Übles Thema O.Bey,
die Beratung dazu war auch mal mein Job, ist aber so ein Spezialwissen geworden, dass ich zuletzt nur noch mit mir bekannten Spezialisten, die nur KV beraten, zusammengearbeitet habe.
Ja, Du selbst wirst nur rauskommen, wenn Du eine zeitlang in einem Angestelltenverhältnis arbeitest. Eine PKV-Pleite ist relativ unwahrscheinlich, weil sie jederzeit Beitragsanpassungen vornehmen können. Also gehst eher Du pleite als die PKV, die sich zudem derzeit alle durch Fusionen zu stärken versuchen.
Wechsel der PKV ist, gerade wenn Du schon lange drin bist, nur sehr selten empfehlenswert. Wegen weitgehender Verluste der angesparten Rückstellungen fürs Alter, auch wenn der Gesetzgeber da etwas nachgebessert hat, wodurch die PKV letztlich noch teurer wurde. Auch sogenannte "Basistarife" sind keine Lösung, davor kann man nur abraten.
Jetzt flattern wieder die Erhöhungen für nächstes Jahr ins Haus. Und die sind teils wieder sehr saftig.
Wenn Deine jetzigen Tarife auch höhere SB-Stufen ermöglichen, solltest Du den Weg gehen. Bei den Kindern aber lieber einen niedrigen Selbstbehalt wählen. Einfach mal schauen was es am Beitrag ausmacht. Manchmal lohnt es sich sehr, manchmal kaum.
Das Problem waren sehr oft die Verkäufer, aber auch der Irrglauben vieler Selbständiger oder Besserverdiener, man kann auf Dauer Geld sparen UND bessere Leistungen haben. Die Systeme sind eben grundverschieden. Und wer viele Kinder hat, muss sie alle selbst versichern (Hauptversorger-Prinzip), bis sie auf eigenen Beinen stehen oder wenigstens über eine Ausbildung in die gesetzliche KV können. Nur, als junger gutverdienender Single denkt man darüber nicht immer nach. Und wird auch nicht unbedingt darauf aufmerksam gemacht, dabei ist die Zukunftsplanung entscheidend für eine Empfehlung Pro oder Contra private KV.
Es gibt sogar Spartarife deren Leistungen viel schlechter sind als die der gesetzlichen Krankenversicherung. Die gehören eigentlich verboten, weil das vielen überhaupt nicht klar ist und sie sich als Privatpatient beim Arzt vorstellen und hinterher im Grunde die ganze Rechnung selbst bezahlen dürfen.
Aber das Thema sprengt die Möglichkeiten eines Forums. Mach Dich erstmal direkt bei Deinem Anbieter schlau (aber im Innendienst, nicht über den Vertreter) und ziehe 1-2 freie Versicherungsmakler oder (gegen Honorar) -Berater hinzu. Dann erst entscheide, denn Du wirst nach einem Wechsel nicht in den alten Tarif zurückkommen.
Dass noch dazu sämtliche Gesundheitsfragen bis ins Detail neu gestellt werden ist eine weitere Hürde, weshalb ein Wechsel innerhalb der Gesellschaft (denen sind Vorerkrankungen bekannt) weniger gefährlich ist (Anzeigepflichtverletzung=Keine Leistung wenns drauf ankommt) als zu einem anderen Anbieter zu gehen.
Aber einen konkreten Tipp habe ich für Dich, so es bei Dir passt:
Stell Deine Frau bei Dir an. Ein "Ehegattenarbeitsvertrag" ist völlig üblich, Geld muss aber auch auf ein Konto Deiner Frau fliessen, sie sollte dafür auch tatsächlich zeitweise etwas für Dich tun (was Partner von Selbständigen sowieso müssen
) und es darf keine geringfügige Beschäftigung sein. 500,- € Brutto z.B. sollten aber reichen. So bekommst Du Deine Frau wieder pflichtversichert und für recht kleines Geld in die gesetzliche. Gleichzeitig stellst Du ihre private Krankenversicherung um in eine Zusatzversicherung (Zahn-Zusatz, stationär, evt. auch ambulant) und sie behält gute Ergänzungsleistungen und Du/Ihr dürfte(s)t unter dem Strich einige hundert Euro sparen.
Solltest Du aber mit dem Steuerberater absprechen. Geht aber, wenn es so gemacht wird, sehr schnell. Kündigungsfristen entfallen, da mit Einstellung Versicherungspflicht besteht.
Das mal auf die Schnelle und alle Angaben ohne Gewähr, da sich hier ständig Änderungen in Vorschriften und Rechtsprechung ergeben.
LG
Peace