Hallo zusammen,
ich denke das Problem lässt sich relativ einfach lösen.
Zunächst würde ich, wenn es denn kritisch wäre, nur solche Leute in meine Gruppe aufnehmen, von denen ich glaube "die Chemie stimmt".
Aber wenn Du diese Leute noch nicht lange kennst / mit ihnen noch keine Probleme durchgemacht hast, und die Reaktionen unter Stress / hoher Arbeitslast nicht kennst, kann sich im Laufe der Zeit durchaus Streit einstellen.
Das sieht man bereits wenn man mit Freunden gemeinsam einen Urlaub machen will.
Für mich war das, wenn wir sowas überhaupt durchgeführt haben, Campingurlaub mit Campingfahrzeugen.
Für mich war immer wichtig, das jeder ggf. selbst Autark ist und auch bleibt und man sich trennen kann, sollte "die Chemie" nicht mehr stimmen. Das kommt meistens nach ein paar Tagen vor.
Den entscheidenden großen Nachteil sehe ich in einer größeren Gruppe ist, wenn die "sich selbst genügt" und keine Kontakte mehr nach Außen aufnehmen mag.
(Einige unserer Freunde / Bekannten sind mal mit 5 Fahrzeugen durch die USA gefahren und sind aufeinander "geklebt") .
Wir sind da mal 2 Tage dazu gestoßen und sind dann aber wieder ganz schnell unserer eigenen Wege gezogen. Man muss eben zueinander passen....
Kontakte zu Anderen (Fremden) können mMn unheimlich bereichern und den Horizont erweitern. In so einer Gruppe zu sein wäre für mich eine Tortur und man könnte das was die als schön empfanden auch besser auf einem Zeltzplatz im Pfälzer Wald machen....
Aus diesem Grund lehne ich es inzwischen grundsätzlich ab, längere Urlaubstouren in einem von zu Hause aus festgelegten Team zu machen, das sich ggf. nicht autark ist und sich trennen kann.
Unter Bedingungen wie auf einem größeren Segelschiff ist es für mich eindeutig "The Captains Word is Law" .
Sollte dieser allerdings unter gewissen Bedingungen nicht in der Lage sein die richtigen Entscheidungen zu treffen, sollte man ihn trotzden unbedingt unterstützen indem man möglichst schnell aus der Gefahrenzone herauskommt ggf. in absoututer Not kurzzeitig das Kommando abnehnen wenn der nicht mehr weiter weiss und man selbst die entsprechende Erfahrung hat. Diskutieren kann man ggf. danach.
Beim Segeln kann aber nur einer Kommandos geben und die anderen müssen "funktionieren". Sonst endet das im absoluten Chaos und die Fahrt auf das Riff ist gewiss. Ewige Dskussion geht gar nicht. Deshalb sollte man am besten vorher wissen mit wem man das macht und mit wem besser nicht....
Meine Frau (mit der ich über 30 Jahre im allgemeinen sehr glücklich verheiratet bin) neigt oft zum Diskutieren in gewissen mMn unpassenden Situationen was ich überhaupt nicht gut finde. Da muss ich mich (so habe ich das bisher gemacht) ggf. durchsetzen, auch wenn es hinterher länger Stunk gibt. Dies passierte oftmals auch in Fragen an denen meine Söhne (heute 27 und 24) beteiligt waren.
Oft auch zu Beginn von langen Urlaubsreisen mit Campingwagen auf denen man sich zuerst zusammenfinden muss, weil man hier den ganzen Tag eng zusammen ist und es ggf. Arbeiten gibt die einfach gemacht werden müssen und jeder mit anpacken muss.
Das haben wir aber im Allgemeinen nach ein paar Tagen immer klären können und dann funktionierte es.
Wenn es sich hier um "familienfremde" handeln würde, würde ich da ggf. auch Maßnahmen ergreifen wie absetzen am nächsten Bahnhof wenn es keine Einsicht gäbe....
Sowas ist alles natürlich keine Krisensituation, in der man ggf. aufeinander angewiesen ist....
Aber aus meinen Erfahrungen kann es in einer freiwilligen Gemeinschft schon genug Ärger geben.
Warum wohl gibts denn beim Militär keine Demokratie ?
Also wenn das meine Trutzburg wäre, in der ich autark überleben könnte:
Ich würde nur Leute auf Zeit einladen, ggf. um eine gewisse Aufgabe zu erledigen, die ich mit meinem Team nicht machen könnte. ggf medizinische oder technische Hilfe leisten, und dann sollten sich die "Besucher" wieder auf den Weg machen.
Wenn man seine (in solchen Situationen immer) knappen Vorräte mit jedem aufteilt der vorbeikommt und lamentiert, hat man am Ende nicht genug für seine eigene Gruppe.
Interessant war diese Einstellung auch zu lesen in einem Link aus USA den ich hier im Forum in einem Thread gefunden hatte, wo sich einige Leute (größere Familie?) eine Ranch in den USA weit draußen unter Selbstversorgungsgesichtspunkten aufgebaut hatten.
Beteiligt war hier auch ein pensionierter Militär und es wurden recht strikte Regeln aufgestellt, wie ggf. mit Fremden zu verfahren sei.
Man wollte Leute nur dann aufnehmen, wenn sie der Gruppe absolut nützlich sein könnten und man intern diese Fähigkeiten ggf. nicht hätte. Man ging soweit, dass man Fremden auch den Zutritt und den Überblick über das Anwesen verwehrte, sie am Tor (von dem aus man das Haus nicht shen konnte) "abfertigte" und ihnen ggf. Wasser gäbe aber nur in selbst mitgebrachten Kanistern.
Solche weitläufigen Rückzugsorte bekommt man in Europa natürlich nur recht schwierig.
Aber die Kenntnis von einer guten Versorgungslage weckt natürlich unter herumstreunenden absolut "Begehrlichkeiten" und man wird sich wohl dementsprechend vebarrikadieren / sichern müssen.
Interessant dazu sind die Filme Postman (vor ein paar Jahren im Fernsehen) und dann gabs hier im Forum einen Link zu "The Colony". Ich denke die gruppendynamischen Erkenntnisse führten dazu das man iregendwann einen Anführer wählte, nachdem man ein paar mal überfallen wurde und etliche Vorräte einbüßte.
Die Gruppe gewann mMn deutlich nachdem ein ehemaliger im Einzelkampf erfahrerner Soldat zur Gruppe dazugestoßen ist, der Erfahrungen einbrachte, die bishger keiner hatte (Verteidigung und Gegenangriff z.B.)
Puuh, das ist aber lang geworden...
Gruss,
Udo (DL 8 WP)
Gruss,
Udo (DL 8 WP)