Beiträge von hinterwäldler

    Zunächst mal sind Kondome so klein und preiswert, daß es keine Probleme geben sollte, große Mengen davon zu bevorraten.
    Wie es mit der Alterung des Materials bei langer Lagerdauer aussieht, weiß ich freilich nicht.


    Andererseits werden sie aus Naturlatex hergestellt - warum soll das ein auf Dauer unlösbares Problem sein?
    Es soll eine sehr latexreiche sibirische Löwenzahn-Art geben - wäre doch eine Geschäftsidee, wenn es mit dem globalen Handel nicht mehr so läuft...


    Bei abgeschlossener Familienplanung halte ich die Sterilisierung des Mannes für die sicherste, wirtschaftlichste, gesundheitlich und ökologisch vorteilhafteste Lösung:


    Nicht nur, daß mann seiner Partnerin jahrelange Hormongaben erspart, sondern auch der Umwelt, deren Bewohner, vor allem Wassertiere, durch die Verhütungshormone sehr beeinträchtigt werden.
    Vor allem ist man unabhängig von der Pharmaindustrie...


    Die Entscheidung für einen solchen Eingriff könnte evtl. leichter fallen, wenn mann sich durch die Konservierung einer eigenen Samenspende eine Hintertür offenhalten könnte: etwa für den Fall des Sterbens der Kinder/der Partnerin oder einer neuen Partnerschaft...


    Es wäre ohnehin wünschenswert, wenn nicht nur Saatgut, sondern auch die genetische Reserve unserer Haustiere dezentral in demokratischen nichtkommerziellen Genbanken geschützt würde. Da kann das menschliche Saatgut gleich mit gehütet* werden.

    In einer akuten, unabsehbaren Versorgungskrise sollte Fortpflanzung aufgeschoben werden, weil für eine gesunde Entwicklung die Versorgung der Schwangeren und des Ungeborenen sowie des Kleinkindes entscheidend ist.
    Schwere Mangelernährung verursacht nicht nur vermeidbares Leid, sondern auch irreparable Schäden an Körper, Geist und Psyche.
    Dadurch können die Nachkommen oft nicht mal für sich selbst sorgen, geschweige denn für ihre Eltern.


    Das Kalkül von Kindern als Altersvorsorge wird auf einem übervölkerten und ausgeplünderten Planeten immer häufiger nicht aufgehen.
    Die Nachkommen werden im harten Konkurrenzkampf größte Mühe haben, sich selbst und ihre Kinder über Wasser zu halten, für die Alten bleibt da nichts.
    Häufig müssen die Großeltern die Enkel mit durchfüttern, weil die Eltern irgendwelchen Jobs nachjagen oder Kriegen und Krankheiten zum Opfer gefallen sind.

    Gut möglich, daß Gesellschaften, in denen ein wesentlicher Teil auf eigenen Nachwuchs verzichtet und als "Helfer am Nest" Eltern beim Großziehen der Kinder unterstützt, letztlich erfolgreicher sind.
    Dafür gibt es sogar im Tierreich zahlreiche Vorbilder.


    *

    Hallo, Hobbit!


    warum nicht Warmwasser zum Waschen+Duschen mit einer thermischen Solaranlage machen?
    Reicht im Sommer und in sonnigen Übergangszeiten sicher aus.
    Mit technischem Geschick kann man welche aus schwarzlackierten Flachheizkörpern bauen mit einer Glasplatte drüber:


    Such mal nach der Heftreihe: Einfälle-statt-Abfälle von Christian Kuhtz, da stehen jede Menge Bastelideen zu allen möglichen Themen drin.


    Für heißes Wasser und im Winter könnte man noch einen holzbefeuerten Badeofen daranhängen, für große Mengen kann man versuchen, so einen alten Waschkessel-Ofen irgendwo zu kriegen.


    Wie willst Du denn das Erdhaus bauen, halb in der Erde drin?
    Ich hatte mal ein in den Hang gebautes Bruchsteinhaus, das ist immer feuchtkalt gewesen und nicht besonders gemütlich. Viele Sachen schimmeln leicht dadrin. Solche Häuser muß man oft mehr heizen als freistehende...


    Eine Freundin von mir hat ein Holzständerhaus mit Strohballenwänden gebaut, außen mit Lärchenbrettern verschalt und innen mit Lehm verputzt. Dazu einen Holzofen mit Fußboden+Wandheizung - super Wohnklima mit wenig Energie!


    Gerade falls Ihr vorhabt, mal Kinder zu haben, bestimmt gesünder als ein Erdhaus...

    Ich - im Durchschnitt - ziehe etwa 50 EUR die Woche, da ist aber Tanken und Non-Food-Bedarf mit drin.
    Grundnahrung:
    - abgelaufenes Brot aus dem Lidel ca.70 ct/kg,
    - frische Kuhmilch vom Bauern 50 ct/l, wird abgearbeitet,
    - Reis, Butter, Öl, Gemüse, Huhn etc. aus Discounter-SA oder Containern,
    - Kartoffeln, Walnüsse und Marmelade aus Eigenanbau*
    - in der Saison weggeworfenes Obst und Gemüse vom Gemeindekomposthaufen,
    - Maronen, Beeren und gelegentlich Pilze aus dem Wald


    Ab dieses Jahr will ich auch Gemüse selbst anbauen.


    Habe 10 Jahre von einem Stundenlohn von rd 5 EUR existiert, seit Juni `11 Mindestlohn 6,53 EUR, finanziere davon 400 EUR Hausrate, Auto und die üblichen Versicherungen.(...ach ja, und auch ein bißchen preppen sowie anspruchsvollen Lesestoff...)*

    Nach meinen persönlichen Erfahrungen ist es mindestens genauso wichtig, exponierte und kälte-empfindliche Körperteile besonders zu schützen, also Hals, Ohren, Kopf, Hände und Füße.
    Ich habe immer eine winddichte Ohrenmütze und einen Fleeceschal dabei.
    Im Winter lange Unterhosen an und Iso-Einlegesohlen in den Schuhen sowie Handschuhe in den Jacken(Anzug)taschen und evtl noch einen schwarzen Fleecekragen mit Klettverschluß.
    Trägt man dazu einen Tweedanzug aus Wolle, müßte ein winddichter, mindestens knielanger Übermantel schon viel bringen.
    All das müßte sich etwa auf 1kg-Brotlaibformat zusammenrollen lassen.
    *

    Hallo,
    ich BIN Messie und das hat sich schon häufig negativ ausgewirkt (wichtiges verbaselt, chaotische Umzüge, suboptimaler Wiederverkauf eines Hauses,...).
    Im Falle eines Hausbrandes würde ich ziemlich blöd dastehen.
    Ich gebe Dani recht, es ist auf jeden Fall erstrebenswert, den Anfängen zu wehren!*
    Ich beneide alle, die das können!
    Ob man dabei ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt, ist eine andere Frage, die auch von der verfügbaren Zeit, Kontakten u.ä. abhängt. *
    Messie sein ist eine psychische Störung, die einer rationalen Bewältigung, Disziplin und Willenskraft leider nur begrenzt zugänglich ist.
    Ich führe mein Messietum auf ein frühkindliches Trauma zurück. Das wurde später jedesmal bestätigt, wenn ich zuvor entsorgte Dinge vermißt habe.
    Z.B. entsorgte eine Mitbewohnerin mehrere Kisten mit leeren Marmeladengläsern. Als ich dann mit 2 Eimern Waldhimbeeren kam, vergammelten mir die, weil ich nicht schnell genug neue Gläser besorgen konnte. Daraufhin sammelte ich noch heftiger als je zuvor, indem ich sämtliche Glascontainer der Umgebung abklapperte und jeden Twist-Off-Deckel von der Straße auflas...
    Vom Preppen erhoffe ich mir die Motivation, ein Minimum an Ordnung in mein Gerödel zu bringen, zugleich ist es natürlich eine gefährliche Versuchung, das Horten von allem erdenklichen Kram zu rechtfertigen...
    Ich hoffe, es gelingt mir, meinen persönlichen goldenen Mittelweg zu erarbeiten...

    Von den homöopathischen Mitteln reicht zur Erzielung des Placeboeffektes EINS - denn es ist in allen das Gleiche drin, nämlich NICHTS...das Buch braucht man auch nicht mitzuschleppen, denn man kann bei der Anwendung nichts falsch machen...außer dem Unterlassen von weiteren Maßnahmen, die nachweislich ursächlich helfen...


    www.gwup.org

    Habe gerade in 2 Nächten gelesen: Den Roman "Nacht" von Edgar Hilsenrath(*1926 Leipzig).
    Der Autor verarbeitet darin seine eigenen Erfahrungen als 16-18jähriger im Judengetto Mogilev am Dnjestr in Transnistrien/Rumänien.
    Zwischen 1941 und 1944 starben von rd. 50.000 in den zerbombten Ruinen zusammengepferchten Internierten 40.000 an Hunger, Kälte, Krankheiten, und Gewalt.
    Das härteste Buch, was ich (als Horror-Phobiker) mir bisher je angetan habe.

    Besten Dank, galahat!*


    Schließe mich Deinen Ausführungen vollumfänglich an, hätte ich nicht besser gekonnt!
    Hab auch keine Möglichkeit, Fotos zu machen, geschweige denn hier reinzusetzen (siehe Nick...;-) )


    Meine kam heute mittag, gleich aufgebaut und entgegen der Anweisung Gartenstuhlauflage draufgelegt und mich ein paar m auf der Straße vorm Haus ziehen lassen.
    *Auf Teerweg gehts, Buckelpisten wären sicher sehr unkomfortabel und auf Dauer nicht gut für die Karre.


    Werde sie zunächst im Alltag als Schubkarren-Ersatz testen, mit Mörtelwännchen drauf für Kleinzeug oder ohne für halblanges Brennholz.


    Dann ein Schaumstoffrohr an den Griff als Polster und ein Geschirr dranfriemeln und 5 km zum Einkaufen.
    Evtl. auch Ankoppeln ans Fahrrad probieren.


    Bzgl. Schutzsäcke: es gibt manchmal im Discounter sog. Grillschutzhauben aus schwarzer, elastischer und nicht raschelnder Plane mit Zugband. Zum Einpacken voluminöser Textilien geeignet ( riecht nur etwas nach Plastik).

    Vielen Dank für den Tip, Keusen!
    Genau sowas suche ich mit Vollgummirädern, weil ich von den ständig platten Luftreifen an meinen Schubkarren und 50-Euro-Bollerwagen *einfach nur frustriert bin.
    Hab mir die Karre bestellt und werde berichten.

    Knauserer Dezember 2011:
    - Gedanken zu Weihnachten
    - Tauschring Schwaz ( besonders interessant: das Angebot, im Raum Tirol einen Vortrag zu organisieren zu Notfallbevorratung u. stromlosen Haushaltsgeräten)
    - Die Hutterer - wo Gemeinschaftsbezitz seit Jahrhunderten funktioniert
    - Kochkurs Zusammenfassung
    - Unser Essen Teil 2 (Lebensmittelindustrie-Kritik)
    - viele Tipps und Rezepte

    an handyman:Also, daß Konzern-Lobbyisten staatliche Versuchsanstalten zu manipulieren versuchen, kann ich zwar nicht ausschließen, stelle ich mir aber extrem schwierig vor:
    Auf einem Versuchsfeld liegen im Schachbrettmuster handtuchgroße Beete mit etwa hundert verschiedenen Sorten.*
    Die Reihenfolge ist randomisiert (Random=Zufall), d.h. in jeder Reihe liegen die Sorten in einer vom Computer generierten zufälligen Anordnung nebeneinander. Damit will man verhindern, daß zufällige Effekte die Versuchsergebnisse verfälschen.
    Beispielsweise könnte eine Sorte, die immer zwischen denselben anfälligen Nachbarsorten liegt, durch den Infektionsdruck anfälliger erscheinen, als sie in Wirklichkeit ist.
    Weiters wird mit großer Sorgfalt darauf geachtet, daß auf dem ganzen Versuchsfeld einheitliche Bedingungen herrschen: gleiche Düngung, gleiche Pflanzenschutzmaßnahmen usf.
    Wollte ein Lobbyist seiner Sorte einen unfairen Vorteil verschaffen, müßte er auf jedem Versuchsstandort einen Mitarbeiter bestechen, seine Sorte heimlich mehr zu düngen und zu spritzen. Dies ist allein vom logistischen Aufwand her nahezu unmöglich so durchzuführen, ohne daß die Versuchsergebnisse mangels Plausibilität kritisch unter die Lupe genommen werden. Das nachträgliche Fälschen von Versuchsdaten ist zwar möglich, fliegt aber wegen der Fülle ähnlicher Versuche früher oder später auf.
    Da ist es für die Konzerne viel billiger, durch Beeinflussung der Gesetzgebung zu versuchen, die Schwellen für den Markteintritt der Konkurrenz so hoch wie möglich zu setzen, und diese dann aufzukaufen, sich selber aber der staatlichen Kontrolle weitmöglichst zu entziehen.


    an Buchkammer: Du hast völlig recht, ohne Engagement streitbarer Bürger macht die Politik das, was die Konzerne wollen.
    Um aber die Ziele mit den richtigen Argumenten vertreten zu können, müssen die Bürger sich ein Minimum an Grundkenntnissen aneignen und nicht kritiklos immer dieselben falschen Ideologien nachbeten, die vom jahrzehntelangen Kursieren in der Alternativszene nicht richtiger werden. (damit meine ich nicht Dich).
    *Deshalb unterstütze ich uneingeschränkt jede Bemühung von eric und allen anderen, durch eigene Versuche Behauptungen zu überprüfen und eigene Erkenntnisse unmittelbar zu gewinnen!

    Moin Buchkammer!
    Die von Dir angesprochenen Fehlentwicklungen haben bedeutend komplexere Ursachen:
    *Auf Seiten der Bauern in den Entwicklungsländern wird schon seit Generationen der Fehler gemacht, zuviele Kinder in die Welt zu setzen. Durch Erbteilung wird dadurch die Landfläche pro Familie immer kleiner. Der Boden wird völlig ausgelaugt, weil jedes Fitzelchen Bioabfall gefressen oder im Herdfeuer verbrannt wird. *Den Bauern gelingt es immer seltener, von der eigenen Ernte Saatgut zurückzubehalten. Also müssen sie sich bei ihrem Grundherren oder bei dem örtlichen Monopolhändler zu Wucherzinsen verschulden, um dann von ihnen Saatgut zu Wucherpreisen zu kaufen.
    Der verkauft ihnen natürlich bevorzugt Hybridsorten, weil deren höherer Ertrag die Rückzahlung seiner Wucherzinsen ermöglicht. Dieser höhere Ertrag im ersten Anbaujahr ermöglicht es auch dem Pächter, ein Kind mehr durchzufüttern, welches sonst verhungert wäre, und zusätzlich noch Saatgut zurückzulegen. Da ihm aber niemand die genetische Aufspaltung erklärt hat und da die Hybridsorten wegen unzureichender Düngung ihr Ertragspotential nicht ausschöpfen können, fällt die Ernte im darauffolgenden Jahr bedeutend geringer aus und der Bauer fühlt sich betrogen. Das ist aber nicht die Schuld der Saatzuchtindustrie, sondern die Folge extrem ungerechter Gesellschaftsverhältnisse.


    Die Konzentrations- und Monopolisierungsprozesse in der Saatzuchtindustrie sind in der Tat besorgniserregend.
    Die flächendeckende Umstellung der Bauern auf eigenen Nachbau kann aber nicht die Lösung sein.
    Wenn das funktionieren würde, hätten die geizigen Bauern nie Saatgut gekauft und sich eine Saatgutindustrie gar nicht erst entwickelt. Aber durch ständigen eigenen Nachbau degenerieren die Hofsorten schleichend durch Inzucht, Anhäufung negativer Mutationen und Einkreuzung minderwertiger Saaten. Deshalb gibt es keine dauerhaft "samenfesten"Sorten. Man muß ständig selektieren, um nur das Niveau zu halten. Dazu kommt die Verbreitung von über das Saatgut übertragener Krankheiten.* Die lokalen Erreger häufen sich im Boden an und lauern nur darauf, daß ihre Lieblingssorte wieder ausgesät wird. Deshalb haben Bauern früher ihre Sorten getauscht, um wenigstens für ein paar Jahre einen Vorsprung zu haben.
    Das Risiko dabei war, sich neue Krankheiten einzuschleppen.
    Prinzipiell kann jeder züchten, wenn er weiß, wie es geht. In der Praxis ist es enorm aufwendig, Zuchtfortschritte zu erzielen. Die Entwicklung einer neuen Sorte erfordert oft zehn Jahre und mehr.
    Deshalb entscheiden sich die Bauern immer wieder dafür, eine Saatzuchtfirma für diese Dienstleistung zu bezahlen, weil es sich unter dem Strich rechnet. Die Abhängigkeit durch diese Arbeitsteilung beruht auf Gegenseitigkeit: Wenn der mittelständische Pflanzenzüchter seine Sorten nicht zu einem kostendeckenden Preis verkaufen kann, weil deren Ertrag nicht konkurrenzfähig ist, geht er pleite.
    Die Sorten der verschiedenen Züchter werden in neutralen staatlichen Versuchsanstalten in aufwändigen mehrjährigen Versuchen an mehreren unterschiedlichen Standorten geprüft und bei Eignung durch das Bundessortenamt zugelassen.
    Das strenge Saatgutverkehrsgesetz ist im Interesse aller Beteiligten:
    - Der Bauer wird vor Betrug durch Handel mit minderwertigem Saatgut geschützt und kann gezielt Sorten kaufen, deren Eigenschaften für seinen Standort und seine Qualitätsanforderungen besonders geeignet sind.
    - Die Saatzuchtfirmen erhalten das Zertifikat einer unabhängigen Prüfinstanz und durch den befristeten Sortenschutz die Chance, daß ihre jahrelange Arbeit angemessen vergütet wird.
    - Der Staat gewährleistet durch diese Gesetze und deren wissenschaftliche Kontrolle die Ernährungssicherung der Bevölkerung und den Rechtsfrieden.
    - Der Verbraucher profitiert von einer gesicherten Versorgung mit hochwertigen Nahrungsmitteln zu konkurrenzlos günstigen Preisen.


    Den von Buchkammer angesprochenen Fehlentwicklungen muß mit den geeigneten politischen Maßnahmen begegnet werden:
    - Durch verschärfte Anwendung des Kartellrechts muß der Konzentration in der Saatgutindustrie entgegengewirkt, müssen Monopole zerschlagen werden.
    - Kleine und private Züchter müssen gleichberechtigten Zugang zu Genressourcen und zu Prüf- und Zulassungsverfahren erhalten.
    - Der bäuerliche Nachbau darf nicht kriminalisiert werden.
    - Es darf keine Patente auf genetische Ressourcen und Zuchtmethoden geben.
    - Die biologische Vielfalt muß erhalten und gefördert werden.
    - Die Zucht von sogenanntem "Terminator"-Saatgut, welches nach der ersten Generation unfruchtbar ist ( und womit Hybrid-Saatgut völlig zu Unrecht gleichgesetzt wird von Leuten, die keine Ahnung haben), sollte für den Verkauf zur Nahrungsproduktion verboten werden.*

    Hallo eric!


    Welche Ziele verfolgst Du denn mit Deinem Gartenbau?
    Erhaltung alter und seltener Sorten, Experimentieren, oder im Ernstfall davon leben?


    Ich habe Landwirtschaft gelernt und ein Jahr in der Zucht von Getreidesorten gearbeitet.
    Daher möchte ich gern ein paar grundlegende Anmerkungen hierzu machen:


    Bei Lebewesen gibt es keine "ursprüngliche Beschaffenheit".
    Alle Pflanzen- und Tierarten (incl. homo sapiens) verändern sich im Wechselspiel von Mutation, Selektion und Neukombination ständig und passen sich an wandelnde Umweltbedingungen an.
    Es herrscht ein permanenter Wettlauf zwischen Pflanzen und ihren Parasiten.
    Eine Wildpflanzenart versucht zunächst, für ihre "Freßfeinde", zu denen auch wir zählen, möglichst ungenießbar zu sein, und züchtet sich selbst daher spitze Dornen, harte Schalen, Steinzellen im Fruchtfleisch, geringe Nährstoffdichte, Bitter- oder sogar Giftstoffe an, um soviele Samen wie möglich an diesen gefräßigen Menschen vorbeizumogeln.
    Die Menschen bevorzugten daraufhin Arten, die leichter zu ernten, schmackhaft und bekömmlich waren und lernten, diese wieder auszusäen.*
    Plötzlich war es für diese Pflanzenarten von Vorteil, mit dem Menschen in Symbiose zu leben, sich von ihm vermehren, beschützen und nach seinen Bedürfnissen umzüchten zu lassen.
    Ein lohnender Ertrag war mit Abstand das wichtigste Selektionskriterium.
    Man mußte aus der Landwirtschaft mehr Nahrungsenergie rausholen, als man in Form von Arbeit reingesteckt hatte, sonst verhungerte man.
    Die Bronzezeit-Menschen, die ein Einkorn-Korn in die Erde stecken mußten, um vier Körner ernten zu können, hätten uns glühend um unsere heutigen Weizensorten beneidet, wo an einer Pflanze fünf Ähren mit jeweils 40 Körnern sitzen, die solange in der Ähre sitzen bleiben, bis sie reif sind und nicht vorzeitig zerfallen und verloren gehen.


    Die Gesundheit der Pflanzen war schon immer ein wichtiges Zuchtziel.
    Weil aber Krankheitserreger und Schädlinge sich extrem schnell an ihre Wirtspflanzen anpassen, ist eine Pflanzensorte niemals ein für allemal resistent gegen eine Krankheit.
    Ständig findet ein evolutionärer Wettlauf zwischen Wirtspflanze und Erreger statt.
    Der Züchter tut nichts anderes, als die Pflanzenart bei dieser Weiterentwicklung zu unterstützen.
    Deshalb ist es einfach nicht richtig, daß "alte" Sorten generell widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind als neue.
    Wären sie es, hätte man keinen Grund gehabt, sie durch bessere zu ersetzen.
    Der Grund, weshalb alte und seltene Sorten erhalten werden sollten, ist ein anderer:
    Niemand kann voraussehen, welche genetischen Eigenschaften gegen neu entstehende Krankheitserreger helfen.
    Deshalb muß man die genetische Vielfalt bewahren, um benötigte Resistenzen finden und einkreuzen zu können.
    Dabei entstehen z.B. die ganz zu Unrecht verteufelten Hybriden:
    Nehmen wir Weizen A, der sehr ertragreich ist, aber sehr anfällig gegenüber einer neuen Pilzkrankheit.
    Nun testen die Wissenschaftler alle verfügbaren Weizensorten auf Resistenz gegen diesen Pilz und finden einen hinterasiatischen Wüstenwildweizen, der ein Resistenzgen besitzt, nur leider überhaupt keinen nennenswerten Ertrag bringt. Nun werden von Ertragssorte A und Resistenzsorte B reine Linien, die die gewünschte Eigenschaft dominant vererben, gekreuzt. Das Ergebnis ist eine ertragreiche, resistente und durch den "Heterosiseffekt" besonders vitale F1(=Erste-Tochtergeneration)-Hybride. Das besondere an der F1-Generation ist, daß sie einheitlich die gewünschten Eigenschaften ausbildet. Diese Einheitlichkeit geht in den Folgegenerationen wieder verloren, weil nach den Mendelschen Vererbungsgesetzen durch Neukombination der Erbanlagen auch die nicht dominanten Eigenschaften wieder zu bestimmten Anteilen in Erscheinung treten: Die Folgegenerationen spalten sich auf, das heißt, Du hast nach Wiederaussaaat einer F1-Hybride ein Viertel ertragreiche resistente Weizenpflanzen, ein Viertel ertragreiche anfällige Pflanzen, ein Viertel armselige resistente Pflanzen und ein Viertel armselige anfällige Pflanzen auf dem Feld.
    *Dennoch wird die Mischung vermutlich ertragreicher sein als ein Feld mit armseligem hinterasiatischen Wüstenwildweizen.


    Deshalb frug ich nach Deiner Motivation:
    Willst Du durch Experimente Erfahrungen sammeln, dann bau alte und neue Sorten nebeneinander an und teste, welche unter Deinen Bedingungen am besten sind.
    Willst Du davon leben und bist Du im Krisenfall auf den Ertrag Deines Gartens angewiesen, dann laß Dir von Profi-Gemüsebauern deiner Region zuverlässige Sorten empfehlen.* ***

    In Krisenzeiten wächst offenbar der Wunsch der Menschen nach Welterklärung und Sinnstiftung.
    Daher sind gerade gleich zwei Philosophie-Magazine neu auf den Markt gekommen:


    Das "Philosophie-Magazin": www.philomag.de
    und
    "HOHE LUFT" : www.hoheluft-magazin.de


    Themen der aktuellen Hefte:


    Philosophie-Magazin:
    - Warum haben wir Kinder?
    - Julian Assange im Dialog mit Peter Singer
    - Pro+Contra: Hat die Natur immer recht?
    - Das Finanzkapital entmachten
    - Sind Staatsschulden vernünftig? Antworten der Klassiker
    - Aristoteles


    HOHE LUFT:
    - Du sollst nicht lügen!?
    - Wofür lohnt es sich zu leben? (Hedonismus)
    - Wie krank war Nietzsche?
    - Was ist eine Person? (und hört ein Dementer irgendwann auf, eine zu sein?)
    - Steckt mein Geist im I-Phone?
    - Kann man Gott beweisen?
    - Hätte Machiavelli Europa gerettet?
    - Wie vernünftig sind Gefühle?


    Viel Genuß beim Lesen!*

    Die Ausgabe Nr.4: Nov.2011-Jan.2012 ist jetzt erhältlich.(D:7,50E / Ö:8,50 E / CH:14,80 SFR)


    Themen u.a.:


    - Special Bauen + Wohnen: Wie Bauherren und Mieter Energie und Geld sparen
    - Zwischen Krawall und Kuschelkurs: Wie sich Unternehmen und NGOs bekämpfen und doch zusammenarbeiten (müssen)
    - Occupy Wall street
    - Sinn schlägt Dienstwagen: Wie Firmen um Talente werben
    - Obdachlose als Stadtführer in Kopenhagen
    - Erhalt pflanzlicher Vielfalt: Arche Noah im Kamptal(Ö)
    - Terracycle: Müll als Rohstoff
    - Förderung von Sozialunternehmen
    - Das Ende des Homo Oeconomicus*
    - Jeremy Rifkin über sein Buch:"Die dritte industrielle Revolution"


    http://www.enorm-magazin.de

    Ich müßte dringend meinen Ersthelferkurs auffrischen, habe aber das Riesenproblem, daß mir schon beim drüberreden und Üben schlecht wird:


    *Es fängt mit einem Zischen in den Ohren/im Kopf an, dann wird mir schwindlig und ich seh´nichts mehr, ich muß nach Luft schnappen und mich auf den kalten Boden legen und höre dann nur noch hallend, wenn jemand mit mir redet...ich finds total scheiße, aber kann nichts dagegen machen...


    Gibts ein blitzschnell wirkendes Anti-Panik-Medikament dagegen?


    Mein Albtraum ist, daß jemand umkommt, weil ich versage!


    Als bei uns in der Kurve ein Paar auf einem Motorrad ein Auto streifte und bei Bewußtsein auf der Straße lag, haben zum Glück mein Mitbewohner und eine Nachbarin ( Krankenschwester ) sofort geholfen und den Rettungshubschrauber alarmiert.


    Ich hab meine Warnjacke geschnappt und die Straße abgesperrt und den Autofahrern empfohlen, zu wenden, weil der Heli mitten auf der Landstraße landete und die Dauer nicht absehbar war...


    Ein andermal war in der Firma eine Maschine mit geschmolzenem Plastik in Brand geraten.
    Hab meinen selbstgeschriebenen Tel.-Zettel mit den Notnr. in dickem schwarzen Permanentmarker aus der Tasche gezogen, in der richtigen Reihenfolge Feuerwehr, technischen Betriebsleiter und Chef angerufen, Tore für die FW aufgemacht, dann Pulverlöscher von der Wand gepflückt und draufgehalten ( der Strom bizzelte etwas ). War alles aus, als die FW eintraf...also ohne Blut funktionierts

    Wie wäre es mit Ton- oder Porzellan-Tafeln - in einer Höhle / einem Keller / Bunker in feinem Sand eingelagert - evtl zusammen mit Saatgut...


    ...oder Saatgut in Ton/Porzellangefäßen mit Abbildungen und Namen der Kulturpflanzen...


    Und auf den Porzellantafeln dann brilliante Pflanzenzeichnungen a la Sybille Merian sowie mehrsprachige Aussaat-, Pflege-, Ernte- und Verarbeitungs-Comics a John Seymour...


    *