Beiträge von supi

    Nachtrag: @ Lesane


    Das problem ist weniger das Produkt im Supermarkt mit dem Bio-Label, sondern was hinter diesem Bio-Label steht. Jedes Bio-Label hat seine eigenen Regeln und Vorgaben die von den Produzenten eingehalten werden müssen. Schaut man sich diese Vorgaben einmal genauer an, so kommt da oftmals sehr schnell "integrierte Produktion" (soviel künstliche Dünger wie nötig, so wenig wie möglich etc.) heraus.


    Das kann man nicht pauschalisieren, aber sich nur auf ein bedrucktes Stück Papier zu verlassen, ist auf einen Marketing Gäg reinzufallen. Man muss sich informieren was dahinter steckt, sonst geht das nicht.


    Gruss

    :grosses Lachen:


    Das grüne Öko-Gewissen beruhigen, aber im Supermarkt Bioprodukte einkaufen....


    Leute mal ehrlich: Der Witz ist gut. :lachen:


    Das sag ich als Gärtner und Landwirt, der sich mit dem Thema intensiv beschäftigt!
    Ich habe Feunde die sind Demeter Bauern und Gärtner, wenn man bei denen aushilft sieht man was wirklich "Bio" ist (vergessen wir mal die diversen Regentänze).
    Es gibt Bio-Label auf dem Markt, die sind eine Beleidigung für die Bezeichnung Bio, und wenn Bananen ein Bio-Label haben kann ich nur mit dem Kopf schütteln und AUA schreien.


    Mal abgesehen davon ob Lagerhaltung, dessen Volumen grösser als 2-3 Wochen ist, Sinnvoll ist oder nicht...
    Es geht um Haltbarkeit zu einem vernünftigen, möglichst günstigen Preis, da das direkten Einfluss auf die einlagerbare Menge hat.


    Versteht mich nicht falsch, meinen eigenen Garten führe ich so biologisch wie möglich, was aber nicht heisst das ich bei Bedarf nicht auf Kunstdünger zurückgreife (Kalkammonsalpeter z.B. ist ein hervoragender Dünger). Auf Spritzmittel versuche ich ebenfalls zu verzichten, da gibt es genug Alternativen.
    Beruflich im Gewächshaus in der Zierpflanzenproduktion sieht das wieder anders aus. Um da Pflanzen zu produzieren die auch gekauft werden ist chem. Pflanzenschutz kaum verzichtbar (2014 werden da EU-weit viele Mittel verboten, das wird eine interessante Zeit). Ganzkörperschutzanzug und Vollmaske sind da Mindestanforderungen.


    In der konventionellen Landwirtschaft/Lebensmittelproduktion hat sich in den letzten 10 Jahren viel getan, Stichwort integriertet Anbau. Der Bauer hat einfach nichtmehr das Geld nach dem Prinzip "viel hilft viel" zu düngen oder zu spritzen. So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Allein mit Bio ist eine Grundversorgung der Bevölkerung einfach nicht möglich.


    Also lasst die Kirche im Dorf und zieht dieses lächerliche Bio-Mäntelchen aus. Viel wichtigerals Bio zu kaufen ist es möglichst Bio-vertretbar zu leben, womit ich nun nicht nur Bezug auf Lebensmittel nehme.


    Wer Wert auf Bio "Saatgut" legt macht sicherlich nichts verkehrt, und hier ist auch der höhere Preis gerechtfertigt. Die Kulturpflanzen sind nicht verzüchtet und in der Regel auch stabieler als Hybrid-Saatgut. Das zu vertiefen würde den Rahmen jetzt aber doch sprengen.


    Abschliessend bleibt zu sagen: Wenn Bio kaufen, dann richtig Bio kaufen. Für den täglichen Bedarf ist das ok, ob das für einen Notvorrat aber sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt.


    Gruss

    Eigentlich hiess der Thread zwar



    Vieleicht sollte man ihn in Gummi, Latex und Co umbenennen. :Cool:



    Jeder Rettungs-Assi oder Feuerwehrler dürfte hunderte solcher Story´s drauf haben.
    Die Lehren aus solchen Vorkommnissen sind sicher erwähnenswerter als das Geschehen selbst.


    Bei Grossereignissen ist der wichtigste Ausrüstungsgegenstand ein ordentlicher Spaten, und damit meine ich keinen Klappspaten. Diese Lehre habe ich nach dem "Hickser" auf die harte Tour in Indonesien gelernt, keine Ahnung wieviele 100m^3 ich da mit dem Klappspaten bewegt habe (kam etwa 48h später dort an... lange Geschichte die nicht vertieft werden muss). Nebenbei gab es noch die Erkenntnis das man sich niemals nie nicht auf den Nachschub durch andere Organisationen verlassen soll, auch wenn das so abgesprochen war.
    Im Kosovo war es (´99) die Erkenntnis das man auf das 2. Paar Stiefel verzichten kann, da diese nur Platz für Muni wegnehmen. Muss auch nicht vertieft werden.


    Ich hatte 2 mal aterielle Blutungen zu versorgen (Fahrrad meet´s Leitplanke und Spiel und Spass mit dem Fichtenmoped). Einmal mit dem Gürtel und einmal mit dem Unterhemd (das war das sauberste was ich an hatte) abgebunden (war nötig, Freiwillige vor die mir beweisen wie man eine grössere, ausgefranste Wunde mit aterieller Blutung mit nem Druckverband zu bekommt). EHK lag jeweils ca. 150m weit weg. Ich werde es trotzdem nicht andauernd mit mir rumschleifen (ca. 1,5l Volumen, 1,6kg schwer... ist das gleich das ich nehme wenn ich auf Tour gehe).


    Handschuhe waren beide Male Fehlanzeige. Solange der verunfallte nicht aussieht wie die wandelnde TBC, Hepatitis, Cholera, Pest und HIV ist das Risiko "relativ" gering sich etwas einzufangen.
    Im Ernst: So lange man nicht selbst eine offene (also eine frische, blutende) Wunde an den Händen hat ist die Ansteckungsgefahr relativ gering. Kleine Kratzer in der Hautoberfläche zählen nicht. Die Hände sollte man sich allerdings dann doch schleunigst waschen und desinfizieren.
    Handschuhe sind gut, müssen aber nicht unbedingt sein und sollten auch kein Hindernisgrund zur Hilfe sein.


    Gut wenn man sie hat, wenn man keine hat.... "wat mut dat mut" sagt der Friese.


    Für alles andere langen die 3 Pflaster im Geldbeutel.


    Gruss



    P.s. Bin seuchenfrei, stubenrein und kinderlieb.
    P.s.s. Entsprechende und diverse Kurse, teils mit, teils ohne Zertifikat sind absolviert.

    Hallo,


    sofort kaufen!


    Frag doch einfach mal beim Landwirtschaftsamt was so die gängigen Preise sind.
    So einen günstigen Preis habe ich bisher 2 Mal gehört.


    Gruss

    Hallo,


    Auf den Gesamtertrag und die Kartoffelgrössen bin ich gespannt.


    Bitte bei Vorliegenden Ergebnissen inständig um ausführlichen Bericht.
    Auf explizites Verlangen bin ich bereit das Rezept für meinen preisgekrönten Kartoffelsalat herauszugeben.


    Gruss

    Hallo,


    auf jeden Fall ist die Bauweise interessant.
    Ich würde gerne mehr Bilder sehen in Bezug darauf wie die Wände zusammengefügt sind, die Wandstärke/Isolierung etc. Dünnes Stangenholz gibt es eigentlich immer im Überfluss.


    Beim Alter würde ich etwas höher greifen, etwa 6-8 Jahre, in Bezug auf den Zustand des Bauholzes und des Bewuchses des Daches.
    Die Hütte wird definitiv genutzt, wenn nicht regelmäßig, dann aber doch im Abstand von einigen Wochen worauf der umliegende Bewuchs schließen lässt.
    Ein Nachbar hatte mal so eine ähnliche Datscha. Der örtliche Jäger war zwar angepisst, konnte aber nichts machen, diesbezüglich ein kleiner Verweiss in das örtliche Baurecht welches sogar von Bundesland zu Bundesland (D) verschieden ist (in Baden-Würtemberg sind es glaube ich 16m^3 umbauter Raum, ohne Fundament und Wärmequelle die genehmigungsfrei baubar sind, ist aber schon ein paar Jahre her).


    Warum sollte er (ich Tippe auf Rentner mit ausgeprägtem Spieltrieb, ca 70 Jahre) auch abschliessen? Was abgeschlossen ist zieht Vandalen an die denken es sei was zu holen. Auf die Art muss er max. ein paar Bierflaschen entsorgen die die örtliche Dorfjugend liegen gelassen hat...


    Auf jeden Fall kann der Bauherr etwas. Wie gesagt, mehr Bilder wären schön.
    Ich denke nicht das "Er" etwas dagegen hätte wenn sich jemand die Hütte genauer anschaut, das passt nicht zum Typus Mensch der solch eine Hütte baut. Kannst ja ne Flasche Wein stehen lassen mit ein paar freundlichen Worten.


    Gruss



    P.s. Mit was hat er wohl die Rückwand vor Feuchtigkeit geschützt, und wie hat er die Wände aufgebaut.... Fragen über Fragen

    Das wichtigste hast du vergessen :face_with_rolling_eyes:


    Welchen Pflanzabstand planst du, und in welcher geometrischen Form möchtest du sie pflanzen (Reihe, Dreieck oder Viereck)?


    Willst du ehr eine Plantage oder doch lieber ehr einen Freizeitgarten?


    Sie abwechselnd zu pflanzen ist keine schlechte Idee, allerdings solltest du bedenken das du sie auf keinen Fall enger pflanzen solltest damit sie sich nicht gegenseitig behindern. Das bei den Niederstamm nach 15 Jahren der Ertrag etwas zurück geht stimmt schon, allerdings kann man junge Triebe aufokulieren und den Baum dadurch verjüngen. Kaputt gehen sie auf jeden Fall nicht. Ich kenne Niederstamm-Apfelbäume die über 30 Jahre alt sind.
    Welche Sorten hast du den? (Unterlage und Edelsorte)


    Pass auf das du die Bäume beim einpflanzen nicht zu tief einpflanzt. 60x60x60 hört sich für mich schon seeeehr grosszügig an, ich weiss allerdings auch nicht wie gross der Wurzelballen ist.
    Wenn du nicht Massen an Wühlmäusen hast kannst du das Netz vergessen. Sollten Hasen vorhanden sein ist es wichtig sie einzuzäunen.


    Gruss supi

    @handyman: Freut mich das meine Ausführungen und Erklärungen verständlich sind und soweit passen. Ich halte es für wichtig das Aussagen von zweiter, unabhängiger Seite kontrolliert werden, unbewusste Fehler oder Verständnisfehler können sich leicht einschleichen. Danke.


    Ich hielt die Fermentierung mit EM immer für einen Prozess während des Kompostierungsvorganges, oder vieleicht besser ausgedrückt um eine Vorstufe vor der eigentlichen Kompostierung. Im Prinzip ist das ja wie die Herstellung von Sauerkraut oder auch Silage. Ich ging davon aus, das die Umsetzung durch Milchsäurebakterien unter Luftabschluss den anschliessenden Kompostierungsvorgang beschleunigt wird und die Nährstoffe besser pflanzenverfügbar werden.


    Habe ich das richtig verstanden? Du bringst das fermentierte organische Material (der Begriff Kompost wäre in diesm Zusammenhang wohl irreführend) direkt nach der Fermentierung auf dem Beet aus?!?
    Das anschliessend ca. 2 Wochen gewartet werden muss bis gepflanzt/gesäät werden kann ist klar. Was für einen pH-Wert hat das Material den dann? pH 5-6?
    Das hat sicherlich einen guten/abtötenden Effekt auf die Unkräuter und Schadpilze.
    Wie sieht es den mit dem langfristigen pH-Wertt aus? Wenn genug Kalk frei im Boden verfügbar ist sehe ich da keine Probleme, sobald der Boden allein schon eine Tendenz zum sauren Milieu hat dürfte es problematisch werden.


    Schön das es hier jemanden gibt der das schon ausprobiert, und praktische Erfahrungen damit hat. Nimm es mir nicht übel, aber ich bleibe trotzdem skeptisch.



    Gruss supi

    Massenwirkungsgesetz ... Komplexbildungskonstante .... Komplexverbindung in Tabellenwerken...


    Bin ich froh das ich mich nicht jeden Tag mit dem Kram rumärgern muss.



    ..."heftig" reagiert ...


    Ich habe viele Jahre in einem Endverkaufsbetrieb, incl. Kundendienst direkt beim Kunden gearbeitet. Es gibt Menschen die dürfte es garnicht geben, und die gibt es sogar reichlich :verärgert:.


    kleines Bsp.: Einem Kunden haben wir 3 Feigenbäume geliefert (60.- Stk.). Nach dem 2. Rücklauf haben wir Sie persöhnlich hingebracht um zu sehen wie der es geschafft hat die anderen in Rekordzeit zu killen. Was soll ich sagen... die Frau des Hauses hatte sonst nur Hydrokultur... :grosses Lachen:
    Diagnose: Versäuft



    Wenn es jemanden interessiert kann ich ein Grundrezept zusammenstückeln um aus Kompost ein brauchbares Topfpflanzenkultursubstrat zu machen. Das Grundprinzip ist immer gleich, nur für die Feinheiten (pH-Wert, Nährstoffe, etc.) bräuchte man eigentlich eine Bodenanalyse.
    Steht aber auch in jedem brauchbaren Hobby-Gärtner-Buch.


    Gruss supi

    Oje, was habe ich mir da eingehandelt :grosses Lachen:


    @firepot
    Ich glaube du hast da was falsch verstanden, ich habe dieses Gartenbaustudium nicht beendet, weil mir die Statistik und das Versuchswesen das Genik gebrochen haben.
    Ich bin Gärtner-Geselle, mehr nicht.


    Was ich geschrieben habe sollte in grundzügen zumindest, jeder Gärtner eigentlich wissen, wenn er in der Schule aufgepasst hat.


    In wieweit Schwermetalle und Huminstoffe Komplexe bilden, und in welcher Löslichkeit sich diese befinden übersteigt mein Wissen. Das dürfte eine Frage sein die selbst für Chemiker und Biochemiker nicht einfach, geschweige den pauschal zu beantworten ist. Schwermetalle haben ja auch verschiedene Eigenschaften.
    Die Untersuchungen auf die du dich beziehst sind mir nicht bekannt. Es mag durchaus sein das in den Früchten keine bzw. nur minimale Schwermetallkonzentrationen zu finden war, aber verlassen würde ich mich "auf Dauer" nicht darauf.
    "Mist" werden die sicher nicht gebaut haben, sonst hätten andere ihnen ihre Forschungsergebnise längst um die Ohren gehauen. Es gibt nichts schlimmeres/schöneres als Wissenschaftler die sich zanken.
    Fakt ist, das sich in unseren Breiten kein echtes Terra Preta wie es im Amazonas vorkommt entwickeln kann, da bei uns die Mineralisierung der Huminstoffe relativ schnell abläuft. Wie oben geschrieben sind die einzigen Böden mit einem deutlichen Plus an Humuszuwachs Moore. Bei jedem anderen Boden, und besonders gilt dies für bearbeitete Böden nimmt der Humusanteil bei nicht ständiger zuführung von organischem Material ab. Durch diese Abnahme der Huminstoffe würden die in komplexen gebundenen Schwermetalle iergendwann wieder frei, und damit pflanzenverfügbar.
    Ich lasse mich gern belehren wenn ich hier auf dem Holzweg sein sollte. Kurz gesagt würde ich mich nicht darauf verlassen das auf Dauer nicht doch Schwermetalle in der Frucht auftauchen. Wer kann das schon mit Hausmitteln untersuchen ob das Gemüse etc. unbedenklich ist.
    Ich gehe da lieber auf nummer sicher, besonders dann wenn ich nicht weis wer das alles liesst, wenn ich soetwas in einem Forum schreibe/diskutiere. Zum schluss fängt iergendeiner an sich einzubilden er könne bedenkenlos auf einer Sondermülldeponie Gemüse ziehen da er auf der Fläche ja schon seit einem halben Jahr Terra Preta Erde hat :peinlich:.


    Zum Thema Bauernfängerei.... ich habe da um Zeit zu sparen wohl etwas zu sehr pauschalisiert. :nono: (ein dudu für mich)
    Diese EM (effektive Mikroorganismen) die von den genannten vertrieben und beworben werden haben sicherlich eine positive Wirkung auf den Kompostierungsvorgang. Auch kann ich mir, ohne die genaue Wirkungsweise dieser EM zu kennen, deren Einsatz in einem grösseren Massstab, wie in einer Kläranlage, gut vorstellen. In Kläranlagen werden seit mind. 30 Jahren Mikroorganismen eingesetzt, insbesondere um die Vorgänge zu beschleunigen.
    Die Frage die sich mir stellt ist jedoch ob es sich für Tante Erna und ihr Gärtchen lohnt.
    Im Kompost gibt es Mikroorganismen genug. Das ist ein sehr dynamischer Prozess, abhängig vom Pflanzenmaterial, von der Temperatur und von einigem mehr. Durch die zugabe dieser EM wird der Prozess beschleunigt.
    Schön und gut, aber ist das den überhaupt nötig? Solange ausreichend Platz zum kompostieren vorhanden ist hat man meiner Ansicht nach Zeit genug. Man kann den Kompost ja einmal oder auch zweimal mit EM impfen um das Bodenleben zu verbessern, aber zur Verkürzung des Kompostierungsvorgangs lohnt es sich meiner Meinung nach nicht. Alle Mikroorganismen die in einem Kompost überzählig sind oder welche die momentane Temperatur nicht vertragen gehen unweigerlich innerhalb kurzer Zeit kaputt.


    Wem es nur darum geht den Kompostierungsvorgang zu beschleunigen kann sich auch einen Thermokomposter holen. Den Biolan 220 habe ich selbst und kann ihn empfehlen (der hat gerade allein durch Zersetzungsprozesse 50Grad). Da fliegen alle organischen Abfälle rein, incl. Fleischreste excl. Fäkalien.
    Wer die Zersetzung in seinem Kompost zu hause beschleunigen möchte kann einfach Harnstoff, Hornspäne oder ähnliches, stickstoffhaltiges zuführen. Dadurch wird das C:N-Verhältnis verringert.
    -> weites C:N-Verhältnis = langsame Kompostierung (z.B. wenn viel holziges drin ist)
    -> enges (C:N-Verhältnis = schnellere Kompostierung (z.B. Grünschnitt bei ausreichender Belüftung)


    Wer EM oder seine Konkurenzprodukte ausprobieren möchte oder daran glaubt kann das tun. Schaden wird es sicher nichts, aber ob es wirklich den Kick gibt kann ich weder beurteilen noch garantieren. Ich habe hierzu keine Untersuchungen oder Versuchsauswertung in der Hand gehabt, oder auch nur davon gehört.



    Was die Fäkalien betrifft gibt es da ein recht gutes Buch in dem vieles verständlich beschrieben und erklärt wird. Auch auf Seuchenschutz, Hygiene etc. wird eingegangen.


    Kompost-Toiletten - Sanitärtechnik ohne Wasser, von Wolfgang Berger und Claudia Lorenz-Ladner (Hrsg.). ISBN:978-3-936896-16-9 (Ökobuch-Verlag)
    Kostet ca. 30.-


    Gruss supi

    @firepot:


    Kein Thema, immer her damit, was war falsch? Auch gerne als PM oder in Form von einem Link.


    Wie oben erwähnt bin ich vom beschmutzten Paoier mit Stempel drauf Gärtner. Über Chemie weiss ich was ich wissen muss und was vom Abi und vom Studium hängen geblieben ist (7 Prüfungen vor dem Dipl. Ing. Gartenbau hat es mich erwischt), und das alles ist schon einige Zeit her.



    Was mir gestern völlig entfallen ist war der Hinweis auf die Literatur:


    - Gut lesbar und einfach verständlich: Holger Seipel: Fachkunde für Gärtner (Buch aus der Berrufsschule mit Basiswissen)
    - Spezialwissen über Boden und Bodenkunde: Scheffer/Schachtschabel: Lehrbuch der Bodenkunde (spezifisches Fachwissen, haben die wenigsten Ingeniöre im im Schrank stehen)


    Gruss supi

    Fortsetzung:


    Weiter geht es:


    Woraus bestehen die Besonderen Eigenschaften von Terra Preta?


    Zum einen aus dem hohen Humusgehalt der einerseits wie oben erwähnt viele Nährstoffe puffern kann und selbst durch die Mikroorganismen zu pflanzenverfügbaren Nährstoffen mineralisiert wird (vergessen wir mal die Bodenauflockerung und das bessere Wasserhaltevermögen).


    Die Holzkohle hat ein hohes Wasserhaltevermögen. Was aber in diesm Zusammenhang viel wichtiger ist, ist das sie sehr porös ist und eine extrem grosse Oberfläche (nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich) bietet auf der sich Bakterien und diverse andere Mikroorganismen ansiedeln können. Die Mikroorganismen erhöhen den Gehalt an Bodenlebewesen, die wie bereits erwähnt, wichtig für das Pflanzenwachstum sind, beschleunigen die Mineralisierung und dienen selbst bis zu ihrem Absterben als Nährstofflager/Speicher. Ein weiterer Aspekt der Holzkohle ist das sie duch ihre Poren die Belüftung des Bodens verbessert, der sogenannten Bodenluft. Wurzeln sterben ohne Sauerstoff ab.


    Die Keramik hat ebenfalls eine grosse Oberfläche und ein noch besseres Wasserhaltevermögen als die Holzkohle, allerdings hat sie eine geringere Oberfläche. Ich persöhnlich gehe davon aus das sie ehr kosmetisch vorhanden ist, die Krüge zerbrachen eben und die Wasserspeicherfähigkeit war ein zusätzlicher Effekt.



    Man kann also festhalten:
    Terra Preta ist ein hervorragender Nährstoffpuffer (Humus und Holzkohle).
    Ich vergass oben zu erwähnen das die Holzkohle auf molekularer Ebene wie Huminstoffe oder Bodenkoloide negativ geladen geladen ist und neben ihrer grossen Oberfläche ein guter Nährstoffpuffer ist.


    Sie hat ein gutes Wasserhaltevermögen (Pflanzenbewässerung) und trotzdem hohen Wassergehalt eine gute Belüftung.


    In anderen Worten geht nichts vorhandenes verloren.
    K+ und P+ -Ionen werden im Humus und Kohle gepuffert.
    Nitrat und Nitrit die eine negative Ladung haben werden in den Mikroorganismen zwischengelagert. Das Nitrit das eigentlich pflanzenschädlich ist wird übrigens im gleichen Vorgang von Mikroorganismen in pflanzennützliches Nitrat umgewandelt.


    Kurzum, ein nahezu perfektes Kultursubstrat.



    Zum Thema Fäkalien:


    Menschliche Fäkalien müssen bevor sie ausgebracht werden können erst gut vergoren sein. Einfach direkt vom Donnerbalken kann/sollte man es nicht benutzen (Urin ist da eine andere Sache). Die Biologie die da dahinter Steckt ist sehr komplex. Kurz gesagt brauchen die Fäkalien Zeit zum reifen und zur vollständigen Umsetzung. Die Gefahr das für Menschen ungesunde Bakterien auf Lebensmittel gelangen ist zu hoch. Weshalb hat man wohl schon in der Antike spezielle Kloaken gebaut. Später ging dieses Wissen wieder verloren mit dem Resultat das man die Pest am Hals hatte. Fäkalien müssen mindestens 2, besser 3 Jahre kompostiert werden. Dies ist auch nicht mit Klärschlamm aus der Kläranlage vergleichbar. Dort läuft dieser Prozess beschleunigt ab. Euch sind doch sicher schon die Gärtürme aufgefallen.


    Rinder- und Schweine-Mist werden auch nicht sofort ausgebracht, sondern werden erst zwischengelagert. Umgangssprachlich spricht man davon, das er zu scharf sei (Mist wirkt zum teil ätzend... siehe die Benutzung von Urin beim Gerben). Auch wird es zu Kulturbeginn auf dem Feld ausgebracht. Bis zur Ernte ist es dann von den Bodenlebewesen längst umgesetzt worden. Auch befindet sich in deren Mist nicht die gleichen agresiven Bakterien wie bei uns.


    Als kleines Beispiel hierfür: Was gibt die schlimmere Entzündung? Der Biss eines Hundes oder der Biss eines Menschen? Der Biss des Menschen ist schlimmer, da wir die gefährlichewren Bakterien im Mund haben. Was glaubt ihr kommt am anderen Ende raus.



    Ganz kurz zu den Schwermetallen die in Terra Preta keine Rolle spielen sollen:
    Die Holzkohle wirkt wie Aktivkohle die zu nichts anderes als mit Dampf gereinigte Holzkohle ist. Natürlich wird ein Teil der Schwermetalle aufgenommen, aber es garantiert keiner das es auch sicher drin bleibt. Wenn sie gesättigt ist gibt es wieder freie Schwermetalle. Wenn sie aus der Kohle verdrängt werden weil andere, stärker positiv geladene Ionen kommen (Mg++ um ein Bsp. zu nennen) hat man sie wieder in der Bodenlösung/Bodenwasser. Eine andere Möglichkeit ist eine pH-Veränderung im Boden, z.B. weil man um K und P zuzuführen Asche (das ist übrigens ein Affe mit Skalpell in der Hand bei der Blinddarm-OP) verstreut, oder ein stärkerer Regenguss.
    Der pH ändert sich und .... Überraschung da sind die Schwermetalle wieder. Ein solcher Vorfall in der Kulturperiode genügt und man vergiftet sich. Schwermetallvergiftungen sind nicht angenehm habe ich gehört. Eine mit Schwermetallen verseuchte Erde wird niemals wieder zu einer nutzbaren Kulkturerde.
    Wer ein Bakterium entdeckt das Schwermetalle im Boden, alternativ Öl (vergesst das Zeug das die Amis im Golf von Mexiko eingesetzt haben, das ist den Teufel mit dem Belzebub austreiben) oder gar radioaktive Stoffe sicher zersetzt hat ausgesorgt.


    Gruss bzw. gute Nacht
    supi

    Ok, probiere ich es mal.....


    Hinweis zum Beginn: Ich vereinfache, lasse weg und erhebe keinen Anspruch auf 100%-ige Richtigkeit bzw. Allwissen. Sollte iergendwo ein Denkfehler/Fehlerhaftes Wissen enthalten sein ist jeder der es besser weiss herzlich eingeladen etwas beizutragen oder zu verbessern (gerne auch mit Quellenangaben). Es ist eine vereinfachte Erklärung und keine wissenschaftliche Abhandlung, diese würde den Rahmen sprengen.


    Vor 12-14 Jahren habe ich das erste mal von Terra Preta gehört und habe dieses Thema seit damals passiv verfolgt. Die Herren Eierköpfe streiten sich seit dieser Zeit wie nun genau Terra Preta entstanden ist und wie sie nun ihre Eigenschaften genau erhalten haben, bzw. was deren Eigenschaften den eigentlich genau sind. Es gibt da einige Theorien, aber von einem Prof. für Bodenkunde habe ich folgendes eingetrichtert bekommen.


    Basiswissen:
    Erde besteht aus Huminstoffen und Bodenkoloiden.
    -> Huminstoffe = org. Material mit einer grösse von 0,002mm und kleiner
    -> Bodenkoloide = mineralisches Material in einer grösse von 0,002mm und kleiner und vom Ausgangsgestein abhängig


    Huminstoffe und Bodenkoloide haben eine negative Ladung, sodass sich K+ und P+ (Kalium und Phosphor -Ionen) anlagern können. Diese Anlagerung von im Bodenwasser (Bodenfeuchtigkeit) enthaltener, überschüssiger Nährstoffe (die nicht direkt von den Pflanzen aufgenommen werden) bezeichnet man als Nährstoff-Puffer bzw. als Puffervermögen. Huminstoffe haben im Schnitt ein grösseres Puffervermögen. Die Pflanze holt sich bei Bedarf was sie braucht (wie das geht, Absonderungen der Wurzel etc. ist ein Thema für sich).


    Der pH-Wert des Bodens hat einen Einfluss auf das Puffervermögen.


    Jetzt kommt der Moment, wo der Frosch ins Wasser rennt. - > Die Theorie beginnt.


    In den Berichten wird immer erwähnt wie dick diese Terra Preta Schicht ist und das sie "wächst".
    Die humose Oberschicht des Bodens wird übrigens H 0-Horizont (H-null) genannt und kommt z.B. im Wald oder bei Rasenflächen vor. Bei bearbeiteten Flächen wird der H 0 -Horizont immer bei der Bearbeitung in den für die Pflanzen nutzbaren Tiefenbereich eingearbeitet, oft als A-Horizont/AH-Horizont bezeichnet .


    Die einzige Möglichkeit das eine Humusschicht wächst ist die, das Humus schneller gebildet wird als das dieser mineralisiert.
    Mineralisation bezeichnet man die weitere Zersetzung der Huminstoffe in ihre Ausgangsbestandteile (Ca, N, P, K, ... etc.), in anderen Worten sie werden in ihre anorganischen Bestandteile zerlegt.


    Dies kann nur geschehen wenn entweder viel Humus nachgeliefert wird (wo soll der in einem Kreislauf ohne zufuhr herkommen) oder in einem moorigen bzw. anmoorigen Boden, einem Boden also der so nass ist das die Mineralisation und die Verrottung aufgrund des fehlenden Sauerstoffs stark reduziert ist.


    Im Amazonasgebit mit seinen täglichen Regengüssen ist ein mooriger Boden der Normalzustand. Ausnahme: Der Humus wird weggeschwemmt.
    Sobald der Boden bearbeitet wird, wird dieser belüftet und die Mineralisation beginnt. Resultat: Nach ein paar guten Jahren ist der Boden verbraucht. Der Humus ist verschwunden und mit ihm der Grossteil der Bodenlebewesen (kleinlebewesen wie Würmer bis hin zu Bakterien) mit ihm.
    Keine Bodenlebewesen = keine Durchmischung im Boden, weniger Luft, weniger Nährstoffe die für die Pflanze verfügbar sind ect.. Das übliche Problem der Landwirtschaft in diesen Gebieten.
    1cm Torf der in einem Moor gebildet wird kann bis zu 10 Jahre Entstehungszeit benötigen (nur mal so zum Vergleich).



    So, nun zum eigentlichen Thema: Terra Preta


    Aus was besteht das Zeug: Grob gesagt aus Humus, Holzkohle und Keramikbruchstücken.


    Wie kann ich sowas selbst mischen? Man nehme etwas Mutterboden (sprich, was halt gerade vor Ort ist), viel Humus/Kompost, mischt ca. 30% (Volumenprozent, nicht Gewichtsprozent) Holzkohle (kleiner als 1cm Korngrösse) unter und noch ein paar Prozente Seramis-Tongranulat oder man zerkleinert Blähton. Oft liesst man von Vermiculit, aber das ist nur ein Tonersatz um die Produktion billiger zu machen. Vermikulit hat eine sehr hohe Wasserspeicherfähigkeit, zu Deutsch, es hat die Aufgabe zu verhindern das überschüssiges Wasser abläuft und den Boden dadurch länger feucht zu halten.



    Fortsetzung folgt

    Oje!!!


    Finger weg, bzw. holt euch mehr Informationen über dieses Thema wenn ihr ähnliches plant.
    Der Input der obigen links (alpenparlament.tv geht einigermassen, auch wenn da doch viel Schmarn mit dabei ist) ist eine Katastrophe.


    Das Radiointerview habe ich mir nicht ganz angetan, das war mir dann doch zu Ohrenkrebsverdächtig.
    Die Angebote von triaterra halte ich für Bauernfängerei, insbesondere diese ominösen Bakterien. Die gibt es in jedem Kompost, ganz davon zu schweigen das man die extra kultivieren müsste.


    Es ist jetzt etwas spät um das alles genauer zu erklären, aber auf Anfrage werde ich das gerne tun.


    Als kleines Bsp. ein Excerpt aus dem alpenparlament.tv beitrag: Schwermetalle würden in Terra Preta schnell gebunden und würden so nicht in die Pflanze gehen.... Was für ein Unsinn!!! So etwas zu behaupten grenzt an Körperverletzung.


    Der Trick ist einzig und allein das die Oberfläche auf der sich Bakterien ansiedeln können in Terra Preta stark vergrössert ist im Vergleich zum normalen Kompost. Diese grössere Oberfläche wird durch die poröse Struktur der Holzkohle und der Keramik erreicht. Sie verbessern auch die Fähigkeit der Wasserspeicherung im Boden und die Fähigkeit des Bodens Nährstoffe aufzunehmen und zu speichern (Seramis/Legaton/Blähton dürften bekannte Begriffe sein).


    Fäkaliennutzung schön und gut, aber wenn dann bitte zuerst in einem richtigen Kompostklo nach nordischem Vorbild oder nach einer angemessenen Zeitspanne auf dem Kompost mit einer ordentlichen Durchmischung. Gut Ding will Weil sagt man, und das gilt besonders bei den menschlichen Fäkalien, die sich von Kuh-/Schweine-/Hühner-/und-was-weiss-ich-noch-Mist unterscheidet. Was Coli-Bakterien anrichten können könnt ihr ja gerade in den Nachrichten verfolgen (EHEC).
    Das muss erst richtig vergoren sein um genutzt werden zu können, das ist auf dem häuslichen Kompost in vielen Fällen nicht 100%-ig zu gewährleisten.


    Als Gärtner und Landwirt habe ich mich wirklich genug mit Kompost und Mist/Biogasanlagen beschäftigt um obige Aussagen machen zu können.


    Gruss bzw. gute Nacht
    supi