Ich gebe mal meinen Senf zu dieser Thematik:
Als ich um das Jahr 2009 herum das ungute Gefühl bekam, daß unser moderner Lebensstil mit Versorgungssicherheit und all den Annehmlichkeiten bedingt durch Katastrophen oder andere tief einschneidende Geschehnisse ein jähes Ende finden können, kam ich mir recht "nackt" vor - auf der einen Seite geistig, auf der anderen Seite materiell, denn ist ist eine Sache die Situation zu beurteilen und eine andere Sache diese zu bewältigen - oder zumindest den Versuch der Bewältigung zu unternehmen.
Im Laufe all der Jahre hat sich auch bei mir erheblich was an Gerät, Vorräten und auch Fertigkeiten angesammelt; all das ist eine Art von Lebensart geworden. Das ist nicht gleichbedeutend damit, daß ich und meine Familie tagtäglich auf die große Katastrophe warten, sondern das Leben leben, die Zeit genießen, aber auch wissen, dass wenn etwas wie Nahrungsmittelversorgung, Strom, Wasser etc. ausfällt wir über Vorgehensweisen verfügen, die wir als Notbetrieb zur Überbrückung einer gewissen Zeit nutzen können.
Hat man das für alle wichtigen Dinge getan, setzten Geld, Lagerkapazität und vielleicht die zu erwartende Ausfallzeit die Rahmengröße für eine einzelne Maßnahme. Vorräte wollen rotiert werden, es macht daher wenig Sinn diesen so absurd groß zu dimensionieren, dass man über 5 Jahre täglich die Ravioli essen muß, nur damit einem nichts verdirbt, weil das Haus voll mit diesem Futter gestopft ist.
Wir können Wasser aufbereiten, manche Filtersysteme sind 2x bis 5x vorhanden und zur Not können wir auch anders filtrieren...damit ist dieses Thema hinreichend berücksichtigt und es bedarf keiner weiterer Filter, so lange alle gut in Schuss sind.
Kochen und heizen - drei Petroleumöfen sind als Reserve absolut genug, 2 Ersatzdochte pro Gerät ebenso...was bedarf es weiterer Notöfen?
Wenn alles Gas, Benzin, Petroleum und Ethanol verbraucht ist, steigen wir auf Holz zum Kochen um - genügend Sägen, Äxte, Beile, Feuerzeuge, Feuerstähle und Co. sind vorhanden, damit kommen wir auf unbestimmte Zeit weiter. Da muß nicht mehr gekauft werden, das Zeuchs muß nur einsatzbereit und gepflegt sein.
Man bekommt früher oder später ein Gefühl dafür, dass es genug ist und so ist das Wissen gewachsen und auch das Selbstvertrauen in die Erkenntnis, dass genug da ist.
Wir haben nur einen Notstrom-Generator, selbstverständlich wären zwei besser, aber ist dieser unverzichtbar? Bedarf es eines Ersatz-Generators?
In manchen Bereichen muß man einfach akzeptieren, dass nicht alles gerettet werden kann und man sich auf das Wesentliche beschränken muß - auf jene Dinge, die im Notfall unverzichtbar sind: Wasser, Nahrung, Wärme.
Ja, irgendwann ist es genug und es wird Lücken in den Vorbereitungen geben, weil man diese aus Platzgründen, aus finanziellen Gründen oder Vernunftgründen nicht schließen kann, oder sollte.
Es darf nur dort keine Lücken geben, wo es lebensnotwendig gewesen wäre.
Hätte ich mit meiner Familie das schwere Schicksal gehabt im Ahrtal zu leben, dann hätte ich mir vielleicht aus reiner Vorsicht ein Faltboot oder Schlauchboot in die Dachwohnung gelegt, der Generator im Keller wäre abgesoffen und wer kann schon sagen, ob uns das Boot in der Dachwohnung geholfen hätte, wenn die Flut unser Haus weggerissen hätte?
Wer hat geahnt, dass es so kommt, wie es dort gekommen ist? Wer hätte sich darauf passend vorbereitet - und wer hätte beim Eintreten des Notfalls die Handlungsfähigkeit behalten?
Ich stelle mir immer wieder selbst die Frage, wie es uns an Stelle dieser Betroffenen ergangen wäre und was unsere Vorbereitungen für einen Nutzen gehabt hätten, wenn sich derartige Unglücke ereignen - egal wie sich diese Auswirken. Manchen Dingen steht der Mensch einfach überwältigt entgegen und kann erschreckend wenig tun, selbst wenn der Verstand nicht gelähmt ist, aber die Katastrophe die wohl durchdachten Pläne von ein auf den anderen Moment durchkreuzt...