Import- und Exportzölle als Waffe in einem Handelskrieg sind immer ein zweischneidiges Schwert.
Ich kenne die ökonomischen Folgen. Letztlich senken Zölle den Wohlstand. Das ist auch das Argument für Arbeitsteilung, die Globalisierung und für die Abschaffung von Zöllen und Subventionen in den letzten 30 Jahren. Doch hier geht es nicht um die Frage, wie das Bruttosozialprodukt gesteigert werden kann. Es geht darum, wie wir eine resiliente Wirtschaft aufbauen, die unabhängig von unsicheren Lieferketten wird. Die Verluste, die durch den Ausfall von Lieferanten entstehen, die irgendwo in der Welt, aus welchen Gründen auch immer, nicht liefern können, bedeuten ein großes Risiko. Unabhängig von unsicheren Lieferketten zu sein, bedeutet eben weniger Globalisierung, weniger Arbeitsteilung und auch weniger Bruttosozialprodukt und weniger Wohlstand für eine Gesellschaft. Aber eine Wirtschaft und Gesellschaft, die weniger spezialisiert ist, ist auch widerstandsfähiger gegenüber den Krisen, die sich durch alle möglichen Einflussfaktoren heute und in der Zukunft noch mehr ergeben.
Das ist ja ähnlich wie das "Preppen" oder die Krisenvorbereitung. Man macht sich durch Skills und Vorräte unabhängig(er) davon, dass die Gesellschaft funktioniert. Das bedeutet auch Verluste auf der anderen Seite. Ähnlich ist es mit der Wirtschaft, wenn durch Subventionen und Zölle die eigene Wirtschaft gestärkt wird. Das machen im übrigen bereits jetzt die USA, was den Europäern auch gar nicht gefällt. Aber es ist eine rationale Politik, meiner Ansicht nach.