Jetzt wird es heftig.
Da ich das Praxis-Szenario "Kein Trinkwasser aus der Leitung" - bis jetzt - relativ gut in den Griff bekommen habe nochmal eine Verschärfung.
Seit dem Wochenende KW 32 - 33 läuft neben dem Praxis-Szenario "Kein Trinkwasser aus der Leitung" noch das Praxis-Szenario "Kein Strom aus der Dose".
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Allgemeines:
Küche:
Gekocht wird auf einem Gaskocher mit Schraubkartusche. Funktioniert im Prinzip wie ein Gas-Herd nur eben mit einer Flamme.
Vorsicht:
Den Kocher auf ein Holzbrett stellen. Im Betrieb wird die Stellfläche unter dem Kocher zumindest warm. Es besteht die Gefahr das eine Arbeitsplatte aus Holz oder Verbundstoffen Schaden nimmt.
Ich habe meinen Gaskocher incl. Holzplatte auf die normale Herdfläche gestellt. Dann muss man sich nicht umgewöhnen.
Beim Kochen mit nur einer „Feuerstelle“ muss man ein bisschen mehr überlegen was, wann gekocht wird. Ansonsten einen Teil in der Kochkiste „zwischenlagern“.
Tiefkühlkost:
Zuerst mal keine Panik: Erst nach vielen Stunden den Tiefkühlschrank bzw. Tiefkühltruhe öffnen. Eine bestimmte Zeit hält sich die Temperatur darin unter Null Grad Celsius, siehe Gebrauchsanweisung – Herstellerangaben – teilweise über 2 Tage .
Vor dem Öffnen überlegen,
- was im Tiefkühlschrank ist (aktuelles Inhaltverzeichnis vorhanden?).
- was, wo im Tiefkühlschrank ist.
Überlegt, schnell und kurz die Tür öffnen.
Je voller ein Tiefkühlschrank ist desto langsamer tauen die Lebensmittel wieder auf.
Den Tiefkühlschrank nicht um die Mittags- bzw. Nachmittagszeit öffnen – da es dann u.U. am wärmsten ist.
Ich habe mir ein Innen-/Aussenthermometer mit Messfühler und Mini-/Max-Anzeige sowie Alarmfunktion zur Überprüfung der Temperatur zugelegt.
Ich gehe davon aus, dass der Kälteverlust durch den Messfühler zu verkraften ist.
Vorteil: ich sehen sobald die Temperatur bei Null Grad Celsius usw. angelangt ist.
Beim Kühlschrank verwendet ich auch ein solches Innen-/Aussenthermometer da die Temperatur schneller steigen wird.
Dann muss man eben in den Keller auslagern, konservieren oder sofort aufessen.
Hat man keine zwei Innen-/Aussenthermometer kann man natürlich auch den Innen-/Aussenthermometer zuerst in den Kühlschrank legen da dieser schneller warm wird.
Gekühlte verderbliche Lebensmittel (z.B. Fisch und Fleisch) kommen sofort in die Pfanne oder auf den Grill.
Im Keller stehen zwar zwei Kühlboxen, aber werden eigentlich dort nicht gebraucht da die Kellertemperatur das ganze Jahr über recht niedrig ist.
Die Kühlboxen sind eher für den Transport in die Küche bzw. anschliessende Kurzzeit-Lagerung in der Küche gedacht.
Evtl. im Winter zur Lagerung auf dem Balkon, da sie witterungsstabil sind.
Feuer- / Rauchmelder -Brandschutz:
Feuer-/Rauchmelder überprüfen – besonders wenn man mit Kerzen beleuchtet.
Die Kombination von
- Kerzenlicht,
- Kinder, ältere Menschen, Haustiere, Wind
stellen eine gefährliche Kombination dar.
Nie kerzenlicht unbeaufsichtigt lassen. Wenn man den Raum verlässt löscht man die Kerze oder nimmt sie mit. Warum sollte man einen Raum beleuchten wenn niemand drin ist? J
Brandschutz:
Mindestens einen Eimer mit Wasser. Besen bzw. Schrubber (möglichst CO2) Feuerlöscher, Löschdecke usw. .
Wohnung allgemein:
- Teppiche zusammengerollt, Stolperfallen, „Schmutzfänger“.
- Nichts herumliegen lassen – vor allem Abends
- Direkt neben der Eingangstür liegt mind. eine Taschenlampe.
- An mehren Stellen in der Wohnung - Teelichter in leeren Honig- bzw. Marmeladegläser und Feuerzeuge postiert. Offenes Licht ist mir zu gefährlich.
- Toilettenbenutzung generell im Sitzen – spätestens da lernt man es.
- Gekühlt wird in der Küche oder Bad (Duschwanne) mit einem Tontopf (der in einem grossen Blumenuntersetzer steht) und einem nassen Handtuch drum herum – ansonsten im Keller.
- Die Tür des Kühlschrankes und des Tiefkühlschrankes „leicht“ geöffnet lassen sonst stinkt es u.U. in ihm.
- Kleidung möglichst nicht in der Wohnung trocknen – Schimmelgefahr.
Fangen wir früh am Tag an:
Morgens:
- Etwas früher aufstehen – sonst gib es Stress.
- Wecker (ohne Kabel-Strom) mit Akku-Zellen oder mechanisches Uhrwerk (Oh Gott, macht der einen Krach).
- Mehrere Liter Wasser z.B. für Tee usw. aufkochen.
- Benötigte Lebensmittel aus dem Keller holen – Kühlschrank geht ja nicht.
- Brote richten für den Tag über, warmes Essen gibt es erst Abends.
- Warmes Wasser für die „Körperpflege“ aus einer Thermoskanne – dann geht manches leichter bzw. angenehmer.
- Da es ja auch kein Trinkwasser aus der Leitung gibt – Wasserfilter auffüllen.
- Morgens mit dem batteriebetriebenen Radio (Weltempfänger) kurz die Nachrichten hören.
- Solar-Ladegeräte nochmals überprüft ob sie mit Akkus zum laden bestückt sind, auf Richtung Sonne gestellt sind.
- Müll usw. usw. zur Sammelstelle bringen.
Den Tag über:
Einkaufen:
- Bezahlung nur mit Bargeld an der Kasse (Bargeldvorrat an verschieden Stellen).
- Lebensmittel die nur gefroren gelagert werden können werden zur Zeit nicht gekauft.
- Lebensmittel die verderblich (Butter, Milch, Käse, Wurst, Gemüse, Obst) sind, werden sofort im Keller gelagert. Tagesration kommt dann Morgens oder Abends in die Wohnung.
- Gekauft wird „Frisches“ auf dem Wochenmarkt (Samstags und evtl. unter der Woche im Supermarkt).
- Lebensmittel werden ausschliesslich Frisch, als Trockenprodukt (z.B. Linsen) oder in Konservendosen gekauft.
Abends:
- Den Tag über gekaufte Lebensmittel entsprechend versorgen z.B. im Keller einlagern. Unter Umständen bereits in Portionen entsprechend teilen.
- Im Keller Lebensmittel für den nächsten Morgen in einen Korb oder offene Kühlbox packen – dann verliert man in der Frühe nicht soviel Zeit und muss nicht mit einer Lampe lange suchen.
- Kleider „abmarschbereit“ für den nächsten Morgen bereitlegen.
- Treibstoff für den Kocher und die Lampe überprüfen – reicht er noch für den nächsten Tag? Gegebenenfalls Reserven bereitlegen.
- Wohnung u.U. einmal feucht durchwischen.
- Taschenlampe neben das Bett auf den Fussboden legen/stellen. Was unten liegt kann nicht runterlassen (leidvolle eigene Erfahrung mit Taschenlampen). Ich bevorzuge Stirnlampen, dann hat man die Hände frei.
- Leere Akkus in das Solarladegerät legen.
- Thermoskanne mit heissem / kochendem Wasser füllen.
- Alles aus dem Weg räumen (Stolperfallen) was Morgens oder die Nacht über stört.
- Da es ja auch kein Trinkwasser aus der Leitung gibt – Wasserfilter auffüllen.
- Abends mit dem batteriebetriebenen Radio (Weltempfänger) noch kurz die Nachrichten hören.
- Kontrollgang durch Wohnung bevor man zu Bett geht – liegt nichts herum, Kleidung gerichtet, Wasserfilter aufgefüllt, Taschenlampe (und Handy) neben dem Brett, Licht gelöscht usw. .
- Brillenträger: Die Brille sicher hinlegen bzw. aufbewahren. In eine abgeschnittene PET-Flasche die zusammengelegte Brille stecken. Die PET-Flasche neben das Bett stellen.
- Überprüfung ob alle Stromverbraucher abgeschaltet sind oder die Wohnungssicherung abgeschaltet ist - „Falls doch Strom geliefert wird“.
Eine Küchenmaschine die eingeschaltet ist und der Strom kommt kann, grossen Schaden anrichten.
Wenn der Strom wieder kommt, können „Strom-Schwankungen" bzw. Strom-Spitzen elektrische Geräte u.U. beschädigen.
Beleuchtung – was für ein Wort:
Erfolgt durch:
- Kerzen im Honig- bzw. Marmeladeglas (Teelichter, Stumpenkerzen, teilweise angebrannt auf Flohmarkt gekauft).
- Stirn- bzw. Taschenlampen – Batteriebetrieb oder (Solar)Akku-Betrieb.
- Taschenlampen mit Dynamobetrieb.
- Akku-Handleuchte bzw. Akku-Scheinwerfer
- Gaslampe.
- Petroleumlampe (mit Lampenöl).
- Petromax, tolles Dingt – ich habe nur leider keine.
Alles braucht mehr Zeit und eine entsprechende Planung – ist aber machbar.
Tagesablauf muss genau geplant werden – auch mit Reserven – sonst hat man unnötigen Stress.
Einschränkungen:
- PC-Nutzung im Betrieb
- Handy aufladen im PKW über 12 Volt-Anschluss
Da es kalendarisch Sommer ist benötigt man zur Zeit keine Heizung!
Ach ja, Gebacken habe ich am Wochenende in einem Kugelgrill (Test: selbergemachtes Brot und gekaufte Tiefkühlpizza) – geht ist aber noch verbesserungsfähig.
Fragen??