Beiträge von Tengu

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    Ich denke wenn Nahrungsmittel nicht mehr so einfach per Luftfracht oder Schiff über die Ozeane transportiert werden können kann es in vielen Teilen der Welt bereits zu einem Hungerproblem kommen.


    Der Schiffstransport wird mit Schwer- und Schwerstölen gespeist. Das ist ein übler Sud, und dreckig dazu. Sozusagen nur eine Stufe höher, als Rohöl. Nur dieser wird nicht so schnell ausgehen. Die raffinierten Leichtprodukte, wie Benzin schon eher.
    Momentan machen die Transportkosten für spanische Treibhaustomaten gerade mal 2% aus. Da gibt es noch viel Handlungsspielraum. (Aus dem Film we feed the world)
    Die Billigflieger werden wohl die Ersten sein, welchen die Flügel gestutzt werden.


    Eine weitere Front wird die Automation sein. Bereits mit heutiger Roboter- und Computerechnologie, nur konsequent angewendet, würde die Arbeitslosigkeit hier auf etwa 30% ansteigen lassen. Bei höherer Genauigkeit und einem 24/7 Betrieb müssten die Produktionshallen auch nicht auf 20°C geheizt werden. Da kaum Menschen drinnen arbeiten reicht die Hälfte.

    Interessant, sind auch die wirtschaftlichen Folgen. Ab welchem Ölpreis beginnen grosse Teile der Bevölkerung in den Industrienationen zu verarmen, und die Weltwirtschaft abzuwürgen.
    Grosse Käuferschichten werden wegbrechen, dadurch weitere Arbeitsplätze abgebaut, was wiederum auf den Konsum auswirkt.....
    Was nützen da Elektromobile, wenn dem Grossteil der Konsumenten schlicht das Geld fehlt.
    Plötzlich sind all die Shoppingmalls nur noch Geisterstädte, wegen fehlender Kundschaft, und weil Autofahren schlicht zu teuer ist.
    Kommt dazu, dass der Staat beginnt, das Benzin für wichtigere Dinge (Polizei, Landwirtschaft, Rettungsdienste und Kriege) zu rationieren.
    Dagegen war die jetzige Finanzkrise eine müde Brise.

    Folgende Ölfelder haben gepeakt:
    - Nordsee 1999 (GB) / 2000 (N) die momentane Förderung ist seither auf 50% abgesackt.
    - Cantarell (Mex.) war 2006. Decline bei 11% pro Jahr.
    - Bhurghan, grösstes Feld Kuwaits seit Ende 06.
    - Indonesien tritt aus der OPEC aus und wurde Nettoimporteur.


    Macht Euch aber keine falsche Hoffnungen auf "gigantische" Felder:
    - In der Arktis werden etwa 100-150 Mia. Barrel vermutet, bei schwierigen Förderbedingungen (vielleicht kommt da Erleichterung durch den Klimawandel). Der Jahresverbrauch hingegen hat sich in den letzten Jahren bei 30 Mia. Fass stabilisiert.
    - Kanada wollte mal den Abbau von Teersanden in der Albertaregion verdoppeln. Selbst bei einer Vervierfachung, auf 4 Mio. Barrel/Tag wird der Braten nicht fetter. Die momentane Förderungsrate liegt bei etwa 82 Mio. Barrel/Tag.
    - Um den momentanen Level zu erhalten müsste bis 2020 Ölfelder gefunden werden, welche das sechsfache Saudiarabiens entsprechen müsste.
    - CtL, bei Kohleverflüssigung wird sehr viel CO2 in die Luft geblasen.


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    wie hart ist der Peak (also wie schnell sinkt die Förderrate auf einmal) ist es ein sanftes abgleiten der Kurve oder ein steiler Abstieg

    Kommt darauf an, wie gefördert wird. Bei offshore Plattformen (Bohrinseln) muss die Förderung, wegen den hohen Betriebskosten sehr schnell gehen. Daher kann nicht das Maximum aus einem Feld genommen werden. Der Decline fällt dann auch recht steil aus (Nordsee, Mexiko).
    Auf Land liegt eine Ausbeute, mit neuesten Technologien von max. 50% durchaus drin. Aber auch da ist es eine schiere Kunst. Pumpt man zuviel Wasser ins Feld, können sich Blasen bilden, und das Öl wäre mit der jetzigen Technik verloren.
    Gerade in Saudiarabien wird momentan gestört viel Wasser, Stickstoff und CO2 in die Felder gepumpt. Das Verhältnis Öl/Wasser liegt bei etwa 1:5.

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    Da wird der Menschheit sicher etwas einfallen, und bis dahin haben wir ja noch Zeit, die Technik wird’s schon richten, wir bauen mehr KKW’s


    Und dann? Mit KKW's bekommst Du für die nächsten 50 Jahre nur Strom. Ein dickes Stromkabel für jedes Frachtschiff? Schliesslich werden über 90% aller Güter über den Seeweg transportiert.
    Was mit Düngemittel, Kunststoffen, Schmiermittel, etc?


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    Schwenk->Geopolitik: 3.WK möglich, denke aber diesmal wird er zumindest nicht in unserem Vorgarten ausgetragen. Wobei die Hauptfrage ist bleibt es bei konventionellen Waffen oder wirds atomar.


    Ich fürchte, es wird atomar. Am wahrscheinlichsten zwischen China und den USA. Aber vorher werden es sich die USA mit ihren Verbündeten vergraulen. Ein stetig sinkender Dollar, eine serbelnde Wirtschauft, Deindustrialisierung; dazu die ganzen Goldreserven vieler Länder in NY parkiert. Da wäre eine Enteignungsaktion seitens der USA die logische Konsequenz, um den American Way of Life aufrechtzuerhalten.

    Nachtrag:


    Über PeakOil gibt es etliche Bücher. Auch in deutscher Sprache:



    - Ausgebrannt von Andreas Eschbach. Ist ein SF-Roman mit einer Einführung zum Thema.
    -http://%22http//www.amazon.de/…2%22&tag=httpswwwaustr-21 von Wolfgang Gründinger
    - http://%22http//www.amazon.de/…1%22&tag=httpswwwaustr-21 von Jeremy Leggett, Anne Emmert, und Heike Schlatterer



    Dann noch im Internet:
    http://www.peakoil.de/FrameShell.htm
    http://www.energiekrise.de/


    und das PeakOil Forum
    http://www.peak-oil-forum.de/phpBB2/index.php

    Lebensstil wie Deine Grosseltern?
    Das würde bedeuten, dass etwa 4 Mia. Menschen verhungern müssten, weil unsere Landwirtschaft in diesem Stil kaum aufrechterhalten liesse. Andererseits wurden mit Agrarsubventionen und Dumpingpreise von Seiten us-amerikanischer und europäischer Agrarunternehmen die Landwirtschaft des Südens ruiniert. Ausnahme Argentinien und Brasilien. Diese müsste wieder mühsam aufgebaut werden.
    Problematisch hierbei ist die erdölbasierte Agronomie, nicht nur in Form von Treibstoffen für Traktoren und Transportmittel. Gerade in südlichen Ländern werden Bewässerungspumpen mit Dieselmotoren angetrieben; und von petrochemischen Produkten, wie Düngemittel, und Schädlingsbekämpfungsmittel wollen wir schon gar nicht reden.
    PeakOil war IMHO 2006! Jedenfalls bei der konventionellen Ölförderung. Diese konnte drei Jahre nicht weiter gesteigert werden. Mit den kanadischen Ölsanden konnte man das Plateau um weitere zwei Jahre verlängern. Doch der hohe Ölpreis löste dann die Wirtschaftskrise aus.
    Es war der Ölpreis, Harry


    Es gibt da drei Scheidungspunkte, welche man kennen sollte.
    Um 1967 bis 1970 herum war das Maximum der Entdeckungen neuer Ölfelder.
    Mitte 1980'er Jahre wurde dann mehr Öl verbraucht, als neues Entdeckt wurde.
    Und 2006 war wohl der entgültige Peak.


    Fakt ist, unsere Zivilisation muss sich gewaltig umstellen. Zusammen mit dem Klimawandel, der zunehmenden Automatisierung, und der dadurch resultierenden Abschaffung der Erwerbsarbeit muss die Systemfrage zwingend gestellt werden.

    Ich sage nur Geldmangel.
    http://www.heise.de/newsticker…rungslos--/meldung/138232
    oder
    http://www.krusenstern.ch/russ…ass-veraergert-den-kreml/
    und
    http://www.handelsblatt.com/te…genes-gps-ins-all;1370315


    Wobei das Handelsblatt die Abschaltmöglichkeiten von GLONASS durch die Russen nicht erwähnt.


    Wer denkt, das GPS-Signal sei sicher, und Galileo lasse sich nicht durch das Pentagon abschalten, könnte seine böse Überraschung erleben.
    http://www.heise.de/newsticker…pfaenger--/meldung/117066


    http://www.heise.de/newsticker…-Abkommen--/meldung/93424


    Also, IMHO sollte man sich im Ernstfall nicht aufs Navi verlassen und altes Kompass und Kartenlesehandwerk dürfte immer noch die erste Wahl sein.

    Richtig, trinken würde ich nur frisches Regenwasser, direkt von meiner Zeltplane, nach einer Stunde Regenzeit.
    Kommt das Regenwasser hingegen vom Hausdach in eine Zysterne, würde ich es abkochen.
    Ihr wisst ja, was die Vögelchen auf so ein Hausdach abladen können...

    Wer sagt denn, wenn das Durchschnittsklima, sagen wir um 4-5°C in den nächsten 100 Jahren ansteigt, dass gleich Palmen nördlich der Alpen wachsen?
    Ich meinerseits glaube viel eher daran, dass das Klima dann chaotischer verläuft. Hitzewellen folgen auf sibirische Kälte im Winter.
    In den letzten 30 Jahren konnte ich den Klimawandel in den Alpen Anhand der steigenden Schneegrenze beobachten.
    Ein langsamer Prozess. Längerfristig müssen wir uns auf eine Völkerwanderung von rund einer Milliarde Menschen gefasst machen, welche in Küstennähe leben.
    Schmilzt das Grönlandeis, steigt der Meeresspiegel um 6-7 Meter und holländische Wohnwagen werden sämtliche Campingplätze Europas überfluten.
    Leider ist der Zustand des Grönlandeises alles andere als gut.

    Wenns kalt war, hatten wir im Militär den Poncho angezogen und darunter mit dem Notkocher den Hintern geheizt. Nur einschlafen lag nicht drin.
    Hatte letztes Jahr einen unbenutzten Kocher mit Pfanne im Liqshop für etwa 20 sFr gekauft.
    Wurden mal angeschafft und gingen nach dem Einlagern ins Zeughaus vergessen.

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    Ach wie süss: die BRD mit Ihrer putzigen Bundestagswahl als Zünglein an der Weltkrise?


    Da liegst Du leider falsch. In DE läuft die momentan teuerste Wahlkampfveranstaltung. Die Milliarden, welche in marode Banken und in Opel reingebuttert werden sind nur für den Wahlkampf.
    Scheissegal, ob man danach die MwSt bei Euch auf 25% erhöht. Auch Egal, wieviele bei Opel nach den Wahlen ihren Job verlieren.
    Die Scheinnormalität muss bis nach den Wahlen gehalten werden, koste was es wolle.
    Es geht nur darum, dass das Stimmvieh glaubt, der Bundestag tut etwas gegen die Krise. Schliesslich soll das Kreuz auf dem Wahlzettel an der richtigen Stelle sein.

    Interessant wird die Zeit gegen Ende dieses Jahres. Mal sehen, wieviel von der UBS, das ist so etwa die schweizerische HRE, noch übrigbleibt. Wieviel von Opel nach den Bundestagswahlen.
    Und wie lange können noch Milliarden in dieses Kasino reingepumpt werden? Vielleicht schmieren Ende 09 schon die ersten Länder, wie Britannien, Irland, Polen, Ungarn und die Baltischen schon ab.
    Vor allem Österreich ist dort dick im Hypothekengeschäft drinnen, und sind daher nah am Strudel.
    Gut, die meisten sind kleinere Länder. Und wie wirkt sich das auf die EU aus?
    Und was ist mit der Defizitbegrenzung von Maastrich?

    Blasenökonomie. Man flüchtet, seit Ende der 80'er, von einer Blase zur nächsten, noch grösseren.
    Immoblase 89, Asienkrise 98, Dotcom um 2000, jetzt Hypothekenblase. Die nächste ist schon vorprogrammiert. Die Staatsschuldenblase als momentan grösste und was dann?
    Zusätzlich ein Anstieg des Ölpreises auf 65$. Diesmal offenbar ohne Spekulationen. Man musste ja Gelder aus den Rohstoffmärkten abziehen, um die Immobilienlöcher zu stopfen und abwanderndes Kapital zu bezahlen.
    Ich denke, dass immer, wenn die Weltwirtschaft anzieht, dieser beginnende Aufschwung durch ein parallel steigender Ölpreis abgewürgt wird. Sozusagen einen ähnlichen Verlauf haben könnte, wie der Decline der Ölförderung.

    Analog oder Digital ?


    Analog: Auf säurefreies Papier. Dieses hält theoretisch mehr als 200 Jahre; ansonsten ist nach etwa 50-80 Jahren Schluss.


    Digital: Hat jemand von Euch schon mal einen vollgespeicherten USB-Stick ein paar Jahre nicht liegengelassen? Wenn ja, waren die Daten vollständig?
    Ein weiteres Problem ist die rasante Entwicklung. CD's verschwinden langsam und auch die Tage der DVD scheinen gezählt; von Disketten zu schweigen.
    Verheerender sieht es mit den Datenformaten aus. Alle zehn Jahre muss das Ganze umkonvertiert werden. Qualitätseinbusen sind nicht ausgeschlossen.
    Ein Langzeitsarchivierungskonzept muss jeder selbst ausarbeiten.