Beiträge von Henning

    Zitat von Kathil;94543


    Für meine Planung sehe ich Wildpflanzen auch nur ergänzend, gut um im ersten Jahr nach Tag X die Versorgung zu verbessern, bis in der
    folgenden Gartensaison der eigene Anbau intensiviert werden kann.


    Hast Du schon mal den Praxistest gemacht, also einfach mal losgezogen, so heute suche ich was für den Kochtopf?
    (Natürlich auch zubereitet und gegessen)


    Was ist dabei rausgekommen:


    a) leckeres Essen für 2 Tage, genügend Kalorien und auch Eiweis, um damit über die Runden zu kommen?


    b) ging als Gemüsebeilage durch, hat ein paar Balastsoffe, Vitamine, Mineralien usw. gebracht, Rest nicht alsozuviel, aber besser als nichts


    c) gab noch eine Soße/Curie/Belag usw. um den Reis, die Nudel, Fladen usw. etwas aufzupeppen


    d) war einfach nur bäh / habe schlecht Vertragen usw.


    Das Verhältnis Zeitaufwand / Ergebnis war für Dich noch ok?


    Wenn es nicht so gelaufen ist, wie Du erhofft hast, warum sollte es im Ernstfall besser laufen ?

    Zitat von Galahad;94640

    Meiner Meinung nach ist bei Mehl doch die Stärke eh der Hauptbestandteil. Also zumindest ich hab mir noch nie Gedacht "Hoffentlich hat das Brot noch Vitamine"


    Überlagertes Mehl schmeckt bitter und richt muffig.
    Die Backeigenschaften werden durch das Eiweis bestimmt.


    Backversuche mit alten Mehl habe ich aber keine gemacht.

    Zitat von Ulfhednar;94722

    Ein Wechselrichter enthält normalerweise auch einen eigenen Stromzähler bzw. ist mit einem gekoppelt. Ein weiteres Problem ist das ein Generator in den Strom geleitet wird zum Motor wird (Ist zwar lösbar, aber wie weiß ich gerade nicht).


    Nein, warum das, was DrRalle vorhat, nicht geht:


    1. Dein Wechselrichter versucht dann, bei Stromausfall das ganze betroffen Netz zu versorgen (also von ein paar Nachbarhäusern bis zu einen halben Bundesland).
    Das Endet bestenfalls in einer angesprochen Sicherung oder auch in einen Haufen Elektronikschrott + einen abgebrannten Haus


    2. Die Einspeidung muß Phasensyncron erfolgen, sonst kann es ungesund für Deinen Wechselrichter werden.


    3. Stromausfall bei Dir heisst unter Umständen auch, Abgeschaltet, weil der Betreiber am Netzt arbeiten will.
    Wenn Du jetzt Deinen Wechselrichter einschaltest, wird es Lebensgefährlich für die Arbeiter


    Einspeisewechselrichter sind konstruktiv deshalb so ausgelegt, das sie nur, wenn von außen eine Spannung mit einen bestimmten Spannungs- und Frequenzbereich
    anliegt, überhaupt einspeisen können. Wird der Bereich verlassen, schalten sie ab bzw. garnicht erst ein.
    Deshalb sitzen auch die Hausbesitzer mit einer dicken Solaranlage auf dem Dach bei Stromausfall normalerweise im dunkeln.


    Ich glaube nicht, das Du irgendwo mit Deine 1..5 kW Wechselrichter auch nur einen 30kW-Generator einer kleinen Windkraftanlage ein müdes
    zucken entlocken kannst, wenn gleichzeitig ein paar tausend Kühlschränke ihren Anlaufstrom haben wollen, von den restlichen Verbrauchern mal ganz
    abgesehen.

    Zitat von Galahad;94616

    aber ehrlich gesagt kann ich mir nicht wirklich vorstellen warum das so sein sollte.


    Das Häutchen um das Korn fehlt, die spezifische Oberfläche von Mehl ist ein paar Größenordnungen größer als von einen Korn
    (Luft hat bessere Zutritt) und der Keimling enthält vielleicht noch ein paar Enzyme, die Abbauprozess verlangsamen.
    Mit Nährstoffen sind wahrscheinlich die Vitamine gemeint, die Stärke dürfte bei trockener Lagerung eigentlich sehr lange sich nicht
    verändern. Am schnellsten werden wohl die Spuren von Fett ranzig werden, das Eiweiß wird wohl auch bei der Lagerung leiden.

    Zitat von Det0x;94593

    Vielmehr kann Destillierter Alkohol zur Desinfektion, als Treibstoff usw. Benutzt werden.


    Dafür hätte es jeder billig verfügbare Zucker- oder Stärkehaltige Stoff getan.


    Zitat von Det0x;94593

    Die Zutaten:


    -Apfelsaft (wenn möglich Bio)
    -Zucker
    -Back-Hefe
    -Datteln oder Rosinen (Bio)
    -etwas Mehl


    Cider wird nur aus Äpfeln gemacht. Zerkleiner,einmaischen, Hefe dazu und gut ist.




    Zitat


    1 Tablette Vitamine zerstampfen und hinzufügen. Hatte kein Hefenährsalz also hab ich mir gedacht: kann ja nicht schaden. In einem anderen Versuch, hat sich jedoch gezeigt, dass die Konservierungsstoffe der Tabletten (habe damals 2 genommen) sich nicht mit der Hefe vertragen.


    Hefenährsalz = Ammoniumdiphosphat und Ammoniumsulfat, also zusätzlicher Stickstoff und Phosphor für die Hefezellen,
    wenn Du nicht das letzte % Alkoholgehalt haben mußt geht es auch ohne.


    Vitamin C wirkt als Konservierungsstoff und wird deshalb von der Lebensmittelindusdrie gerne überall mit reingekippt.



    Zitat


    Tag 11


    Für den guten Geschmack läßt man es meistens etwas ruhig angehen (nach der ersten heftigen Gärung kühler stellen)
    Wenn Du Dein Produkt länger Zeit aufheben willst, solltest Du die Hefe abtrennen (mehrmals umziehen und dazwischen stehen lassen
    oder filtern)


    Ansonsten ein nettes Experimentierfeld. Angefangen von den Ausgangstoffen, Gärführung, Reinzuchthefen usw.

    Zitat von Nikwalla;94508


    Habe mal angefragt, wer was zum Futtern in der kalten Jahreszeit kennt oder erkennt.
    Fazit etwas grob: Nahezu alle wären verhungert.


    Schon interessant, keiner ist auf so was simples wie Gänseblümchen gekommen ist.
    Sollte nun eigentlich jeder kennen.


    Ich habe dieses Jahr in Januar noch Vogelniere im Garten gesammelt, als ich mir ein paar Kohlblätter für die Suppe geholt habe.


    Aber sich dauerhaft in Mitteleuropa nur von Wildpflanzen zu ernähren (ohne die teilweise durch einen Tiermagen zu schicken)
    halte ich für ein sehr, sehr mühsames Geschäft. Ohne davon Vorräte anzulegen geht da garnichts.
    Und selbst dann sicherlich nicht überall und auch nicht für 80 Millionen auf einer Fläche wie Deutschland.

    Da essbare Wildpflanzen gerade Mode sind, sicherlich eine ganze
    Reihe der Forenmitglieder sich Literatur dazu angeschafft hat und ich hier
    immer wieder Sachen wie


    "ansonsten habe ich im Rucksack noch Notnahrung für 2 Wochen. ( Einige Wildpflanzen kenne ich und für
    die anderen habe ich ein bebildertes Bestimmungsbuch dabei.)"


    "Bücher wälzen um Pflanzen zu lernen"


    "auch brauche keine Vorräte, ich lernen jeden Tag 2 Pflanzen" (sinngemäß, nicht mehr gefunden)


    lese mal einige Anmerkungen dazu:



    1. Bestimmen


    Pflanzen, die ich kenne, erkenne ich meistens auch auf den Abbildungen wieder.
    Umgekehrt brauche ich oft eine 2. oder 3. Quelle oder auch mal den Schmeil.
    Kann an mir liegen, vielleicht können das andere besser.


    Abgebildet ist immer die blühende Pflanze, gesammelt wird aber oft die Jungpflanze
    (später ist sind dann die Pflanzen oft zu faserich , holzig, bitter usw. um halbwegs essbar
    zu sein). Pech dann, wenn die Jungpflanze eine unscheinbare Blattrosette ist, die
    ganz anderes aussieht, als die blühende Pflanze und auch kaum eins der Unterscheidungsmerkmale
    aufweist.


    Auch variierenmache Pflanzen je nach Standort doch ganz schön weit (sowohl
    vom Aussehen als auch Geschmack)



    2. Sammeln


    Die Pflanze sicher bestimmen zu können, ist leider nur die halbe Miete.
    Ohne Wissen, welche Pflanzen in seiner Umgebung wann und wo möglichst
    massenhaft vorkommen, wird das Sammeln doch ein sehr mühsames Geschäft.


    Ab und zu mal eine Handvoll auf einen Spaziergang mitzunehmen ist was
    anderes, als gezielt Tag Genug zum Essen zu finden. Da muss man unter Umständen erhebliche
    Strecken zurück legen, vom Zeitaufwand fürs Sammeln mal ganz abgesehen.



    3. Wieviel braucht man


    a) Krautige Pflanzen
    mal geschätzt mit etwa 120 -180 kcal/kg und ein Bedarf von 2200 kcal = 12 -18 kg
    Ups, wer das schafft, bitte mal melden.


    b) Samen, Speicherknollen, Zwiebeln usw.
    hier ist Nährstoffdichte schon deutlich höher, aber
    - reifen viele Samen doch sehr ungleichmäßig ab
    - sind die im Vergleich zu Kulturpflanzen winzig (schon mal 1 kg Brennesselsamen gesammelt
    oder 1kg Löwenzahnwurzeln) ?)
    - müssen die essbaren Teile oft sehr mühsam abgetrennt werden


    -> sehr viel Arbeit pro kcal



    4. Wieviel kann man essen


    Irgendeine pharmazeutische Wirkung wird eigentlich so gut wie jeder Wildpflanze
    nachgesagt. Wenn z.B. die maximale Tagesdosis für Gänse-Fingerkraut mit 4g angeben
    wird (also ca. 30 g frisch), würde ich da nicht jahrelang jeden Tag 1-2 Kilogramm
    davon essen, wenn einen seine Leber lieb ist.



    5. die Pflanzen kennt ja kaum einer


    In Zeiten, wo die Kinder glauben, das die Kühe lila sind, sicher richtig.
    Nur wenn alle Hunger haben, ist da die Lernkurve sicherlich recht steil.
    Und wenn jemand jeden Tag mit einen Korb voll Grünzeug nach Hause kommt,
    wird man fragen stellen oder einfach mal schauen, was man so alles sammelt.



    6. Ein Garten/Feld kann leicht geplündert werden


    Eine gute Sammelstelle / Haselnußstrauch usw. mindestens genauso leicht.



    So, und nun darf mich die "ich habe ein Buch und alles ist gut"-Fraktion zerreißen.

    Zitat von wolpi;94323


    ...
    Waldrand , Heckengrundstücke erscheinen mir sinnvoller , Hauptsache nicht vollständig gepflegt. Und wenn ich Hennings 1200 m² Wald pro Bundesbürger nehme , ändert sich die Situation doch etwas , wenn ich dann noch am Waldrand ca. 2.100 m² landwirtschaftliche Fläche hinzunehme.
    wolpi


    Für die landwirtschaftliche Fläche hat erst einmal jeder Bauer ein Vorkaufsrecht.
    Und wie sie keiner will, wirst Du dort sehr wahrscheinlich trotzdem nichts anderes als Landwirtschaft machen dürfen,
    einfach verwildern lassen gibt mächtig Ärger.
    Und wen Du jetzt selber Landwird werden möchtest, um z.B. eine Kurzumtriebsplantage anlegst, der Bürokratische Aufwand
    ist nicht unerheblich und Du wirst von allen möglichen Stellen zur Kasse gebeten.


    Zum eigentliche Thema:


    Wenn es in den Geschäften nichts mehr zu essen gibt, wird es sicherlich sehr viel voller auf den Felder und Wälder werden.
    Die Leute werden Brennholz sammeln und sich vleleicht draran erinnern, das sie irgendwo vor 5 Jahre mal Bromberen gesehen haben usw.
    und dann die Wälder systematisch durchkämmen.


    Wie willst Du in Deiner perfekt getarnten Nothütte längere Zeit leben, ohne das das jemand früher oder später jemand mitbekommt ?
    Feuer riecht man sehr weit, zur Notdurft, Wasserholen usw. wirst Du die Hüte regelmäßig verlassen, da sind Trampelpfade
    so gut wie unvermeidbar, von Schnee mal ganz zu schweigen.
    Selbst heute reicht es oft schon, das ein Dorfbewohner einer Fremden mehrmals im Wald sieht, um seine Neugier zu wecken.


    Man sollte sich mal bewußt machen, auf wie wenig Quadratmeter pro Nase die Menschen die jahrtausendelang gewohnt haben
    und in vielen Gegenden auch heute noch wohnen.
    Da ist in DACH sehr, sehr viel Platz, wenn man in der Not zusammenrückt, weil die eigene Wohnung aufgegeben werden muß.
    Und In einer größeren Gruppe würde ich mich sichere fühlen, als alleine irgendwo im Wald.

    Zitat von Hardend;94053


    Also...Wenn es denn irgendwann so weit sein sollte das wir hier eine Krise haben und wir möglicherweise in burgerkriegsähnlichen Zuständen oder ähnlichem leben, ist ja einer der sicheren Orte der Wald.


    Ich weis nicht, warum immer alle in den Wald wollen.


    In Deutschland hätte da jeder Einwohner gerade mal ein 36mx36m großes Stückchen für sich.
    Nicht gerade sehr einsam.


    Und warum sollte der Wald sicher sein, als zB. ein Haus ?