Nur mal so als ketzerische Frage: Wieviel Strom (und andere Ressourcen) werden in Summe für die Herstellung, Transport und Lagerung von Bargeld weltweit eingesetzt und wieviel Strom und andere Ressourcen werden beim Buchen und Verwalten von Giralgeld eingesetzt?
Wir brauchen uns sicher nichts vormachen, dass dies auch erhebliche Mengen sind, die in irgendeiner Form unvermeidlich sind. Und in der Konsequenz allemal besser als die klassische Naturalwirtschaft, die wir Menschen vor der Erfindung von geldwerten Tauschmitteln.
Okay eine Runde Whataboutism: Das Buchen und Verwalten von Giralgeld ist eine recht einfache Transaktion. Natürlich verbraucht die auch Strom. Aber das Mining ist eine ganz andere Hausnummer. Dort werden mit Hochleistungsrechnern um die Wette komplexe mathematische Aufgaben gelöst, die einfach enorme Mengen mehr an Strom verbrauchen als eine einfache Überweisung. In der Summe verbauchen digitale Technologien jetzt schon mehr als das doppelte des globalen Flugverkehrs. Die Umweltauswirkungen sind also erheblich mit steigender Tendenz.
Das Produzieren und der analoge Verkauf einer CD verbraucht weniger Ressourcen als das niedrigschwellige Streamen von Musik. Ich denke die Parallele kann man auch zum Papiergeld ziehen.
Ich denke also nicht, dass wenn wir Cryptowährungen kritisch gegenüberstehen gleich jeglichen Fortschritt ablehnen und der Vergleich, dass wir dann gleich wieder zu Naturalien als Tauschmittel zurückkehren müssten ist demnach auch etwas weit hergeholt.
Aber das Bewusstsein, dass digitale Technologien mit begrenzten Ressourcen betrieben werden und entsprechend damit umzugehen ist, ist etwas, das bei vielen noch nicht angekommen ist.