Beiträge von theBrain

    Das Verfallsdatum bei Verbandsmaterial und Medizinprodukten bezieht sich weniger auf die Eignung/Verwendbarkeit als eher auf die Sterilität der Artikel. Wie weit die bei diversen Gegenständen gegeben sein muss, darf jeder selber entscheiden, persönlich sehe ich aber bei einem Larynxtubus (einwandfreie Funktion vorausgesetzt) keinen Grund, weshalb er nach Ablauf der Haltbarkeit nicht mehr tauglich sein sollte.


    PS: Weil das vorhin untergegangen sein dürfte: Mir fehlen bei deiner Liste einige Instrumente, konkret:

    • Fieberthermometer
    • Blutdruckmanschette
    • Stethoskop
    • Otoskop
    • Pulsoxy
    • diverse Scheren und Pinzetten (Haut-, Verbandschere, anatomische und evtl chirurgische Pinzette)
    • Blutzuckermessgerät
    • Diagnoseleuchte
    • Stirnlampe


    Das wären mal die Dinge, die ich im Feld bei mir habe (bzw haben möchte) um meiner Aufgabe einigermaßen nachkommen zu können.
    Ansonsten wären imho noch interessant:

    • Berge-/ Rettungstuch
    • (Schaufel-) Trage

    Ich finde deine Aufstellung interessant, aber etwas unausgeglichen.


    Du hast da für rund 1000€ Medikamente eingeplant, die teilweise praktisch redundant sind (z.B. Paracetamol, ASS, Ibuprofen) und rundest das mit Verbandsmaterial um vielleicht 100€ ab. Klar, bei vielen Medis ist es evtl hilfreich, sie zu haben, aber ich persönlich würde hier versuchen zu reduzieren. Ich würde versuchen die Medikamente in einen Rahmen zu reduzieren, mit dem auch der Laie klarkommt. Ähnlich den Arzneimittellisten 1&2 die in AUT der Notfallsanitäter mit Zusatzkompetenzen gemäß einem genau vorgegebenen Ablaufschema verabreichen darf.


    Weiters: Wenn du ein Tourniquet (oder auch mehrere) in deiner Ausrüstung haben willst, dann nimm etwas Geld in die Hand, und decke dich mit CAT oder SOF-T ein. Die kosten 30 - 40€ pro Stück, sind aber in der TCCC das Maß an denen sich andere messen müssen. Persönlich bevorzuge ich die CAT. Zu beziehen bspw. hier (LINK).


    Wendl- und Guedeltuben vorzuhalten halte ich auch für unnötig. Entscheide dich für einen, und bleib bei dem.


    Und zu guter letzt würde ich die KFZ- Verbandskästen rausnehmen und mir wirklich überlegen, was an Verbandsmaterial nötig ist. Ausserdem fehlen mir beispielsweise eine Verbandschere (was die, aus einem 6€- KFZ- Kasten kann wissen wir alle), Hautschere, anatomische Pinzetten,...


    Das ist mir jetzt mal so beim schnellen drüberschauen aufgefallen. Mehr evtl im Lauf des Tages.

    Mein schnellstes warmes Gericht, das sogar noch gut schmeckt ist Cous Cous (ca 1/8 - 1/4 L Cous Cous mit der 1 - 1,5x Menge heißem Wasser) mit einem Suppenwürfel ziehen lassen, bis kein Wasser mehr erkennbar ist und dann eine Dose Thunfisch in Salzlake (vorzugsweise Skipjack aus Handleinenfang) unterrühren. Die Zubereitung dauert im Ganzen etwa 10 Minuten, der Aufwand ist minimal und geschmacklich ist es auch nicht zu verachten. Wahlweise lässt es sich mit diversen Gewürzen, Gemüse, etc. aufpeppen. Persönlich rühre ich gerne noch einen Löffel Pesto Genovese unter.

    Aber auch mit einem leeren BIC- Feuerzeug kann man mit dem enthaltenen Feuerstein noch einige Feuer entfachen. Wenn man die Blechverkleidung der Gasdüse entfernt, ist das eine erstaunlich brauchbare Zündquelle.

    Die Gefahr geht weniger von der eigentlichen Strahlung aus (die ist im Fall von Alpha- und Beta- Strahlung recht gut abschirmbar, im Fall von Gamma- Strahlung geht sie weitgehend unbeeindruckt durch uns hindurch), als durch radioaktiv belastete Partikel unterschiedlicher Größe (Staub, Asche, Schutt,...) die selber strahlen.


    Schutzmaßnahmen dagegen sollten einerseits gut abdichtende Feinstaubfilter sowie möglichst vollständig bedeckte Körperoberfläche bieten. Spontan fielen mir dazu Tyvek- Overalls ein. Es geht letztlich darum, ein Eindringen in den Körper bzw eine längerfristige Anhaftung auf der Haut zu unterbinden.

    Im Fall eines GAUs in einem KKW, bei dem es zu einem wie auch immer verursachten Bruch des Containments kommt, der Reaktorkern also freigelegt wird und Kernmaterial in die Umgebung entweicht, hast du zweierlei Grundbedrohungen:


    a) Die Strahlung als solche, die vergleichsweise harmlos ist im Vergleich zu


    b) alle möglichen Elemente der Zerfallsreihen des eingesetzten Brennstoffs sowie ein Haufen durch Neutroneneinfang veränderte Materialien, die neben dem eigentlichen Brennstoff auch noch im Kern vorhanden waren. Zusätzlich kann sich im Fall einer Kernschmelze außerdem sogenanntes Corium gebildet haben. Was da genau freigesetzt wird, kann man höchstens mit statistischen Methoden errechnen oder in der Natur im Einzelfall zu messen probieren, verlässliche Angaben kann allerdings niemand wirklich machen. Das sieht man momentan in Fukushima, wo im eben erst begonnenen Jahr 7 danach noch immer nicht klar ist, was von den Kernen geschmolzen ist, wohin sie sich ihren Weg gebahnt haben und was von ihnen noch übrig ist. Und das nicht nur bei einem Reaktor sondern bei zumindest zweien, wenn nicht sogar allen 3.


    Was jetzt kommt erhebt keineswegs den Anspruch auf unbedingte Richtigkeit, ich habe nur schnell recherchiert:


    Uran 235 und auch das in MOX- Brennstäben vorkommende Plutonium 239 zerfallen entlang der Uran- Actinium- Reihe. Hierbei treten nur Alpha- und Beta- Zerfall auf, die freiwerdende Strahlung ist also nicht besonders weitreichend und gut abschirmbar, allerdings umso gefährlicher, wenn strahlende Materie (z.B. aufgewirbelter Staub über die Atemwege) in den Körper gelangt.


    Um das Problem zu veranschaulichen: Die Leuchtmittel, die in den letzten Jahren in Uhren der Marken Luminox, Traser und H3 um nur einige zu nennen, verbaut sind, enthalten eine kleine Menge des radioaktiven Wasserstoffisotops Tritium. Dessen Zerfallsprodukte regen, analog einer Neonröhre, eine auf der Innenseite der Glasröhrchen aufgebrachte Schicht zum Leuchten an.
    Die Strahlung außerhalb des Glasröhrchens ist absolut ungefährlich. Wenn man allerdings so ein Röhrchen schlucken würde, und das darin enthaltene Tritium würde im Körper freigesetzt, hätte man eine tödliche Dosis abbekommen, so jedenfalls die Aussage eines mir bekannten Arztes. Ich habe noch nicht die Muße gehabt das nachzuprüfen, bin aber geneigt, ihm das zu glauben.

    Ich suche mir bei der Vorbereitung der Tour Auffanglinien auf der Karte heraus, die sich im Gelände gut auffinden lassen (Gewässer, Straßen, Hochspannungsleitungen, notfalls Waldschneisen,...), so dass ich nach einer gewissen Distanz jedenfalls auf eine davon stoße. Idealerweise habe ich eine grobe Idee, wo ich mich befinde und kann deshalb die Richtung zur nächsten Auffanglinie zumindest abschätzen. Zumindest in Mitteleuropa findet man eigentlich immer etwas, das sich dafür eignet.

    Die meisten Vorteile (robuste Verpackung, All in One- Produkt,...) wurden ja bereits genannt. DAS Argument schlechthin dafür ist in meinen Augen, dass man sich das Ding einhändig selber anlegen kann (ich habe es als Linkshänder am eigenen linken Arm ohne Probleme geschafft). Für alles andere finden sich Alternativen. Man sollte allerdings auch den Umgang mit dem Ding üben. Es ist grundsätzlich einfach anzulegen und ziemlich stressresistent, aber man sollte sich doch mal auseinandersetzen damit.


    In ein EH- Packerl würde ich ein oder 2 davon durchaus einpacken, aber auch ein paar der ÖBH- Schnellverbände. Warum? Weil die Isi- Bandage auch einen imho eindeutigen Nachteil hat: Wenn die Wunde größer als die Wundauflage ist, ist anstückeln nicht so einfach, das geht mit herkömmlichen Verbänden wesentlich besser. Weiters ist diese Bandage vorwiegend für die Extremitäten vorgesehen. Andere Körperstellen sind nicht so einfach zu versorgen.

    Survival- Asia hatte vor einiger Zeit einen gröberen Motorradunfall, über dessen Folgen er hier und auf seiner Homepage einige Worte geschrieben hat. Wer also wissen will, wie eine Notversorgung am anderen Ende der Welt aussehen könnte (und die ist definitiv noch nicht mal die schlimmste, die einem blühen könnte, immerhin findet sie statt), kann sich das ja mal zu Gemüte führen.

    Ich habe mit einem Kollegen, der eindeutig Hardgainer ist für eine 10- Tage Tour mal eine 2500kcal- Diät entwickelt. Die Grundbestandteile waren Nüsse (Paranuss ~600kcal/100g) und Pemmikan. Dazu gab es dann Couscous und Trockenfrüchte sowie alle paar Tage mal was 'Richtiges' aus der lokalen Gastronomie. Ansonsten waren da noch Elektrolyt- und Vitaminpräparate dabei (vorrangig um evtl ungut schmeckendem Wasser eine angenehmere Note zu geben).


    Was ich ggf. noch in Erwägung ziehen würde ist Erdnussbutter sowie Getreide- (nicht Müsli-) riegel, z.B. Energy Cake.

    Ausserdem wären wir dann wieder bei dem Punkt, dass einer, der vor Schmerzen Geräusche von sich gibt auf den ersten Blick erkennbar noch atmet und damit auch einen einigermaßen stabilen Kreislauf hat sowie bei Bewusstsein ist.


    Um die Schmerzen einer Nierenkolik unter Kontrolle zu bringen, braucht es etwas mehr als ein Aspirin, und das meiste, was dafür in Frage käme, wirkt auch dämpfend auf die Atmung, man müsste also wieder jemanden abstellen, der diesen Patienten dann laufen überwacht. Ansonsten hätte man schlimmstenfalls wieder einen Kreislaufstillstand...


    Wie ich schon geschrieben habe: Die Situation, dass man mit seinen Schmerzen alleine gelassen wird und das mitunter für Stunden, ist nachvollziehbar unbefriedigend. Gleichzeitig ist die Belegschaft der Notaufnahme in so einer Situation an der Kapazitätsgrenze unterwegs und muss laufen beurteilen, wer als nächstes dran kommt. Diese Reihung passiert primär nach Notwendigkeit und erst sekundär nach Reihenfolge des Eintreffens.
    Ohne da jemandem jetzt was unterstellen zu wollen, aber ich kann mir vorstellen, dass jemand, der meint, er müsse durch Gezeter auf sich aufmerksam machen, schon mal vorsätzlich 'vergessen' wird... So gesehen: Ruhe bewahren, evtl hie und da mal höflich nachfragen, wie lang es denn noch dauert und ansonsten froh sein, dass man in der Lage ist, zu warten und nicht augenblicklicher Hilfe bedarf. Auch wenn es in der jeweiligen Situation unangenehm ist.

    Mit einem gebrochenen Arm die Rettung zu rufen, halte ich je nach eigener Lage und verfügbarer Hilfe durchaus für angebracht. Aber auch dann ist nicht gesagt, dass du in der Notaufnahme gleich drankommst. Zwar herrscht auch in einer Notaufnahme das first come - first serve- Prinzip, allerdings gibt es Fälle, die (im Gegensatz zu einem gebrochenen Arm) keinen Aufschub dulden. Und gerade in der Notfallmedizin ist der, der am lautesten schreit häufig der, der als letzter versorgt wird, weil Bewusstsein, Atmung und Kreislauf offensichtlich gegeben sind...


    Als von der Situation Betroffener ist es verständlicherweise unangenehm, allerdings kann man sich glücklich schätzen, dass man warten kann.

    Meiner Ansicht nach gibt es da in Sachen Würzung kein 'richtig' und 'falsch', wie auch beim Djerky: So wie es dir schmeckt, ist es richtig.

    Ich verwende dienstlich ausserdem die vakuumierbaren Packsäcke von Ortlieb in unterschiedlichen Größen (die 4. die ich verwende, finde ich dort allerdings nicht mehr), die allerdings alle in grau gehalten sind. Um die auseinanderzuhalten habe ich in die Schnalle kurze Paracordstücke mit 1 - 4 Knoten eingeknüpft. So kann man die Säcke auch im Dunklen auseinanderhalten. Alternativ wäre es möglich, die Säcke mit kleinen Tritium- Lichtquellen farblich zu markieren.

    Das Spartan greife ich nicht mehr an, seit dem mich die Klinge beim Einklappen mal böse gebissen hat. Ein Einhandmesser, dass sich einhändig nicht ohne Kunstgriffe wieder einklappen lässt, ist nichts für mich.

    Ich persönlich finde Kabelbinder mitunter sogar einfacher anzulegen als 'echte' Handfesseln. Korrekte Vorbereitung vorausgesetzt, also 2 Kabelbinder, min. 7mm breit und 30cm (besser etwas mehr) lang, zu 2 ineinander gehängten Ringen, jeweils ein paar Rasten (~ 3 - 5) zugezogen. Das ist dann ein ziemlich kompaktes Set, das sich gut verbergen und ähnlich gut anlegen lässt.

    Danke für die Darstellung deiner Idee.


    Als jemand, der im Umgang mit Handfesseln angelernt (NICHT ausgebildet) ist, muss ich dir dein Luftschloss doch ein bisschen demontieren:


    Kurz gesagt: Bei Jemandem, den du alleine soweit bekommst, dass du ihn schließen kannst, brauchst du das nicht, wenn es dir tatsächlich nur drum geht etwas Zeit zu verschaffen.


    Die lange Fassung: Das Anlegen von Schließmitteln jedweder Art während einem Handgemenge ist auch für geübte Leute kaum bis garnicht möglich. Alleine schon deshalb, weil man im Nahkampf zum absoluten Grobmotoriker degeneriert, das Anlegen allerdings doch einiges an Feinmotorik erfordert, wenn man es nicht immer gleich (= kontrolliert) macht. Die Wahrscheinlichkeit, sich damit selber zu verletzen, steht für mich da in keinem sinnvollen Verhältnis zum möglichen Benefit, die Erfolgsaussichten mit eingerechnet.
    Um sich in einer von dir genannten Situation Zeit zur Flucht zu verschaffen, gibt es meiner Ansicht nach deutlich geeignetere Mittel, z.B. Pfefferspray. Auch ein aggressiver Angriff gegen sensible Körperpartien (Hoden, Knie, Kehle, Nase, Stereo- Ohrfeige mit der flachen Hand mitten auf die Ohren,...) kann da sehr hilfreich sein.

    Die Packsäcke, die ich vorgeschlagen habe wiegen in der 3L- Variante knapp 40g. Wenn dieses Mehr an Gewicht bedeutet, dass im im Fall der Fälle einen trockenen Pullover zum überziehen habe, nehme ich das gerne in Kauf. Gegenwärtig habe ich einen 3L- und 2 1L- Säcke in Verwendung: im großen ist der Fleecepullover, in den 2 kleinen die Hardshell (Patagonia Mountain Houdini) bzw. Stromversorgung fürs Handy incl. Powerbank.