Lieber Waldschrat,
deine Ausführungen sind nur teilweise korrekt.
Die Kropfhäufigkeit war z.B. in Flensburg höher als in Darmstadt. Freiburg und Neu- Ulm sind ja auch nicht gerade direkt am Meer, aber wenig betroffen. Es gibr durchaus Früchte die nicht aus dem Meer stammen (Kiwi, Hagebutten) aber schon fast obszön Jodhaltig sind, Eier enthalten ebenfalls viel Jod.
Wissenschaftler bringen die Kropfhäufigkeit z.T. auch mit Vit. A Mangel in Verbindung, da in Untersuchungen im gleichen Bayrischen Dorf die Leute am Nordhang (weniger Sonne, weniger fettlösliche Vitamine in der Kuhmilch) mehr Kröpfe aufwiesen als die auf Südhängen.
Fakt ist, dass
1. Die Sachlage bei der Kropfhäufigkeit noch ungeklärt ist
2. Natürliche Jodhaltige Alternativen zu Meeresfrüchten bestehen
3.Kaliumjodat (das Zeug in dem Salz) der Gefahrenstoffkennzeichnung unterliegt und vor dem Verschlucken gewarnt wird (!)
4. Es inzwischen mehr Jodkranke (Hashimoto, Basedow) als Kropfträger gibt
5. Die Einnahme eines isolierten Stoffes in grösseren Mengen zu einem relativen Mangel bei anderen führt. Im Fall des Kaliumjodats ist das Selen, welches für die Abwehr von Krebszellen mit zuständig ist und Alterungsprozesse aufhält.
Aus einen Referat des Wiesbadener Schilddrüsen-Symposium 2004 von Prof. Karl-Michael Verwähl: (Zitat)
„Durch eine Jodidtherapie und durch eine verbesserte Jodversorgung der Bevölkerung kommt es zu einem Anstieg der Schilddrüsenautoantikörper und bei entsprechender genetischer Disposition zu einer Triggerung von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. Dies führt zu einer Zunahme des Morbus Basedow als langfristig häufigste Form der Hyperthyreose und zu einer Zunahme der Hashimoto-Thyreoiditis.“
„Es ist seit langem bekannt, dass in Gebieten mit normaler Jodversorgung Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, insbesondere der Morbus Basedow und die Hashimoto-Thyreoiditis häufiger sind als in Gebieten mit Jodmangel.“
„Es ist ferner gut dokumentiert, dass eine Jodideinnahme zu einem Anstieg von Schilddrüsen-Autoantikörpertitern führt und Autoimmunprozesse triggern kann. In einer Multicenterstudie in Österreich, die von 1987 – 1995 bei insgesamt 400.000 Einwohnern die Folgen der verbesserten Jodversorgung analysierte, wurde gezeigt, dass drei Jahre nach Verdoppelung des Jodidanteils am Salz das höchste relative Risiko für die Entwicklung eines Morbus Basedow erreicht wurde und dieses Risiko in den Folgejahren konstant blieb. Ähnliche Beobachtungen wurden hinsichtlich der steten Zunahme der Hashimoto-Thyreoiditis gemacht.“ Zitat Ende
Wie gesagt, dass sind nur die Fakten.
Subjektiv bin ich der Meinung, dass Kaliumjodat krank und aggressiv macht, vor dem Hintergrund einer Atomaren Bedrohung dem Staat damals aber zu Recht als kleineres Übel erschien. Inzwischen hat die DGE ihre Empfehlungen zum Beispiel für schwangere auch wieder Mengenmässig reduziert, Gott sei dank.
Im Übrigen ist über das Tierfutter schon genug Kaliumjodat in Milch, Fleisch und allen Produkten daraus, dass heisst mit jedem Joghurt, Käse, jeder Scheibe Wurst und jedem Schuss Kondensmilch im Kaffee nimmst du KJ zu dir. Warum dann noch zusätzlich Jodsalz verwenden?
Und die Mangelsituation für Jod tritt eigentlich sogar selten auf, da der Körper Jod eben in der Schilddrüse speichert- das ist ja der Trick. Jeder Hagebuttentee, jede Kiwi, jedes Ei legt ein kleines Depot an von dem die Schilddrüse zehren kann.
Um das ganze noch ad absurdum zu führen: Wer jetzt seinen Körper mit Jod zuballert, muss im Fall einer Atomaren Katastrophe nicht hoffen, sich mit Jodtabletten so viel helfen zu können. Die Schilddrüse speichert nicht endlos. Je mehr Jod zur Verfügung steht, umso mehr lässt die Speicherfähigkeit nach. Teilweise (bei de Quervain z.B. ) regeneriert sich die Speicherfähigkeit unbemerkt wieder. Blöd nur das man das nicht mitbekommt und dann radioaktives Material gespeichert wird weil man ja keine Jodprophylaxe betrieben hat.
Ich plädiere da für den gesunden Menschenverstand: ZU viel von -was auch immer- ist nie gut.
Gilt wohl auch für künstliches Jod.
Fazit: Fertiggerichte meiden, natürliche Quellen nutzen. Jodsalz für Atomunfälle aufheben 
In diesem Sinne
Luka