Hallo zusammen.
Um mich noch mal einzumischen.
Ohne damit jetzt irgendwen persönlich anzugreifen(!), finde ich diese Diskussion so wie sie hier gerade führt ziemlich "hart an der Grenze zu sinnlos".
Es ist meiner Meinung nach falsch, bei solchen Dingen schwarz / weiß Aussagen zu treffen, wie "in der Stadt ist das überleben einfacher / gefährlicher als auf dem Land" oder umgekehrt.
Da kommen so viele Faktoren ins Spiel, dass dieses Thema meiner Meinung nach nur völlig individuell zu beantworten ist z.B. über das Szenario oder die Umstände mit denen man rechnet...
Natürlich gibt es viele Szenarien in denen die Situation auf dem Land erstmal besser aussieht, als in der Stadt. Umgekehrt gibt es diese aber auch. Ist man z.B. in einem (vielleicht auch gerade bedingt durch ein entsprechendes Szenario) schwer erreichbaren Gebiet, ist das natürlich ein Vorteil für viele Sachen (Seuchen etc.), das kann aber auch ein Nachteil werden. Z.B. wenn man auf medizinische Versorgung, Krankentransport, Hilfe von anderen, Tauschhandel, usw. angewiesen ist. Um nur ein einfaches Beispiel zu nennen. Oder was wenn die Landschaft einfach karg ist, und realistisch nicht das her gibt, um ihre Bewohner im Krisenfall zu ernähren - stellt euch vor, in Europa würden alle Landbewohner plötzlich jagen gehen... Nach sehr, sehr kurzer Zeit wäre da nichts mehr zu holen.
Umgekehrt gilt das natürlich auch. Die besten Lazarette vom roten Kreuz, die ich direkt auf dem Marktplatz in der Innenstadt vor die Haustür gesetzt bekomme, bringt nichts, wenn meine Nachbarn im 10 stöckigen Hochhaus alle wild mit blutigem Husten umher rennen und sich nicht an die geringsten Hygienemaßnahmen halten....
Eine noch größere Rolle spielen meiner Meinung nach Persönliche Vorlieben / Können / Erfahrung. Wenn ich gerne auf dem Land lebe, ist dort meiner Meinung nach der richtige Ort um dort zu preppen. Wenn nicht - was soll ich dann da? Genau so sehe ich das mit der Stadt. Hinzu kommt, dass jemand der sein Leben lang in der Stadt / auf dem Land gelebt hat, sich dort nun mal am besten zurecht findet. Er weiß wo er bestimmte Sachen bekommen kann, wo er sich verstecken kann, kennt sein Umfeld, kann Situationen und Geschehnisse einschätzen - weiß sich also zurecht zu finden. Warum sollte dieser jemand dann sein Gebiet im Krisenfall (wenn es nicht sein muss) verlassen? Viele Strukturen bleiben ja auch im Krisenfall bestehen oder verändern sich einfach nur.
Das es natürlich bestimmte Szenarien gibt, wie z.B. eine Seuche bei denen die eine von beiden Varianten offensichtlich besser ist als die andere, das ist mich Sicherheit so. Allerdings finde ich die beiden o.g. Faktoren schon zu gewichtig, als das man da eine Grundsatz-Entscheidung definieren könnte.
Ein Punkt, warum viele oft eine der beiden Varianten Land / Stadt präferieren oder als "die Lösung" ansehen, ist vielleicht auch, weil vieles der Survival- / Prepper-Literatur aus Amerika kommt, und dort natürlich viel "Bug Out"-Prepping betrieben wird usw. Man darf dabei aber nicht vergessen, das wir hier in Europa größtenteils völlig andere Verhältnisse haben und das aufgrund dieser, viele der dort betriebenen Konzepte hier nicht 1:1 funktionieren würden.
Und, das habe ich auch in meinem ersten Post in dieser Diskussion gesagt, für am wichtigsten bei diesen ganzen Überlegungen halte ich es, so flexibel zu bleiben, dass ich mich zur Not auch in der Gegend durchschlagen kann, die mir am wenigsten liegt.
Viele Grüße,
Mark Wilkins