamieren, die im Februar 2020 vor der Möglichkeit eines gefährlichen Virus warnten; dann alle diffamieren, die die Fallzahlen im Sommer 2020 in Frage stellten).

    Jetzt werden alle in die Ecke gestellt, die vorsorgen (und damit ihre Verantwortung demonstrieren), und im Krisenfall wird man die in die Ecke stellen, die nicht vorgesorgt haben. (Wenn dann noch Zeit und Geld für Propaganda da ist).


    Ich hatte wirklich keine Lust, mich mit dem ganzen Kram zu beschäftigen. Lieber sind mir Museums- und Konzertbesuche, gutes Essen, und Lesen. Aber anders als vor 10 Jahren, wo ich jeden ausgelacht hätte, der mir von Krisenvorsorge und der Möglichkeit eines Blackouts gesprochen hätte, habe ich angesichts der vorliegenden Argumente meine Meinung widerwillig geändrt und akzeptiert, dass ich vorsorgen muss, und sowohl Zeit als auch Geld investiert.

    Ich empfehle zu diesem Thema, sich mit den Büchern von Gerd Kommer auseinanderzusetzen. Auf seiner Webseite gibt es auch freie Blogbeiträge zur Einführung zu den Themen ETFs und Aufteilung der Anlageklassen, und auf Youtube recht viele Interviews. Seine Kritiker sagen, der "Buy-and-Hold"-Ansatz sei "gerade jetzt" veraltet, aber er argumentiert immer auf der Basis der finanzwissenschaftlichen Forschung und langer Zeitreihen.

    Allerdings bleibt das Thema schwierig, wenn man lange gespart hat und gerade vor dem Beginn der Kapitalnutzung im Alter eine Krise mit starken Kursrückgängen eintritt. Hier muss man vorher in der Asset-Allokation die sicheren Anlagen höher gewichten. (Ja, ich weiß: der Begriff "sichere Anlage" ist gerade das Thema dieses Threads, aber gemeinhin sind damit kurzlaufende Staatsanleihen in der eigenen Währung gemeint. Klingt gut, wenn man nicht gerade in der Türkei oder Argentinien lebt).

    Es hängt in meinen Augen alles davon ab, wo man lebt: kleinere Gemeinde mit funktionierendem Vereinsleben, und "Zupack-und-Helfen"-Mentalität, kleine Stadt, Gemeinde in einer Metropolenregion (z.B. Nähe Mannheim, Nähe Stuttgart, Rhein-Main-Gebiet) oder eine Wohnung in der Großstadt. Je nachdem gelten ganz andere Bedingungen. Für die Großstädte und auch für die Gemeindem im näheren Umland sehe ich die Situation als sehr schwierig an.


    Ich will es nicht im Detail ausführen. Es reicht vielleicht der Hinweis auf den Artikel in der BZ aus 2015 über einen einstündigen Stromausfall:

    Friedrichshain: Stromausfall, Plünderung und Randale - B.Z. – Die Stimme Berlins
    Während eines Stromausfalls im Gebiet um die Rigaer Straße kam es plötzlich zu Ausschreitungen.
    www.bz-berlin.de


    Zu denken gegeben hat mir aber eine Stelle in dem von mir sehr geschätzten Blog tactical-dad.com (Ex-Soldat und Polizist; sehr besonnene und gut begründete Beiträge zu den Themen Selbstschutz, Vorsorge, etc.)


    "In meiner Jugend kam es zu einem etwa 12h dauernden Stromausfall in einer etwa 100.000 Einwohner Stadt. Als wir nach etwa 1h merkten, dass offenbar eine größeres Problem vorliegt überlegten einige meiner Bekannten (ich hab mich zeitweise mit seltsamen Menschen umgeben), ob sie einbrechen gehen. Weder die Straßen-, noch die Gartenbeleuchtungen funktionierten noch. Alarmanlagen natürlich auch nicht und vor allem ist die Polizei in so einer Situation sehr beschäftigt. In den Kreisen der Prepper wird viel darüber diskutiert wie gut unsere Gesellschaft in Krisen zusammenhält und wann das Chaos ausbricht. Und so sehr ich meist das schlechte im Menschen sehe, in den großen Katastrophen der Bundesrepublik hielten die Menschen zweifellos zusammen, das ist eine Tatsache."


    Also: (1) auch bei einem nur kurzen Stromausfall kommen viele Leute auf den Gedanken, das Chaos und die Unsicherheit auszunutzen, und (2) in der "alten" Bundesrepublik "hielten" die Menschen zusammen. Nun hat sich seit 1980 oder 1985 die Lage aber völlig geändert. Ich sage das ganz neutral. Ich habe aber bereits vor zwei Jahren zu meinem Partner gesagt: "Es reicht nicht aus, dass wir Vorräte anlegen. Wir müssen sie auch im Krisenfall behalten." In der Krise ist es dem Stärkeren, der eine Pflicht zur Versorgung SEINER Familie hat, ziemlich egal, woher er es nimmt. - Also: von mir nicht.


    Dass man dagegen Menschen, die friedlich anklopfen, etwas abgibt, ist selbstverständlich - im Rahmen der Vorbehalte, die in diesem Thread schon ausführlich diskutiert wurden (habe viel gelernt, danke schön). ALLERDINGS beobachten wir im Augenblick sehr genau, wie die verschiedenen Kontakte auf der Arbeit und im spärlichen Bekanntenkreis sich verhalten, und ob sich langsam ein Problembewußtsein entwickelt. Bei den meisten nimmt die Planung für den Winterurlaub den meisten Platz in ihren Gedanken ein, und man glaubt der Propaganda, die aus dem Fernseher und dem Radio rieselt ... die meisten Menschen haben große Angst, eine andere Meinung zu vertreten als das, was als "the current thing" geglaubt werden soll.


    Meinem Nachbarn habe ich vor zwei Jahren schon den Link auf den TAD-Arbeitsbericht gesendet. Reaktion: null.

    Die sind "im Lager" aber schon elektrisch getrennt? (Also einfach einen Batteriepol isolieren) - dann braucht es das jeden Monat nicht wirklich?

    Hallo,

    ich habe die beiden AGM-Batterien seit 2 Jahren im Keller (ohne Verbraucher, die Pole sind abgedeckt). In der Anfangszeit dachte ich, alle drei-vier Monate würde reichen, aber die Selbstentladung war doch größer als gedacht, und nun fühle ich mich sicherer, wenn ich sie einmal im Monat an das Ladegerät hänge. Das geht dann auch immer recht schnell.

    Heute großer Erfolg. Seit zwei Jahren grüble ich über die Möglichkeit nach, beim Blackout die Ölheizung unserer DH-Hälfte weiter betreiben zu können.


    Der erste Ansatz war, den Benzingenerator zu nutzen bzw. ihn in das Hausnetz einzuspeisen. Keinen Elektriker gefunden im Rhein-Main-Gebiet, der den Auftrag für den Einbau eines Trennschalters annehmen wollte ("Können wir nicht", "Machen wir nicht", "Haben wir keine Erfahrung mit", oder keine Antwort). Außerdem las ich in verschiedenen Artikeln, das die Brenner die korrekte Erdung benötigen, die von einem Generator nicht geleistet werden kann.


    Aufgrund eines Beitrags hier im Forum schließlich folgende Lösung umgesetzt (und heute erfolgreich getestet):

    • Es existieren zwei 12V-Batterien mit 120 Ah und ein Wechselrichter mit einer Leistung von 3.000 Watt.
    • Die Batterien können geladen werden mit zwei Solarpanels mit zusammen 300 W Leistung. Seit diesem Sommer gibt es auch eine EFOY-Brennstoffzelle sowie ein paar Kanister Ethanol, denn der Test mit den Solarpanels im vergangenen Januar an einem trüben Tag war ernüchternd.
    • Das zur Heizung führende Stromkabel hinter dem Notschalter aufgetrennt und per Schuko-Stecker (männlich/weiblich) wieder verbunden. Dies ist der Normalzustand.
    • Im Falle eines Blackouts oder Brownouts löse ich den Stecker, stecke das zum Wechselrichter führende Stromkabel an, und die Heizung läuft. Der Wechselrichter versorgt NUR die Heizung und es werden keine weiteren Geräte angeschlossen. Es gibt auch kein Problem, falls der Strom wieder kommt, weil die Heizung keine Verbindung mehr zum Netz hat. Ich sehe deshalb keine Gefahren. Bitte um Rückmeldung, falls ich falsch liegen sollte.

    Ergebnis: Ich kann das Haus im BO-Fall frostfrei halten, und die Heizung ca. 2 Stunden pro Tag laufen lassen.

    verbringe den Abend mit Überprüfen und laden von Stirnlampen und Taschenlampen. Erster Ausschuss ist gefunden und manch ausgeleiertes Band muss ersetzt werden. Ein paar liegen schon lange mit Kabelbruch rum, da muss die Sicherung getauscht und ein neues Kabel konfektioniert werden.

    Gleichzeitig Strommessungen - der Server muss irgendwie ersetzt werden, 150W im idle sind zuviel - wenn ich mich auch ungern von 3,5TB im RAID6 mit SAS Platten trenne.

    In meinem Outlook-Kalender springt am 1. des Monats eine Aufgabe hoch: "Vorsorgegeräte laden" - das heißt die beiden Taschenlampen, die Stirnlampen, die Powerbank, das Notradio, und die beiden 12V-Akkus im Keller.