Beiträge von RdM

    Semper Fi:
    Der Golfstrom ist Teil der Thermohalinen (=durch Unterschiede in Temperatur und Salzgehalt verursachten) Zirkulation, die auch als "globales Förderband" bezeichnet wird.


    Wenn du etwas mehr Hintergrund dazu haben möchtest, hier ein paar Links (der letzte enthält auch ein sehr gutes animiertes Video der Erde dazu):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Globales_F%C3%B6rderband
    http://worldoceanreview.com/wor-1/klimasystem/grose-meeresstroemungen/
    http://svs.gsfc.nasa.gov/vis/a000000/a003800/a003827/

    Es ist vor allem mathematisch schwierig dieses chaotische System zu beschreiben. Es ist wie mit der Wettervorhersage: kurzfristige Ereignisse (bis zu 3 Tagen) kann man ganz gut prognostizieren, alles darüber wird immer schwieriger.
    Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie schnell der Golfstrom zum Erliegen kommen bzw. wie schnell es als Wetterbeeinflussung durchschlagen könnte...


    PS: Wie extrem der Golfstrom in Europa heizt, habe ich in Schottland sehen können: Gärten mit subtropischen Pflanzen sind an der Westküste überlebensfähig; alles ist generell saftig grün. Aber mit der Höhe sinken die Temperaturen schnell ab (Schnee in den Highlands), analog zu Norwegen.

    Die geographischen Gegebenheiten und das resultierende Mikroklima sollte man natürlich im Hinterkopf behalten.
    Die Unterschiede sieht man ja bereits innerhalb Deutschlands je nach Entfernung zum Meer.
    Hier im Regnitztal ist z.B. eine der trockensten Ecken Deutschlands, durch Entfernung zum Meer (Übergang zum Kontinentalklima) und die Lee-Effekte der umgebenden Mittelgebirge.
    Bezüglich der Alpen sieht man deren Wirkung sehr stark an Norditalien - viele kennen die Toskana mit ihrem angenehmen Klima: die kalten Luftpakete aus dem Norden werden an den Alpen geblockt, wir im Gegenzug bekommen kaum in den Genuss der wärmeren Mittelmeerluft.


    Prinzipiell kann man allerdings das Klima von Kanada heranziehen, was die Durchschnittstemperaturen betrifft. Es muss dann aber nach Standort modifiziert werden mit Küstenklima und Kontinentalklima.


    Allerdings ist eine große Portion Spekulation dabei, da der Golfstrom nur ein "Zahnrad im großen Getriebe" ist und es Rückkopplungen mit anderen Strömungen etc. gibt.


    Jedem sollte aber bewusst sein, dass unser mildes (West-)europäisches Klima stark vom warmen Nordatlantikstrom abhängt und dieser nicht "unzerstörbar" ist.

    Ein uralter Thread, aber aktuell läuft wieder etwas interessantes im Nordatlantik ab.


    Es hat sich ein großer Kaltwasser-"See" an der Oberfläche gebildet. Diese Temperaturanomalie (Bild am Ende des Artikels) lässt sich sehr gut auf den Bildern des Fleet Numerical Meteorology and Oceanography Center (FNMOC) der U.S. Navy sehen.
    Link zu den aktuellen Werten:
    http://www.fnmoc.navy.mil/ncoda_web/dynamic/ncoda_1440x721_global_anom.gif


    Solche Gebiete können eine hohe Stabilität aufweisen. Die Fragen, die man sich stellen sollte sind: Werden diese Bereiche durch Schmelzwasser aus der Polarregion verursacht? Können diese Gebiete so lange Bestand haben, dass sie den Golfstrom stören?


    Interessant ist hier eine kurze Einschätzung durch einen Hobbymeteorologen in der Region, den ich gern zitieren möchte:
    Quelle: Wettermail vom 21.09.2015 - http://wetterochs.de/

    Zitat

    P.S.: Im Zusammenhang mit dem kalten Fleck auf dem Atlantik ist die Frage aufgekommen, was uns denn bei einem Abreißen des Golfstroms/Nordatlantikstroms drohen würde. Mit den Ergebnissen von Modellrechnungen kann ich nicht dienen, weil die Klimamodelle kein Abreißen des Golfstroms/Nordatlantikstroms erwarten.
    Daher hier also nur meine gefühlsmäßige Einschätzung:
    Was jetzt ein strenger Winter ist, würde zum Normalfall werden. Extreme Winter mit wiederholten Frösten um -30 Grad kämen alle paar Jahre mal vor. Im Sommer ist die Sache nicht so eindeutig. Die Hitzewellen wären genauso intensiv oder sogar noch intensiver als jetzt, allerdings mit ausgesprochen kühlen Phasen dazwischen. Im Frühjahr und im Sommer hätten wir extreme Temperaturschwankungen. Heftige Kälteeinbrüche brächten noch im Mai Schnee und bis Anfang Juni Frost. Weil der kalte Nordatlantik weniger Feuchtigkeit abgeben würde, gäbe es generell weniger Niederschläge. Leiden würde darunter vor allem die Landwirtschaft, denn späte Fröste und Trockenheit würden die Ernten schmälern.


    Hier noch das Bild mit dem besagtem Gebiet:


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    Das "Strohfeuer" ist nach wie vor nicht erloschen, sondern breitet sich leider langsam aber stetig aus.


    http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-100.html
    http://www.faz.net/aktuell/ges…r-kontrolle-13008186.html


    Abgesehen von der Sensationsgier der Medien, sollte man evtl. doch das ganze am Rande mitverfolgen.


    Hauptursache für die Weiterverbreitung sind die dortigen Riten wie z.B. Tote über weite Entfernungen zu transportieren und der enge Körperkontakt zu diesen.
    Großes Risiko sehe ich aktuell nicht für Europa - problematisch wird es in meinen Augen erst, wenn die dortigen großen Städte erreicht werden.